Hannoverscher Schweißhund

Wesen:

Ruhig, Sensibel, Wählerisch
Größe: Mittel
Höhe: 48-55 cm
Gewicht: 25-40 kg
Lebenserwartung: 10-14 Jahre
Felltyp: Kurzhaar
Farben: Hell-dunkelhirschrot, Gestromt
FCI Gruppe: Laufhunde – Schweisshunde – verwandte Rassen

Der Hannoversche Schweißhund ist ein zuverlässiger und robuster Jagdgebrauchshund. Neben seiner hervorragenden jagdlichen Führigkeit ist er auch für die Rettungsarbeit geeignet. Die lernwilligen und menschenfreundlichen Hunde eignen sich besonders für Jäger und Förster.

Hannoverscher Schweißhund
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Charakter & Merkmale

Der Hannoversche Schweißhund ist eine von der FCI anerkannte deutsche Hunderasse. Er wird dem FCI-Standard 213, Gruppe 6 (Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen), Sektion 2 (Schweißhunde) zugeordnet.

Sein Körperbau ist kräftig und langgestreckt. Sein dichtes, glattes Fell ist ockergelb mit roten Abzeichen und graubraun. Die Farbnuancen können von einem hellen Rot bis zu einem dunklen Hirschrot reichen. Auch die Stromung kann je nach Standard mehr oder weniger ausgeprägt sein.

Bei der Jagdausübung folgt der Hannoversche Schweißhund dem Geruch des Blutes (Schweißes) des erlegten Wildes und zeigt es dem Jäger an. Der Hannoversche Schweißhund ist ein Spezialist für die Nachsuche auf Wild.

In seinem Familienverband zeigt er ein sehr anhängliches Verhalten. Als reiner Begleithund oder Familienhund ist er jedoch nicht geeignet. Er wird überwiegend nur an Jäger oder Förster abgegeben. Eine jagdliche Brauchbarkeitsprüfung und eine entsprechende Ausbildung sind erforderlich.

Sein ruhiges und freundliches Wesen macht ihn zum idealen Jagdbegleiter. Er ist auch sehr anhänglich gegenüber seinem Menschen. Seine Führigkeit ist ausgezeichnet. Er gibt gerne die Führung ab und ist anpassungsfähig. Er kann etwas eigensinnig sein und braucht erfahrene und konsequente Hundeführer.

Ein zu rauer Umgangston und Temperamentsausbrüche sind ihm allerdings ein Gräuel. Der Hannoversche Schweißhund ist nicht geeignet für Menschen, die es rau und herzlich mögen.

Für die Jagd kann man nur Hunde verwenden, die mit allen anderen Jagdteilnehmern friedlich auskommen. Der Hannoversche Schweißhund ist mit Artgenossen sehr verträglich. Deshalb ist er als Wachhund für Haus und Hof nicht besonders geeignet.

Der Hannoversche Schweißhund gehört zu den Jagdhunden und damit zu den Laufhunden. Das bedeutet, dass er viel Auslauf und Beschäftigung braucht. Da er aber verspielter und nicht so ernst wie ein Schäferhund ist, darf die Beschäftigung nicht in Arbeit ausarten. Seine ausgezeichnete Nase muss spielerisch gefördert werden.

Fellpflege:

Wenig
Mittel
Intensiv

Haaren:

Wenig
Mittel
Intensiv

Energielevel:

Wenig
Mittel
Viel

Trainierbarkeit:

Wenig
Mittel
Gut

Kinder geeignet:

Weniger
Mit Aufsicht
Perfekt

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Die richtige Ernährung

Wie bei jeder anderen Hunderasse ist eine ausgewogene Ernährung wichtig. Der Hund ernährt sich nicht nur von Fleisch, sondern benötigt auch Kohlenhydrate bzw. Ballaststoffe, Fette, Vitamine und Mineralstoffe. Unnötige Konservierungsstoffe sollten vermieden werden. Natürlich sollte immer eine Schüssel mit frischem Wasser zur Verfügung stehen.

Insbesondere bei Jagdhunden sollte die Futtermischung den Anforderungen angepasst werden. Die Nachsuche erfordert Kondition und den Einsatz einer guten Nase. Sie müssen im Einsatz gut arbeiten. Dies führt zu einem Kraftverlust, den es auszugleichen gilt. Füttern Sie niemals vor dem Einsatz. Ein voller Magen kann zu einer Magendrehung führen.

Der Hannoversche Schweißhund ist grundsätzlich genügsam. Es sei denn, er setzt gerade seine gute Nase ein. Der hohe Energiebedarf bei der Arbeit wird am besten durch Fett gedeckt. Bewährt haben sich fettreiche Futtermischungen. Arbeitshunde verwerten sie gut und nutzen sie als effektive Energiequelle. Dazu gehört natürlich auch eine ausreichende Bewegung. Denn wenn die Energie nicht verbraucht wird, hört auch ein Jagdhund auf zu arbeiten.

Wichtig ist auch, dass bei energiereichen Futtermischungen die Proteinmenge angepasst wird. Je mehr Fett im Futter ist, desto höher muss der Eiweißgehalt sein. Die Tagesration sollte auf zwei Mahlzeiten verteilt werden.

Insbesondere bei der Nachsuche auf Wildschweine ist darauf zu achten, dass der Hund das Beutetier nicht anfrisst. Das Fleisch kann gefährliche Krankheitserreger enthalten. Die Fütterung von Schweinefleisch ist generell zu vermeiden.

Gesundheit & Pflege

Grundsätzlich ist der Hannoversche Schweißhund eine robuste und gesunde Rasse. Sein kurzes Fell ist sehr pflegeleicht. Gelegentliches Bürsten reicht völlig aus. Generell braucht das Tier viel Bewegung. Kurze Spaziergänge um den Block reichen nicht aus.

Ein Hannoverscher Schweißhund ist kein Wohnungs- oder Stadthund. Ideal wäre ein Haus mit großem Garten. Dies sollte bei der Anschaffung berücksichtigt werden. Er braucht viel Auslauf und regelmäßige Jagdeinsätze bzw. Arbeitstrainings.

Der freundliche und lernwillige Hund ist eine Freude in der Ausbildung. Er will aber geführt werden. Ein Jagdhund jagt mit der Nase und spürt Fährten auf. Er braucht diese Beschäftigung, um sich ausgelastet zu fühlen. Bei der Haltung ist daher auf eine ausreichende geistige Auslastung zu achten. Nasenarbeit ist eine ideale Beschäftigung, um den Hund auszulasten. Die Suche nach Leckerlis ist dabei sehr beliebt.

Nach jedem Einsatz ist das Tier auf Verletzungen zu untersuchen. Kleine Kratzer können sich entzünden. Kletten und Dornen sind lästig und müssen sofort entfernt werden. Besondere Vorsicht ist bei den Ohren geboten. Schlappohren entzünden sich leicht durch Schmutz und Keime. Eine regelmäßige Kontrolle und Reinigung ist daher zu empfehlen. Das erspart dem Tier unnötiges Leid und dir Tierarztkosten.

Passendes Zubehör

Der mittelgroße Hund braucht eine entsprechende Hundeausrüstung. Ausdauernde Laufhunde können unterwegs gerne mit energiereichen Leckerlis gefüttert werden. Ein faltbarer Wassernapf ist hilfreich, um den fleißigen Helfer unterwegs mit Wasser zu versorgen.

Der Jagdspezialist braucht natürlich auch die richtige Ausrüstung für die Jagd. Spezielle Hundegeschirre, die den Hund beim Stöbern im Dickicht nicht behindern, sind notwendig. Idealerweise ist es dem Hund angepasst. Hier empfiehlt sich eine Hundeschutzweste mit entsprechender Kennzeichnung als Jagdhund. Diese ist weithin sichtbar und schützt das Tier bei der Arbeit.

Herkunft & Geschichte

Die ersten Jagdhunde finden sich bereits in den frühen Kulturen des Mittelmeerraumes und Vorderasiens seit der Bronzezeit. Im Mittelalter war die Jagd lange Zeit ein Privileg reicher Herren.

Die dazu benötigten Hunde waren die „Herrenhunde“ oder Leithunde. So entstand nach den Vorlieben des „Herrn“ der Jagdspezialist Hannoverscher Schweißhund. Dieser entwickelte sich nach dem Aufkommen der Schusswaffen bei der Jagd. Er sollte nach dem Schuss das verletzte und blutende Wild, wie Hirsche und Wildschweine, aufstöbern.

Der Deutsche Laufhund stammt von den ursprünglichen europäischen Bracken ab. Zu Beginn der gezielten Zucht wurde die Heidebracke mit alten deutschen Laufhunden verpaart. Heute gilt die Heidebracke als ausgestorben.

Namensgeber der Rasse ist der Hannoversche Jägerhof im damaligen Königreich Hannover. Dieser hat die Rasse maßgeblich zu ihrer heutigen Form entwickelt. Bei der Zuchtauswahl wurde neben der bevorzugten Körperform vor allem auf die Leistung bei der Arbeit am Wild geachtet.

1984 wurde der “Verein Hirschmann” gegründet. Dieser führt die Zuchttradition fort und kümmert sich um die Erhaltung der Rasse. Die Zuchtgemeinschaft hat sich insbesondere um die Vereinheitlichung der Rasse bemüht. Der Verein ist der einzige deutsche Züchter des Hannoverschen Schweißhundes. Er sorgt für die Einhaltung des Zuchtbuchstandards.