Hundeo: Hundetraining

Hundesprache [Diese 4 Signale solltest du kennen]

Deinen Hund zu verstehen, ist nicht immer einfach. Wenn du seine Körpersprache nicht deuten kannst, kann das zu einigen Problemen und Missverständnissen zwischen euch führen. Durch diesen Artikel kannst du lernen, deine Fellnase zu verstehen und das wird sich positiv auf eure Beziehung auswirken.

Halsband am Hund
Inhaltsverzeichnis

Wie schön es doch wäre, wenn du mit deinem Hunde sprechen könntest. Dein Hund würde dir erzählen, wie es ihm geht.

Was er heute erlebt hat oder warum er gerade Angst hat. Doch leider verstehst du sein „Wuff“ nicht.

Zum Glück gibt es noch eine andere Möglichkeit, den Gemütszustand deines Lieblings zu erkennen: die Körpersprache.

Wenn du die Signale der Körpersprache verstehst, ist das fast so, als könnte dein Liebling mit dir reden.

Du kannst an der Körperhaltung, Ohren- und Rutenstellung sowie der Mimik deines Hundes erkennen, wie es ihm geht und wie du am besten auf ihn reagieren solltest.

Darum ist es so wichtig, die Körpersprache zu verstehen

knurren

Hunde können nicht einfach miteinander reden wie wir Menschen. Bellen, Knurren und Winseln können dem Gegenüber zwar schon viel mitteilen. 

Für eine gute Kommunikation reicht das aber noch nicht. Deswegen ist die Körpersprache das wichtigste Verständigungsmittel für Hunde.

Während Artgenossen die kleinen Signale sofort verstehen, achten wir Menschen meist gar nicht erst darauf. Und wenn unsere Lieblinge uns etwas mitteilen wollen, erkennen wir es nicht. 

Wenn du aber die Körpersprache deines Hundes verstehst, kommt es seltener zu Missverständnissen. Du erkennst genau, wenn es ihm mal nicht so gut geht.

Nach einer Weile kennen Hundehalter die Gewohnheiten ihrer Vierbeiner und wissen, wann sie gereizt sind oder ob sie nur spielen möchten. Bei fremden Hunden ist das schon schwieriger. 

Du kannst gefährliche Situationen schneller erkennen, wenn du auf die Signale der Körpersprache achtest. 

Oft wissen wir schon, was bestimmte Körpersignale bedeuten. Wedelt ein Hund mit dem Schwanz, freut er sich. Richtet er die Ohren auf, ist er aufmerksam. 

Das eigentliche Problem ist, dass wir gar nicht erst darauf achten und diese Signale deswegen nicht erkennen. 

Je öfter wir unseren eigenen Vierbeiner beobachten, desto eher erkennen wir auch die Feinheiten seiner Körpersprache. 

Genau wie bei uns Menschen kommuniziert auch jede Fellnase anders. Achte also auf die individuellen Unterschiede. Beobachte andere Hunde und verstehe so ihre Körpersprache.

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Was uns die Körperhaltung verrät

Als Erstes ist es wichtig, den Körper als Ganzes zu betrachten. Achte darauf, wie dein Schützling insgesamt auf dich wirkt. Macht er sich groß? Ist er angespannt? Oder scheint er sich kleiner zu machen?

Dein Hund macht sich größer

Auf einmal wirkt deine Fellnase viel größer als vorher. Er verlagert sein Körpergewicht nach vorn und streckt seine Schnauze leicht nach oben. 

Dieses Verhalten zeigen Hunde, wenn sie mit anderen Hunden konfrontiert sind. Sie wollen damit Dominanz ausdrücken und den anderen durch ihre Körpergröße verunsichern.

Aber auch in anderen Situationen kann diese Haltung auftreten. Dein Hund zeigt Selbstsicherheit und sagt dir damit, dass er keine Angst hat. Es kann aber auch Kampfbereitschaft ausdrücken.

Um das richtig zu deuten, musst du dir auch die Ohren- und Rutenstellung sowie Mimik ansehen.

Dein Hund macht sich klein

Er geht in die Hocke und knickt die Hinterläufe ein. Vielleicht legt sich dein treuer Freund sogar flach auf den Boden.

Der Kopf ist leicht nach unten geneigt, wodurch der Rücken rund wirkt. Diese Haltung ist oft mit einem angespannten Körper verbunden.

Wenn dein Liebling durch diese Körperhaltung optisch kleiner wirkt, hat er vermutlich Angst und fühlt sich verunsichert. 

Dieses Verhalten kann oft beobachtet werden, wenn sich Hunde ihren Artgenossen „unterwerfen“. Sie wollen einen Kampf vermeiden, weil der Gegenüber stärker wirkt.

Doch auch in anderen beängstigenden Situationen, wie bei Gewitter, kann diese Haltung angenommen werden.

Je nachdem, was der Auslöser für die Unsicherheit ist, solltest du deinen Liebling beruhigen. Zeige ihm, dass er keine Angst haben muss.

Doch sei vorsichtig, wenn er seine Nackenhaare sträubt. Dann solltest du lieber einige Schritte zurückgehen und warten, bis sich deine Fellnase wieder beruhigt hat.

▶ Auch ängstliche Hunde beißen, wenn sie sich bedroht fühlen.

Die Ohrenstellung unserer Hunde

Ohrenstellung Hund

Zum einen sagt die Stellung der Ohren natürlich etwas über die Aufmerksamkeit aus.

Hunde haben einen ausgezeichnet ausgeprägten Hörsinn. Nehmen sie ein interessantes Geräusch wahr, werden die Ohren gespitzt und in diese Richtung gedreht.

Du kannst durch die Ohrenstellung aber auch etwas über den Gemütszustand deines Lieblings erfahren.

Je nach Hunderasse variiert sie jedoch. Schließlich haben einige Hunde von Natur aus aufgerichtete Ohren. Andere Rassen sind für ihre Schlappohren bekannt.

Hoch aufgerichtete Ohren

Sind die Ohren gespitzt, deutet das im ersten Moment natürlich auf Aufmerksamkeit hin. Dein Hund konzentriert sich auf ein bestimmtes Geräusch und lauscht gespannt.

Aufgerichtete Ohren können aber auch Überlegenheit ausdrücken. Für die richtige Deutung musst du also auch auf die restliche Körpersprache und auf das Umfeld achten.

Ist diese Ohrenstellung mit einer leicht angehobenen Schnauze verbunden? 

Dann möchte dein Schützling durch die aufgestellten Ohren größer wirken. Die optische Vergrößerung ist ein Zeichen von Selbstsicherheit und Dominanz.

Nach hinten gerichtete Ohren

Wenn die Ohren deines haarigen Begleiters nahe am Kopf liegen, ist er verängstigt. Oft ist diese Ohrenstellung damit verbunden, dass er sich klein macht und vielleicht sogar auf den Boden legt. 

Diese Signale zeigen Unterwerfung und Ängstlichkeit. Versuche herauszufinden, was deinen Liebling verunsichert und wie du ihn wieder beruhigen kannst.

Auch auf die Mimik achten

Die meisten Hundehalter wissen gar nicht, wie viel die Mimik unserer Fellnasen aussagt. Zugegeben, die Gesichtsausdrücke sind nicht so vielseitig wie bei uns Menschen. 

Wahrscheinlich ist das der Grund, warum viele gar nicht erst auf sie achten. Doch auch Hunde verengen ihre Augen oder spannen ihre Gesichtsmuskeln an. 

Wenn wir uns die Mimik unserer Vierbeiner genau ansehen, erfahren wir viel über ihre Stimmung.

Starre Mimik

Angespannte Gesichtsmuskeln, verengte Pupillen und ein starrer Blick: 

Wenn dich ein Hund so ansieht, solltest du vorsichtig sein. 

Eine regungslose Mimik deutet auf Zorn hin. In diesem Fall wendet der Hund den Blick nicht von seinem Gegenüber ab und scheint ihn eindringlich zu beobachten. 

Reagiere auf diese Mimik auf keinen Fall, indem du zurückstarrst. Vierbeiner fühlen sich schnell bedroht, wenn ihnen zu lange in die Augen gesehen wird. 

Versuche lieber, dich vorsichtig ein paar Schritte zu entfernen. Warte so lange, bis sich die Fellnase wieder beruhigt hat und reize ihn auf keinen Fall weiter.

Entspannte Mimik

Dein Liebling zeigt dir, dass er sich wohlfühlt. Das kannst du am besten an seiner Mimik erkennen. Die Pupillen sind normal groß, die Gesichtsmuskeln sind entspannt und er wirkt freundlich. 

Manchmal schenken uns unsere Lieblinge sogar ein Lächeln. Durch das jahrelange Zusammenleben mit Menschen haben Haushunde gelernt, uns zu imitieren. 

An den hochgezogenen Mundwinkeln erkennst du also, dass sich deine Fellnase freut.

Der Dackelblick

Hochgezogene Augenbrauen und große Augen wirken so niedlich und unschuldig. Wir müssen unseren Lieblingen einfach Aufmerksamkeit schenken. 

Was Hundeliebhaber schon lange wussten, wurde nun auch von Forschern belegt: 

Hunde setzen diesen Blick gezielt ein, wenn sie Aufmerksamkeit haben möchten. Sie haben gelernt, dass das Betteln funktioniert. 

Und ganz ehrlich: Wer kann diesem süßen Blick auch widerstehen?

So deutest du die Rutenstellung richtig

Malteser
Die Stellung des Schwanzes lässt uns Hundehalter viel über die Stimmung unserer Fellnasen erkennen.

Schwanzwedeln

Schon als Kinder lernen wir, dass ein Hund mit dem Schwanz wedelt, wenn er sich freut. Es kann aber genauso gut auf Aufregung oder Unruhe deuten.

Im Grunde ist Schwanzwedeln ein Zeichen der Erregung. In den meisten Fällen bedeutet das Freude. Manchmal ist es aber auch nur ein Signal der Aufregung, Unruhe oder Verunsicherung.

Ist dir schon aufgefallen, dass dein Liebling auch mit dem Schwanz wedelt, wenn er etwas Unbekanntes anbellt? Vielleicht freut er sich wirklich darüber. Wahrscheinlich ist er aber einfach nur aufgeregt.

Schwanz steil nach oben

Diese Rutenstellung passt zur Körperhaltung, bei der sich dein Schützling vergrößert. Sie deutet also auf Selbstsicherheit und Aufmerksamkeit hin. 

In Konfrontation mit einem Gegner wirkt er einschüchternd und symbolisiert Kampfbereitschaft sowie Zorn

Eingeklemmter Schwanz

Ist der Schwanz gesenkt oder sogar zwischen den Hinterläufen eingeklemmt? Das deutet auf Unsicherheit und Angst.

➡ Diese Rutenstellung zeigt, dass sich deine Fellnase bedrängt fühlt oder von etwas verängstigt wurde.

Je nach Situation solltest du deinen Liebling entweder beruhigen oder dich einige Schritte entfernen. So gibst du ihm Freiraum. Vermeide hektische Bewegungen.

Der will doch nur spielen

Bei fremden Hunden sind wir uns manchmal nicht sicher, ob das Knurren und Hin-und-Her-Springen Spielbereitschaft oder doch eher Aggression bedeutet. 

Im ersten Moment ist die Körpersprache bei beiden Verhaltensweisen gleich. Der Vierbeiner springt ruckartig hin und her, ist aufgeregt, öffnet sein Maul und knurrt leise. Das deutet eigentlich auf Kampfbereitschaft hin.

Sind gleichzeitig aber die Hinterläufe aufgestellt, während die Vorderpfoten auf dem Boden liegen? Dann gibt es Entwarnung. 

Der Hund möchte nur spielerisch kämpfen. Bei dieser Spielhaltung ist der Brustkorb nach unten gesenkt. 

Im Gegensatz zur Aggression ist der Hund nicht angespannt, wedelt mit dem Schwanz und hat die Augen weit geöffnet.

Doch warum sehen diese Körperhaltungen so ähnlich aus?

Wenn Welpen mit ihren Artgenossen spielen, imitieren sie die erwachsenen Tiere. Sie ahmen einen richtigen Kampf nach, mit Knurren und leichtem Beißen. 

Dieses Balgen ist aber trotzdem nur ein Spiel für sie. Genauso wie mit ihren Geschwistern und Eltern möchten sie auch mit uns spielen: indem sie kämpfen.

Übersicht der Körperhaltungen

Die Deutung der Körpersprache ist nur richtig, wenn sowohl Körperhaltung, Ohren- und Rutenstellung sowie Mimik beachtet werden. 

Daher haben wir dir hier eine Übersicht zusammengestellt, mit der du alles auf einen Blick hast.

Gemüt Merkmale
Freude
  • entspannte Haltung
  • Schwanzwedeln
  • große Pupillen
  • Kopf nicht gesenkt
  • Körper gerade, nicht eingeknickt
  • Ohren evtl. aufmerksam gespitzt
Aggression
  • macht sich optisch größer
  • Ohren aufgestellt
  • Kopf leicht nach oben
  • Rute aufgestellt
  • verengte Augen
  • starrer Blick
  • Blick wird nicht abgewandt
  • Anspannung in Gesichts- und Körpermuskeln
  • Knurren, Zähnefletschen
Angst
  • Körper wirkt kleiner
  • geduckt
  • eingeknickte Hinterläufe
  • gesenkter Kopf
  • angelegte Ohren
  • runder Rücken
  • nach hinten gezogene Mundwinkel
  • Verkrampfung, Anspannung
  • Knurren, Zähnefletschen
  • eingeklemmter Schwanz
Spiellaune
  • wirkt aufgeregt
  • geöffnetes Maul, zeigt Zähne
  • evtl. leichtes Knurren oder Bellen
  • Vorderpfoten lang auf dem Boden
  • Hinterläufe aufgestellt
  • entspannte Körperhaltung
  • weit geöffnete Augen
  • wedelnder Schwanz

Häufig gestellte Fragen

Hunde können sich bis zu einem gewissen Grad durch ihre Körpersprache und Laute mit ihren Artgenossen und Menschen verständigen. Dabei geht es vor allem dabei, Emotionen mitzuteilen. 

Nach hinten gezogene Mundwinkel bedeuten bei einem Hund Unterwürfigkeit. Zeigt er dabei jedoch seine Zähne, dann will er damit drohen. Wenn die Lippen nach vorn gerichtet sind, bedeutet es, dass dein Hund entspannt ist.

Angespannte Gesichtsmuskeln, verengte Pupillen und ein starrer Blick:  Wenn dich ein Hund so ansieht, solltest du vorsichtig sein. Eine regungslose Mimik deutet auf Zorn hin. In diesem Fall wendet der Hund den Blick nicht von seinem Gegenüber ab und scheint ihn eindringlich zu beobachten. 

Hochgezogene Augenbrauen und große Augen wirken so niedlich und unschuldig. Wir müssen unseren Lieblingen einfach Aufmerksamkeit schenken. Was Hundeliebhaber schon lange wussten, wurde nun auch von Forschern belegt: Hunde setzen diesen Blick gezielt ein, wenn sie Aufmerksamkeit haben möchten. Sie haben gelernt, dass das Betteln funktioniert.

Auf einmal wirkt deine Fellnase viel größer als vorher. Er verlagert sein Körpergewicht nach vorn und streckt seine Schnauze leicht nach oben. Dieses Verhalten zeigen Hunde, wenn sie mit anderen Hunden konfrontiert sind. Sie wollen damit Dominanz ausdrücken und den anderen durch ihre Körpergröße verunsichern.

Mein Fazit

Die Körpersprache ist das wichtigste Verständigungsmittel für Hunde. Wenn du sie verstehst, kommunizierst du richtig mit deinem Liebling. 

Es kommt seltener zu Missverständnissen. Du erkennst schneller, wie er sich fühlt oder ob ihm etwas fehlt.

Es reicht schon, wenn du deinen und auch andere Hunde beobachtest und auf ihre Körpersprache achtest. Mit der Zeit wirst du immer mehr Feinheiten erkennen und wissen, wie sie sich danach verhalten werden.

Achte auf den Körper des Hundes als Ganzes und nicht nur auf einzelne Komponenten wie die Ohren oder die Rute. 

Auch sind das Umfeld und äußere Einwirkungen wichtig. Nur wenn alles zusammen stimmig ist, verstehst du die Hundesprache deiner Fellnase auch richtig.

So steht eurer Kommunikation nichts mehr im Weg 👍

Verfasst von Anja Boecker
Verfasst von Anja Boecker

Servus, Hallo, Moin! Mein Name ist Anja Boecker und ich bin Hundetrainerin und Verhaltensberaterin (Zertifikat IHK). Mit diesen Artikeln möchte ich dir helfen, deinen Hund besser zu verstehen und eine unzertrennliche Bindung aufzubauen.

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4 Kommentare zu „Hundesprache [Diese 4 Signale solltest du kennen]“

    1. Mine von Hundeo

      Lieber Bernhard, in der Regel bedeutet das, dass Ihr Hund etwas von Ihnen möchte. Viele Hunde gehen dabei auch ein Schritt zurück und vor oder traben leicht auf der Stelle. Das bedeutet in den meisten Fällen: Bedürfnis auf mehr Aufmerksamkeit, Spielen, Gassi gehen oder er muss mal bzw. er hat hunger.

  1. Bitte, was bedeutet wenn ein fremder Hund an mir mit den Vorderpfoten hochspringt, meinen Mund zu erreichen versucht (Begrüßung) und mich dann sanft mit seinen Zähnen an den Händen faßt. ?
    Der Hund läßt sich auch streicheln.
    Ich gehe mit Krücken und bin eine Frau.
    Mir folgt und vor meiner Türe eine Zeit wartet und vielleicht hinein will.
    Das macht diese Hündin öfters.

    Ich habe den Eindruck, diese Hündin will von mir adoptiert werden.

    1. Hallo, nach Ihren Schilderungen zu beurteilen, möchte diese Hündin tatsächlich von Ihnen adoptiert werden bzw. findet Sie einfach sympathisch. Hat sie denn kein Herrchen oder Frauchen bei sich, wenn sie Sie begrüßt? Wenn nicht, wäre es evtl. ratsam, wenn Sie zuerst herausfinden, ob die Hündin schon einen Besitzer hat. Wenn nicht, können Sie sich mit dem Tierschutz in Ihrer Nähe in Verbindung setzen. Sicherlich kann der Tierschutz Sie dazu beraten.

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