7 Zeckenmittel für Hunde im großen Vergleich
- Tierarzt Mag.med.vet. Emin Jasarevic
- Aktualisiert: 2023-04-12
Du und jeder andere Hundebesitzer kennen die Probleme mit Zecken. Das kleine Ungeziefer kann große Gefahren mit sich bringen. Dieser Artikel hilft dir mit dem Thema Zeckenmittel für Hunde. Denn wer möchte nicht den besten Schutz für seinen treuen Freund im Alltag? Außerdem haben wir uns für diesen Artikel Beratung vom Tierarzt Mag.med.vet. Emin Jasarevic eingeholt.
Nach einer langen Winterzeit wünschst du dir sehnlichst den Sommer herbei?
Die Temperaturen steigen, liebliche Düfte betören dich, der Antrieb nimmt zu, denn letztendlich handelt es sich um eine wunderschöne Jahreszeit.
Doch die hohen Temperaturen halten für deinen Hund einige Tücken bereit.
Die Pflanzen nehmen ihren Platz wieder ein und viele sind für deinen treuen Begleiter giftig. Ebenso musst du aufpassen, dass dein Schützling nicht mit den frisch versprühten Pestiziden in Kontakt kommt.
Ein weiteres Risiko sind die Insekten. Diese erwachen mit den steigenden Temperaturen ebenfalls aus ihrer Winterstarre. Wespen und verschiedene Spinnenarten sind nicht das einzige Problem.
3 Fakten zu Zeckenmittel, die du kennen solltest
Unsere Hunde können erhebliche gesundheitliche Einschränkungen durch Zecken erleiden. Vielen Hundebesitzern ist dies zwar klar, jedoch scheinen sie die Gefahr nicht weiter ernst zunehmen.
Erst wenn es tatsächlich zu einem Kontakt zwischen Hund und Zecke kommt, fangen Besitzer an, sich ernsthafte Gedanken zu machen. Leider kann es dann schon zu Spät für deinen Liebling sein.
Die Gefahr lauert an warmen Tagen überall. Mittlerweile finden sich Zecken nicht nur in Wäldern, sondern siedeln auch immer öfter in der Stadt. Stadtparks oder simple Gestrüppe in der Innenstadt bergen dann ebenfalls diese Gefahren.
Viele Menschen denken, dass mit Erregern infizierte Zecken eher die Ausnahme sind. Das entspricht bedauerlicherweise nicht der Realität. Denn ein gefährlicher Kontakt kommt häufiger vor, als man glaubt.
Rund ein Drittel der angesiedelten Insekten tragen den gefährlichen Borreliose-Erreger mit sich.
Dabei ist zu beachten, dass in den Monaten April bis September die meisten Zecken vorkommen. Umso größer ist dann auch das Risiko, dass dein Liebling mit einer infizierten Zecke in Kontakt kommt.
Nach dem Robert Koch-Institut befinden sich die Risikogebiete für Zecken im unteren Bereich Deutschlands.
Jedoch solltest du auch über Zeckenmittel für deinen Hund nachdenken, wenn du in Bundesländern – wie beispielsweise Nordrhein-Westfalen, Sachsen oder Schleswig-Holstein wohnst.
Diese Krankheiten können Zecken übertragen
Borreliose ist nicht die einzige Krankheit, die bei einem Zeckenbiss übertragen werden kann. Es gibt andere Bakterien und Erreger, die die Gesundheit deines Hundes stark beeinträchtigen können. Das richtige Zeckenmittel für deinen Hund zu finden, ist also in jedem Fall empfehlenswert.
Neben Borreliose gibt es Erreger der seltenen Viruserkrankung FSME. Die Anaplasmose und Babesiose sind weitere Erkrankungen, die für deinen Liebling gefährlich werden können.
Nervenentzündungen, chronische Erkrankungen, Gelenkentzünden, Nierenversagen, epileptische Anfälle, entzündende Augenkrankheiten (bis zur Netzhautablösung), Herzschädigungen und leider auch ein tödlicher Verlauf sind bei einer Infektion nicht die Ausnahme.
Lohnt sich eine Impfung wirklich?
Du kannst deinen Hund gegen eine Infektion mit Borreliose impfen. Allerdings schützt diese Impfung nur gegen bestimmte Borrelienstämme. Trotz Impfung kann deine Fellnase folglich an Borreliose erkranken. Eine Impfung gegen Anaplasmose, Babesiose oder FSME ist momentan nicht auf dem Markt.
Da viele Hersteller diese Marktlücke beim Zeckenschutz entdecken und die Nachfrage nach geeigneten Produkten konstant hoch bleibt, gibt es viele Irrtümer bezüglich dieses Themas.
Deswegen könntest du leicht zu einer falschen Entscheidung kommen. Damit dir das nicht passiert, werden wir dich in diesem Artikel gründlich darüber informieren.
Warum nicht jedes Zeckenmittel effektiv ist
Es gibt zahlreiche Produkte, die versprechen, effektiv gegen Zecken zu wirken. Stiftung Warentest konnte dies in einem seiner Vergleiche nicht bestätigen.
Als Besitzer verliert man beim Kauf der Zeckenmittel schnell den Überblick. Die Fülle an Produkten sorgt dafür, dass du letztendlich den Überblick verlierst.
Daher findest du unten eine Auflistung der besten Zeckenmittel für Hunde, die wir dir umfassend erklären.
- Kautabletten
- Spot-ons
- Hundehalsbänder gegen Zecken
- Bernsteinketten
- Wertvolle Öle
- Natürliche Hausmittel
- Spezielle Snacks
1. Kautabletten
Die Kautablette als Zeckenmittel für Hunde ist die neueste Entwicklung auf dem Markt. Im Vergleich zu Spot-ons oder Zeckenhalsbändern versucht diese Art des Schutzes Risiken und Nebenwirkungen einzuschränken.
Diese Wirkung bleibt über vier Wochen nach Einnahme der Tablette erhalten. Es gibt Präparate, die sogar einen 3-monatigen Schutz versprechen. Dieser Schutz betrifft aber nicht alle Krankheiten beziehungsweise jede Zeckenart.
Die Kautabletten wirken für deinen Schützling meistens sehr attraktiv, da du sie als Leckerli getarnt verabreichst. Weil du dieses Zeckenmittel nicht von außen auf das Tier aufträgst, sind keine Rückstände auf dem Fell zu finden. Dein Liebling kann weiterhin vom kühlen Nass profitieren, denn die Gefahr, dass das Mittel durch das Wasser abgewaschen wird, besteht nicht. Häufig beinhaltet das Präparat auch einen Schutz gegen Flöhe.
Der Effekt gegen die Zecken erfolgt erst, nachdem sich die Zecke in deinem Schützling verbeißt. Durch das Saugen des Blutes nimmt sie den Wirkstoff zu sich und stirbt. Dadurch vermindert sich das Risiko einer durch Zecken ausgelösten Erkrankung erheblich. Allerdings kann es in einzelnen Fällen doch dazu kommen, dass eine Erkrankung übertragen wird, bevor die Zecke abstirbt.
2. Spot-ons
Im Gegensatz zur innerlichen Anwendung – wie bei den Kautabletten – trägst du die Spot-ons in der Regel auf die Haut auf, indem du das Fell scheitelst. Da das Zeckenmittel für deinen Vierbeiner beim Abschlecken Nebenwirkungen hat, bietet sich als beste Stelle für Spot-ons der Nacken an.
Durch die chemischen Inhaltsstoffe halten sich Zecken und andere Ungeziefer fern. Für dich als Hundebesitzer ist es wichtig, dass du dir die vorhandene Packungsbeilage aufmerksam durchliest.
Typische Inhaltsstoffe eines Spot-ons könnten sein:
- Pestizide (zum Beispiel: Organophosphat, Permethrin, Dimpylat)
- Nervengifte (wie beispielsweise Tetrachlorvinphos)
- Biozide (Fipronil und andere)
Vorteile sind die einfache Anwendung und die lange Wirkung. Manche Spot-on-Präparate haben neben einem Zecken- und Flohschutz noch eine abstoßende Wirkung gegen Mücken und andere Insekten.
3. Zeckenhalsbänder
Halsbänder als Zeckenmittel gibt es in diversen Shops zu kaufen. Das Halsband soll ähnlich wie ein Spot-on wirken. Allerdings fällt das Auftragen weg, da du das Zeckenhalsband einfach um den Hals anbringen kannst.
Viele Nutzer beklagen jedoch über die Wirksamkeit dieses Produktes. Außerdem ist es für den Besitzer und andere Tiere im Haushalt gefährlich, da diese mit dem Produkt leicht in Kontakt kommen können. Die Zeckenhalsbänder beinhalten oft die gleichen chemischen Wirkstoffe wie das flüssige Spot-on.
4. Bernsteinketten
Bernsteinketten aus rohem Bernstein sollen das Fell des Hundes elektrisch aufladen. Dein Vierbeiner bemerkt die Ladung nicht. Das Ungeziefer soll aber wegen dieser Ladung das Fell meiden.
Viele Nutzer bemängeln wie bei den chemischen Halsbändern die Wirksamkeit dieses Zeckenmittels. Außerdem ist die Verletzungsgefahr höher, da die Kette leicht kaputtgeht, wodurch sie deinen Liebling verletzen kann.
5. Die richtigen Öle
Die beliebtesten Öle für die Bekämpfung des Ungeziefers sind Kokosöl, Schwarzkümmelöl und Teebaumöl.
Wichtig: Schwarzkümmelöl und Teebaumöl gehören zu den ätherischen Ölen und dürfen nur stark verdünnt auf deinen Liebling aufgetragen werden.
Hunde können auf die ätherischen Öle allergisch reagieren. Deshalb ist die beste Option das Kokosöl.
Billiges Kokosöl hat meist so gut wie keine wichtigen Nährstoffe, die gegen das Ungeziefer vorgehen. Deshalb solltest du auf hochwertige Produkte setzen.
Du kannst gutes Kokosöl für knapp 10 Euro finden. Da eine kleine Menge als Anwendung ausreicht, wird sich der Preis lohnen.
Doch warum soll nun das Kokosöl als Zeckenmittel für Hunde so effektiv sein?
Das liegt vor allem an einem Inhaltsstoff – das pflanzliche Fett. Anders als bei Menschen und unseren Fellnasen mögen etwa Zecken das natürliche Fett nicht. Durch den Geruch sollen Zecken den Hund meiden.
Weitere Vorteile für das Kokosöl sind:
- praktische Anwendung
- gesunde für den Hund
- antiviraler Effekt
- Schutz auch vor anderen Parasiten
- keine giftige Substanz
- Verwendung auch als Futterzusatz und Fellpflege
Die Vorteile des Kokosöls als Zeckenmittel für Hunde überwiegen. Jedoch wollen wir dir nicht die Nachteile verschweigen, die das Kokosöl mit sich bringen kann.
Da die Wirksamkeit nicht lange anhält, empfehlen wir, dass du das Kokosöl jeden Tag neu aufträgst. Dadurch kann das Fell aber auch schnell fettig werden.
Kokosöl alleine ist somit nicht das ultimative Zeckenmittel.
6. Natürliche Hausmittel
Knoblauch, Zistrose, Bierhefe und Babypuder sind weitere natürliche Zeckenmittel, die eine abschreckende Wirkung für das Ungeziefer haben sollen.
Da Knoblauch in großer Menge für deine Fellnase gefährlich ist, empfehlen wir nur auf spezielle Tabletten zurückzugreifen. Diese Tabletten werden zusammen mit dem Futter verabreicht. Die Knoblauch-Tabletten beinhalten die optimale Dosis, die die Gesundheit nicht einschränkt.
Zistrose ist eine Sorte der Zistrosen-Gewächse. Seit Langem ist bekannt, dass das Gewächs entzündungshemmend auf den Menschen wirkt. Forscher haben herausgefunden, dass Zistrose ebenfalls eine abwehrende Wirkung gegen Zecken hat. Vierbeiner und Besitzer können sich damit effektiv gegen Zecken schützen. Um Zistrose als Zeckenmittel für Hunde zu verwenden, verabreichst du den Wirkstoff in Form einer Kapsel.
Das von den Zecken gehasste Vitamin B ist in der Bierhefe vorhanden. Wird es deinem Liebling verabreicht, mindert sich das Risiko eines Zeckenbisses.
Auch Babypuder vermindert den Befall von Zecken. Die ganzen – hier aufgelisteten Hausmittel – sind gänzlich ohne Chemikalien und günstig auf dem deutschen Markt zu kaufen.
Jedoch haben die Hausmittel keine Wirkungszeit von vier Wochen – wie die Kautabletten oder Spot-ons.
7. Anti Zecken Snacks
Ja, auch spezielle Snacks können helfen. Dafür sollten die Snacks aber ein paar der oben genannten Zutaten in sich haben. Bei dem verlinkten Produkt unten ist zum Beispiel Kokosöl und Schwarzkümmelöl drin, außerdem ist es getreidefrei.
Damit kannst du deinen Schützling nicht nur belohnen, sondern ihn auch noch vor Zecken schützen.
Vor- und Nachteile im Überblick
Wir verstehen, dass unser Artikel eine Menge Input bietet. Daher findest du nun noch eine Tabelle mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen. Diese ermöglicht es dir, alle wichtigen Fakten und Informationen auf einen Blick zu haben:
| Vorteile | Nachteile | |
|---|---|---|
| Kautabletten |
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| Spot-ons |
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| Zeckenhalsbänder (chemisch) |
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| Bernsteinkette |
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| Öle |
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| Weitere Hausmittel (Knoblauch, Zistrose, Bierhefe und Babypuder) |
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Häufig gestellte Fragen
Zecken können verschiedene Erreger übertragen, die deinem Hund ernsthaften Schaden zufügen können. Nervenentzündungen, chronische Erkrankungen, Gelenkentzünden, Nierenversagen, epileptische Anfälle, entzündende Augenkrankheiten (bis zur Netzhautablösung), Herzschädigungen und leider auch ein tödlicher Verlauf sind bei einer Infektion nicht die Ausnahme.
Neben Borreliose gibt es Erreger der seltenen Viruserkrankung FSME. Die Anaplasmose und Babesiose sind weitere Erkrankungen, die für deinen Hund gefährlich werden können.
Die Impfung schützt deinen Hund nur vor gewissen Boreliose stämmen, nicht aber vor Anaplasmose, FSME und der Babesiose. Deswegen ist es wichtig, noch zusätzlich auf Zeckenschutz zu achten.
Das eine perfekte Zeckenmittel gibt es nicht. Deswegen haben wir es vorgezogen, die Vor- und Nachteile zu zeigen, damit wir deine Entscheidung erleichtern können. Lies oben in unserem Artikel nach, um Genaueres zu erfahren.
Spot-ons solltest du auf dem Nacken deines Hundes so auftragen, dass er nicht daran lecken kann. Die enthaltenen Chemikalien sind nämlich schädlich für deinen Hund. Scheitel vor dem Auftragen sein Fell.
Meine Empfehlung
Damit unsere treuen Wegbegleiter keine schwerwiegenden Folgen von einem Zeckenbiss davontragen, müssen wir uns ohnehin für eine der vorhandenen Alternativen entscheiden.
Das eine perfekte Zeckenmittel gibt es nicht. Deswegen haben wir es vorgezogen, die Vor- und Nachteile zu zeigen, damit wir deine Entscheidung erleichtern können.
Ich bin mir sicher, dass du die beste Wahl für deinen Freund treffen wirst.
Ich bin Tierarzt und Autor für Tiergesundheitsthemen. Tiere sind meine Leidenschaft und es ist mir ein persönliches Anliegen, medizinisch akkurate Artikel und Videos zu erstellen, um Tierbesitzer so gut es geht zu informieren.
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