Hovawart




Wesen:
Der Hovawart ist ein stolzer Hund mit einer ausgeprägten Persönlichkeit. Durch seine Vergangenheit als Arbeitshund ist er sehr agil und lauffreudig. Für sportliche Menschen oder als Rettungshund ist er ein treuer Begleiter. Konsequent und liebevoll angeleitet sind Hovawart-Hunde ausgesprochen menschenfreundlich, wach und tolerant.
Charakter & Merkmale
Typisch für den Hovawart ist der kräftige Kopf mit großen sanften Augen und den dreieckigen Hängeohren. Der Körper ist lang gestreckt und sportlich. Die Haltung des Hundes ist aufrecht mit raumgreifenden Bewegungen. Er ist ein ausdauernder, kräftig und wachsam.
Die Geschlechter sind bei dieser Rasse sehr einfach zu unterscheiden. Weibliche Tiere haben einen schlankeren Kopf und erreichen eine Widerristhöhe von 58 bis 65 cm. Bei Rüden ist der Kopf kräftig, breit mit einer deutlich gewölbten Stirn. Sie erreichen Widerristhöhen zwischen 63 und 70 cm.
Den Hovawart gibt es in drei Farbzeichnungen. Schwarzmarken sind Hunde mit einem dunklen Oberfell sowie hellem Bauch und Latz. Weitere Abzeichen befinden sich im Gesicht, über den Augen und seitlich des Fangs. Blond ist der cremefarbene Hundetyp. Gelegentlich werden blonde Hovawart mit Golden Retrievern verwechselt. Der Körperbau des Hovawart ist jedoch gestreckter und das Fell welliger. Schließlich gibt es ihn noch in rein Schwarz. Diese Färbung kommt seltener vor.
Als ehemaliger Arbeits- und Hofhund ist der Hovawart gerne im Freien und aktiv. Als reiner Wohnungshund eignet er sich nicht. Diese Rassehunde sind etwas für aktive Leute, die Freude an der Bewegung haben. Dem Hund sollte ganztägige Beschäftigung geboten werden.
Der Aufenthalt auf einem großen Grundstück oder im Garten kann einen Hovawart glücklich machen. Dennoch braucht der Hund zusätzlichen Freilauf und Spaziergänge. Staut er zu viel Energie an, kann er eine Übersensibilität entwickeln. Das zeigt sich gelegentlich durch einen übertriebenen Beschützerinstinkt.
Ein junger Hovawart ist für Anfänger nur bedingt geeignet. Er braucht eine sichere und liebevolle Führung. Ein schwacher Halter wird von diesen Hunden sehr schnell überrumpelt. Sie brauchen eine klare Kommunikation und feste Grenzen. Nur dann fühlt sich dieser äußerst wachsame Hund wohl und sicher.
Hovawart sind tolle Familienhunde für aktive Menschen. Für Einzelpersonen eignet er sich dann, wenn genug Freizeit vorhanden ist. Gerne begleitet er dich am Fahrrad, zum Joggen oder Hundesport. Hovawarts können über einen ausgeprägten Jagdtrieb verfügen. Auf dem Feld und in der Nähe von Wäldern sollte er besser an der Leine gehalten werden. Der Hund sollte sich regelmäßig so richtig austoben dürfen. Dazu eignen sich auch Hunde-Spielgruppen oder gemeinsamer Sport wie Agility oder Fährtensuche.
Aufgrund der Größe hatte die Rasse lange mit Hüftdysplasie (kurz HD) zu kämpfen. Durch Zuchtauslese konnte dieser Krankheit beim Hovawart inzwischen gut zurückgedrängt werden.
Fellpflege:
Haaren:
Energielevel:
Trainierbarkeit:
Kinder geeignet:
Hovawart Video
Die richtige Ernährung
Die Fütterung des Hovawart ist unkompliziert. Alle Sorten qualitativ hochwertige Hundefutters sind für diese Rasse geeignet. Wie bei allen anderen Hunden auch, solltest du auf eine ausgewogene Ernährung achten. Sie sollte viele hochwertige Zutaten beinhalten. Fertigfutter enthält in der Regel alle wichtigen Vitamine, Mineralien und Spurenelemente.
Hovawarts sind sehr sportliche Hunde und verstoffwechseln Kohlenhydrate in der Regel sehr gut. Trotzdem solltest Du auf einen hohen Fleischanteil im Futter achten. Häufig hört man die Meinung, Kohlenhydrate seinen für Hunde absolut ungeeignet. Als Bezugsgröße nennen solche Lehren die Ernährung des Wolfes. Inzwischen ist dies wissenschaftlich jedoch widerlegt. Der Hund ist schon lange kein Wolf mehr.
Jahrtausende der Domestikation haben seine Verdauung an kohlenhydratreiche Kost angepasst. Achte bei Getreide, Reis und sonstigen pflanzlichen Inhaltsstoffen immer auf die Qualität. Nicht näher bezeichnete Nebenprodukte sollten nur in geringem Maß enthalten sein.
Hast Du einen Welpen im Haus, gestaltet sich die Ernährung etwas anders. Die Bedürfnisse von Junghunden sind ganz anders, als die erwachsener Tiere. Am besten lässt du dich vom Züchter beraten. Anfangs kann er dir eine Ration des gewohnten Futters mitgeben. Wenn Du etwas anderes füttern möchtest, solltest Du langsam umstellen.
Das bedeutet, dass Du neues Futter langsam und in kleinen Portionen mit dem alten mischt. Dann erhöhst Du täglich den Anteil des neuen Futters. Für Junghunde gibt es spezielle Mischungen. Sie decken den erhöhten Bedarf an Energie, Eiweiß und Vitaminen.
Erwachsene Hovawart können jedes Nass- oder Trockenfutter qualitätsbewusster Hersteller bekommen. Sie eignen sich auch für die Frischfleischfütterung. Die Barf-Ernährung sieht die Gabe von rohem Frischfleisch aus. Zusätzlich bekommt der Hund Getreide und pflanzliche Nahrung über Fertigmischungen. Frischfleisch eignet sich außerdem als besonderer Happen auch bei normaler Ernährung. Selbstverständlich kann es auch abgekocht werden. Viele Hunde lieben es, wenn du etwas Fleischsud über das Trockenfutter gibst.
Hovawart Pflege
Wie viel Aufwand die Fellpflege bereitet, hängt auch davon ab, was du mit deinem Hund unternimmst. Ein Hovawart, der viel draußen tobt, wird dir einiges an Dreck in die Wohnung schleppen. Im mittellangen Fell setzen sich gerne Ästchen, Gras und sonstige Kleinteile aus Wald und Flur fest. Trotz des zusätzlichen Aufwands bei der Pflege solltest du deinem Hund diese Freuden in der Natur gönnen.
Das mittellange Haar der Hovawarts muss regelmäßig gebürstet werden. Zum einen kannst du Pflanzenteile und Schmutz so entfernen. Zum anderen löst du abgestorbene Haare immer aus dem Fell, bevor sie sich verfilzen können. Außerdem sieht dein Hund nach dem Bürsten wieder wunderschön glänzend aus. Das Fell eines Hovawart sollte immer leicht schimmern und in lockeren Wellen den Hundekörper umspielen.
In ein ungepflegtes Fell können sich schnell Parasiten einnisten. Unter Umständen fallen diese gar nicht so schnell auf. Sie können sich im Unterfell unter den Achseln oder an anderen warmen Stellen festsetzen. Ganz ähnlich ist es mit Zecken. Um diese ungebetenen Gäste zu finden, solltest du den Hund mehrfach intensiv untersuchen.
Im Winter können sich im Fell und zwischen den Ballen Schneeklümpchen oder Matsch ansammeln. Viele Hundehalter haben ein festes Pflegeritual vor Betreten der Wohnung. In der Regel gewöhnt sich dein Hund schnell daran und wird auch nicht drängeln. Eine Garage oder der Garten eignen sich perfekt, um deinen Hund vom gröbsten Schmutz zu befreien.
Eventuell musst du die Haare zwischen den Ballen gelegentlich kürzen. Verfilzte Haarstellen solltest Du ebenfalls herausschneiden.
Passendes Zubehör
Für den Hovawart eignet sich ein Geschirr oder ein breites Halsband. Ein Geschirr bietet bei Hunden dieser Größe immer einen besseren Halt. Musst du doch mal eingreifen, würgst du deinen Hund mit einem Geschirr auch nicht so leicht.
Der Hovawart hat einen unkomplizierten Körperbau. Die meisten Accessoires in großen Größen passen ihm. Da sich diese Hunde gerne schmutzig und nass machen, solltest Du mehrere Garnituren besitzen. Insgesamt wirst Du die Ausstattung Deines Hovawart öfters mal waschen müssen. Achte daher auf pflegeleichte Materialien. Leder kann schick aussehen, aber bei zu viel Nässe und Dreck auch schnell spröde werden.
Ganz ähnlich gestaltet sich die Auswahl eines passenden Hundeschlafbetts. Gerade junge Hovawarts können von plötzlichen Freude-Attacken gepackt werden. Ein Vollplüsch-Hundebett überlebt das wilde Spiel eines aufgedrehten Hundes eventuell nicht. Sinnvoller sind Weiden- oder Plastikkörbe. Decken und Kissen können so leichter ausgetauscht werden.
Hundespielzeug und Beschäftigungsmaterial für große Hunde gibt es ebenfalls ausreichend. Wichtig ist, den Hovawart mit Spielzeug nicht einfach sich selbst zu überlassen. Du solltest dich ausreichend mit deinem Hund beschäftigen. Zum Auspowern eignen sich gemeinsame Radtouren. Spezielle Fahrrad-Sets findest du im Zubehör-Handel.
Herkunft & Geschichte
Das mittelhochdeutsche Wort Hova bedeutet der Hof und den Wart kennen wir bis heute als Wächter. Hovawart bedeutet also ganz einfach Hofwächter. Lange Zeit war der Begriff eine Bezeichnung für Hofhunde aller Art. Erwähnungen der Hovawart finden sich bereits in Schriften aus dem Mittelalter. Das Aussehen dieser Hunde wurde leider nicht überliefert.
Ende des 19. Jahrhunderts wurden erstmalig die Hovawarts beschrieben, die eindeutig dem heutigen Rassestandard entsprachen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die eigentliche Zucht begründet. Zwei Herren namens Bertram und Kurt Friedrich König suchten nach einem besonderen Hunde-Typ. Er sollte wachsam sein und situationsbezogen reagieren. Die Zucht zielte auf Schutzhunde ab. Seinen Zwinger baute er schließlich auf einen Bestand örtlicher Bauernhunde auf.
Eingekreuzt wurden Deutsche Schäferhunde, Neufundländer, Leonberger und der ungarische Kuvasz. Der Legende nach hat der König sogar einen afrikanischen Wildhund eingebracht.
Ab 1937 wurde der Hovawart als eigenständige Rasse anerkannt. Die heutige Zucht orientiert sich mehr an einem familienfreundlichen Freizeitkumpanen. Die Eignung zum Schutz- und Wachhund ist immer noch da, aber in den Hintergrund getreten.
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