Briard

Wesen:

Ruhig, Geduldig, Wachsam
Größe: Groß
Höhe: 60-64 cm
Gewicht: 30-35 kg
Lebenserwartung: 11-12 Jahre
Felltyp: Langhaar
Farben: Schwarz, Fauve, Blau, Grau
FCI Gruppe: Hütehunde – Treibhunde

Der Briard ist eine populäre französische Hunderasse. Er ist von der FCI anerkannt und der Gruppe 1 (Hüte- und Treibhunde) zugeordnet. Die Rasse ist auch unter dem Namen Berger de Brie bekannt. Die gutmütigen Hunde sind äußerst talentierte Hütehunde und verfügen über vielfältige Fähigkeiten in diesem Bereich. Sie haben einen ausgeprägten Beschützerinstinkt und eignen sich hervorragend als Familienhunde. Der temperamentvolle Briard ist ein treuer Begleiter des Menschen. Sie wollen fest in die Familie integriert werden.

Briard
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Charakter & Merkmale

Der Briard gehört zu den mittelgroßen bis großen Hunderassen. Ausgewachsene Hunde erreichen im Durchschnitt eine Schulterhöhe von etwa 60 bis 64 cm. Ähnlich verhält es sich mit dem Gewicht. Dieses beträgt in der Regel ca. 30 bis 35 kg, was für die Größe der Hunde sehr leicht ist.

Die Hündinnen sind meist etwas zierlicher gebaut als die Rüden. Dennoch haben sie eine imposante Erscheinung. Der Körperbau ist gut proportioniert. Er wirkt muskulös, sehr geschmeidig und insgesamt sehr harmonisch.

Optisch gibt es bei diesen Tieren eine seltene Besonderheit. Der heutige Rassestandard schreibt dem Briard eine doppelte Afterkralle zu. Die Afterkralle ist eine Kralle, die über der Pfote des Hundes sitzt. Sie hat keine besondere Funktion und stellt eher eine Behinderung als eine Bereicherung für das Tier dar.

Normalerweise haben Hunde eine einfache Afterkralle. Auch diese hat keine bekannte Funktion. Warum der Zuchtstandard dieses Merkmal fordert, ist nicht bekannt.

Das wohl auffälligste Merkmal des Briards ist sein Fell. Es ist am ganzen Körper sehr lang, dicht und leicht gedreht. Auch am Kopf hat das Fell die gleiche Haarstruktur. Im Allgemeinen ist das Fell der Hunde sehr trocken. Dies ist nicht nur beim Anfassen, sondern auch beim bloßen Betrachten zu spüren. Die Unterwolle des Fells ist eher fein und im Vergleich zum Deckhaar relativ wenig. Das Fell des Briards schützt den Hund vor Wind und Wetter.

Da die Tiere damals meist im Freien lebten und zum Hüten von Herden eingesetzt wurden, war dies ein enormer Vorteil. Sowohl Stürme als auch Regenschauer konnten durch das dichte Haarkleid besser ertragen werden. Gleichzeitig war das dichte Fell ein guter Schutz vor Wolfsangriffen. Im Ernstfall verfingen sich die Zähne der Wölfe schnell im Fell der Hunde. Schwere Verletzungen konnten so vermieden werden.

Ein zu starker Haarwuchs am Kopf der Hunde kann jedoch zu möglichen Beeinträchtigungen führen. Insbesondere der Bereich um die Augen sollte immer kurz gehalten werden. Die Hunde müssen jederzeit in der Lage sein, ihre Umgebung wahrzunehmen.

Störende Haare im Augenbereich können nicht nur die Wahrnehmung behindern, sondern auch zu Entzündungen führen. Leider zielt der heutige Zuchtstandard darauf ab, das Fell der Hunde noch länger und üppiger werden zu lassen. Das geschieht jedoch zum Leitwesen der Briards.

Die Fellfarbe des Briards kann variieren. Die häufigsten Farben sind schwarz, fauve, blau und grau. Es gibt jedoch auch Tiere, deren Fellfarbe eine Mischung aus fauve und schwarz ist. Häufig ist die Schnauzenpartie oder das ganze Gesicht dunkler als der Rest des Körpers.

Die Lebenserwartung der intelligenten Vierbeiner liegt im Durchschnitt bei etwa 12 Jahren. Das ist für Hunde vergleichbarer Größe eine recht hohe Lebenserwartung. Im besten Fall erfreuen sich die Hunde auch im Alter noch guter Gesundheit. Es gibt also auch Exemplare, die wesentlich älter werden können.

Der Briard ist ein typischer alter Hütehund mit einer starken Persönlichkeit. Dies spiegelt sich zum Teil auch in seinem Wesen wider. Die Hunde gelten als besonders fürsorglich und beschützend. Sie sind furchtlos und tun alles, um ihre Familie vor Angriffen zu schützen. Diese Eigenschaft ist auf die Geschichte der Hunde als Wächter und Herdenführer zurückzuführen.

Der Briard ist sehr wachsam und behält seine Umgebung stets im Auge. Er bewacht seine Familie, ohne dabei aufdringlich zu wirken. Auch versuchen die Hunde in der Regel nicht, die Führung zu übernehmen. Stattdessen machen sie ihre Besitzer zuverlässig auf Gefahren aufmerksam.

Sie haben eine schnelle Auffassungsgabe und lernen deshalb besonders gut. Die agilen Hunde lieben die Bewegung. Sie verbringen gerne viel Zeit in der Natur und brauchen viel Auslauf, um sich austoben zu können. Da der Jagdtrieb der Hunde gering ist, können sie auch ohne große Bedenken frei in der Natur herumlaufen.

Die Tiere wollen gefordert und beschäftigt werden. Sie sind nach wie vor echte Arbeitstiere und übernehmen gerne eine Aufgabe. Da der Briard heute nur noch selten als Hütehund eingesetzt wird, bietet die Teilnahme am Hundesport eine gelungene Alternative. Diese meistert der Briard mit Freude und hervorragenden Ergebnissen. Die Vierbeiner sind ausdauernd, wendig und flink. Sie lieben Herausforderungen und sind sehr geschickt.

Fremden Menschen gegenüber verhalten sich die Hunde oft etwas distanziert und kühl. Sie zeigen aber kein aggressives Verhalten. Auch im Umgang mit anderen Hunden ist der Briard verträglich. Er tritt zwar selbstbewusst auf, ist aber kein Kläffer und drängt sich nicht in den Vordergrund. Im Umgang mit Kindern hingegen sind die Hunde tolle Kameraden. Sie lieben Kinder und toben gerne mit ihnen herum. Aufgrund ihrer Größe sind die Tiere keineswegs zimperlich, sondern sehr robust.

Der Briard ist ein sehr geduldiger Hund. Er lässt sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen und behandelt seine Familie sanft. Das gilt besonders auch für Kinder. Die sensiblen Vierbeiner können und wollen aktiv am Familienleben teilnehmen. Sie bauen eine enge Bindung zu ihren Besitzern und zur Familie auf. Das ist die Grundlage für ein gut funktionierendes Zusammenleben.

Fellpflege:

Wenig
Mittel
Intensiv

Haaren:

Wenig
Mittel
Intensiv

Energielevel:

Wenig
Mittel
Viel

Trainierbarkeit:

Wenig
Mittel
Gut

Kinder geeignet:

Weniger
Mit Aufsicht
Perfekt

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Die richtige Ernährung

Die Ernährung von Hunden ist relativ einfach. Nährstoffreiche und abwechslungsreiche Mahlzeiten bilden eine solide Basis. Gelegentlich können Leckerlis und Kauknochen zugefüttert werden. Die tägliche Futtermenge sollte der Größe, dem Gewicht und dem Bewegungsdrang des Tieres angepasst sein.

Die Rasse ist nicht besonders anfällig für Allergien. Allerdings ist zu beachten, dass der Briard für seine Größe wenig frisst. Im Vergleich zu anderen großen Hunderassen ist dies sehr auffällig. Dennoch sollte darauf geachtet werden, dass die Tiere ihr Futter nicht herunterschlingen. Dies kann zu gefährlichen Magendrehungen führen, die unbedingt vermieden werden sollten.

Grundsätzlich gelten die liebenswerten Vierbeiner als robuste und vitale Hunderassen. Daher sind die Tiere auch im Alter noch fit und gesund. Allerdings gibt es eine genetische Veranlagung, die bei vielen Tieren zur Nachtblindheit führt. Auch Probleme mit den Harnleitern sind beim Briard leider weit verbreitet. Seriöse Züchter tun jedoch ihr Bestes, um diese Krankheiten einzudämmen und auszuschließen.

Gesundheit & Pflege

Die Haltung des Briards ist grundsätzlich unkompliziert. Auch ohne fundierte Hundekenntnisse ist die Anschaffung eines solchen Tieres durchaus möglich. Die Hunde sind sehr gut erziehbar und wollen mit ihren Besitzern zusammenarbeiten. Sie zeigen ein offenes und lernbegieriges Wesen. Eine enge emotionale Bindung zwischen Hund und Mensch bildet hierfür die Grundlage. Mit dem richtigen Maß an Konsequenz gelingt die Erziehung der Hunde meist problemlos.

Eine weiterführende Ausbildung mit dem Tier ist möglich. Die Hunde eignen sich hervorragend als Therapie- oder Rettungshunde und können von einer solchen Aufgabe profitieren. Dies erfüllt die Tiere und führt zu einem ausgeglichenen, glücklichen Hund.

Etwas anspruchsvoller ist die Fellpflege des Briards. Das üppige Haarkleid muss regelmäßig gebürstet werden. Dadurch werden Verschmutzungen entfernt und Verfilzungen vermieden. Auf Baden und Waschen sollte weitgehend verzichtet werden.

Zur regelmäßigen Pflege gehören auch Ohren und Augen, die mit einem feuchten Tuch gereinigt werden. Die Krallen müssen gekürzt werden. Die Zahnpflege mit Zahnpasta und Hundezahnbürste oder Fingerbürste beugt Zahnstein und Entzündungen vor.

Am besten beginnt die regelmäßige Pflege bereits im Welpenalter. So gewöhnt er sich leichter daran.

Passendes Zubehör

Aufgrund seiner Größe sollte der Briard in einem Haus auf dem Land gehalten werden. Auch ein Garten ist für die Haltung von Vorteil. Hier ist genügend Platz vorhanden und der nötige Auslauf gewährleistet. Die Haltung in einer kleinen Mietwohnung ist dagegen nicht zu empfehlen. Schon aufgrund seiner Größe und seiner Eigenschaft als Hütehund fühlt er sich in der Großstadt nicht wohl.

Ansonsten stellt der Briard keine großen Ansprüche an seinen Lebensraum. Er muss in den Haushalt integriert werden und ist keinesfalls für die Zwingerhaltung geeignet. Die freundlichen Hunde brauchen Zuwendung und sollten daher unbedingt im Haus gehalten werden. Wenn möglich, sollte man mit dem Vierbeiner gelegentlich Ausflüge in die Natur unternehmen.

Hunde brauchen auch einen eigenen Rückzugsort im Haus. Hierfür eignen sich besonders Hundebetten oder Hundekörbe. Diese sollten so platziert werden, dass der Hund zwar zur Ruhe kommt, aber trotzdem seiner Beschützerpflicht nachkommen kann. Die Tiere haben gerne alles im Blick. Dies sollte bei der Wahl des Schlafplatzes berücksichtigt werden.

Herkunft & Geschichte

Der Briard ist eine sehr alte Hunderasse aus der Region Brie in Frankreich. Daher stammt auch der Name der Rasse. Bereits in den 1380er Jahren soll es die ersten Briards gegeben haben. Im Jahre 1809 wurde die Rasse erstmals als solche bezeichnet. Damit ist der Briard eine der am längsten dokumentierten Hunderassen der Welt.

Schon früh wurden die Fähigkeiten des Hundes erkannt und entsprechend genutzt. Der Briard war schon immer ein beliebter Hütehund. Aber auch bei der Suche nach Verletzten in Trümmern oder Lawinen wurde er gerne eingesetzt. Die Vielseitigkeit und das liebenswerte Wesen der Hunde beeindruckten schon damals die Menschen. Dies führte zu einer wachsenden Beliebtheit in der Gesellschaft.

Im Jahre 1896 wurde der Briard offiziell als Rasse anerkannt. In Deutschland erfolgte die Gründung des ersten Zuchtvereins jedoch erst sehr viel später, im Jahr 1975. Noch heute ist die Hunderasse bei uns nicht sehr verbreitet und weitgehend unbekannt. Viele Menschen haben noch nie etwas vom Briard als Hunderasse gehört. Dennoch gibt es eine feste Fangemeinde des Briards, die hoffentlich auch in Zukunft weiter wachsen wird.