Hund knabbert alles an? (Dann probiere diese Tipps aus)

Kaum bist du aus dem Haus, ist nichts vor den Zähnen deines Hundes sicher. Dein Liebling knabbert an allem herum: Stuhlbeine, Hausschuhe, dein Lieblingssofa und sogar seine eigene Pfote. Welche Ursachen das Knabbern bei Welpen und erwachsenen Hunden hat und was du dagegen tun kannst, erfährst du hier.

Hund knabbern Schuhe
Inhaltsverzeichnis

Hunde haben ein Kaubedürfnis. Knabbern und Kauen gehört zum normalen Verhalten deines Hundes. Allerdings ist das Knabbern nicht nur ärgerlich, sondern im schlimmsten Fall auch gefährlich für deinen Hund. Das gilt vor allem, wenn er sich an Abfällen vergreift oder Gegenstände verschluckt, die zu Verletzungen führen können.

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Anknabbern
Das sind nur 3 mögliche Gründe für den Anfang. Unten folgen noch weitere Gründe und Tipps!

Was steckt genau dahinter?

Hundebesitzer kennen das: Man dreht sich nur kurz um und schon hat der geliebte Vierbeiner die neueste Zeitschrift, das Lieblingsspielzeug des Kindes oder sogar das teure Sofa ins Visier genommen.

Knabbern, nagen, beißen – warum macht mein Hund das und was kann ich dagegen tun? Lass uns gemeinsam in die Welt des Knabberns eintauchen und Lösungen finden.

Schauen wir uns zunächst die möglichen Gründe für das Knabbern an. Ist dein Hund noch ein Welpe? Oder hast du schon einen erwachsenen Hund? Das spielt eine große Rolle bei der Suche nach den Ursachen.

Es gibt viele Gründe, warum Hunde knabbern. Es kann ein Zeichen von Langeweile, Stress, Zahnwechsel bei Welpen oder auch ein gesundheitliches Problem sein. Wichtig ist, die Ursache herauszufinden, um gezielt gegensteuern zu können.

5 Gründe:

  • Welpenphase: Welpen erkunden die Welt oft mit dem Mund. Außerdem kann der Zahnwechsel zu Juckreiz im Maul führen, weshalb sie gerne auf Gegenständen herumkauen.
  • Pubertät: Auch in der Pubertät können Hunde aufgrund hormoneller Veränderungen vermehrt knabbern.
  • Langeweile: Ein unterforderter Hund sucht sich oft Beschäftigungen, um sich die Zeit zu vertreiben.
  • Stress oder Angst: Knabbern kann auch ein Ventil für unverarbeitete Emotionen sein.
  • Gesundheitliche Probleme: Zahnprobleme, Ernährungsmängel oder andere Krankheiten können ebenfalls zu vermehrtem Knabbern führen.

Was jetzt zu tun ist

Finde die Ursache heraus: Bevor du das Problem behebst, versuche herauszufinden, warum dein Hund knabbert. Ist es Langeweile? Stress? Zahnschmerzen oder Zahnwechsel bei Welpen? Oder vielleicht ein gesundheitliches Problem?

Oft knabbern Hunde aus Langeweile und bei wenig Bewegung. Regelmäßige Spaziergänge, Spiele und Aktivitäten können helfen, überschüssige Energie abzubauen.

Investiere in hochwertiges Kauspielzeug. Damit kann der Hund seinen Kautrieb ausleben.

Wenn du deinen Hund beim Kauen erwischst, lenke ihn sanft ab und biete ihm eine akzeptable Alternative, z. B. sein Kauspielzeug.

Überlege dir ein Basistraining oder eine Hundeschule, um deinem Hund die Grundkommandos beizubringen. Ein gut trainierter Hund ist oft ein glücklicherer Hund.

Wenn du deinen Hund allein zu Hause lässt, sorge dafür, dass gefährliche oder wertvolle Gegenstände außer Reichweite sind.

Wenn dein Hund nur knabbert, wenn er allein ist, leidet er möglicherweise unter Trennungsangst. In diesem Fall kann es helfen, die Abwesenheitszeiten langsam zu verlängern und ihm zu zeigen, dass du immer zurückkommst.

Es gibt spezielle Abwehrsprays, die unangenehm schmecken, aber für den Hund ungefährlich sind. Diese können auf Gegenstände gesprüht werden, an denen der Hund gerne knabbert.

Ein Besuch beim Tierarzt kann sinnvoll sein, um gesundheitliche Ursachen wie Zahnprobleme oder Mangelerscheinungen auszuschließen.

Wenn man das Problem nicht in den Griff bekommt, kann ein erfahrener Hundetrainer individuelle Lösungen und Tipps geben.

Denk daran, positives Verhalten zu loben! Wenn dein Hund lieber auf seinem Spielzeug kaut als auf deinem Schuh, lob ihn dafür.

Geduld ist der Schlüssel. Mit der Zeit und konsequentem Training wird sich das Knabberverhalten deines Hundes sicher verbessern.

Es ist auch wichtig zu verstehen, dass das Knabbern ein natürliches Verhalten des Hundes ist und er manchmal nur eine geeignete Möglichkeit braucht, um dieses Bedürfnis zu befriedigen.

Zubehör für das Training

  • Hochwertiges Kauspielzeug
  • Kauknochen oder -stangen
  • Intelligenzspielzeug zur Beschäftigung
  • möglichst unzugängliche Aufbewahrung für Dinge, die nicht angeknabbert werden sollen

Organische Ursachen

Zur Sicherheit solltest du organische Ursachen ausschließen. Du bemerkst Veränderungen im Verhalten deines Hundes? Sprich unbedingt mit deinem Tierarzt.

Zusammenfassend lassen sich die Ursachen für das Knabbern wie folgt zusammenfassen:

  • Zahnwechsel (bei Welpen)
  • Einsamkeit oder Trennungsangst
  • Langeweile
  • Organische Erkrankungen wie ein Hirntumor

Ursachen + Tipps

Hund Spielzeug kaputt

Hast du die Ursache für das Knabbern aufgedeckt, ist es leichter, deinem Hund das Knabbern abzugewöhnen.

Dein Welpe knabbert alles an?

Welpen sind besonders dafür bekannt, dass sie alles Mögliche anknabbern. Dieses Verhalten ist teilweise normal, da sie ihre Umgebung erkunden und das Kauen auch eine Erleichterung während des Zahnwechsels darstellt.

Wenn Welpen knabbern, befinden sie sich wahrscheinlich gerade im Zahnwechsel. Das ist zwischen dem vierten und siebten Lebensmonat der Fall.

Vielleicht juckt das Zahnfleisch deines neuen Hausgenossen oder er hat Schmerzen. Durch Knabbern versucht er, sich Linderung zu verschaffen.

Das Kauen massiert das Zahnfleisch und hilft, lose Milchzähne loszuwerden.

Es ist jedoch wichtig, dieses Verhalten in die richtigen Bahnen zu lenken, um Schäden und mögliche Gefahren für den Welpen zu vermeiden. Hier sind einige Tipps, wie du deinem Welpen helfen kannst, richtig zu kauen:

Tipp 1 - Biete Kauspielzeug an

Falls dein Welpe im Zahnwechsel steckt, versucht er vermutlich, lockere Zähnchen loszuwerden. Gib ihm Kauspielzeuge aus natürlichem Kautschuk oder einen Kauknochen.  Achte darauf, dass deinem Welpen eine große Auswahl an Kauspielzeugen zur Verfügung steht. Diese befriedigen seinen natürlichen Kautrieb und lenken ihn von unerwünschten Gegenständen ab.

Tipp 2 - Korrigiere unerwünschtes Kauen

Wenn du deinen Welpen dabei erwischst, dass er an etwas knabbert, was er nicht soll, sage ihm freundlich "Nein" und biete ihm eine geeignete Alternative an, z. B. ein Kauspielzeug.

Tipp 3 - Bittersprays

Es gibt ungiftige Sprays mit bitterem Geschmack, die auf Gegenstände gesprüht werden können, um sie für den Welpen unattraktiv zu machen.

Tipp 4 - Welpensicheres Zuhause

Welpen sind neugierig und erkunden alles. Halten Sie gefährliche oder wertvolle Gegenstände von ihm fern.

Tipp 5 - Zahnwechsel berücksichtigen

Welpen durchlaufen einen Zahnwechsel, der unangenehm sein kann. Kühles Kauspielzeug kann Abhilfe schaffen. Das hilft bei juckendem Zahnfleisch. Wenn du das Spielzeug vorher kühlst, lindert es ein wenig die Schmerzen. Durch das Kauen kann sich dein Liebling außerdem etwas ablenken.

Tipp 6 - Ausreichend Bewegung

Ein müder Welpe ist oft ein guter Welpe. Ausreichend Bewegung und Spiel helfen, überschüssige Energie abzubauen.

Tipp 7 - Training

Beginne früh mit einem einfachen Training. Das fördert die Bindung zwischen dir und deinem Welpen und lehrt ihn gleichzeitig, was er darf und was nicht.

Tipp 8 - Loben

Jedes Mal, wenn dein Welpe das richtige Kauspielzeug wählt oder auf ein "Nein" hört, lobe ihn dafür. Positive Verstärkung wirkt wahre Wunder.

Tipp 9 - Geduld und Konsequenz

Welpen sind wie kleine Kinder und brauchen klare, konsequente Anweisungen und viel Geduld.

Tipp 10 - Sozialisierung

Eine gute Sozialisierung kann dazu beitragen, das Selbstvertrauen des Welpen zu stärken und unerwünschtes Verhalten abzubauen. Sobald der Impfstatus es zulässt, sollte er mit anderen Hunden spielen und neue Umgebungen erkunden.

Tipp 11 - Rat

Wenn das Knabbern trotz aller Bemühungen nicht aufhört oder du den Verdacht hast, dass ein tiefer liegendes Problem vorliegt, solltest du einen Hundetrainer oder Verhaltensforscher zu Rate ziehen.

Denke immer daran, dass Welpen von Natur aus neugierig sind und ihre Welt mit dem Maul erkunden. Mit Liebe, Geduld und dem richtigen Training wird dein Welpe lernen, was er kauen darf und was nicht.

Dein Hund ist in der Pubertät?

Steckt dein kleiner Rabauke vielleicht mitten in der Pubertät? Es kann sein, dass er vor Energie nur so strotzt und im Alltag unterfordert ist.

Wenn dein Hund in die Pubertät kommt, kann das viele Verhaltensänderungen mit sich bringen.

Hormonelle Veränderungen, ein größeres Bedürfnis nach Unabhängigkeit und das Austesten von Grenzen können in dieser Phase typisch sein. Hier einige Tipps für den Umgang mit einem pubertierenden Hund, der an allem knabbert:

Tipp 1 - Verständnis zeigen

Zunächst ist es wichtig zu verstehen, dass die Pubertät eine natürliche Phase im Leben deines Hundes ist. Wie Menschen können auch Hunde in dieser Zeit besonders eigensinnig und rebellisch sein.

Tipp 2 - Konsequenz ist das A und O

In dieser Phase testet der Hund oft seine Grenzen aus. Sei deshalb in der Erziehung besonders konsequent. Das bedeutet nicht, dass du streng sein sollst, sondern dass du klar und eindeutig in deinen Befehlen und Reaktionen sein musst.

Tipp 3 - Beschäftigung

Ein pubertierender Hund hat oft viel Energie. Sorge für ausreichend Bewegung und geistige Anregung. Dies kann durch lange Spaziergänge, Spiele oder Trainingseinheiten erreicht werden.

Tipp 4 - Kauspielzeug

Achte darauf, dass deinem Hund genügend geeignetes Kauspielzeug zur Verfügung steht. Das hilft, seinen Kautrieb in die richtige Richtung zu lenken.

Tipp 5 - Trainiere weiter

Auch wenn es den Anschein hat, dass dein Hund alles Gelernte vergessen hat, setze das Training fort. Wiederhole bereits gelernte Kommandos und baue neue ein.

Tipp 6 - Ruhephasen

Wie Welpen brauchen auch Hunde in der Pubertät ausreichend Ruhe. Übermüdung kann zu unerwünschtem Verhalten führen.

Tipp 7 - Sozialisierung

Regelmäßige Treffen mit anderen Hunden können helfen, überschüssige Energie abzubauen und soziale Fähigkeiten zu stärken.

Tipp 8 - Beratung in Betracht ziehen

Wenn das Verhalten besonders herausfordernd wird, kann es sinnvoll sein, einen Hundetrainer oder Verhaltensforscher zu Rate zu ziehen.

Tipp 9 - Loben

Verstärkung ist besonders wichtig. Wenn dein Hund erwünschtes Verhalten zeigt, lob ihn ausgiebig.

Tipp 10 - Räumliche Trennung

Wenn du deinen Hund nicht beaufsichtigen kannst, überlege, ihn in einem sicheren Raum oder Bereich zu lassen, wo er keinen Schaden anrichten kann.

Tipp 11 - Gesundheitscheck

Es schadet nicht, einen Tierarzt aufzusuchen, um sicherzustellen, dass das Kauen nicht auf gesundheitliche Probleme zurückzuführen ist.

Die Pubertät kann für Hundebesitzer eine Herausforderung sein, aber mit Geduld, Verständnis und konsequentem Training werden du und dein Hund diese Phase erfolgreich meistern.

Denke daran, dass dies nur eine vorübergehende Phase ist und dein Hund sich mit deiner Hilfe zu einem ausgeglichenen Erwachsenen entwickeln wird.

Einsamkeit und Trennungsangst

Hund knabbern Sofa

Vielleicht möchte deine Fellnase aber auch einfach nicht alleine zu Hause bleiben. Einsamkeit und Trennungsangst sind unter Vierbeinern weit verbreitet.

Hunde sind Rudeltiere. Sie brauchen soziale Interaktion. Vielleicht hat dein Liebling einfach nur Angst oder Kummer, weil er dich nicht um sich hat. Trennungsstress ist ein häufiger Grund dafür, dass sich ein Hund an der Wohnungseinrichtung zu schaffen macht.

Wenn ein Hund nur Dinge anknabbert, wenn er alleine ist, kann das verschiedene Gründe haben.

Die häufigste Ursache ist Trennungsangst. Der Hund vermisst seinen Besitzer und ist unruhig oder gestresst. Das Knabbern dient dann dem Stressabbau.

Tipp 1 - Langsame Gewöhnung

Gewöhne deinen Hund langsam an das Alleinsein. Beginne mit ein paar Minuten und steigere die Zeit langsam. Jedes Mal, wenn du nach Hause kommst und alles in Ordnung ist, lobe deinen Hund.

Tipp 2 - Beschäftige ihn

Bevor du losgehst, sorge dafür, dass dein Hund beschäftigt ist. Ein langer Spaziergang oder ein Spiel können helfen, überschüssige Energie abzubauen, sodass er leichter zur Ruhe kommt, wenn er allein ist.

Tipp 3 - Intelligenzspielzeug

Es gibt Spielzeug, das den Hund geistig fordert. Zum Beispiel Kongs, die mit Leckereien oder Nassfutter gefüllt werden können. So kann sich dein Hund beschäftigen, während du weg bist.

Tipp 4 - Sichere Umgebung

Achte darauf, dass dein Hund keinen Zugang zu Dingen hat, die er zerstören könnte. Ein separater Bereich oder Raum kann helfen.

Tipp 5 - Beruhigungsmittel

Es gibt spezielle Pheromonsprays oder -zerstäuber (z. B. Adaptil), die eine beruhigende Wirkung auf Hunde haben können.

Tipp 6 - Musik oder Hörbücher

Manche Hunde finden es beruhigend, wenn im Hintergrund leise Musik oder ein Hörbuch läuft. Dies kann das Gefühl der Einsamkeit lindern.

Tipp 7 - Webcams

Überlege dir, eine Webcam zu installieren, um das Verhalten deines Hundes zu beobachten, wenn du abwesend bist. Das kann dir helfen zu verstehen, was genau passiert und ob es bestimmte Auslöser gibt.

Tipp 8 - Tagesbetreuung oder Hundesitter

Wenn dein Hund wirklich nicht allein sein kann, solltest du über eine Tagesbetreuung für Hunde nachdenken oder einen Hundesitter engagieren, der sich während deiner Abwesenheit um ihn kümmert.

Tipp 9 - Hundetrainer oder Tierpsychologe

In schweren Fällen von Trennungsangst kann es sinnvoll sein, einen Experten zu Rate zu ziehen.

Tipp 10 - Keine Strafen

Auch wenn du nach Hause kommst und eine "Überraschung" vorfindest, strafe nicht deinen Hund . Er wird nicht verstehen, warum er bestraft wird, und das kann seine Angst verstärken.

Tipp 11 - Geduld, Verständnis und Konsequenz sind die Schlüssel zum Erfolg

Denke daran, dass dein Hund nicht aus Bosheit handelt, sondern weil er unsicher oder ängstlich ist. Mit der richtigen Unterstützung und dem richtigen Training kann sich das Verhalten mit der Zeit verbessern.

Alleinbleiben gezielt trainieren

Damit sich dein Hund daran gewöhnt, auch mal ohne dich zu Hause zu bleiben, gibt es eine einfache Trainingsmöglichkeit:

Lass deinen Welpen oder deinen erwachsenen Vierbeiner gezielt alleine. Beginne mit einem kurzen Zeitraum von fünf Minuten. Wenn das gut funktioniert, verlängere die Zeit deiner Abwesenheit.

Dein Hund sollte die Erfahrung machen, dass du immer wieder zu ihm zurückkommst. Regelmäßiges Training hilft ihm, sich daran zu gewöhnen.

Damit du weißt, was dein Vierbeiner während deiner Abwesenheit macht, ob er entspannt oder eher unruhig ist, kannst du ein Babyfon oder eine Kamera installieren.

Keinen Wirbel beim Kommen und Gehen machen

Wenn du weggehst, verabschiede dich nicht überschwänglich von deinem Hund. Wenn du zurückkommst, begrüße ihn nicht. Tu einfach so, als wäre es nichts Besonderes.

Dann wird dein Hund es leichter akzeptieren, dass du das Haus verlässt. Für ihn wird dein Weggehen und Wiederkommen zur Normalität.

Den Fernseher oder YouTube-Videos laufen lassen

Diese Geräusche übertönen den Straßenlärm. Viele Hunde entspannen sich beim vertrauten Klang des Fernsehers oder wenn nebenbei etwas auf YouTube läuft. Probiere doch mal ein spezielles Hundevideo aus!

Ist dir das alles zu theoretisch? Wenn du mehr wissen willst, dann schau dir unsere App an und mach mit beim Kurs: Allein bleiben.

Langeweile beim Hund

Auch Langeweile kann hinter dem Knabbern stecken. Vielleicht sucht dein Vierbeiner eine anregende Beschäftigung. Du bist nicht zu Hause. Also vertreibt er sich notgedrungen die Zeit bis zu deiner Rückkehr.

Doch wie kannst du deinem Hund helfen? Hier ein paar Vorschläge:

Spaziergänge, Hundesport und Hundeschule

Dein Hund ist ein richtiges Energiebündel? Vielleicht kannst du vor der Arbeit noch eine Runde mit ihm joggen. Oder du kannst die Mittagspause mit ihm verbringen. Auch Fahrradfahren macht vielen Hunden Spaß und bringt sie richtig in Schwung.

Versuche, so viel Bewegung wie möglich in den Alltag deines Hundes zu integrieren. Diese Bewegung sollte dem Alter und dem Gesundheitszustand deines Hundes angepasst sein. Ist er schon älter, reicht wahrscheinlich ein Spaziergang aus, um ihn körperlich auszulasten.

Wenn du selbst aus Zeitgründen nicht mit deinem Vierbeiner spazieren gehen, Sport treiben oder in die Hundeschule gehen kannst, übernimmt das vielleicht ein anderes Familienmitglied. Oder ein Hundesitter.

Auch geistig wollen Hunde gefordert und gefördert werden. Wie wäre es mit Agility-Training? Dabei muss der Hund einen Parcours mit bestimmten Hindernissen nach festen Regeln meistern. Aber auch mit Hilfe von Clickertraining kann man seinem Liebling Tricks beibringen.

Letztendlich steckt hinter all diesen Ideen eines: Dein Hund braucht einen abwechslungsreichen und spannenden Alltag. Er will nicht nur in der Ecke liegen, schlafen und auf deine Rückkehr warten. Deine Fellnase will sich bewegen, die Welt entdecken und mit allen Sinnen erforschen.

Biete deinem Liebling die Möglichkeit zu lernen und sich zu entwickeln. Dann wird er auch deine Wohnungseinrichtung in Ruhe lassen.

Spannende Beschäftigungsmöglichkeiten bieten

Im Handel gibt es eine Vielzahl von Intelligenzspielzeugen und Kongs, die mit Leckerlis bestückt werden können. Oder wie wäre es mit einem Schnüffelteppich?

Zumindest ist dein Vierbeiner, damit eine Weile anregend beschäftigt.  Verschiedene Kauspielzeuge sorgen für Spaß und Beschäftigung.

Auch ein gemütliches Schlafkörbchen darf als Rückzugsort nicht fehlen.

Dein Hund knabbert Möbel an?

Moebel anknabbern

Wenn dein Hund anfängt, Möbel anzuknabbern, kann das sowohl für dich als auch für dein Haus frustrierend und kostspielig sein.

Dieses Verhalten kann durch Langeweile, Stress, Trennungsangst oder andere Faktoren ausgelöst werden. Zum Glück gibt es Möglichkeiten, damit umzugehen:

Erste Hilfe und Hausmittel bei Zerstörungslust

Vorerst kannst du mit einfachen Hausmitteln die Knabberstellen unattraktiv machen. Das ist eine Überbrückung, bis das Hundetraining greift und dein Hund besser mit dem Alleinsein zurechtkommt.

Am effektivsten ist es, wenn du die unerwünschten Stellen unattraktiv machst und deinem Liebling gleichzeitig Alternativen zum Kauen und Knabbern anbietest.

Knabber-Stellen unattraktiv machen oder entfernen

Achtung: Diese Hausmittel lösen nicht das eigentliche Problem. Wichtig ist, dass du deinen Hund geistig und körperlich auslastest. Sonst sucht sich deine Fellnase früher oder später ein anderes Ventil.

  1. Dein Hund beißt Tisch- und Stuhlbeine an? Reibe das Holz mit Essig ein. Der Geruch ist für deinen Vierbeiner unangenehm, sodass er – hoffentlich – aufhört zu knabbern.
  2. Senf hilft oft auch. Bestreiche eine typische Knabberstelle damit.
  3. Räum alles weg, was angeknabbert werden könnte. Stell deine Schuhe in den Schrank. Verstecke Kabel in Kabelkanälen. Lege Wäsche in den Schrank. So kannst du zumindest verhindern, dass dein Vierbeiner sich daran zu schaffen macht.

Dein Hund knabbert an Pfoten?

Es gibt verschiedene Gründe, warum ein Hund an seinen Pfoten knabbert. Einige der häufigsten Ursachen und Lösungen sind:

Allergien

Hunde können Allergien gegen bestimmte Nahrungsmittel, Umweltfaktoren (z. B. Pollen oder Hausstaubmilben) oder Chemikalien (z. B. in Reinigungsmitteln oder Mitteln gegen Flöhe und Zecken) entwickeln. Diese Allergien können Juckreiz verursachen, der wiederum zum Knabbern führen kann.

Lösung: Ein Tierarzt kann Allergietests durchführen und Empfehlungen für eine hypoallergene Diät oder Medikamente zur Linderung des Juckreizes geben.

Parasiten

Flöhe, Milben oder Zecken können Juckreiz und Unwohlsein verursachen.

Lösung: Regelmäßige Floh- und Zeckenprophylaxe und eine gründliche Untersuchung der Pfoten und der Haut können helfen.

Trockene Haut

Besonders in den Wintermonaten kann trockene Luft zu trockener Haut führen.

Abhilfe: Spezielle Pfotenbalsame oder -salben können helfen. Auch Omega-3-Fettsäurepräparate können die Hautgesundheit unterstützen.

Schmerzen oder Verletzungen

Ein eingedrungener Dorn, eine Schnittwunde oder ein Fremdkörper zwischen den Zehen kann Schmerzen und das Bedürfnis zu knabbern verursachen.

Lösung: Untersuchen Sie die Pfote sorgfältig auf sichtbare Verletzungen und konsultieren Sie im Zweifelsfall einen Tierarzt.

Verhaltensstörungen

Manchmal kann das Knabbern an den Pfoten eine Verhaltensstörung sein, die durch Langeweile, Stress oder Angst ausgelöst wird.

Lösung: Sorgen Sie für ausreichend Spielzeug, Bewegung und geistige Stimulation. Bei stark ausgeprägtem Verhalten kann ein Tierverhaltenstherapeut helfen.

Pilz- oder Bakterieninfektionen

Feuchtigkeit und Wärme können das Wachstum von Bakterien oder Pilzen fördern, die Juckreiz verursachen.

Lösung: Ein Tierarzt kann eine Diagnose stellen und eine geeignete Behandlung empfehlen.

Wenn du feststellst, dass dein Hund regelmäßig und intensiv an seinen Pfoten knabbert, ist es immer eine gute Idee, einen Tierarzt aufzusuchen. Er kann die genaue Ursache feststellen und geeignete Maßnahmen empfehlen.

Ein proaktiver Ansatz kann helfen, potenzielle Gesundheitsprobleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Ist es natürlich, wenn dein Hund alles anknabbert?

Kissen kaputt

Ja, es ist ganz natürlich, dass Hunde an Gegenständen knabbern und kauen. Dieses Verhalten hat wie zuvor beschrieben verschiedene Gründe:

  • Zahnwechsel bei Welpen: Ähnlich wie bei menschlichen Babys durchlaufen auch Welpen einen Zahnwechsel, bei dem die Milchzähne durch bleibende Zähne ersetzt werden. Dieser Vorgang kann unangenehm oder sogar schmerzhaft sein. Kauen lindert die Schmerzen und hilft den neuen Zähnen, schneller durchzubrechen.
  • Umgebung erkunden: Hunde sind von Natur aus neugierig. Sie nutzen ihr Maul, um ihre Umgebung zu erkunden und zu lernen. Das ist vergleichbar mit kleinen Kindern, die Dinge in den Mund nehmen, um sie zu “erforschen”.
  • Langeweile und Bewegungsmangel: Ein gelangweilter Hund sucht oft nach Möglichkeiten, sich zu beschäftigen, und Kauen kann eine davon sein.
  • Stress oder Angst: Manchmal kann das Kauen eine Form der Selbstberuhigung sein. Hunde, die unter Trennungsangst oder anderen Formen von Stress oder Angst leiden, können häufiger an Gegenständen kauen.
  • Ernährung und Gesundheit: Manche Hunde können aufgrund von Ernährungsmängeln oder anderen gesundheitlichen Problemen kauen.
  • Natürlicher Kautrieb: Hunde haben von Natur aus einen starken Kautrieb. Dieser Trieb kann je nach Rasse, Alter und individuellem Charakter des Hundes unterschiedlich stark ausgeprägt sein.
  • Suche nach Aufmerksamkeit: Manche Hunde haben gelernt, dass sie durch Kauen die Aufmerksamkeit ihres Besitzers erregen können – auch negative Aufmerksamkeit in Form von Zurechtweisungen.

Während es also natürlich ist, dass Hunde kauen, ist es wichtig, dieses Verhalten in gesunde Bahnen zu lenken, um zu verhindern, dass sie Gegenstände zerstören oder sich selbst verletzen.

Die Bereitstellung von geeignetem Kauspielzeug, Training, ausreichend Bewegung und mentale Stimulation können dazu beitragen, unerwünschtes Kauverhalten zu minimieren.

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Wichtig: Strafen vermeiden

Es kann eine Weile dauern, bis dein Hund aufhört, an Gegenständen zu knabbern. Habe Geduld mit deinem Vierbeiner.

Wenn dein Hund in deiner Abwesenheit etwa die Sofalehne zerbissen hat, ist es zu spät, ihn zu bestrafen, wenn du zurückkommst. Du hast ihn nicht auf frischer Tat ertappt.

Dein Hund kann den Zusammenhang zwischen seinem Fehlverhalten und deinem Ärger nicht erkennen. Er wird dich für unberechenbar halten, wenn du schimpfst. Das stört eure Beziehung. Bleib lieber ruhig.

Achte darauf, dass dein Hund körperlich und geistig ausgelastet ist – und trainiere mit ihm das Alleinsein.

Auch von anonymen Strafen raten wir ab. Manche Hundebesitzer rüsten ihren Vierbeiner mit einem Sprühimpulsgerät aus. Dann beobachten sie ihren Liebling mit der Kamera.

Fängt der Hund an zu knabbern, setzt das Gerät ein Wasser-Gas-Gemisch frei. Das Zischen in Verbindung mit Kälte und Nässe erschreckt den Hund. Er bricht sein Verhalten ab.

Das Problem: Dein Hund verbindet diese Bestrafung mit dem Alleinsein. Das verstärkt im schlimmsten Fall seine Angst.

Außerdem kann die unverständliche Bestrafung zu Verhaltensproblemen und Unsicherheit führen. Statt das Problem zu lösen, verschlimmern Strafen die Situation.

Arbeite lieber mit deinem Liebling daran, dass er lernt, mit Trennungsphasen umzugehen.

Fazit

In den meisten Fällen reichen unsere Ratschläge aus. Es gibt aber auch Extremfälle, wie z.B. Hunde aus dem Tierschutz, die negative Vorerfahrungen haben und stark traumatisiert sind.

Hier ist es ratsam, eine Fachberatung in der Nähe aufzusuchen, um gemeinsam ein individuelles Training zu erarbeiten. Dieses Training wird mit einer Verhaltenstherapie kombiniert, um die Blockaden deines Hundes sanft zu lösen und dafür zu sorgen, dass ihr beide eine entspannte Beziehung zueinander aufbaut.

Je früher du damit beginnst, desto besser 😉

Bild von Verfasst von Anja Boecker
Verfasst von Anja Boecker

Servus, Hallo, Moin! Mein Name ist Anja Boecker und ich bin Hundetrainerin und Verhaltensberaterin (Zertifikat IHK). Mit diesen Artikeln möchte ich dir helfen, deinen Hund besser zu verstehen und eine unzertrennliche Bindung aufzubauen.

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