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Hundetraining

Was ist Clickertraining? (Vorteile, Übungen und Tipps)

Du willst damit beginnen deinen Hund zu trainieren oder warst mit deinem bisherigen Versuchen nicht sehr erfolgreich? Dein Liebling scheint deine Kommandos einfach nicht befolgen zu wollen? Keine Sorge, denn das Clickertraining kann all diese Probleme lösen.

Was ist Clickertraining_ (Vorteile, Übungen und Tipps für deinen Hund) 2-42
Inhaltsverzeichnis

Du suchst nach einer effizienten Methode? 

Ihr habt schon mit dem Training begonnen und sucht nach neuen Übungen und Abwechslung? 

Dann könnte ein Clickertraining genau das Richtige für euch sein.

Diese Form des Trainings ist nicht nur besonders effektiv. Sie macht auch noch viel mehr Spaß als herkömmliche Übungen.

Ob Grunderziehung, Tricks, Beißhemmung oder Leinenführigkeit: Die Methode ist für jede Art von Training geeignet.

Und das beste: Clickertraining basiert auf einem einfachem Prinzip und kann von jedem umgesetzt werden. 

In diesem Artikel findest du wichtige Tipps und interessante Übungen, die auch für Clicker Anfänger geeignet sind.

Was ist Clickertraining?

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Video mit unserer Hundetrainerin Christin findest du weiter unten...

Mit dieser Methode kann das normale Hundetraining verbessert werden. Du zeigst deinem Schützling durch Klickgeräusche, dass er in genau diesem Moment etwas richtig macht.

Da er nun viel leichter versteht, wofür er belohnt wird, wird er viel schneller das erwünschte Verhalten an den Tag legen.

In den letzten Jahren hat die Verhaltensforschung bei Hunden an Bedeutung gewonnen. Studien ergaben, dass Tiere besser lernen, wenn sie für richtiges Verhalten belohnt werden.

Lernen durch Belohnung

Clicker Training

Bestrafung hat natürlich auch einen Lerneffekt. Sie ist aber bei weitem nicht so effektiv wie das Lernen durch Belohnung.

Dein Schützling hat bei ständigen Strafen keine Freude mehr am Training und fühlt sich unwohl. Dadurch lernt er auch viel schlechter. 

Außerdem erlernt er nur falsche Verhalten zu vermeiden. Was das richtige Verhalten ist, wird ihm dadurch nicht gezeigt.

Um deinem Liebling etwas beizubringen, solltest du also auf die Leckerli-Methode zurückgreifen. 

Das ist für dich wahrscheinlich nichts Neues. Die meisten Hundehalter loben ihren treuen Begleiter und trainieren ihn mit dieser Methode.

Hunde lernen sehr schnell. Sie merken nämlich, dass für sie bei einem bestimmten Verhalten etwas Gutes herausspringt. Deswegen machen wiederholen sie das belohnte Verhalten. Schließlich hoffen sie auf mehr davon.

Auf das Timing kommt es an

Wichtig: Es darf nicht zu viel Zeit zwischen dem erwünschten Verhalten und der Belohnung vergehen. Dein Vierbeiner kann dann diese beiden Dinge nicht in Verbindung bringen. 

Wenn die Bestärkung so schnell wie möglich passiert, ist der Lerneffekt um einiges größer. 

Und hier liegt auch das Problem des herkömmlichen Trainings. Soll dein Hund neben dir laufen, ohne an der Leine zu ziehen? 

Du müsstest ihn in genau dem Moment loben, in dem er sich neben dir befindet. Das ist aber gar nicht so einfach. Und bis du ihm das Leckerli gegeben hast, vergeht wieder wichtige Zeit.

Der Clicker

Um deinem Schützling auf die Sekunde genau zu zeigen, wann er etwas richtig macht, gibt es Clicker. Das sind einfache Geräte, bei denen durch das Drücken eines Knopfes ein Klickgeräusch erzeugt wird. 

Dieses Klicken ist laut genug, damit dein Hund es leicht wahrnehmen kann. Es hebt sich deutlich von den Umgebungsgeräuschen ab, sodass er es immer erkennt.

Wenn deine Fellnase nun richtiges Verhalten zeigt, drückst du einfach auf den Clicker. 

Das Geräusch ertönt also in genau dem richtigen Moment. Danach belohnst du ihn. Nach einer Weile verbindet deine Fellnase das Klicken mit der Belohnung. 

Durch den Konditionierungseffekt hat schon das Klicken alleine fast denselben Effekt wie ein Leckerli. So weiß dein Liebling immer, wofür er belohnt wird: Für das Verhalten, das er zum Zeitpunkt des Klickens gezeigt hat.

Ein Clicker-Gerät ist für diese Methode nicht unbedingt erforderlich. Selbsterzeugte Laute wie ein Pfiff oder ein bestimmtes Wort können genau denselben Effekt haben. 

Achte dabei jedoch darauf, dass du das Wort sonst nicht im Alltag verwendest.

Clickertraining

5 Vorteile vom Clickertraining

Clicker Hund

1. Größerer Lerneffekt

Dein pelziger Freund soll die Belohnung mit seinem Verhalten verbinden. Durch das Klicken kann diese Verbindung nun noch schneller und präziser aufgebaut werden. 

Schließlich weiß er nun genau in diesem Moment, dass er etwas richtig gemacht hat. Das Erlernte kann also viel besser umgesetzt werden. 

Diese Methode fördert außerdem die Problemlösefähigkeiten deines Lieblings. Er wird viel Neues ausprobieren, um das Klickgeräusch erneut zu hören. Dadurch wird er kreativer und lernt immer schneller dazu.

2. Auch komplizierte Übungen

Mit herkömmlichen Methoden ist es oft nicht möglich, schwierigere Übungen oder Tricks beizubringen. Das Clickertraining hingegen ist für alle Formen von Übungen geeignet.

Auch Kompliziertes kann mit etwas Geduld eingeübt werden. Clicker werden daher bei der Ausbildung von Polizeihunden oder beim Einüben von Kunststücken bei Zootieren verwendet.

3. Für jeden Hund geeignet

Beim Clickertraining gibt es keine Altersbegrenzung. Ältere Hunde können genauso wie Welpen Tricks mit dem Clicker erlernen. Nicht besonders lernfähig geltende Hunderassen, können von diesem speziellen Training profitieren. Gerade für schwierigere Fälle ist die Methode geeignet.

4. Keine Bestrafungen

Ein sehr großer Vorteil ist, dass beim Training überhaupt keine Strafen notwendig sind. Das fördert den Lernfortschritt. Dein Schützling hat nun keine Angst mehr davor, etwas falsch zu machen. Er wird sogar noch kreativer und probiert mehr aus.

Kein körperlicher Kontakt ist vorausgesetzt. So können auch ängstliche oder scheue Hunde trainiert werden. So kann das Vertrauen viel besser aufgebaut werden.

5. Spaß am Training

Und nun das Wichtigste: Es macht einfach Spaß. 

Nicht nur dir, sondern auch deinem Hund wird diese Methode sehr gefallen. Er wird merken, dass er sich so einfach Leckerlis verdienen kann. So wird er immer besser darin. Sein Verhalten wird sofort bestärkt. 

Nach nur kurzer Zeit wird er sich darum bemühen, dieses Geräusch immer öfter zu hören. Die Übungen sind abwechslungsreich und erinnern eher an Spiele als an Training.

5 Tipps und Tricks

Hast du Interesse am Clickertraining bekommen? Oder suchst du nach einigen Verbesserungen für eure Übungen? 

Dann findet ihr hier einige Tipps, die das Training noch effektiver machen:

1. Schon vor dem Training an Clicker gewöhnen

Dieses eigenartige Klicken ist für deinen Hund anfangs noch ganz neu. Er weiß noch gar nichts damit anzufangen, es ist ja auch nur ein ganz normales Geräusch. Auch bei den ersten Übungen wird er dem Gerät kaum Beachtung schenken. 

Das Klicken soll er schon von Anfang an mit der Belohnung in Verbindung bringen. Daher verwende den Clicker vor dem eigentlichen Training.

Auch ohne Übungen kannst du den Clicker drücken und deinen Vierbeiner gleich danach belohnen. Wenn du das oft genug machst, verbindet er beides ganz schnell.

2. Oft hintereinander klicken

Wenn dein Hund eine Übung schnell lernen soll, helfen viele Belohnungen. Wird er für ein bestimmtes Verhalten nur ab und zu bestärkt, bringt er das nicht so gut in Verbindung. 

Deswegen kannst du beim Einüben von etwas Neuem gerne bis zu 15 Mal in der Minute den Clicker betätigen. 

Achte dann aber darauf, dass die Übungseinheit insgesamt nicht zu lang wird. Deine Fellnase muss sich konzentrieren können.

3. Bei jedem Klicken belohnen

Mit jedem „Click“ versprichst du deinem Liebling ein Leckerli. Wenn du nun klickst, ohne ihn zu belohnen, wird er enttäuscht. Der Effekt, dass er das Klicken mit etwas Gutem verbindet, würde sich so nach und nach abbauen. Das Üben mit dem Clicker hätte dann keinen Sinn mehr. 

Deswegen musst du bei jedem Klicken dein Versprechen einhalten und deinen Liebling belohnen.

4. Mit einfachen Übungen beginnen

Wenn du deinem Hund bestimmte Dinge beibringen möchtest, solltet ihr klein beginnen. 

Dein Liebling muss sich erst an die neue Art von Training gewöhnen, genauso wie du auch. Geht es also langsam an und fangt mit ganz einfachen Übungen an. Am Ende dieses Kapitels findest du einige Anregungen für Anfänger-Übungen.

5. Hund nicht korrigieren

Bei dieser Trainingsmethode bist du passiv und reagierst nur auf deinen Hund. Macht er etwas gut, klickst du. Macht er es nicht, bekommt er einfach keine Belohnung. 

Du solltest ihm nicht zeigen, was er machen soll. Er soll es nämlich selbst herausfinden. Denn nun wartet er sehnsüchtig auf das nächste Klicken und das damit verbundene Leckerli – und wird kreativ. 

Mit mehreren Versuchen wird er nun selbst merken, was er tun soll. Das fördert seine Kreativität. Und vor allem macht es Spaß.

3 Übungen für Anfänger

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Für Clicker-Anfänger ist es wichtig, mit ganz einfachen Übungen zu beginnen. Auch diese können sehr lustig sein und euch beiden viel Spaß machen.

Die hier vorgestellten Übungen solltest du eher als Anregung verstehen. Du kannst sie jederzeit abändern oder dir Ähnliches ausdenken.

1. „Weg vom Futter“

Diese Übung lässt sich am besten mit zwei Personen durchführen. Eine betätigt den Clicker, die andere hält ihre Hände ausgestreckt zum Hund hin. In der einen befindet sich ein Leckerli, die andere ist leer.

Die Hände sind zu Fäusten geballt. Dein Hund kann das Futter nicht sehen, aber er riecht es natürlich. Deswegen wird er auch nur diese Hand beachten.

Die Schwierigkeit bei dieser Übung ist es, dass er die leere Hand mit seiner Schnauze berühren soll. 

Nur dann bekommt er das Leckerli, was sich auf der anderen Seite befindet. Natürlich ist es nicht so einfach, deinem Schützling das zu erklären. Mithilfe des Clickers wird er es aber ganz schnell lernen.

Jedes Mal, wenn er seinen Blick kurz von der falschen Hand löst, wird geklickt und er bekommt eine Belohnung. 

Beim nächsten Mal wird er erst belohnt, wenn er in die Richtung der leeren Hand guckt. Danach erst, wenn er ihr näher kommt. 

Du wirst erstaunt sein, wie schnell dein Hund das Prinzip „Weg vom Futter“ versteht.

2. „Target stick“

Ein Target stick ist ein langer Gegenstand, den dein Hund an der Spitze mit der Schnauze berühren soll.

Nehme als Stick einen Zeigestock, einen Stab oder eine Fliegenklatsche. Wichtig: Die Spitze muss sich vom Rest des Gegenstands abheben. Zum Beispiel durch die Farbe oder die Form.

Anfangs belohnst du ihn jedes Mal, wenn er sich für den Stick interessiert. Der nächste Klick kommt erst, wenn er näher an der Spitze ist. Nach einer Weile wird er dann nur noch belohnt, wenn er die Spitze auch berührt.

Dein Vierbeiner beherrscht diese Aufgabe ohne Probleme? Dann können damit Leinenführigkeit oder Kunststücke eingeübt werden.

Du kannst auch immer wieder andere Gegenstände als Target stick verwenden. So muss er sich jedes Mal neu darauf einstellen.

3. Ideen für Fortgeschrittene

Wenn ihr beide einige Erfahrungen mit dem Clickertraining gemacht habt, könnt ihr die verschiedensten Übungen ausprobieren. Dabei steht eurer Kreativität nichts im Wege. 

Zum Beispiel kann dein Liebling lernen, Dinge anzustupsen, zu schieben oder zu apportieren.

Er könnte sich in Kisten oder andere Dinge setzen oder legen.

Viele verschiedene Spielzeuge können als „Rätsel“ für deinen Hund dienen. Diese müssen nicht einmal direkt für Vierbeiner geeignet sein. Normales Kinderspielzeug kann auch verwendet werden.

Ein beliebter Trick ist auch das Skateboard-Fahren. Das ist aber nicht für alle Hunde geeignet. Gerade kleine Fellnasen können das erlernen, falls sie nicht zu viel Angst davor haben.

Parcour-Laufen wird jedem Hund Spaß machen. Dabei müssen verschiedene Hindernisse überwunden werden.

Häufig gestellte Fragen

Ein Clicker ist ein Gerät, dass ein markantes Click-Geräusch produziert. Durch dieses Click-Geräusch kann man Hunde oder andere Tiere besonders leicht trainieren, indem das Geräusch mit einer Belohnung gleichsetzt. 

Durch das Clickertraining kann man seinem Hund zeitgleich zeigen, dass er ein korrektes Verhalten an den Tag gelegt hat. Das funktioniert ohne Körperkontakt und der Hund begreift sehr schnell, wenn er etwas richtig macht. Dadurch lernen die Tiere viel schneller und scheue Hunde können leichter trainiert werden.

Das Clickertraining ist für alle Hunde jeglichen Alters geeignet. Es spielt keine Rolle welche Rasse oder welches Alter dein Hund hat. Durch das Clickertraining lassen sich schnell Erfolge bei der Erziehung erzielen.

Du solltest schon vor dem Training anfangen, deinen Hund an den Clicker zu gewöhnen. Gib deinem Hund immer dann ein Leckerli wenn du klickst. Wenn dein Hund nun Kommandos oder richtiges Verhalten ausführt, musst du genau in dem Moment klicken und ihm ein Leckerli geben.

Clicker findest du in fast jedem Haustierbedarf und auch Online. Die Kosten für Clicker für Hunde halten sich in der Regel unter 5 Euro. Es gibt nicht viel beim Kauf eines Clickers zu beachten. Die meisten Geräte erfüllen ihren Zweck.

Video Fazit

Das Clickertraining ist eine hervorragende Ergänzung zum normalen Hundetraining. Es bietet vielseitige Möglichkeiten.

Grundausbildung, Leinenführigkeit oder Kunststücke können eingeübt werden. Dabei wird deiner Kreativität freien Lauf gelassen wie auch der von deinem Hund.

Diese Methode verbessert den Trainingserfolg. Sie macht auch noch besonders viel Spaß. Das verbessert eure Beziehung noch weiter und hilft auch scheuen oder ängstlichen Vierbeinern.

Übe am besten schon vor dem eigentlichen Training mit dem Clicker. Klicke zur richtigen Zeit. Dein Hund muss die Verbindung zwischen dem „Klick“ und der Belohnung verstehen.

Wenn ihr euch beide an den Clicker gewöhnt habt, kann es losgehen. Denke dir viele neue Übungen mit ansteigendem Schwierigkeitsgrad aus. 

So ist das Clickertraining nicht nur ein einfaches Training, sondern wird zu einem Spiel für euch.

Verfasst von Anja Boecker
Verfasst von Anja Boecker

Servus, Hallo, Moin! Meine Name ist Anja Boecker und ich bin Hundetrainerin und Verhaltensberaterin ( Zertifikat IHK) Mit diesen Artikeln möchte ich dir helfen, deinen Hund besser zu verstehen und eine unzertrennliche Bindung aufzubauen.

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