4 Tricks, wie dein Hund Schluckauf loswird

Ein kurzer Hickser…  Ein leichtes Zusammenzucken… Um ehrlich zu sein, ist es schon süß, wenn unser geliebter Hund einen Schluckauf hat. Der erste Reflex ist natürlich, unsere Kamera zu holen und dieses niedliche Schauspiel zu filmen. Doch irgendwann kommt dann doch die Frage auf:  Ist der Schluckauf ein Problem für meinen Hund? Falls du deinem Liebling trotzdem helfen willst, findest du hier einige Tricks sowie Informationen, wann ein Besuch beim Tierarzt notwendig wird.

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Inhaltsverzeichnis

Ich kann dich beruhigen, denn ein Schluckauf ist für unseren Hund genauso harmlos wie für uns Menschen. 

Wie entsteht Schluckauf?

Schluckauf ist nichts anderes als das unwillkürliche Zusammenziehen des Zwerchfells bei der Atmung.

Das Zwerchfell ist ein Muskel, der uns die Atmung ermöglicht. Es befindet sich unter den Lungenflügeln und trennt den Brust- vom Bauchraum.

Wenn Säugetiere einatmen, zieht sich das Zwerchfell zusammen. Nun ist genug Platz im Brustbereich, dass sich die Lunge mit Luft füllen kann. Beim Ausatmen entspannt sich der Muskel wieder und die Luft strömt aus der Lunge heraus. 

Verkrampft sich das Zwerchfell, schließt sich die Stimmritze (die Öffnung zwischen den Stimmbändern) ruckartig. Das Einatmen wird unterbrochen und wir geben ein „Hick“ von uns.

Normalerweise entspannt sich das Zwerchfell nach einigen Minuten wieder und der Schluckauf verschwindet genauso schnell, wie er gekommen ist.

3 Gründe für einen Schluckauf

1. Zu schnelles Essen oder Trinken

Als Hundehalter kennst du sicherlich dieses Szenario: Dein Schützling frisst, als wäre er kurz vor dem Verhungern. Und dabei hat er erst Leckerlis und dazu noch einen Knochen bekommen. Besonders wenn dein Hund gleich wieder mit dir toben möchte, kann das Futter nicht schnell genug verschlungen werden.

Wenn während des rekordschnellen Essens oder Trinkens Luft eingeatmet wird, kommt es schneller zu einem Schluckauf, als deine Fellnase auffressen kann.

2. Schnelle Atmung

Erst wird getobt, dann der Postbote angebellt. Immer wieder verausgabt sich unser Vierbeiner. Die Atmung wird dann automatisch schneller. Dabei wird zu viel Luft eingeatmet und plötzlich ist er auch schon da, der Schluckauf.
 

3. Aufregung und Stress

Dein treuer Gefährte ist immer lebhaft und verspielt. Ob beim Spielen mit dem Ball, dem Kennenlernen von neuen Freunden oder einfach beim Spaziergang – jeder Tag ist aufregend. Bei diesem ganzen Trubel kommt es schnell mal zu einem Schluckauf.

Schluckauf bei Welpen

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Besonders häufig können wir einen Schluckauf bei unseren jungen Hunden beobachten. Das ist auch ganz normal. Fast jeder Welpe bekommt ihn einmal. Einige häufiger als andere.

Hundewelpen sind in der Regel viel aufgeregter und verspielter als ausgewachsene Vierbeiner. Sie essen und trinken zu schnell und probieren alles aus. Innerhalb kürzester Zeit wachen sie auf und sind voller Energie. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie dann einen „Hickser“ von sich geben.

Hinzu kommt, dass ihre Atmungsorgane noch nicht so weit ausgebildet sind. Das vergrößert die Wahrscheinlichkeit eines Schluckaufs natürlich.

4 Tricks gegen Schluckauf

In der Regel verschwindet der Schluckauf nach einigen Minuten ganz von allein. Auch wenn es sehr süß ist, möchten wir unseren Vierbeinern nach einer Weile helfen, das lästige „Hick“ loszuwerden.

Dabei können ähnliche Methoden wie beim Menschen angewendet werden. Jedoch musst du bedenken, dass einige Tricks für Hunde nicht geeignet sind. So kannst du deinen Liebling kaum dazu bringen, die Luft anzuhalten. 

Auch solltest du ihm nichts Süßes geben, da es nicht gut für seinen Magen ist. Das klassische Erschrecken könnte zwar den Schluckauf vertreiben, jedoch würde das deinen Schützling wahrscheinlich mehr stören, als der Schluckauf selbst.

  1. Trinken geben – Das beruhigt die Atmung und entspannt das Zwerchfell. Achte jedoch darauf, dass dein pelziger Begleiter nicht zu schnell trinkt.
  2. Brustmassage – Dein treuer Gefährte genießt das Kraulen nicht nur, es hat auch andere Vorteile. Während er auf dem Rücken liegt und sich die Brust massieren lässt, wird die Atmung ruhiger und das Zwerchfell entspannt sich. Eine schöne Methode, den Schluckauf loszuwerden!
  3. Leichte Übungen und Bewegung – Ein kleiner Spaziergang oder das Spielen mit dem Ball normalisiert die Atmung und schon ist der Schluckauf weg.
  4. Kleinere Portionen – Damit der Schluckauf gar nicht erst entsteht, sorgen kleinere Futtermengen für langsames Fressen. Sollte dein Vierbeiner zu hastig und ohne zu kauen schlingen, kannst du diesem Problem mit einem Anti-Schlingnapf ein Ende setzen.
Während des Schluckaufs solltest du deiner Fellnase nichts Zähes zu fressen geben, wodurch er viel kauen muss. Er könnte sich nämlich beim nächsten Hickser daran verschlucken.
 
Auf keinen Fall darf dein Schützling Medizin gegen Schluckauf bekommen, die uns Menschen helfen soll. Es könnte schwerwiegende Folgen haben, falls das Medikament nicht für Hunde geeignet ist.
 
Um die Ursache für häufigen Schluckauf herauszufinden, solltest du das Fressverhalten beobachten. Eventuell liegt es auch an einem bestimmten Nahrungsmittel oder am Hundefutter.

Wann solltest du deinen Hund zu einem Tierarzt bringen?

Normalerweise musst du dir wegen des Schluckaufs deines Schützlings überhaupt keine Sorgen machen. Er entsteht bei jedem Säugetier und ist in der Regel nach wenigen Minuten wieder weg.

In seltenen Fällen ist ein Schluckauf jedoch ein Symptom für eine ernstere Krankheit, wie Lungenentzündung, Asthma, Perikarditis oder Hitzschlag.

Ein Tierarztbesuch ist notwendig, wenn der Schluckauf nach mehreren Stunden nicht aufhört, sich regelmäßig wiederholt oder die Atmung schwer oder unregelmäßig wird.

Häufig gestellte Fragen

Schluckauf sind sowohl beim Menschen als auch beim Hund harmlose Krämpfe im Zwerchfell. Das Zwerchfell ist ein Muskel, der für die Atmung notwendig ist. Verkrampft er sich, entsteht das typische Schluckauf-Geräusch.

Schluckauf ist beim Hund sowie beim Menschen ungefährlich und vorübergehend. Nur in Ausnahmefällen kann der Schluckauf Symptom einer ernsthafteren Erkrankung sein.

Um deinem Hund dabei zu helfen den Schluckauf loszuwerden, kannst du ihm Wasser geben, die Brust massieren oder ihn zur Bewegung motivieren. Entspannt sich dein Hund auf diese Weise, wird auch der Schluckauf nachlassen.

Schluckauf kann spontan von ganz alleine auftreten, aber auch durch manche Handlungen hervorgerufen werden. Zum Beispiel, wenn dein Hund zu schnell frisst oder trinkt.

In der Regel ist Schluckauf harmlos. Ein Tierarztbesuch ist notwendig, wenn der Schluckauf nach mehreren Stunden nicht aufhört, sich regelmäßig wiederholt oder die Atmung schwer oder unregelmäßig wird.

Mein Fazit

Mein letzter Tipp aus eigener Erfahrung wäre, dass du – auch wenn der Schluckauf noch so süß und witzig ist – deine Ruhe behältst und dir nichts anmerken lässt. Warum?

Man muss es ihnen schon lassen: Sie haben eine eigenartige Lernmethode und Überredungskunst, der wir meistens nicht widerstehen können.

So können sie auch vieles inszenieren, um nur mal schön am Bauch gekrault oder sogar bemitleidet zu werden.

Du kannst diesen Kreis brechen, indem du ihn das nächste Mal überraschst und ihm Wasser zum Trinken gibst oder auch gar nichts machst. Somit lernt sein Bewusstsein, den Schluckauf eigenhändig selbst „auszukurieren“.

Ob es sich beim Schluckauf um etwas Schwerwiegendes handelt, wirst du an den auffälligen Begleiterscheinungen ohnehin bemerken. Dann solltest du auf jeden Fall Rat bei deinem Tierarzt suchen.

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Geprüft vom Tierarzt Mag.med.vet. Emin Jasarevic

Ich bin Tierarzt und Autor für Tiergesundheitsthemen. Tiere sind meine Leidenschaft und es ist mir ein persönliches Anliegen, medizinisch akkurate Artikel und Videos zu erstellen, um Tierbesitzer so gut es geht zu informieren.

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1 Kommentar zu “4 Tricks, wie dein Hund Schluckauf loswird”

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