Norwegischer Lundehund

Wesen:

Intelligent, Aufmerksam, Energiegeladen
Größe: Klein
Höhe: 32-38 cm
Gewicht: 6-7 kg
Lebenserwartung: 12-14 Jahre
Felltyp: Kurzhaar
Farben: Weiß, Rotbraun bis Fahlbraun mit schwarzen Haarspitzen, Schwarz oder Grau mit weißen Abzeichen, Weiß mit dunklen Abzeichen
FCI Gruppe: Spitze – Hunde vom Urtyp

Der seltene Norwegische Lundehund ist eine der ältesten Hunderassen Norwegens. Sein Körperbau ist außergewöhnlich: Diese Rasse hat mindestens sechs Zehen pro Pfote! Dadurch kann er besonders gut steile Hänge erklimmen. Diese Fähigkeit brauchte er für seine ursprüngliche Aufgabe – die Jagd auf Papageientaucher.

Norwegischer Lundehund
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Charakter & Merkmale

Der Norwegische Lundehund wurde ursprünglich als Jagdhund gezüchtet. Er ist daher eine energiegeladene Hunderasse, die viel Bewegung braucht. Da dieser Vierbeiner gezüchtet wurde, um unabhängig vom Menschen zu jagen, ist er sehr selbstständig. Er wird sich seinem Besitzer nie ganz unterordnen wollen. Trotzdem ist er ein freundlicher und verspielter Hund.

In seiner Heimat wird er oft in ländlichen Gegenden als Wach- und Begleithund gehalten. Er macht durch Bellen auf Gefahr aufmerksam und neigt daher zum Kläffen. Der Vierbeiner ist auch als Familienhund geeignet, da er sich gut mit Kindern versteht. Fremden gegenüber verhält sich der Norwegische Lundehund zunächst zurückhaltend. Mit Artgenossen verträgt er sich aber in der Regel gut.

Unter Kennern der Rasse gilt der Norwegische Lundehund als scheu. Eine enge Bindung zu seinem Menschen ist für die Ausbildung nicht nur förderlich, sondern zwingend notwendig. Nur so kann er gut erzogen werden, anstatt selbstständig zu entscheiden, was er wann tut.

Der Norwegische Lundehund besitzt eine einzigartige Anatomie, die ihm seine früheren Aufgaben als Jagdhund ermöglichte. Dazu gehören seine besonderen Pfoten mit mindestens 6 voll entwickelten Krallen und 8 Ballen pro Pfote. Außerdem kann er seine Beine um 90° zur Seite drehen. Dies ermöglicht es den Hunden, die schwer zugänglichen Nisthöhlen der Papageientaucher zu erreichen.

Einigen Norwegischen Lundehunden fehlen auch die Backenzähne, wodurch sie ihre Beute besser transportieren können. Dieser besondere Vierbeiner kann seine Ohren verschließen, um beim Tauchen das Eindringen von Wasser in die Ohren zu verhindern. Dies unterstreicht seine große Affinität zum Wasser.

Die Rasse zählt zu den kleinen Hunden mit einer Schulterhöhe von 32 bis 35 cm bei Hündinnen und 35 bis 38 cm bei Rüden. Hündinnen wiegen etwa 6 kg, Rüden etwa 7 kg. Den Norwegischen Lundehund gibt es in den Fellfarben weiß, rotbraun bis fahlbraun mit schwarzen Haarspitzen, schwarz oder grau mit weißen Abzeichen und weiß mit dunklen Abzeichen. Junge Hunde haben weniger schwarze Haarspitzen als erwachsene Hunde. Das Deckhaar ist kurz, rau und dicht mit weicher, dichter Unterwolle.

Fellpflege:

Wenig
Mittel
Intensiv

Haaren:

Wenig
Mittel
Intensiv

Energielevel:

Wenig
Mittel
Viel

Trainierbarkeit:

Wenig
Mittel
Gut

Kinder geeignet:

Weniger
Mit Aufsicht
Perfekt

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Die richtige Ernährung

Achte bei der Auswahl des Futters darauf, dass es hochwertige Zutaten enthält, ausgewogen ist und den Bedarf deines Hundes deckt. Alter, Grösse bzw. Gewicht, Aktivität und Gesundheitszustand spielen dabei eine wichtige Rolle. Bei der Futtermenge solltest du dich an die Empfehlungen des Herstellers halten.

Leckerlis sollten nur in Maßen gefüttert und von der Grundnahrung abgezogen werden, um Übergewicht zu vermeiden.

Welpen können 4-6 mal täglich gefüttert werden. Die Anzahl der Mahlzeiten sollte allmählich auf 2 pro Tag reduziert werden, bis der Hund ausgewachsen ist. Nach den Mahlzeiten sollte eine Ruhepause eingehalten werden.

Frisches Trinkwasser sollte jederzeit zur Verfügung stehen.

Gesundheit & Pflege

Die Pflege des Norwegischen Lundehundes ist relativ einfach. Gelegentliches Bürsten, um tote Haare zu entfernen, ist ausreichend. Die Augen müssen täglich geputzt werden, da der Hund aufgrund seiner engen Tränenkanäle zu tränenden Augen neigt. Auch die Krallen sollten regelmäßig kontrolliert und gegebenenfalls gekürzt werden.

Bei dieser Rasse kann das so genannte Lundehund-Syndrom auftreten. Dieses hat sich leider durch den kleinen Genpool bei der Rettung der Rasse eingeschlichen. Es handelt sich um eine entzündliche und chronische Darmerkrankung. Sie führt zum Verlust wichtiger Proteine. Etwa die Hälfte aller Hunde der Rasse sind davon betroffen. Das Lundehund-Syndrom kann durch einen Gentest nachgewiesen werden.

Die Krankheit ist nicht heilbar. Man kann nur die Symptome lindern. Leider kann das Syndrom sogar tödlich verlaufen. Jeder betroffene Hund zeigt einen individuellen Krankheitsverlauf. Einige reagieren stark auf die Krankheit, bei anderen ist sie nur schwach ausgeprägt. Das Lundehund-Syndrom kann zu verschiedenen Zeitpunkten im Leben des Hundes auftreten.

Passendes Zubehör

Das notwendige Zubehör für den Norwegischen Lundehund entspricht der Grundausstattung eines durchschnittlichen Hundes.

Dazu gehören Halsband, Geschirr, Leine, Näpfe, Bürste oder Kamm, mildes Hundeshampoo, Hundezahnbürste und -creme, ein Körbchen oder eine Matte zum Schlafen sowie ein Erste-Hilfe-Set. Am besten fragst du deinen Tierarzt, was in den Erste-Hilfe-Kasten gehört. Auch eine Krallenschere und eine Zeckenzange sollte jeder Hundebesitzer zu Hause haben.

Da diese Rasse über sehr viel Energie verfügt, eignet sie sich gut für verschiedene Hundesportarten. Tunnel und Hindernisse zum Überspringen sind mögliches Zubehör. Eine Mitgliedschaft in einem Hundesportverein ist ebenfalls empfehlenswert.

Herkunft & Geschichte

Der Norwegische Lundehund ist eine der ältesten Hunderassen Norwegens. Das genaue Ursprungsdatum der Rasse ist nicht bekannt. Es gibt jedoch Aufzeichnungen über eine sehr ähnliche Hunderasse, die über 400 Jahre alt sind. Der Norwegische Lundehund mit seiner besonderen Anatomie wurde für die Jagd auf Papageientaucher gezüchtet.

Früher besaß fast jede norwegische Familie an der Nordküste des Landes einen Hund dieser Rasse. Die einzigartige Jagdtechnik des Norwegischen Lundehundes war entscheidend für das Überleben der Menschen im Winter. Das Fleisch von Papageientauchern war damals eine wichtige Nahrungsquelle für die Menschen.

Erst durch verbesserte Jagdtechniken und die Abwanderung der Bevölkerung von den nördlichen Küsten wurde der Norwegische Lundehund seltener. Außerdem wurde der Papageientaucher unter Schutz gestellt, wodurch die Rasse ihre ursprünglichen Aufgaben verlor. In der Zwischenkriegszeit und nach dem Zweiten Weltkrieg brachte die Staupe die Rasse fast zum Aussterben. Nur auf der Insel Værøy überlebten einige Exemplare.

Durch gezielte Zucht konnte die Rasse glücklicherweise erhalten werden. Aus nur 5 Hunden entstand eine neue Population von etwa 1000 bis 1200 Hunden. Aufgrund des sehr kleinen Genpools konnte sich das Lundehund-Syndrom jedoch weit verbreiten. 1965 wurde der Norwegische Lundehund offiziell von der FCI anerkannt.