Hund buddeln abgewöhnen? (9 Tricks, die sofort helfen)

Dein Garten gleicht einer Kraterlandschaft? Dein Liebling pflügt regelmäßig deine Beete um? Deine Fellnase verschwindet beim Gassigehen immer wieder in selbst gegrabenen Löchern? Wir verraten dir, was du gegen das Buddeln deines Hundes tun kannst.

Hund und Buddeln
Inhaltsverzeichnis

Bevor wir uns damit beschäftigen, wie du das unerwünschte Verhalten deines Vierbeiners am besten unterbinden kannst, werfen wir einen Blick auf die Ursachen.

Wenn du herausfindest, was deinen Liebling zum Tunnelgräber macht, wird es dir leichter fallen, ihm das Graben abzugewöhnen.

Eine Alternative ist, ihm einen speziellen Platz zum Graben anzubieten. Dazu später mehr.

Warum buddeln Hunde?

Buddeln

Werfen wir zunächst einen Blick auf die möglichen Gründe für das begeisterte Graben tiefer Löcher. Das Verhalten deines Hundes kann verschiedene Ursachen haben.

Zum einen liegt das Graben in den Genen unserer Vierbeiner. Zum anderen verstärken Züchter dieses Erbe bewusst, zum Beispiel bei Jagdhunden.

1. Dein Hund sehnt sich nach Aufmerksamkeit

Du schimpfst, wenn dein Hund sich leidenschaftlich um den Garten kümmert? Auch negative Aufmerksamkeit ist besser als gar keine. Wenn du dich deinem Vierbeiner zuwendest, mit ihm sprichst und dich um ihn kümmerst, hat er dein Interesse geweckt.

Vielleicht bist du beruflich oder familiär sehr eingespannt. Wenn du nur wenig Zeit für deinen Hund hast, kann das schon eine Ursache für seine Buddelei sein.

2. Dein Hund sucht nach Beute

Hast du einen Jagdhund, wie einen Terrier oder Dackel?

Vielleicht versucht er, die Ein- und Ausgänge von Mäuselöchern, Maulwurfshügeln oder Fuchs- und Dachsbauen durch Graben zu vergrößern. Terrier wurden ursprünglich gezüchtet, um Ratten und Mäuse zu jagen.

Deine Fellnase wittert die Beute unter der Erde. Zuerst benutzt dein Hund wahrscheinlich seine Nase, um zu graben. Dann kommen die Pfoten dazu.

3. Dein Liebling lagert Futter für schlechte Zeiten ein

Wenn dein Hund sein Futter nicht sofort frisst, kann es sein, dass er es erst eine Weile in der Erde vergräbt.

Dieses Verhalten kann bei Hunden aller Rassen beobachtet werden. Vielleicht vergräbt er ein Stück Fleisch oder Pansen in einem Blumentopf oder in deinem Blumenbeet.

In der Regel landet der Leckerbissen an einer gut zugänglichen Stelle im Revier. So kann dein Hund sein Futterversteck regelmäßig und unkompliziert kontrollieren. Irgendwann holt er das Fleisch heraus und frisst es.

4. Deine Fellnase macht es sich in der Erde gemütlich

Kaum ist der Boden geglättet oder eine Mulde ausgehoben, rollt sich dein Hund zusammen und schläft ein? Möglicherweise hat er sich einen Schlafplatz in der Erde gebaut.

Dieses Verhalten kann man auch bei Wildhunden beobachten: Im Sommer schützt die Erde den Körper des Hundes vor Überhitzung. Im Winter dagegen wärmt sie den Körper.

Wenn du eine Hündin hast, die Junge erwartet, kann es auch sein, dass sie ein Nest für ihren Nachwuchs bauen möchte.

5. Dein Gefährte unterstützt dich

Dein Hund beobachtet dich ganz genau, wenn du im Garten arbeitest? Wenn du dein Beet umgegraben und neue Blumenzwiebeln gepflanzt hast, fängt dein Vierbeiner begeistert an zu graben? Vielleicht möchte er dich bei der Gartenarbeit unterstützen, indem er dein Verhalten imitiert.

6. Dein Hund langweilt sich

Wenn dein Vierbeiner wenig anregende Beschäftigungsmöglichkeiten vorfindet, kann es sein, dass er sich langweilt. Dein Hund fühlt sich vielleicht unterfordert. Buddeln macht ihm Spaß und hilft ihm, sich körperlich richtig auszupowern. Es kräftigt die Vorderpfoten und hält die Krallen kurz.

Buddeln

9 Tricks, mit denen du das Buddeln beenden kannst

Hund im Buddelkasten

Bei den möglichen Ursachen findest du bereits mögliche Lösungsansätze, wie du die Buddelei verhindern kannst.

1. Verbringe Zeit mit deinem Hund

Dein Vierbeiner soll im Mittelpunkt stehen. Geeignet sind Spaziergänge, Spiele, Kuscheln und Trainingseinheiten. Wichtig ist, dass du deinem Liebling deine ungeteilte Aufmerksamkeit schenkst.

Im Idealfall forderst du ihn beim Spaziergang und Training körperlich und geistig.

2. Halte deinen Garten frei von Mäusen und Maulwürfen

Der Hund fühlt sich dann nicht durch diese mögliche Beute zum Graben animiert.

Wird das Graben des Hundes durch den Jagdtrieb ausgelöst (z.B. bei der Jagd auf Mäuse, Maulwürfe oder andere im Boden lebende Tiere), kann ein Anti-Jagdtraining sinnvoll sein.

In diesem Fall zielt das Training darauf ab, den Jagdinstinkt des Hundes zu kontrollieren und ihm alternative Verhaltensweisen anzubieten.

3. Nimm Futterreste weg

Wenn dein Hund satt ist, räum die Futterreste weg. So wird verhindert, dass sich dein Vierbeiner selbst einen Vorrat anlegt und die Reste irgendwo vergräbt. Das gilt auch für Kauknochen.

4. Stell deinem Hund einen gemütlichen Schlafplatz hin

In einem halbhohen Korb mit einer Decke kann sich deine Fellnase einkuscheln. Die Decke lässt sich wunderbar aufwühlen. Wenn deine Hündin Nachwuchs erwartet, ist eine passende Wurfkiste eine gute Idee.

Im Sommer sorgen Matten für Abkühlung. Im Winter kann eine selbstwärmende Decke oder eine Hundeheizdecke eine gute Idee sein.

5. Erledige die Gartenarbeit allein

Damit dein hilfsbereiter Vierbeiner dir im Garten nicht zur Hand geht, solltest du die Pflanzenpflege allein übernehmen. Lass ihn so lange im Haus oder schicke ihn mit einem anderen Familienmitglied auf einen Spaziergang.

6. Biete anregende Beschäftigungsmöglichkeiten

Das Schönste für deinen Hund ist, wenn sein Mensch Zeit mit ihm verbringt. Aber nicht immer ist das möglich.

Für diese Fälle hält der Handel eine Reihe von Intelligenzspielzeugen, Bällen, Schnüffel-, Kau- und Kuschelartikeln bereit. Finde heraus, was deinem Liebling am besten gefällt.

Wenn du deinen Vierbeiner barfst, kannst du ihm einen rohen Fleischknochen zum Kauen anbieten. Das wird ihn lange beschäftigen.

7. Richte deinem Liebling eine Buddelecke ein

Vielleicht brauchst du das Buddeln nicht ganz zu verbieten. Wenn dein Garten groß genug ist, kannst du einen speziellen Bereich für deinen Hund einrichten. Dort kann er seiner Grableidenschaft freien Lauf lassen.

Um diesen Bereich zu markieren, hebst du einen Teil der Erde aus und füllst eine Mischung aus Sand und Erde ein. Damit dein Hund weiß, dass er sich dort austoben darf, vergräbst du dort getrockneten Pansen. Lass ihn nach Herzenslust buddeln.

Vielleicht findest du auch beim Spazierengehen eine Stelle, wo das Buddeln niemanden stört.

8. Barriere

Bereiche, in denen er häufig gräbt, können mit einem Zaun, Steinen oder anderen Barrieren geschützt werden, um den Zugang zu verhindern.

Professionelle Hilfe

Wenn das Buddeln zu einem großen Problem wird, kannst du eine Hundeschule besuchen oder einen Hundetrainer um Rat fragen.

Es ist wichtig, immer geduldig und konsequent zu sein. Schimpfen oder Strafen helfen nicht und können die Beziehung zu deinem Hund belasten. Mit Verständnis, Geduld und klaren Regeln wird es dir gelingen, deinem Hund das Buddeln abzugewöhnen oder zumindest zu kontrollieren. Viel Erfolg dabei!

Was tun, wenn der Hund trotzdem im Blumenbeet gräbt?

Hund buddelt

Dein Hund gräbt immer noch in deinen Beeten? Wenn du siehst, dass er anfängt zu graben, lenke ihn ab. Ein “Nein” oder das Werfen eines Spielzeugs kann helfen. Das geht in drei Schritten.

  1. Sag mit fester, lauter Stimme „Nein!“, wenn dein Hund an einer unerwünschten Stelle buddelt.
  2. Lenke ihn mit einem spannenden Spiel oder einer herausfordernden Aufgabe ab.
  3. Wenn dein Liebling die Aufgabe gut gemeistert hat, lobe ihn überschwänglich.
  4. Du kannst ihm auch ein Leckerli geben oder besonders intensiv mit ihm toben. Positive Verstärkung ist hier das A und O. Du weißt am besten, was deinem Vierbeiner am besten gefällt.

Wahrscheinlich musst du diese drei Schritte-Nein sagen, Ablenkung, Belohnung für erwünschtes Verhalten – viele Male wiederholen, bis er mit dem Buddeln aufhört.

Eine weitere Herausforderung besteht darin, konsequent zu sein. Wenn du verhindern willst, dass dein Vierbeiner in deinem Garten buddelt, musst du es ihm überall verbieten. Auch beim Spazierengehen und an Stellen, an denen er eigentlich buddeln dürfte.

Fazit

Unerwünschtes Buddeln kann verhindert werden. Finde zuerst die Ursache für das Verhalten deines Lieblings heraus.

Wenn dir das gelingt, kennst du die möglichen Lösungen. Biete deinem Hund nach Möglichkeit einen Platz zum Buddeln in deinem Garten oder unterwegs an.

Nicht vergessen: Das Buddeln im Sand oder in der Erde entspricht dem natürlichen Verhalten und Bedürfnis deines Hundes.

Wenn du das nicht möchtest oder es nicht möglich ist, sei konsequent und verbiete das Buddeln generell. Sei geduldig. Es kann eine Weile dauern, bis dein Hund mit dem Graben aufhört.

Sorge für spannende Ablenkung und verstärke erwünschtes Verhalten. Das stärkt die Bindung zwischen dir und deinem Liebling und ermöglicht ihm, sich auf andere Weise auszupowern.

Ist dir das zu theoretisch? Wenn du einen visuellen Ansatz bevorzugst, bietet dir unsere App Schritt-für-Schritt Videoanleitungen, mit denen du deinem Hund das „Buddeln abgewöhnen“ beibringen kannst. Hier erfährst du mehr über unsere App.

Verfasst von Anja Boecker
Verfasst von Anja Boecker

Servus, Hallo, Moin! Mein Name ist Anja Boecker und ich bin Hundetrainerin und Verhaltensberaterin (Zertifikat IHK). Mit diesen Artikeln möchte ich dir helfen, deinen Hund besser zu verstehen und eine unzertrennliche Bindung aufzubauen.

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2 Kommentare zu „Hund buddeln abgewöhnen? (9 Tricks, die sofort helfen)“

  1. “2. Halte deinen Garten frei von Mäusen”
    Hallo, wir haben zwei mäusesüchtige Huskys und fast 2000 qm Garten mit untergrabenen Sträuchern, Bäumen und Löchern auf der Wiese. Es ist nicht sooo schlimm, dass sie graben. Es gehört irgendwie zum Hund. Das muss man eben wissen – 2 Huskys oder ein Barockgarten 😉 . Und wie im Text vermerkt: Es ist auch eine interessante Beschäftigung, oft auch mit Erfolg (Beutemaus), es strengt an und hält die Krallen kurz. Sie dürfen auch auf Spaziergängen am Feldrand mal nach Mäusen buddeln. Völlige Abgewöhnung halten wir für aussichtslos.
    Trotzdem war ich war sehr gespannt auf die Tipps. 😉 Nummer 2 hat mich zum Lachen gebracht. 🙂 Wir wohnen auf dem Land. Nebenan ein echter Bauerngarten mit allerlei Getier und viel Futter für Mäuse, ringsum Felder.
    Aber über den Tipp mit dem Buddelkasten müssen wir mal nachdenken. Vielleicht müssen wir dann nicht so oft den Pflanzen wieder neue Erde zukommen lassen.
    Insgesamt eine schöne Seite mit hilfreichen Tipps. Danke dafür.

    1. Liebe Katrin, vielen Dank für deinen tollen Beitrag. Ein gutes Beispiel dafür, dass ein Tipp nicht für jeden Umstand geeignet ist 😉 Liebe Grüße, dein Hundeo-Team

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