Barsoi

Wesen:

Ruhig, Intelligent, Scheu
Größe: Groß
Höhe: 68-85 cm
Gewicht: 25-47 kg
Lebenserwartung: 10-14 Jahre
Felltyp: Langhaar
Farben: Kombination aller Farben (niemals mit Blau, Braun oder Abstufungen davon)
FCI Gruppe: Windhunde

Der Barsoi ist ein stolzer und edler Windhund, der viel Bewegung und Auslauf braucht. Er gehört zu den schnellsten Tieren der Welt. Entsprechend groß ist sein Bewegungsdrang. Dennoch sind sie ruhige und sanfte Wesen, die sich gut als Familienhunde eignen. Der Barsoi ist eine perfekte Mischung aus stolzer Erscheinung und wohlerzogenem Temperament.

Barsoi
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Charakter & Merkmale

Der Barsoi ist einer der elegantesten Windhunde. Ein ausgewachsener Barsoi erreicht eine Schulterhöhe von mindestens 75 cm und wiegt zwischen 34 und 47 kg. Die Hündinnen sind etwas kleiner und wiegen weniger.

Unter seinem seidigen, feinen Fell verbirgt sich ein echter Windhund. Er hat einen kräftigen Körperbau mit lang gestreckten, starken Knochen, ist aber keineswegs massig. Früher war der Barsoi als russischer Wolfshund bekannt. Sie wurden für die Jagd der russischen Aristokratie gezüchtet.

Barsois werden als sehr ruhig, aber auch katzenartig beschrieben. Auf ihre Art können sie sehr dickköpfig sein. Am besten trainiert man seinen Barsoi also mit viel Geduld, Konsequenz und einer gehörigen Portion guter Laune. Und natürlich liebevoll behandeln.

Als Familienhund sind sie gut geeignet. Denn Raufereien oder ähnliches interessieren sie nicht. Der Anblick einer Katze oder eines Eichhörnchens weckt allerdings ihren Verfolgungsinstinkt. Ein eingezäunter Auslauf ist daher von Vorteil, wenn nicht sogar ein Muss.

Der frühe Beginn mit so genannten Welpenschulen ist beim Barsois sehr zu empfehlen. Denn dieser Hund ist sehr scheu und muss schon als Welpe sozialisiert werden. Er hat Angst vor fremden Menschen. Wenn der Welpe jedoch positive Erfahrungen mit verschiedenen Menschen, Orten und Situationen macht, kann er sich zu einem gut angepassten erwachsenen Hund entwickeln.

Barsois sind intelligent. Sie sind sehr anhänglich gegenüber ihren Besitzern und Menschen, die sie gut kennen. Sie verlangen aber auch eine gewisse Unabhängigkeit. Manchmal können sie sehr eigensinnig sein. Dann ist das Training mit ihnen eine echte Herausforderung. Geduld, Behutsamkeit und Konsequenz sind vom Besitzer gefragt.

Alles in allem ist ein Barsoi ein gut erzogener Hausgenosse. Vergiss nur nicht, dass Barsois in erster Linie zum Jagen gezüchtet wurden. Jedes kleine rennende Tier kann bei deinem Barsoi diese Reaktion auslösen. Deshalb sollte er beim Spazierengehen immer an der Leine geführt werden.

Fellpflege:

Wenig
Mittel
Intensiv

Haaren:

Wenig
Mittel
Intensiv

Energielevel:

Wenig
Mittel
Viel

Trainierbarkeit:

Wenig
Mittel
Gut

Kinder geeignet:

Weniger
Mit Aufsicht
Perfekt

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Die richtige Ernährung

Erstaunlicherweise neigen Barsois dazu, weniger zu fressen, als man aufgrund ihrer Größe vermuten würde.

Das Futter muss von guter Qualität sein. Ganz gleich, ob es sich um ein kommerziell hergestelltes Nass- oder Trockenfutter handelt oder ob du es mit Hilfe eines Ernährungsberaters selbst zubereitest. Grundsätzlich gilt, dass das Futter dem Alter, der Größe und der Aktivität deines Vierbeiners angepasst sein muss.

Außerdem neigen Barsois oft zu Übergewicht. Achte deshalb genau auf den Kalorienverbrauch und die Gewichtsentwicklung deines Hundes. Sauberes, frisches Trinkwasser sollte immer zur Verfügung stehen.

Hundeliebhaber wissen: Leckerlis sind eine tolle Unterstützung beim Training von Hunden. Zu viele Leckerlis führen jedoch zu Übergewicht. Deshalb solltest du mit Leckerlis sparsam umgehen und sie bei der Berechnung des täglichen Futterbedarfs berücksichtigen. So vermeidest du Gewichtsprobleme.

Gesundheit & Pflege

Barsois benötigen eine intensive Fellpflege. Durch regelmäßiges Bürsten mit einer Nadelbürste werden lose oder abgestorbene Haare und Schmutz entfernt. Es wird empfohlen, dies täglich zu tun. Statt einer Nadelbürste kannst du auch eine Hundekammbürste verwenden.

Etwa einmal im Jahr verliert der Barsoi während einiger Wochen mehr Fell als gewöhnlich. Während dieser Zeit muss er häufiger gebürstet oder gekämmt werden. Regelmäßiges Waschen hält den Barsoi schön sauber und sein Fell optimal gepflegt.

Wie bei allen Rassen müssen die Krallen regelmäßig geschnitten werden. Auch die Ohren des Barsois sollten regelmäßig kontrolliert werden.

Wie bei den meisten großen Hunderassen besteht auch beim Barsoi die Gefahr einer Magendrehung. Deshalb sollte man vor und nach der Fütterung keine langen und anstrengenden Spaziergänge mit ihm machen.

Passendes Zubehör

Der Barsoi ist ein anmutiger und sehr athletischer Hund. Wenn er genügend Auslauf bekommt, eignet er sich auch sehr gut als Haushund. Ein großes, sicher eingezäuntes Grundstück, wo er sich richtig austoben kann, wäre ideal für ihn.

Barsois sind Windhunde. Deshalb jagen sie alles, was sich bewegt. Sie sollten daher immer in einem geschlossenen Gehege gehalten werden. Wenn das nicht möglich ist, sollte ein Barsoi immer an der Leine geführt werden. Eine gute Leine ist daher das wichtigste Zubehör für deinen Barsoi. Auch ein stabiles und körpergerechtes Halsband oder Geschirr sollte nicht fehlen.

Zur Grundausstattung gehören, wie bei anderen Hunden auch, ein Futter- und Wassernapf, eine Hundematte, eine Transportbox, eine Bürste und ein Kamm.

Barsois sind gesellige Tiere, die engen Kontakt zu ihren Besitzern brauchen, um sich wohl zu fühlen. Deshalb ist es gut, mit ihnen aktiv zu sein. So kommt man seinem Bewegungsdrang entgegen. Hundesport ist eine Möglichkeit. Aber auch beim Fahrradfahren oder Joggen ist der Barsoi gerne dein Begleiter. Apportierspielzeug ist empfehlenswert.

Barsoi Geschichte

Herkunft & Geschichte

Während der Herrschaft der Romanows in Russland war die Wolfsjagd eine der größten Leidenschaften der Aristokratie. Die Adeligen veranstalteten auf ihren riesigen Ländereien rituelle Jagden, an denen nicht selten Hunderte von Barsois teilnahmen. Diese traditionellen Jagden endeten dann mit einem Festmahl des Grundherrn.

Unter den vielen berühmten Persönlichkeiten, die von dieser Hunderasse fasziniert waren, war auch der Schriftsteller Tolstoi, der diese Jagdzüge in seinem Werk Krieg und Frieden verewigte.

So war der Barsoi bis zur Russischen Revolution ein fester Bestandteil der russischen Kultur und Geschichte. So berichtet eine französische Chronik aus dem 11. Jahrhundert, dass die Tochter Anna des Großherzogs von Kiew, die nach Frankreich kam, um Heinrich I. zu heiraten, drei Barsois in ihrem Gefolge hatte. Auch Iwan der Schreckliche, Peter der Große, Nikolaus II., Puschkin und Turgenjew waren von dieser Rasse hingerissen.

Mit der russischen Revolution und dem Sturz der Aristokratie geriet der Barsoi – wie andere Rassen auch – in Gefahr. Die Rasse war jedoch bereits so berühmt, dass schon lange vor der Revolution Hundezüchter aus England und den USA begonnen hatten, diese Rasse zu importieren und vor Ort zu züchten. Die Weiterzucht dieser Rasse außerhalb Russlands verhinderte somit ihr Aussterben.

In den USA wurde die Rasse bis 1936 als Russischer Wolfshund bezeichnet. Nach langen Diskussionen erhielt sie schließlich den Namen Borzoi, der sich vom russischen Wort borzyi ableitet und „schnell“ bedeutet.

Seit 1956 ist die Rasse endgültig von der FCI anerkannt.