Lappländischer Rentierhund

Wesen:

Aufmerksam, Gehorsam, Energisch
Größe: Mittel
Höhe: 43-54 cm
Gewicht: 20-30 kg
Lebenserwartung: 10-12 Jahre
Felltyp: Mittelhaar
Farben: Schwarz, Grau, Dunkelbraun, mit helleren Abzeichen in Grau bis Bräunlich, Weiß
FCI Gruppe: Spitze – Hunde vom Urtyp

Der Lappländische Rentierhund – auch Lapinporokoira oder Lappländischer Hirtenhund genannt – stammt, wie der Name schon sagt, aus Lappland. Dort wurde er gezüchtet, um Rentiere zu hüten, was er auch heute noch erfolgreich tut. Außerhalb seiner Heimat ist er jedoch kaum bekannt.

Lappländischer Rentierhund
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Charakter & Merkmale

Der Lappländische Rentierhund ist ein aktiver Hütehund. Er liebt die Natur und braucht täglich viel Bewegung und geistige Beschäftigung. Mit viel Auslauf und intensiver Sozialisierung kann er jedoch auch in der Stadt gehalten werden. Diese Rasse ist sehr aufmerksam und beobachtet ihre Umgebung genau. Darauf muss bei der Erziehung besonders geachtet werden, um bei Ablenkung gegensteuern zu können.

Dieser Hund ist sehr auf seine Menschen fixiert. Der intelligente Hund ist seiner Familie stets treu und arbeitet gerne mit ihr im Team. Auf fremde Menschen reagiert er zunächst neutral bis zurückhaltend. Als typischer Wach- und Hütehund meldet er seinem Besitzer zuverlässig jede Veränderung in seinem Revier. Dies geschieht hauptsächlich durch Bellen.

Er ist definitiv kein Anfängerhund. Nur erfahrene und sehr aktive Menschen können die Energie dieses Vierbeiners richtig einschätzen und ausnutzen. Man sollte die Anforderungen, die diese Hunderasse mit sich bringt, nicht unterschätzen. Der sportliche und intelligente Lappländische Rentierhund eignet sich hervorragend für viele Hundesportarten. Im Gegensatz zu vielen anderen nordischen Hunden kann dieser Hund auch sehr gut als Einzelhund gehalten werden. Mit anderen Hunden verhält er sich meist verspielt, genießt aber auch die Zeit allein mit seinen Menschen. Besonders die Arbeit mit ihnen kommt seinen natürlichen Instinkten entgegen und fordert ihn optimal aus.

Diese mittelgroßen Hunde erreichen eine Widerristhöhe von 46 cm bei Hündinnen und 51 cm bei Rüden, jeweils mit einer Toleranz von 3 cm nach unten und oben. Das Fell besteht aus mittellangem, glattem Deckhaar und dichter, feiner Unterwolle. Häufig sind Hals, Brust und Hinterseite der Oberschenkel stärker behaart als der übrige Körper. Diese Hunde kommen in den Farben schwarz, grau und dunkelbraun vor. Viele Exemplare haben hellere graue bis bräunliche Abzeichen am Kopf, an der Körperunterseite und an den Läufen. Nach dem Rassestandard sind auch weiße Abzeichen an Hals, Brust und Läufen erlaubt.

Fellpflege:

Wenig
Mittel
Intensiv

Haaren:

Wenig
Mittel
Intensiv

Energielevel:

Wenig
Mittel
Viel

Trainierbarkeit:

Wenig
Mittel
Gut

Kinder geeignet:

Weniger
Mit Aufsicht
Perfekt

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Die richtige Ernährung

Achte bei der Auswahl des Futters darauf, dass es hochwertige Zutaten enthält, ausgewogen ist und den Bedarf deines Hundes deckt. Alter, Grösse bzw. Gewicht, Aktivität und Gesundheitszustand spielen dabei eine wichtige Rolle. Bei der Futtermenge solltest du dich an die Empfehlungen des Herstellers halten.

Leckerlis sollten nur in Maßen gefüttert und von der Grundnahrung abgezogen werden, um Übergewicht zu vermeiden.

Welpen können 4-6 mal täglich gefüttert werden. Die Anzahl der Mahlzeiten sollte allmählich auf 2 pro Tag reduziert werden, bis der Hund ausgewachsen ist. Nach den Mahlzeiten sollte eine Ruhepause eingehalten werden.

Frisches Trinkwasser sollte jederzeit zur Verfügung stehen.

Gesundheit & Pflege

Dank seines robusten Fells ist der Lappländische Rentierhund relativ pflegeleicht. Es genügt, ihn alle paar Tage zu bürsten. Er hat jedoch viele Haare. Häufigeres Bürsten kann dazu beitragen, dass sich weniger Haare im Haus verteilen. Während des Fellwechsels zweimal im Jahr braucht er eine intensivere Pflege. In dieser Zeit haart er besonders stark und tote Haare müssen täglich ausgebürstet werden.

Augen, Ohren, Zähne und Krallen müssen regelmäßig kontrolliert werden. Bei Bedarf müssen diese gereinigt und die Krallen gekürzt werden. Ein Bad braucht der Vierbeiner nur bei sehr starker Verschmutzung.

Man darf aber nie vergessen, dass es sich bei dieser Rasse um einen Hütehund handelt. Täglich mehrere Stunden Bewegung und geistige Auslastung sind daher notwendig, um der Rasse gerecht zu werden. Nur dann kann der Lappländische Rentierhund auch zu Hause zur Ruhe kommen und ein angenehmer Begleiter im Alltag sein.

Passendes Zubehör

Wie jeder Hund braucht auch diese Rasse eine gewisse Grundausstattung. Dazu gehören Leine, Halsband, Geschirr, Näpfe, ein bequemer Schlafplatz mit Korb oder Bett und Decke. Auch für die Fellpflege sollten geeignete Utensilien nicht fehlen. Eine stabile Bürste entfernt tote Haare und Schmutz. Ein Striegel erreicht die Unterwolle, kämmt auch dort tote Haare aus und verhindert dicke Knoten. Ein hochwertiges Hundeshampoo rundet die Fellpflege ab, falls doch einmal ein Bad nötig ist.

Zahnpasta und Zahnbürste für Hunde helfen, die Zähne deiner Fellnase langfristig gesund zu halten. Die Krallen kannst du entweder selbst mit einer Krallenschere schneiden oder vom Tierarzt oder Hundesalon schneiden lassen. Auch eine Zeckenzange und ein Erste-Hilfe-Set sollten nicht fehlen. Am besten fragst du deinen Tierarzt, was alles in den Erste-Hilfe-Kasten gehört.

Als intelligente Hunde lieben die meisten lappländischen Rentierhunde auch Denkspiele. Diese bringen Abwechslung in den Alltag und dienen der geistigen Auslastung.

Lappländischer Rentierhund Kopf

Herkunft & Geschichte

Der Lappländische Rentierhund ist ein naher Verwandter des Finnischen Lapphundes. Ihre gemeinsamen Vorfahren wurden in Lappland als Jagd- und Wachhunde gehalten. Mit der Zeit begann das Volk der Samen größere Rentierherden zu halten. Dadurch änderten sich die Aufgaben und damit die Anforderungen an den Lappländischen Rentierhund. Statt als Jagd- und Wachhund wurde er nun hauptsächlich zum Hüten und Treiben der Rentierherden eingesetzt.

So wurde aus dem ehemaligen Jagd- und Wachhund ein Hütehund. Da es keinen speziellen Rassestandard gab, wurde bei der Zucht lange Zeit nicht auf das Aussehen geachtet. Nur das Wesen und die typischen Eigenschaften eines Hütehundes waren von Bedeutung. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts, mit der Trennung des Lappländischen Rentierhundes vom Finnischen Lapphund, wurden erste Standards eingeführt. Bis zu dieser Trennung galten beide Hunderassen als eine Rasse.

Seit der Trennung wird auch in der Zucht offiziell zwischen den beiden Rassen unterschieden. Der Lappländische Rentierhund wurde am 10.12.1966 von der FCI als eigenständige Rasse anerkannt. Heute werden sie nicht mehr vorwiegend als Hütehunde, sondern vor allem als Familien- und Begleithunde eingesetzt. Außerhalb Skandinaviens sind sie jedoch sehr selten anzutreffen.