Pyrenäen-Schäferhund (Berger des Pyrénées)




Wesen:
Dieser pfiffige Vierbeiner hat es in sich. Als passionierter Hütehund steckt in dem zotteligen Fell eine große Portion Energie. Der gewitzte Pyrenäen-Schäferhund – auf Französisch als Berger des Pyrénées bekannt – liebt vor allem zwei Dinge: die Arbeit und seine Familie. Überprüfe in diesem Rasse-Profil, ob der charmante Franzose in dein Leben passt.
Charakter & Merkmale
Der intelligente Pyrenäen-Schäferhund ist dafür bekannt, seinem Halter treu ergeben zu sein. Dennoch handelt es sich hierbei und eine eigensinnige Rasse mit viel Energie. Dieser Vierbeiner benötigt also unbedingt einen erfahrenen Halter, der ihm seine Grenzen konsequent aufzeigen kann. Schafft man das, ist die Zusammenarbeit mit dieser selbstständigen Rasse aber umso schöner.
Dieses Energiebündel hat gern Spaß mit seinem Halter. Es handelt sich jedoch um einen aktiven Arbeitshund, der nicht ohne eine klare Aufgabe und intensiver körperlicher und mentaler Auslastung gehalten werden sollte. Wird er angemessen ausgelastet, ist dieser Hund ein ausgelassener Begleiter. Dennoch neigt die Rasse dazu, zu bellen, ohne aber übermäßig zu kläffen.
Als aufgeweckter Hütehund sollte der Pyrenäen-Schäferhund auf keinen Fall im Zwinger gehalten werden. Er braucht den Anschluss an die Familie im Haus. Bei angemessener Auslastung kann der Vierbeiner auch in einer Familie mit Kindern leben und die Zeit mit der Familie genießen. Fremden gegenüber ist der Pyrenäen-Schäferhund misstrauisch und zurückhaltend.
Der Berger des Pyrénées besitzt mittellanges bis langes Fell. Dieses ist dicht und hat eine glatte bis leicht wellige Struktur. Es ähnelt in seiner Textur Ziegenhaar oder Schafwolle. Durch diese Eigenschaften des Fells besitzen Hunde dieser Rasse oft Zotten oder Schnüre – sogenannte Cadenetten – oder auch Platten. Diese bedecken dann die Kruppe und Schenkel ähnlich wie Dachziegel. Sie können auch an der Brust und den Ellenbogen vorkommen. Seine Fellstruktur verleiht dem pfiffigen Vierbeiner einen zerzausten Look.
Der Pyrenäen-Schäferhund kommt in den verschiedensten Farben vor. Die Variante in Fauve – einer braun-gelblichen Farbe – gibt es in helleren und dunkleren Tönen. Dabei können schwarze Haare überdeckt werden und gelegentlich weiße Flecken an Brust und Gliedmaßen existieren. Auch Grau kommt bei dieser Rasse mit unterschiedlichen Intensitäten vor. Oft haben diese Exemplare Weiß an Kopf, Brust und Gliedmaßen. Außerdem gibt es Blau mit schwarzer Tüpfelung, gestromtes Fell, reines Schwarz oder Schwarz mit weißen Flecken. Im offiziellen Rassestandard werden allerdings die reinen Farben bevorzugt.
Die Rüden des mittelgroßen Pyrenäen-Schäferhundes werden etwa 42 bis 48 cm groß. Die etwas kleineren Hündinnen erreichen meist 40 bis 46 cm. Eine Toleranz von 2 cm nach oben und unten ist bei ansonsten einwandfreien Exemplaren allerdings gestattet. Die süßen Energiebündel erreichen ein Gewicht von 8 bis 15 kg.
Es ist anzumerken, dass es von dieser Rasse sogar im offiziellen FCI-Verzeichnis zwei Varianten gibt. Die langhaarige, zottelige Variante ist deutlich bekannter. Sein Verwandter mit glattem Fell hat besonders im Gesicht eine deutlich kürzere Behaarung. Diese Variante der Rasse wird mittlerweile auch immer beliebter.
Fellpflege:
Haaren:
Energielevel:
Trainierbarkeit:
Kinder geeignet:
Die richtige Ernährung
Wie bei allen Hunden sollte die Ernährung des Pyrenäen-Schäferhundes zum Großteil aus Fleisch bestehen. Der aktive Hütehund benötigt proteinreiches Futter, um seinen Lebensstil optimal zu unterstützen. Selbstverständlich dürfen aber auch Kohlenhydrate und gesunde Fette nicht zu kurz kommen.
Bei dieser Rasse sind keine speziellen Unverträglichkeiten bekannt, können aber bei allen Hunden vereinzelt auftreten. Passe die Ernährung deshalb an deinen Hund an und teste vorsichtig, ob er bestimmte Inhaltsstoffe nicht gut verträgt.
Hochwertiges Hundefutter enthält keinerlei Zucker oder künstliche Zusatzstoffe wie Geschmacksverstärker oder Farbstoffe. Lies die Zusammensetzung genau durch, um deinem Hund keine ungesunde Chemie zuzuführen. Alternativ kannst du das Futter auch zu Hause selbst herstellen. Dabei solltest du dich besonders gut informieren, damit dein Hund alle wichtigen Nährstoffe erhält.
Teile die tägliche Futtermenge auf zwei bis drei Mahlzeiten auf. Wenn dein Liebling über den Tag verteilt oft Leckerlis oder kleine Snacks zum Knabbern bekommt, solltest du das Beachten und die Portion des regulären Futters etwas verringern. Dadurch beugst du Übergewicht vor, welches schädlich für die Gesundheit und besonders für die Gelenke deines Hundes ist.
Die Art und Menge des Futters sollte dem Alter, der Größe und der Aktivität des Hundes angepasst werden. Ein Welpe benötigt beim Einzug eine besonders langsame Umgewöhnung vom Futter des Züchters zum selbst gewählten Futter. In seinen besten Jahren ist der Pyrenäen-Schäferhund sehr sportlich aktiv und muss durch das Futter die dafür nötige Energie zugeführt bekommen. Ein alter, weniger aktiver Hund muss weniger fressen, da sein Bewegungsdrang reduziert wird und die Verdauung im Alter verlangsamt.
Mit allen Hunden sollte man am besten schon im Welpenalter damit beginnen, die Pflege-Routine regelmäßig zu üben. So kann dein Hund sich langsam daran gewöhnen und es wird euch später deutlich leichter fallen, die nötige Pflege durchzuführen.
Der Pyrenäen-Schäferhund sollte etwa ein- bis zweimal pro Woche gebürstet werden. Dadurch werden Verfilzungen vorgebeugt und auch gelöst, ohne aber das natürliche, gewollt zottelige Aussehen der Fellnase zu verändern.
Durch die raue Struktur passiert es vermehrt, dass auf Spaziergängen kleine Zweige und andere Pflanzenteile im Fell hängenbleiben. Auch Zecken nutzen gern jede Chance, sich in die Haut deines Hundes zu beißen. Es empfiehlt sich also, nach jeder Gassirunde das Fell zu kontrollieren und alle blinden Passagiere zu entfernen.
Die hängenden Ohren bieten beste Voraussetzungen für Infektionen. Aus diesem Grund solltest du sie regelmäßig kontrollieren und mit speziellem Ohrreiniger für Hunde säubern. Achte außerdem darauf, dass die Krallen deiner Fellnase nicht zu lang werden. Wenn nötig, solltest du sie mit einer Krallenschere kürzen. Lasse dir gern vom Tierarzt zeigen, wie es richtig und sicher geht, wenn du unsicher bist. Besonders bei dunklen Krallen ist Vorsicht geboten, um nicht zu weit zu schneiden.
Kontrolliere regelmäßig, dass das Fell deinem Hund nicht die Sicht nimmt oder gar in die Augen wächst. Bei Bedarf solltest du es schneiden. Auch unsere süßen Vierbeiner profitieren davon, wenn man ihnen regelmäßig die Zähne putzt. Dafür gibt es extra Zahncreme für Hunde. Diese kannst du mit einer kleinen, weichen Zahnbürste oder auch einem speziellen Aufsatz für den Finger nutzen.
Neben der Pflege des Aussehens muss auch auf die Rasse-Eigenschaften Acht genommen werden. Ein Pyrenäen-Schäferhund benötigt unbedingt direkten Anschluss zu seiner Familie, um ein glückliches Leben führen zu können. Der agile Franzose ist nur dann angemessen gepflegt, wenn auch sein für Hütehunde typischer Bewegungsdrang und das intelligente Köpfchen ausgelastet werden.
Wenn du nicht gerade eine Schafsherde zum Hüten parat hast, solltest du also täglich mehrere Stunden mit deinem Liebling unterwegs sein und ihn zusätzlich mit Denksport beschäftigen. Hundesport wie Agility kann ein schöner Auslass für seine außerordentliche Energie sein. Manche Hunde dieser Rasse werden auch zu Jobs wie Lawinenschutzhunden ausgebildet.
Passendes Zubehör
Auch der Pyrenäen-Schäferhund benötigt die typische Grundausstattung eines jeden Hundes. Dazu zählen Artikel wie Näpfe, Leinen, Schlafplätze, Geschirr und Halsband. Zur routinemäßigen Pflege benötigt man speziellen Ohrreiniger für Hunde, eine Krallenschere, Hunde-Zahncreme und eine Zahnbürste für Hunde. Für die Fellpflege eignen sich ein Kamm und eine Bürste, um Knoten und Verfilzungen zu lösen.
Als sehr sportlicher Hund bieten sich für den Pyrenäen-Schäferhund auch Spielzeuge an, die du mit auf Spaziergänge nehmen oder im Garten nutzen kannst. Überlege dir aber unbedingt auch eine bunte Auswahl an Denkspielzeugen und Schnüffel-Aufgaben, damit dein Hund auch mental ausgelastet wird. Nur so kann dieser süße Hütehund ein ausgeglichener Begleiter werden.
Herkunft & Geschichte
Die Zucht des Pyrenäen-Schäferhundes begann mit dem primären Ziel, besonders arbeitsfähige Hunde für die französischen Schäfer in den Pyrenäen zu schaffen. Die Hütehunde sollten ausdauernd, gesund und agil sein. Bei der Zucht wurde hauptsächlich auf den Charakter der Hunde Wert gelegt. Ihr Aussehen war anfangs kaum von Bedeutung.
Der Pyrenäen-Schäferhund gilt als ältester Schäferhund Frankreichs. Er entwickelte sich über viele Jahrhunderte hinweg im Stillen und erlangte erst zum Beginn des 20. Jahrhunderts Bekanntheit in der offiziellen Kynologie. Damals verfasste Mr. Bernard Sénac-Lagrange von 1921 bis 1925 den ersten offiziellen Rassestandard. Am 28.01.1955 wurde die Rasse offiziell von der FCI anerkannt. Die Variante der Rasse mit kurzem Fell im Gesicht wurde bereits zwei Tage vorher, am 26.01.1955, von der FCI anerkannt.
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