So geht ROLLE (Hilfreiche 4-Schritte-Anleitung)

Das Kommando Rolle gehört vielleicht nicht mehr zur Grundausbildung eines Hundes, ist aber auf jeden Fall sehr beliebt. Dein Hund macht auf deinen Befehl hin eine seitliche Rolle auf dem Boden – zuckersüß! Bei deinen Freunden können du und dein felliger Freund das sicher auch als kleinen Party-Trick vorführen. Wir zeigen dir, wie es garantiert klappt.

Titelbild Rolle
Inhaltsverzeichnis

Warum soll mein Hund das Kommando ROLLE lernen?

Im Alltag wird dir dieses Kommando zwar nur wenig hilfreich sein, aber es ist dennoch sinnvoll, es zu üben. Beim Training stärkt sich die Bindung zwischen dir und deinem Liebling. Es tut deinem Hund gut, wenn du dich eine Zeit lang ausschließlich mit ihm beschäftigst. Er wird die gemeinsame Zeit genießen.

Das Üben neuer Tricks stellt für unsere Vierbeiner auch immer Denksport dar. Sie müssen sich konzentrieren, um zu verstehen und sich zu merken, was von ihnen verlangt wird. Diese mentale Auslastung ist ein essenzieller Bestandteil der artgerechten Hundehaltung. Kleine Kunststücke zu üben, ist also nicht nur für uns Menschen süß anzusehen, sondern hat auch einen bedeutsamen Einfluss auf das Wohlergehen unserer Fellnasen.

Zusätzlich stellt die Rolle ein recht simples Kommando dar. Es ist nicht zu schwer zu lernen und bietet somit eine schöne Übung für alle Hund-Mensch-Teams, auch, wenn ihr noch eher in den Anfängen des Trainings steckt. Mit diesem Trick kann man außerdem andere Kunststücke für die Zukunft aufbauen. „Rolle“ ist die Grundlage für den Trick „Zudecken“, bei dem dein Hund sich allein in eine Decke einrollt.

4 Schritte zu einer zuckersüßen “Rolle”

Hund macht eine Rolle

Bei diesem Kommando dreht dein Hund sich auf dem Boden seitlich um sich herum. Es ist wichtig, dass er selbst den Mut dazu findet, sich zu drehen. Hilf ihm dabei nicht mit deinen Händen. Das ist für deinen vierbeinigen Freund sehr unangenehm und könnte ihn verängstigen, da er die Kontrolle über seinen Körper nicht mehr innehat. Bekommt er Panik, kann es schnell schiefgehen. Lasse dir Zeit beim Training und zwinge deinen Liebling zu nichts.

Schritt Nr. 1

Im ersten Schritt kniest du dich neben deinen Hund, um auf eine angenehme Höhe zu gelangen, da das Kommando ja auf dem Boden ausgeführt wird. Gib deinem Vierbeiner jetzt das Kommando „Platz“. Dieses sollte er bereits können, wenn ihr mit dem Training für die Rolle beginnt.

Halte ihm ein Leckerli vor die Nase. Dieses führst du nun langsam so um seinen Kopf, dass er ihm mit der Nase folgt und sich somit in einem Halbkreis über die Taille auf den Rücken dreht. Dabei lobst du ihn verbal, also zum Beispiel mit einem freudigen „Gut!“ oder „Fein!“ und belohnst ihn mit dem Leckerli.

Schritt Nr. 2

Als Nächstes wiederholst du diese Übung. Lasse ihn Platz machen, halte ein Leckerli vor seine Nase und locke ihn damit wieder so, dass er sich auf den Rücken dreht. Diesmal geht die Übung aber noch weiter. Du lockst ihn nicht nur bis zum Rücken, sondern von dort aus weiter, bis er sich vollständig gedreht hat.

Danach übt ihr das Ganze etwas flüssiger. Führe das Leckerli in einem Halbkreis um deinen Hund. Er wird ihm folgen und eine Rolle machen. Wenn er nach der Drehung wieder im Platz liegt, erhält er seine Belohnung. Denke daran, deinen Liebling stets auch verbal zu loben.

Schritt Nr. 3

Wenn die vorherigen Schritte flüssig funktionieren, führst du dein Hörzeichen ein. Wiederhole jetzt die Schritte 1 und 2. Diesmal lockst du deinen Hund allerdings nicht mehr mit dem Leckerli, sondern mit der leeren Hand zur Drehung. Dabei sagst du mehrfach das Wortsignal „Rolle“ – oder ein anderes deiner Wahl.

Erst, wenn dein Vierbeiner wieder im Platz liegt, erhält er seine Belohnung. Dabei wiederholst du noch einmal dein Hörzeichen. Trainiert diese Übung, bis dein Hund sie mit dem Hörzeichen verknüpft. Es sollte sich in diesem Schritt in seinem schlauen Köpfchen festigen.

Schritt Nr. 4

Im letzten Schritt reduzierst du die Hilfe mit der Hand. Du deutest Stück für Stück unauffälliger mit der Hand an, dass dein Hund sich drehen soll. Er soll lernen, irgendwann ausschließlich auf das Wortsignal hin eine Rolle zu machen.

Verkleinere die Handbewegung bei jeder Wiederholung. Scheue dich aber auch nicht, sie doch noch einmal deutlicher zu zeigen, wenn dein Liebling verwirrt ist. Übt so lange, bis er die Hand gar nicht mehr benötigt. Dann kannst du auch schrittweise die Distanz erhöhen. Lasse deinen Hund eine Rolle machen, wenn du ein paar Schritte von ihm entfernt bist, statt direkt vor ihm zu knien.

Häufig gestellte Fragen

Das Üben neuer Kommandos hat viele Vorteile. Am wichtigsten ist jedoch, dass dabei die Bindung zwischen dir und deinem Hund bedeutend gestärkt wird. Außerdem bietet das Training wichtige mentale Auslastung, die jeder Hund benötigt, um im Alltag ausgeglichen zu sein.

Hunde lernen besonders gut durch Verknüpfen ihrer Handlungen mit einer positiven Reaktion. Das bedeutet, verbales Lob, Leckerlis und gemeinsames Spiel verstärken ihr Verhalten. Damit kann man auch gezielt neue Kunststücke üben. In unserer kostenlosen Hundeo App gibt es tolle Schritt-für-Schritt-Anleitungen inklusive Videos, welche dir dabei helfen können.

Anfangs lockst du deinen Hund mit einem Leckerli in die richtige Bewegung. Mit der Zeit lässt du dieses weg und führst ein Hörzeichen ein. Eine genauere Anleitung findest du in diesem Artikel und die Hundeo App bietet zusätzlich zur Anleitung hilfreiche Videos.

Fazit

Eine Rolle ist von sich aus natürlich nichts, was jeder Hund können muss. Dennoch hat das Training immer Vorteile für dich und deinen Hund. Ihr werdet ein besseres Team, dein Vierbeiner bekommt seinen wichtigen Denksport und als Bonus könnt ihr einen super süßen Trick präsentieren! Probiert es gemeinsam aus und schaut, was passiert. Zwinge deinen Hund aber zu nichts, wenn er sich damit nicht wohlfühlt.

Mit diesen Tipps klappt es garantiert:

  • Werde nicht nervös, wenn es nicht gleich klappt. Besonders die ersten Male auf dem Rücken können beängstigend sein. Auch der Übergang von mit Leckerli zu ohne Leckerli drehen ist für viele Hunde schwer.
  • Übe in kleinen Schritten! Niemand hetzt euch. Lasse dir lieber mehr Zeit, damit dein Liebling den Trick auch wirklich verstehen und sich merken kann, statt das Kommando möglichst schnell, aber dafür vielleicht nicht nachhaltig zu üben.
  • Belohne im richtigen Moment. Nur bei punktgenauer Belohnung kann deine Fellnase verstehen, wann sie etwas richtig gemacht hat. Dabei kann auch ein Clicker helfen.

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Bild von Verfasst von Anja Boecker
Verfasst von Anja Boecker

Servus, Hallo, Moin! Mein Name ist Anja Boecker und ich bin Hundetrainerin und Verhaltensberaterin (Zertifikat IHK). Mit diesen Artikeln möchte ich dir helfen, deinen Hund besser zu verstehen und eine unzertrennliche Bindung aufzubauen.

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