Hund apportieren beibringen (In 5 einfachen Schritten)

Du fragst dich, was Apportieren ist und wie du es deinem Hund einfach beibringen kannst? Wir erklären dir alles zum Apportieren und verraten dir, wie du in 5 einfachen Schritten es deinem Hund beibringen kannst.

Apportieren 1
Inhaltsverzeichnis

Warum Apportieren sinnvoll ist

Apportieren macht den meisten Hunden Spaß: Alles, was du brauchst, ist ein geeigneter Gegenstand. Das Training lässt sich problemlos in euren Spaziergang integrieren und lastet deine Fellnase geistig und körperlich aus.

Die meisten Hunde haben in sich einen starken “Bringtrieb”. Es ist daher sehr hilfreich für die Auslastung und Beschäftigung deines Hundes. Wenn du die Grundlagen erst einmal beherrschst, macht das spielerische Hin-und-Zurück Spiel für euch beide viel Spaß.

Was bedeutet „Apportieren“?

Das Wort „apportieren“ kommt vom Lateinischen „apportare“ und bedeutet „herbeibringen“. Jäger bezeichnen damit das Bringen der Beute.

Dein Hund kann lernen, dir alle möglichen Gegenstände zu bringen. Infrage kommen Stöckchen, Frisbees, Dummys, Futterbeutel und andere Dinge. Der zu apportierende Gegenstand heißt „Apportel“.

Was brauche ich zum Apportieren?

Im Wesentlichen brauchst du nur drei Dinge, um deinem Hund das Apportieren beizubringen:

  1. Einen geeigneten Wurfgegenstand wie einen Futterdummy. Das ausgesuchte Apportel sollte sich gut tragen lassen, sich für deinen Vierbeiner angenehm anfühlen und nicht zu hart sein. 
  2. Eine attraktive Belohnung, damit deine Fellnase Spaß am Apportieren hat und motiviert bei der Sache ist.
  3. Eine Schleppleine. Diese verhindert, dass dein Vierbeiner mit dem Futterdummy davonläuft, um sich diesen im Alleingang zu sichern.

Konzentriere dich darauf, die Bringfreude deines Hundes zu fördern. Er soll dafür belohnt werden, dass er dir Dinge überlässt. Nicht dafür, dass er einem Wurfgegenstand nachjagt.

Kann JEDER Hund Apportieren lernen?

Jede Fellnase kann das Apportieren lernen. Im Idealfall beherrscht dein Vierbeiner bereits die gängigen Grundkommandos. Dazu gehören „Sitz!“, „Platz!“, „Komm!“, „Bring her!“ und „Aus!“ Außerdem sollte sich dein Hund problemlos anleinen lassen.

Am wichtigsten beim Apportier-Training ist, deinem Hund deutlich zu machen, dass es sich für ihn auszahlt, dir den ausgewählten Gegenstand zu bringen. 

Für das Training ist ein Futterdummy oder Futterbeutel gut geeignet. Es sollte sich um einen besonderen Gegenstand handeln. Um etwas, das dein Hund nicht ständig zur Verfügung hat. Das erhöht sein Interesse.

Bringt dein Liebling dir den gewünschten Gegenstand, belohnst du ihn dafür. Achte darauf, dass du den Futterdummy mit einem wirklich schmackhaften Bissen wie Pansen oder mit einem besonderen Leckerchen befüllst. (Das übliche Trockenfutter könnte hier als Leckerchen nicht ausreichend sein.)

Diese Belohnung erhält deine Fellnase, wenn sie erwünschtes Verhalten zeigt. Letztendlich findet zwischen euch ein Austausch statt: Futterdummy gegen Leckerchen.

Anfangs sind vermutlich viele Leckereien nötig, damit dein Vierbeiner motiviert dabeibleibt. Das ändert sich im Verlauf des Trainings.

Viele Hunde haben Spaß am Apportieren selbst: Sie lieben es, Dinge zu suchen oder ihnen nachzujagen, dir diese zu bringen und mit dir zusammenzuarbeiten.

So lernt dein Hund Apportieren in 5 Schritten

Es gibt unterschiedliche Methoden, deiner Fellnase das Apportieren beizubringen. Wir zeigen dir eine davon. 

Schritt 1: Futterdummy befüllen

Nimm am besten einen Futterdummy für das Training. Zeig deinem Hund den Dummy und spiele ein paar Augenblicke selbst damit, während er dir zuschaut. Das macht ihn für deinen Hund interessant.

Befülle den Dummy vor den Augen deiner Fellnase mit köstlichen Leckereien. Pansen riecht besonders intensiv und erhöht somit die Attraktivität des Futterdummys. Es kann aber auch ein anderer Snack sein, den dein Hund liebt und nur selten bekommt.

Lass deinen Vierbeiner ruhig etwas aus dem Dummy fressen. Dadurch erkennt dein Hund, dass es sich wirklich lohnt, sich auf den Dummy zu konzentrieren.

Schritt 2: Futterdummy werfen

Jetzt kommt die Schleppleine ins Spiel. Leine deinen Vierbeiner an. Wirf den Futterdummy anschließend ein kleines Stück von dir weg und gib einem Hund das Kommando: „Bring her“. 

Achte darauf, dass die Schleppleine locker bleibt. 

Schritt 3: Dummy abgeben

Wenn dein Hund den Dummy aufgehoben hat, lobe ihn überschwänglich und ruf ihn zurück zu dir. 

Sage: „Aus!“ und nimm deinem Hund den Futterdummy aus dem Fang. 

Zu Belohnung, wenn das funktioniert hat, gibst du ihm ein Leckerchen. Dadurch lernt dein vierbeiniger Liebling, dass es sich lohnt, dir seine Beute zu überlassen. 

Trainiere diese drei Schritte, bis dein Hund sie sicher beherrscht.

Schritt 4: Ohne Leine Apportieren üben

Jetzt lässt du die Schleppleine weg. Dein Vierbeiner wird sich vermutlich nicht mit dem Futterdummy aus dem Staub machen. Inzwischen weiß er, dass er von dir einen Leckerbissen daraus bekommt, wenn er dir seine Beute überreicht.

  • Gib deinem Hund das Kommando „Sitz!“ und entferne dich von ihm. 
  • Dann gehst du in die Hocke und legst den Futterdummy vor dir auf den Boden. 
  • Anschließend rufst du deine Fellnase zu dir. 
  • Lass deinen Hund den Futterdummy hochnehmen.
  • Danach soll er ihn mit „Aus!“ wie gewohnt dir überlassen.

Lobe deinen Vierbeiner, wenn er diese Übung bewältigt und gib ihm ein wenig Futter aus dem Futterdummy.

Schritt 5: Entfernungen vergrößern

Vergrößere nun die Entfernung zwischen deiner Fellnase und dem Trainingsgerät:

  • Gib deinem Hund den Befehl: „Sitz!“
  • Bewege dich mit dem Futterdummy von deinem Vierbeiner und lege den Dummy in einigen Metern Entfernung ab. Anschließend gehst du weiter.
  • Oder verstecke den Dummy, während dein Hund dich beobachtet. Suchspiele machen den meisten Fellnasen eine Menge Spaß. Außerdem gestaltest du das Training auf diese Weise noch abwechslungsreicher.

Mit dem Kommando: „Bring!“ oder „Such!“ lässt du dir das Apportel wiederbringen.

Wie reagiere ich, wenn mein Hund doch mit dem Futterdummy wegrennt?

Das ist vor allem zu Beginn des Apportier-Trainings eine Gefahr. Es gibt Hunde, die versuchen, den Futterdummy in Sicherheit zu bringen und ihn selbst zu öffnen, um sich daraus zu bedienen.

Achte darauf, dass dein Trainingsgerät möglichst stabil ist. Dein Hund muss begreifen, dass nur du den Dummy öffnen und ihm daraus etwas geben kannst. 

Sollte deine übereifrige Fellnase wirklich mit dem Futterbeutel davoneilen, um die Leckerbissen ohne dich zu verspeisen, behältst du sie dank der Schleppleine trotzdem unter Kontrolle.

Gehe in dem Fall folgendermaßen vor:

  • Nähere dich deinem Hund. 
  • Lass dir die Beute mit dem Kommando: „Aus!“ geben. 
  • Wenn das gelingt, öffne den Dummy und belohne deinen Liebling.

Auf diese Weise begreift dein Hund, dass er deine Hilfe braucht. Nur, wenn er mit dir zusammenarbeitet, kommt er an die begehrten Happen.

Apportieren lernen mit Clicker-Training

Clicker Training

Dein Hund zeigt kein natürliches Interesse daran, Dinge zu apportieren? Dann kannst du einen Klicker einsetzen.

Zunächst ist der Futterdummy für deine Fellnase nur ein neutraler Gegenstand. Das lässt sich durch gezielte Übung ändern.

Trainiere mit dem Klicker, bis dein Vierbeiner begreift, dass der Dummy etwas Tolles ist.

Mithilfe des Klickers bringst du deinem Hund bei,

  • den Dummy hochzunehmen, 
  • ihn im Fang zu halten, ohne ihn zu beschädigen und
  • ihn schließlich an dich abzugeben.

Clicker-Training richtig aufbauen

Damit das Training ein Erfolg wird, lohnt es sich, einige Punkte zu beachten:

  1. Dein Hund sollte ausgeruht und aufnahmebereit sein. Das trägt dazu bei, dass er sich rundum auf das Training konzentriert.
  2. Wähle zum Üben ein ruhiges Zimmer in der Wohnung oder im Haus aus. Vermeide ablenkende Geräusche und Nebenaktivitäten.
  3. Halte den Futterdummy in der Hand und zeige ihn deinem Vierbeiner. Schaut er ihn an? Dann klickst du und belohnst seinen Blick mit einem Leckerbissen. 
  4. Beherrscht deine Fellnase diesen Schritt, belohnst du sie nur noch, wenn sie den Futterdummy berührt.
  5. Der nächste Schritt ist das Festhalten. Das eigentliche Ziel beim Klicker-Training ist, dass dein Hund das Apportel einen Moment lang im Fang hält (ohne intensiv darauf herumzukauen!) und es dann dir überlässt. Lass den „Klick“ nur noch erklingen, wenn dein Hund den Futterdummy kurz festgehalten hat und ihn dir in die Hand legt. (Zur Unterstützung kannst du deiner Fellnase deine Hand anfangs demonstrativ hinhalten.)

Wenn dein Hund dies beherrscht, baust du Distanz ein. Vergrößere diese nach und nach, sodass die Übung immer schwieriger, spannender und herausfordernder für deinen Liebling wird. 

Häufig gestellte Fragen

Es gibt einige Methoden, deinem Hund Apportieren beizubringen. Die beste Methode ist es, einen Futterdummy zu befüllen und zu werfen. Die genaue Anleitung findest du weiter oben im Artikel.

Es gibt einige Methoden, deinem Welpen Apportieren beizubringen. Die beste Methode ist es, einen Futterdummy zu befüllen und zu werfen. Der Unterschied zwischen einem erwachsenen Hund und Welpen ist die geringere Aufmerksamkeit des Welpen. Deshalb müssen die Trainingseinheiten kürzer sein. Die genaue Anleitung findest du weiter oben im Artikel.

Die meisten Hunde haben in sich einen starken “Bringtrieb”. Es ist daher sehr hilfreich für die Auslastung und Beschäftigung deines Hundes. Wenn du die Grundlagen erst einmal beherrschst, macht das spielerische Hin-und-Zurück Spiel für euch beide viel Spaß.

Fazit

Das Apportieren ist eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung für deinen Hund. Damit lastest du deinen Vierbeiner körperlich und geistig aus. Außerdem macht das Apportieren eine Menge Spaß und sorgt dafür, dass ihr als Team zusammenwachst.

Vor Trainingsbeginn sollte deine Fellnase die Grundkommandos sicher beherrschen. Üben kannst du die einzelnen Schritte zu jeder Zeit: zu Hause, auf dem Hundeplatz und beim Spaziergang.

Verfasst von Anja Boecker
Verfasst von Anja Boecker

Servus, Hallo, Moin! Mein Name ist Anja Boecker und ich bin Hundetrainerin und Verhaltensberaterin (Zertifikat IHK). Mit diesen Artikeln möchte ich dir helfen, deinen Hund besser zu verstehen und eine unzertrennliche Bindung aufzubauen.

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