Deutsche Bracke




Wesen:
Die Deutsche Bracke ist eine der ältesten Jagdhunderassen. Von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) wurde sie der Gruppe 6, Sektion 1.3 (kleine Laufhunde) zugeordnet. Sie ist für Anfänger ebenso wenig geeignet wie für Personen mit geringem Bewegungsdrang. Denn sie braucht sehr viel Auslauf und geistige Beschäftigung. Optimal sind lange Spaziergänge mit konzentrierter Spur- und Fährtenarbeit.
Charakter & Merkmale
Bei der Deutschen Bracke handelt es sich um eine sehr robuste Hunderasse. Erbkrankheiten sind bisher nicht bekannt und die Lebenserwartung beträgt neun bis 15 Jahre. Sie erreicht eine Schulterhöhe von 40 bis 53 Zentimeter und wird 15 bis 23 Kilogramm schwer.
Die Deutsche Bracke ist von mittlerer Größe und kräftig gebaut. Mit ihrer stolzen Kopfhaltung und den hohen Läufen wirkt sie elegant. Der schmale Kopf ist langgestreckt und hat einen leicht gewölbten Oberkopf. Der Stirnabsatz ist gering und der Nasenrücken beinahe gerade. Die Ohren sind gut anliegend und unten abgerundet. Das Gebiss ist kräftig und die Augen sind klar, hell und freundlich. Die hängend getragene Rute ist buschig lang und stark behaart.
Das kurze und glatte Haarkleid der Deutschen Bracke ist sehr dicht und fast stockig. Selbst der Bauch ist dicht und gut behaart. Die Farbe des Fells ist meist dreifarbig und reicht von gelb bis rot, mit einem schwarzen Mantel oder Sattel. Typische Brackenabzeichen sind eine durchgehend weiße Blesse, eine weiße Brust sowie ein weißer Halsring. Läufe und Rutenspitze zeigen ebenfalls weiße Abzeichen.
Die Deutsche Bracke hat ein sehr hohes Bedürfnis nach Auslauf und geistiger Beschäftigung. Lange Spaziergänge sowie die konzentrierte Spur- und Fährtenarbeit sind daher ein absolutes Muss für sie. Kurze Runden um den Häuserblock reichen ihr nicht aus, da sie ein wildes Temperament hat, welches sie ausleben will. Fühlt sie sich unterfordert, besteht die Möglichkeit, dass die Deutsche Bracke unliebsame Eigenarten entwickelt.
Als Jagdhund ist die Deutsche Bracke ausdauernd und kann stundenlang ihre Arbeit fortsetzen. Ihr guter Orientierungssinn, ihr hervorragender Geruchssinn sowie ihr eiserner Spur- und Fährtenwillen sind dabei hilfreich. Genetisch fixiert ist zudem ein Spur- und Fährtenlaut.
Obwohl die Deutsche Bracke ein Jagdhund ist, ist sie gegenüber ihrem Halter ausgesprochen anhänglich. Sie ist freundlich, feinfühlig und wesensfest. Im Haus ist sie ruhig und zeigt sich auch gegenüber Kinder als ausgesprochen geduldig.
Fellpflege:
Haaren:
Energielevel:
Trainierbarkeit:
Kinder geeignet:
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Die richtige Ernährung
Für die Deutsche Bracke ist die richtige Ernährung, wie bei anderen Hunderassen auch, von großer Bedeutung. Diese ist von neun ernährungsrelevanten Faktoren abhängig. Hierzu gehören unter anderem Alter, Gewicht und Größe. Bei der richtigen Ernährung spielen Aktivität, Gesundheitszustand und mögliche Allergien ebenfalls eine Rolle.
Häufig wird die Deutsche Bracke mit Frischfutter gefüttert. Es sollte jedoch gewährleistet sein, dass das Frischfutter alle notwendigen Nährstoffe, Vitamine und Mineralien erhält. Um Mangelerscheinungen zu vermeiden, sollte die Zusammenstellung ausgewogen und abwechslungsreich sein.
Fertigfutter enthält im Großen und Ganzen die erforderlichen Nährstoffe für eine gesunde Ernährung. Dieses gilt sowohl für Trocken- wie für Feuchtfutter. Da die Bestandteile des Fertigfutters ausgewogen sind, sind keine weiteren Zusätze erforderlich.
Eine vegetarische Ernährung kann bei der Deutschen Bracke zu Mangelerscheinungen führen. Sie entspricht zudem keiner artgerechten Ernährung.
Die Deutsche Bracke sollte jederzeit frisches Wasser trinken können. Dabei ist es egal, ob sie Frisch- oder Feuchtfutter bekommt. Das Trinkwasser sollte täglich erneuert und ihr in einem sauberen Gefäß hingestellt werden.
Anfangs werden Hundewelpen oder Jungtiere vier- bis fünfmal täglich gefüttert. Später erfolgt die Fütterung dann zwei- bis dreimal täglich. Dabei ist die Futtermenge abhängig von der Größe der Deutschen Bracke. Sie wird mit zunehmenden Alter des Hundes gesteigert. Es sollte sichergestellt sein, dass Hundewelpen nicht “überfüttert” werden. Anderenfalls kann es zu einem schnellen Wachstum und bei der Knochenentwicklung zu Problemen kommen.
Generell ist bei der Fütterung darauf zu achten, dass die Deutsche Bracke nicht übersättigt ist. Auch sollte sie an feste Fütterungszeiten gewöhnt werden. Nach der Fütterung benötigt sie ausreichend Ruhe zur Verdauung.
Deutsche Bracke Pflege
Die Deutsche Bracke ist weder für die Zwingerhaltung, noch für die reine Stadtwohnung geeignet. Am Wohlsten fühlt sie sich in einem Haus mit Garten, wo sie sich zwischen den langen Spaziergängen austoben kann.
Für Jäger ist die Deutsche Bracke hervorragend als Spürhund oder Begleiter für die Jagd geeignet. Durch die Spur- und Fährtenarbeit wird sie sowohl geistig wie körperlich gefordert. Die Deutsche Bracke sollte nicht als reiner Familienhund gehalten werden. Sie könnte sich schnell unterfordert und nicht ausgelastet fühlen.
Die Deutsche Bracke ist mit Geduld und einer liebevollen Konsequenz leicht erziehbar. Erziehungsmethoden mit Härte und Drill bewirken eher das Gegenteil von dem, was man erreichen möchte. In der Regel neigt die Deutsche Bracke nicht zur Dominanz, sondern passt sich den Vorgaben ihres Halters an.
Die regelmäßige Pflege der Deutschen Bracke dient nicht nur der Hygiene. Gleichzeitig festigt sie auch die soziale Bindung mit ihrem Halter.
Das Haarkleid der Deutschen Bracke ist relativ pflegeleicht und nicht zeitaufwendig. Regelmäßiges Bürsten oder Kämmen des Haarkleides reicht in der Regel aus.
Um Entzündungen zu vermeiden, sollten die Augen regelmäßig gesäubert werden. Macht die Deutsche Bracke es nicht selber, wird in den Augenwinkeln mit einem weichen Tuch das Augensekret entfernt.
Mindestens einmal pro Woche sollten die Ohren der Deutschen Bracke überprüft werden. Bei starker Verschmutzung empfiehlt es sich, den Tierarzt aufzusuchen. Man sollte nicht selber versuchen, die Ohren mithilfe eines Wattestäbchens zu reinigen. Es besteht die Gefahr, den äußeren Gehörgang der Deutschen Bracke zu verletzen. Zudem könnten Fremdkörper oder Verschmutzungen noch tiefer in den Gehörgang gelangen.
Unbedingt ist auf die Länge der Krallen zu achten. Ist die Deutsche Bracke viel auf einem weichen Untergrund unterwegs, müssen die Krallen regelmäßig gestutzt werden. Denn auf einem weichen Waldboden können sie sich nicht genügend abnutzen.
Passendes Zubehör
Das Fell der Deutschen Bracke sollte regelmäßig mit einer Hundebürste oder einem Hundekamm gepflegt werden. Bei extremer Verschmutzung des Fells ist auch ein Bad mit einer rückfettenden Seife möglich.
Die Zähne der Deutschen Bracke sich mit Büffelhautknochen oder festen Hundekuchen am besten reinigen.
Sollten die Krallen der Deutschen Bracke zu lang werden, können sie mit einer speziellen Krallenzange gekürzt werden.
Herkunft & Geschichte
Allgemein gelten Bracken als Vorfahren der Jagdhunde und sind eine der ältesten Hunderassen.
Ihre Geschichte reicht nachweislich bis in die Zeiten vor Christi Geburt zurück. Bereits die Römer erwähnten Hunde, die dieselben Verhaltensmuster beim Jagen wie die Bracken aufwiesen. Auch die Germanen hielten sich Bracken, die sie zur Jagd einsetzten. Die Verbreitung der Bracken reichte damals von den Alpenregionen bis nach Skandinavien. Einzelne Bracken gelangten sogar nach Übersee.
1848 kam es durch die Revolution zu einer Verkleinerung der Reviere. Dadurch wären die unterschiedlichen Brackenrassen beinahe ausgestorben. Denn im Laufe der Zeit wurden sie von den Vorstehhunden immer mehr aus ihren Revieren verdrängt.
Der erste Deutsche Bracken-Club e. V. wurde 1896 im sauerländischen Olpe gegründet. Der Deutsche Bracken-Club fasste die seinerzeit noch vorhandenen nordwestdeutschen Brackenrassen zusammen. Die dreifarbige Sauerländische Holzbracke wurde mit der örtlichen Steinbracke vermischt. Schließlich entstand 1900 der Einheitstyp der Deutschen Bracke.
Die Deutsche Bracke wird oft auch als Olper Bracke, Westfälische Bracke oder Sauerländer Bracke bezeichnet. Die Namen entsprechen ihrem früheren Hauptverbreitungsgebiet.
1934 wurde im Reichsjagdgesetz das Brackieren (vor allem auf Hasen) in Revieren mit einer Größe von weniger als 1.000 Hektar verboten. Seitdem ist die Deutsche Bracke ein beliebter Jagdbegleiter. Hauptsächlich wird sie zum spurlauten Aufstöbern von Niederwild (Hase, Kaninchen, Fuchs) eingesetzt. Die ursprüngliche Brackenjagd kann nur noch selten durchgeführt werden.