Otterhund

Wesen:

Freundlich, Ausgeglichen, Ungestüm
Größe: Groß
Höhe: 61-69 cm
Gewicht: 40-57 kg
Lebenserwartung: 10-13 Jahre
Felltyp: Mittelhaar
Farben: Schwarz-Loh, Grau, Schwarz, Blau-Weiß, Leber- Sandfarben, Weizenfarbe
FCI Gruppe: Laufhunde – Schweisshunde – verwandte Rassen

Der Otterhund stammt ursprünglich aus Großbritannien. Er wurde als Jagdhund speziell für die Otterjagd gezüchtet. In aktiven Familien mit Kindern fühlt er sich besonders wohl. Leider gibt es weltweit nur noch sehr wenige dieser Rasse.

Otterhund
Artboard 26

Charakter & Merkmale

Der Otterhund ist eine von der FCI anerkannte Rasse. Er wird dort in der Gruppe 6, Sektion 1 unter der Standard-Nr. 294 geführt.

Der Otterhund ist eine große Hunderasse. Er ist von kräftigem, robustem Körperbau mit breitem Rücken und kurzen Lenden. Die gerade Rute setzt hoch an und ist mäßig lang. Die lang herabhängenden Ohren sind stark behaart und setzen in Augenhöhe an. Augen und Lefzen sind ebenfalls hängend.

Das lange, rauhhaarige Fell ist dicht und von zottiger Struktur. Die Unterwolle ist ölig und wasserabweisend. Als Fellfarben sind grau, braun, gelb, blau, rot und weiß sowie Farbkombinationen möglich. An Kopf und Brust sowie an den Pfoten und an der Rutenspitze sind leichte weiße Abzeichen zulässig.

Der Otterhund fühlt sich nur in einer Bezugsgruppe mit klarer Rangordnung wohl. Er ist intelligent, anhänglich, immer fröhlich und der ideale Familienhund. Er ist sehr kinderlieb und Menschen gegenüber nicht aggressiv.

Er braucht viel Platz und Beschäftigung. Für die Stadtwohnung oder gar Zwingerhaltung ist er nicht geeignet. Unabhängig von Wind und Wetter braucht er viel Auslauf oder sportliche Betätigung.

Der Otterhund liebt ausgedehnte Spaziergänge durch Wald und Wiesen. Neugierig sucht er nach Spuren, denen er folgen kann.

Als echte Wasserratte freut sich der Otterhund über jeden Tümpel. Er nutzt jede Gelegenheit, um ins Wasser zu springen. Neben der Jagd bietet auch der Hundesport dem Otterhund viel Auslauf und Bewegung. Im Flyball, Agility oder auch im Turnierhundesport zeigt er gerne sein Können.

Als Vollblutjagdhund ist der Otterhund sehr eigensinnig. Da er dickköpfig und stur sein kann, braucht er eine liebevolle und konsequente Erziehung. Absoluter Gehorsam darf jedoch nicht erwartet werden. Der Otterhund vergisst gerne alles um sich herum, wenn ihm eine Fährte gefällt, der er pedantisch und genau folgt.

Fellpflege:

Wenig
Mittel
Intensiv

Haaren:

Wenig
Mittel
Intensiv

Energielevel:

Wenig
Mittel
Viel

Trainierbarkeit:

Wenig
Mittel
Gut

Kinder geeignet:

Weniger
Mit Aufsicht
Perfekt

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Die richtige Ernährung

Achte bei der Auswahl des Futters darauf, dass es hochwertige Zutaten enthält, ausgewogen ist und den Bedarf deines Hundes deckt. Alter, Grösse bzw. Gewicht, Aktivität und Gesundheitszustand spielen dabei eine wichtige Rolle. Bei der Futtermenge solltest du dich an die Empfehlungen des Herstellers halten.

Leckerlis sollten nur in Maßen gefüttert und von der Grundnahrung abgezogen werden, um Übergewicht zu vermeiden.

Welpen können 4-6 mal täglich gefüttert werden. Die Anzahl der Mahlzeiten sollte allmählich auf 2 pro Tag reduziert werden, bis der Hund ausgewachsen ist. Nach den Mahlzeiten sollte eine Ruhepause eingehalten werden.

Frisches Trinkwasser sollte jederzeit zur Verfügung stehen.

Gesundheit & Pflege

Da der Otterhund kaum Haare hat, ist eine umfangreiche Fellpflege nicht erforderlich. Es genügt, den Hund ein- bis zweimal pro Woche intensiv zu bürsten. Eine Kontrolle der stark behaarten Augen und Ohren sollte nicht vergessen werden.

Während eines Spaziergangs in der Natur sammelt sich im dichten Fell des Hundes Schmutz oder Schlamm an. Diese sollten ausgezupft oder ausgebürstet werden. Ein Bad ist nur in absoluten Ausnahmefällen zu empfehlen. Dann sollte er nur mit einem milden Hundeshampoo gebadet werden.

Mit der regelmäßigen Zahnpflege sollte bereits im Welpenalter begonnen werden, damit sich der Hund schneller daran gewöhnt. Die Krallen sollten wöchentlich oder alle zwei Wochen geschnitten werden.

Passendes Zubehör

Der Otterhund braucht viel Auslauf und Bewegung, um sich richtig auszupowern. Bei einem langen Spaziergang jagt er mit Begeisterung Bällen, Stöcken oder anderen Spielzeugen hinterher. Diese bringt er seinem Besitzer zurück, um sie erneut zu jagen.

Gerne trainiert der Otterhund auch seinen ausgezeichneten Geruchssinn. Leckerbissen lassen sich unterwegs oder in der Wohnung gut verstecken. Mit Vergnügen sucht er mit seiner feinen Nase danach.

Ein gemütliches Körbchen oder Kissen darf nicht fehlen. Hier tankt der Otterhund gerne Kraft für den nächsten Ausflug in die Natur oder für den Hundesport.

Eine Leine und eine Schleppleine, ein passendes Halsband und Geschirr sowie eine Transportbox sollten in der Grundausstattung nicht fehlen. Natürlich gehören auch Fress- und Wassernapf, Bürste, Zeckenzange, Krallenschere, mildes Hundeshampoo, Hundezahnbürste und -creme sowie ein Erste-Hilfe-Set dazu. Am besten fragst du deinen Tierarzt, was alles in den Erste-Hilfe-Kasten gehört.

Herkunft & Geschichte

Der Otterhund wurde speziell als Beutehund für die Fischotterjagd gezüchtet. Im Mittelalter gab es in England eine riesige Otterpopulation, die die Fische in den Seen jagte. Um diese wertvolle Nahrungsquelle zu schützen, wurde der Otterhund zur Otterjagd eingesetzt. Diese Jagd wurde mit der Zeit zu einem Ereignis des Adels.

Die Popularität der Hunderasse begann wahrscheinlich unter der Herrschaft von König Heinrich II. von England, der für sich den Titel „Master of Otter Hounds“ erfand.

Als Vorfahren des Otterhundes gelten verschiedene französische Laufhunderassen (z.B. French Griffons, Southern Hound). Diese wurden mit englischen Hunden (z.B. Bloodhound) gekreuzt und so die Rasse des Otterhundes vervollständigt. Die heute bekannte Form des Otterhundes entstand im 19. Jahrhundert.

Dank seines dichten Fells und seiner Größe konnte der Otterhund auch tiefere Gewässer durchwaten. Als ausdauernder Läufer war er in der Lage, Fischotter stundenlang zu verfolgen.

Der Otterhund war ein wahrer Spezialist im Verfolgen von „kalten“ Fährten. Mit seiner ausgezeichneten Nase konnte er sogar stundenlang alten Fährten folgen.

Ende des 19. Jahrhunderts war die Nachfrage nach dieser Rasse nicht mehr so groß. Der Fischotter wurde unter Schutz gestellt und die Otterjagd ab 1978 verboten.

Außerdem gab es inzwischen spezialisierte Jagdhunde für andere jagdbare Tierarten. So wurden viele Hunde aus dieser Rasse eingeschläfert und nur wenige Tiere nachgezüchtet. Einige Tiere gelangten sogar in die USA.

Heute gibt es weltweit höchstens noch 1.000 Exemplare. Damit gehört diese Hunderasse zu den am stärksten gefährdeten Haustierrassen.

Erst 1974 wurde der erste Rassestandard für den Otterhund von der FCI festgelegt.