Karelischer Bärenhund

Wesen:

Mutig, Beharrlich, Loyal
Größe: Mittel
Höhe: 52-57 cm
Gewicht: 20-23 kg
Lebenserwartung: 11-13 Jahre
Felltyp: Kurzhaar
Farben: Schwarz, Schwarz-weiß
FCI Gruppe: Spitze – Hunde vom Urtyp

Er liebt es, mit seinem Menschen in den skandinavischen Wäldern auf die Jagd nach Elch oder Bär zu gehen. Selbstständig durchstreift er das Dickicht, immer auf der Suche nach einer Fährte. Der Karelische Bärenhund, auch “Karjalankarhukoira” oder “Björnhund” genannt, weiß, was er will. Er ist kein Anfängerhund. Dieser aktive Hund gehört in die Hand eines erfahrenen Jägers.

Karelischer Bärenhund
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Charakter & Merkmale

Die Größe variiert je nach Geschlecht zwischen 52 cm bei Hündinnen und 57 cm bei Rüden. Der Karelische Bärenhund ist ein typischer Spitz mit einem robusten und kräftigen Körperbau. Der Kopf ist von vorne gesehen keilförmig. Wenn man den Kopf von der Seite betrachtet, sieht man, dass der Nasenrücken gerade und der Stop nur schwach ausgeprägt ist.

Mit seiner schwarzen Nase kann der Jagdhund feinste Witterungen aufnehmen und verfolgen. Die spitzen, hoch angesetzten Ohren stehen aufrecht, bereit, jedes noch so leise Geräusch des Wildes aufzunehmen. Mit relativ kleinen, aber ausdrucksvollen Augen schaut er einen aufmerksam an. An Brust, Hals und Schultern erkennt man deutlich die kräftige Muskulatur. Der Karelische Bärenhund trägt seine Rute, wie alle Spitze, geringelt über dem Rücken.

Neben der Körperform erkennt man die Rasse auch an der Fellzeichnung. Die Tiere sind schwarz mit weißen Abzeichen an Hals und Brust. Auch die Pfoten und die Rutenspitze sind weiß. Eine feine weiße Blesse von der Stirn bis zum Nasenspiegel und ein weißer Ring um den Hals sind erlaubt. Die Farben müssen deutlich voneinander abgegrenzt sein. Schwarze Flecken in den weißen Partien sind unerwünscht.

Ursprünglich gab es den Karelischen Bärenhund in mehreren Farbschlägen. Mit Beginn der Zucht wurden nur noch schwarz-weiße Tiere zur Zucht verwendet.

Das Deckhaar ist kurz, dicht, rau und anliegend. Am Hals, am Rücken und an den Hinterschenkeln ist es etwas länger. Als Anpassung an das nördliche Klima haben die Hunde eine weiche, dichte Unterwolle entwickelt.

Karelische Bärenhunde sind charakterstark und ausgeglichen. Bei der Jagd bewegen sie sich lautlos durch dichtes Unterholz und spüren jedes Wild auf. Diese Kraftpakete sind mutig genug, um es mit Bären und Elchen aufzunehmen. Gegenüber Menschen sind sie nie aggressiv. Vor allem zu “seinen” Menschen ist der Karelische Bärenhund immer freundlich und treu. Fremden gegenüber ist er misstrauisch.

In den skandinavischen Ländern gibt es eine Arbeitsprüfung für diese Rasse.

Fellpflege:

Wenig
Mittel
Intensiv

Haaren:

Wenig
Mittel
Intensiv

Energielevel:

Wenig
Mittel
Viel

Trainierbarkeit:

Wenig
Mittel
Gut

Kinder geeignet:

Weniger
Mit Aufsicht
Perfekt

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Mehr Informationen

Die richtige Ernährung

Achte bei der Auswahl des Futters darauf, dass es hochwertige Zutaten enthält, ausgewogen ist und den Bedarf deines Hundes deckt. Alter, Grösse bzw. Gewicht, Aktivität und Gesundheitszustand spielen dabei eine wichtige Rolle. Bei der Futtermenge solltest du dich an die Empfehlungen des Herstellers halten.

Leckerlis sollten nur in Maßen gefüttert und von der Grundnahrung abgezogen werden, um Übergewicht zu vermeiden.

Welpen können 4-6 mal täglich gefüttert werden. Die Anzahl der Mahlzeiten sollte allmählich auf 1-2 pro Tag reduziert werden, bis der Hund ausgewachsen ist. Nach den Mahlzeiten sollte eine Ruhepause eingehalten werden.

Frisches Trinkwasser sollte jederzeit verfügbar sein.

Am besten fütterst du ein spezielles Futter für Leistungshunde, solange du mit ihm sehr aktiv bist oder regelmäßig jagen gehst. So bekommt dein Vierbeiner die Kalorienmenge, die er braucht. Alle anderen Inhaltsstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe sind bedarfsgerecht enthalten.

Gesundheit & Pflege

Das Kurzhaar braucht wenig Pflege. Nur während des Fellwechsels solltest du ihn öfter bürsten, um lose Haare aus der Unterwolle zu entfernen.

Der Karelische Bärenhund ist ein aktiver und selbstständiger Hund. Es ist schwierig, ihn davon zu überzeugen, auf dem Hof zu bleiben. Um einer verlockend duftenden Fährte zu folgen, überspringt er mühelos einen 2 Meter hohen Zaun. In seiner Heimat kann es vorkommen, dass der eigensinnige Hund im Wald verschwindet und erst Tage später wieder auftaucht. Das ist in Deutschland natürlich nicht möglich.

Die Rasse wurde so gezüchtet, dass sie Wild über weite Strecken selbstständig aufspürt und dann verbellt. Durch das Bellen wird das Wild irritiert und bleibt an Ort und Stelle. Gleichzeitig wird der Jäger über den Aufenthaltsort des Wildes informiert.

Du musst damit rechnen, dass sich dein Hund beim Spazierengehen weit, sehr weit von dir entfernt. Das kann gefährlich werden, wenn er unbeaufsichtigt Straßen überquert. Du musst ihn konsequent an der Leine führen.

Durch sein angezüchtetes Bellverhalten ist er ein guter Wächter. Jede fremde Person oder jedes andere Tier wird sofort lautstark angebellt.

Der Karelische Bärenhund ist ständig aktiv und hat einen großen Bewegungsdrang. Eine reine Wohnungshaltung ist unbedingt zu vermeiden. Er kann zwar mit ins Haus, braucht aber viel Platz auf einem Hof oder Grundstück. Um ihn richtig auszulasten, gib ihm eine Aufgabe. Ideal für den mutigen Kämpfer ist der Einsatz bei der Jagd.

Als Begleithund oder Familienhund ist der Karelische Bärenhund nicht geeignet. Auch ein Leben in der Stadt entspricht nicht seinem Wesen. Er braucht weitläufiges Gelände, um sich körperlich austoben zu können.

Gegenüber anderen Hunden ist er oft aggressiv und neigt zu Raufereien. Wer einen Karelischen Bärenhund erziehen will, braucht viel Geduld, noch mehr Erfahrung und eine ruhige Hand.

Passendes Zubehör

Zur Grundausstattung gehören zunächst ein Fressnapf und ein Wassernapf.

Dein Hund braucht einen Ruheplatz, an den er sich zurückziehen kann. Unabhängig davon, ob dein Hund im Haus oder draußen lebt, sollte der Ruheplatz mit einer Decke oder einem Körbchen ausgestattet sein. Hält sich dein Vierbeiner hauptsächlich im Hof auf, braucht er unbedingt einen wettergeschützten Platz. Eine gut isolierte Hütte hält im Sommer die Hitze und im Winter die Kälte draußen.

Für Spaziergänge brauchst du ein stabiles Halsband und eine Leine. Nimm eine starke Leine. Bitte hänge deinen Karelischen Bärenhund nicht an eine Flexi-Leine. Du endest sonst als Anhängsel, das von einem heranstürmenden Hund mitgeschleift wird.

Für Tierarztbesuche etc. empfiehlt sich ein Transportkäfig für dein Auto.
Lass deinen Hund beim Spielzeug entscheiden. Manche jagen lieber Wurfspielzeug hinterher, andere bevorzugen Kau- oder Zerrspielzeug.

Sonstiges Zubehör, das zur Grundausstattung eines jeden Hundes gehört: Zeckenzange, Krallenschere, mildes Hundeshampoo, Bürste und Kamm, Zahnbürste und -creme für Hunde und ein Erste-Hilfe-Set. Frag deinen Tierarzt, was alles in den Erste-Hilfe-Kasten gehört.

Karelischer Bärenhund Geschichte

Herkunft & Geschichte

Die Rasse stammt ursprünglich aus Finnland, genauer aus der Provinz Karelien. Die ursprüngliche Landschaft mit ihrem rauen Klima hat den kräftigen, gedrungenen Körperbau der Tiere geprägt. Dorfhunde dieses Typs lebten schon lange im finnisch-russischen Grenzgebiet.

Sie begleiteten die Menschen auf die Jagd und bewachten Haus und Hof. Mutig stöberten die Hunde neben kleineren Tieren auch Elche und sogar Bären auf. Mit ihrem Gebell beschäftigten sie die Tiere so lange, bis der Jäger zum Schuss kam. Außerdem wurden die kräftigen Hunde bei Bedarf vor Schlitten gespannt oder mussten Brennholz tragen.

Die Wurzeln des Karelischen Bärenhundes liegen wahrscheinlich westlich des Urals. Er stammt von Hunden ab, die in der Taiga lebten. Von dort wurde er vor Jahrhunderten von russischen Jägern in sein heutiges Verbreitungsgebiet gebracht. Er ist eng mit dem europäischen Laika-Hund verwandt.

Finnische Hundezüchter wurden erst um 1920 auf diesen Jagdhund aufmerksam. Die eigentliche Zucht begann 1936. 1946 wurde der erste Hund in das Zuchtbuch eingetragen.

1949 wurde der Karelische Bärenhund von der FCI als Rasse anerkannt. In Skandinavien ist er ein beliebter und geschätzter Jagdhund.