OCD beim Hund: (Ursachen, Symptome & Behandlung)

Wir haben dir für diesen Beitrag 5 wichtige Fakten zum OCD vorbereitet. Diese sind enorm wichtig. Außerdem haben wir uns für diesen Artikel Beratung vom Tierarzt Mag.med.vet. Emin Jasarevic eingeholt.

Kranker Hund
Inhaltsverzeichnis

OCD steht für Osteochondrosis dissecans. Diese Entwicklungsstörung des Skeletts kann bei Menschen, aber auch bei Hunden auftreten. Es kommt dabei zu einer Störung der Knorpelbildung. 

Wenn ein Hund ins Haus kommt, ist die Freude groß. Solange die Vorbereitungen für den neuen Ankömmling auch sind, so kurz dauert es, bis der neue Liebling ein eingesessenes Mitglied in der Familie ist. 

Sicherlich hat auch schon dein Schützling einen Platz mitten in deinem Herzen und du hast unzählige Glücksmomente mit ihm durchlebt und gesammelt. Das Wichtigste ist, dass es ihm gut geht und dafür geben die meisten Hundebesitzer alles.

Umso schlimmer ist es, wenn der vierbeinige Gefährte krank wird. Oft ist es nur eine harmlose Erkrankung, die mit etwas extra Zuneigung und Pflege schnell durchgestanden ist. 

Manchmal kommt es aber zu Krankheiten, die komplizierter sind. Deshalb ist es wichtig, ihn immer ganz genau zu beobachten und jeder kleinen Änderung des Verhaltens auf den Grund zu gehen.

Vorsicht ist geboten, wenn dein junger Vierbeiner in der Wachstumsphase träge ist und auf Spielaufforderungen kaum reagiert. Vielleicht lahmt er oder läuft ungewöhnlich. Dann solltest du womöglich deinen Tierarzt auf die Knochenerkrankung OCD ansprechen.

Dieser kann eine Diagnose stellen und deinem geliebten Freund weiterhelfen. Den eigenen Schützling leiden zu sehen, ist schlimm. Versuche aber, deine Unsicherheit und Sorge vor ihm zu verstecken und besonders bei Tierarztbesuchen Ruhe und Gelassenheit auszustrahlen.

OCD - Was ist das?

OCD steht für Osteochondrosis dissecans. Diese Entwicklungsstörung des Skeletts kann bei Menschen, aber auch bei Hunden auftreten. Es kommt dabei zu einer Störung der Knorpelbildung. 

Gehört dein Liebling zu einer schweren und größeren Rasse, ist das Risiko für OCD höher. Zu den Rassen, die häufig betroffen sind, gehören unter anderem die Deutsche Dogge, der Deutsche Schäferhund und der Labrador. Aber auch Golden Retriever und der Berner Sennenhund sind für diese Krankheit anfällig. 

Im Grunde können aber alle Vierbeiner, also auch Mischlingshunde, an OCD erkranken. In den meisten Fällen betrifft die Krankheit die Sprung- und Kniegelenke, die Ellenbogen und die Schultergelenke. Letztere haben eine besonders hohe Anfälligkeit für OCD. 

Fortgeschrittene Schäden an den betroffenen Gelenken können nicht mehr geheilt werden. Falls die Krankheit aber früh entdeckt wird, können spezielle Therapien verhindern, dass sich der Zustand noch weiter verschlechtert. Ist das Gelenk schon zu weit zerstört, kann nur noch eine Operation helfen.

Welche Ursachen gibt es für OCD?

Bis heute sind sich Ärzte und Wissenschaftler noch nicht ganz im Klaren darüber, warum Hunde an OCD erkranken. Fest steht jedoch, dass die Krankheit auf verschiedene Ursachen zurückzuführen ist.

Einer der größten Faktoren ist die Rasse. Da die Krankheit besonders bei großen Rassen überdurchschnittlich oft auftritt, wird angenommen, dass OCD vererbbar ist.

Hast du die Befürchtung, dass dein Liebling von OCD betroffen ist? Dann ist es ratsam zu fragen, ob Eltern oder ältere Geschwister an der Krankheit leiden. 

Eine weitere Ursache kann übermäßige Belastung der Gelenke sein. Ist dein treuer Gefährte sehr aktiv und du hast das Gefühl, dass er sich verausgabt und trotz Müdigkeit einfach immer mithalten will? Dann beansprucht er seine Gelenke vermutlich viel zu stark. Gerade im Wachstum trifft OCD besonders bei überbelasteten Gelenken auf. 

Auch die Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung von OCD. 

Bei zu viel Energie wächst das Skelett schnell an. Vor allem die Gelenke leiden dadurch. Achte also darauf, dass du ihm eine ausgeglichene Ernährung bietest und ihn nicht überfütterst. 

Außerdem gehen Ärzte davon aus, dass Hormon- und Durchblutungsstörungen einen Grund für OCD sein können. Da sie sich negativ auf die Knorpelbildung- und Verknöcherung auswirken können.

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Achte auf diese Symptome

OCD trifft meist bei jungen Hunden auf. Schon im 4. – 7. Lebensmonat kann sich die Krankheit entwickeln. Meistens wird sie jedoch erst etwas später entdeckt.

Da es wichtig ist keine Zeit zu verlieren, solltest du deshalb bei dem kleinsten Verdacht mit deinem Liebling zum Tierarzt gehen und OCD direkt erwähnen.

Da ein oder mehrere Gelenke geschädigt sind, ist das erste Symptom die Lahmheit. Versuche ihn zum Spielen zu bewegen und warte seine Reaktion ab. Falls er träge und lustlos ist, solltest du ihn nicht weiter animieren.

Am besten tastest du dann seine Gelenke ab. Fällt dir eine Schwellung auf oder sind sie warm? Dann gehe auf alle Fälle sofort zum Tierarzt. Dieser wird die Gelenke genau untersuchen und beobachten, ob dein Schützling Schmerzen hat.

Falls sich der Verdacht verhärtet, wird er das betroffene Gelenk röntgen oder eine Magnetresonanztomographie, kurz MRT, durchführen. So kann sich der Tierarzt ein Bild vom Gelenk deiner Fellnase machen. Eventuell entscheidet er sich auch dafür, eine Gelenkspiegelung vorzunehmen. Dabei untersucht er das Gelenk mit einem Endoskop durch einen kleinen Schnitt in der Haut.

Das hört sich schlimmer an, als es ist. Solange du für deinen Liebling da bist und Gelassenheit ausstrahlst, wird er den kleinen Eingriff gut überstehen.

So kannst du vorbeugen

Du solltest dir nun über mögliche Ursachen für OCD bewusst sein und kannst daher das Risiko dafür bei deinem Pelzträger verringern.

Wenn sich dein Liebling in der Wachstumsphase befindet, ist es besonders wichtig, dass du ihn nicht zur übermäßigen Belastung drängst. Natürlich macht es Spaß, mit ihm herumzutollen und sicherlich hat auch der aufgeweckte Vierbeiner viel Spaß an Bewegung. 

Bewegung ist gesund und gut. Stelle aber sicher, dass dein junger Hund nicht zu hoch und wild springt oder im Garten Haken schlägt. Sogar übermäßiges und schnelles Treppensteigen kann das Risiko für OCD erhöhen. 

Oft ist es gut gemeint, doch bitte überfüttere ihn nicht. Das Wachstum ist bei einer zu hohen Energiezufuhr beschleunigt und im schlimmsten Fall wird schon ein junger Hund zu dick. Die überflüssigen Pfunde müssen dann mit herumgetragen werden und belasten den Knorpel der Gelenke unnötig. 

Ist er aktiv und oft draußen, verbraucht er mehr Energie. Wenn du dir bei der Futterauswahl und der Ration unsicher bist, wird dir dein Tierarzt sicher weiterhelfen. Er kann dir zusätzlich Futter empfehlen, das die perfekte Zusammensetzung von Vitamin D, Phosphor und Calcium hat, um die Gelenke deines Hundes ausreichend zu versorgen.

Behandlungsmethoden

Im besten Fall wird eine OCD Erkrankung gar nicht bemerkt, weil sie von alleine abheilen kann. Der Abheilungsprozess im frühen Stadium wird maßgeblich durch die vorbeugenden Maßnahmen unterstützt. Sichtbare Symptome treten erst auf, wenn die Krankheit schon fortgeschritten ist. 

Wenn du Glück hast, ist bei der Entdeckung der OCD noch nicht zu großer Schaden an den Gelenken angerichtet. Zu diesem Zeitpunkt kann ein weiterer Fortschritt der Krankheit durch striktes Ruhigstellen und einer idealen Diät entgegengewirkt werden. 

Beschränke den Auslauf deines Schützlings und führe ihn immer an der Leine. Wenn es sein muss, solltest du ihn längere Strecken tragen oder eine Art Bollerwagen für ihn organisieren. Du kannst getrost ignorieren, wenn dich andere Menschen dafür belächeln. Es geht schließlich um die Gesundheit deiner Fellnase. 

Medikamente

Die Gabe von Medikamenten, die gegen Entzündungen eingesetzt werden, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Solange es möglich ist, ist ein Verzicht auf solche Medikamente anzuraten. Aber auch hier hat der Tierarzt das letzte Wort. 

Bei einer vorangeschrittenen OCD und vor allem, wenn er schon starke Schmerzen und Beeinträchtigungen hat, kann nur noch eine Operation helfen. Bei dem Eingriff werden zerstörte Fragmente entfernt und gegebenenfalls der Knorpel geglättet. 

Viele Hunde benötigen nach so einer Operation Rehabilitationsmaßnahmen. Keine leichte Aufgabe.

Häufig gestellte Fragen

OCD steht für Osteochondrosis dissecans. Diese Entwicklungsstörung des Skeletts kann bei Menschen, aber auch bei Hunden auftreten. Es kommt dabei zu einer Störung der Knorpelbildung. 

Bis heute sind sich Ärzte und Wissenschaftler noch nicht ganz klar darüber, warum Hunde an OCD erkranken. Fest steht jedoch, dass die Krankheit auf verschiedene Ursachen zurückzuführen ist. Einer der größten Faktoren ist die Rasse. Da die Krankheit besonders bei großen Rassen überdurchschnittlich oft auftritt, wird angenommen, dass OCD vererbbar ist.

Wenn dein Hund sehr träge und lustlos wird, beim Spazierengehen nicht mehr mit dir mithalten kann und lahmt, dann sind das Anzeichen für OCD. Wenn du auch Schwellungen an seinen Gelenken bemerkst und diese heiß sind, solltest du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen.

Wenn sich dein Hund in der Wachstumsphase befindet, ist es besonders wichtig, dass du ihn nicht zur übermäßigen Belastung drängst. Bewegung ist gesund und gut. Stelle aber sicher, dass dein junger Hund nicht zu hoch und wild springt oder im Garten Haken schlägt. Sogar übermäßiges und schnelles Treppensteigen kann das Risiko für OCD erhöhen. 

Meistens wird eine OCD nicht erkannt und verheilt von allein. Bei einer vorangeschrittenen OCD und vor allem, wenn er schon starke Schmerzen und Beeinträchtigungen hat, kann nur noch eine Operation helfen.

Fazit & Empfehlung

OCD ist eine Krankheit, die nicht auf die leichte Schulter genommen werden darf. Je früher die Krankheit entdeckt wird, desto größer sind die Heilungschancen.

Hier ist insbesondere deine Feinfühligkeit und dein Beobachtungsvermögen angesagt. Sobald du Veränderungen bei deinem liebsten Freund bemerken solltest, zögere nicht und vereinbare einen Termin mit eurem Tierarzt.

Ich drück‘ euch die Daumen 😊

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Geprüft vom Tierarzt Mag.med.vet. Emin Jasarevic
Geprüft vom Tierarzt Mag.med.vet. Emin Jasarevic

Ich bin Tierarzt und Autor für Tiergesundheitsthemen. Tiere sind meine Leidenschaft und es ist mir ein persönliches Anliegen, medizinisch akkurate Artikel und Videos zu erstellen, um Tierbesitzer so gut es geht zu informieren.

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