Saarlooswolfhund

Wesen:

Feinfühlig, Scharfsinnig, Lebhaft
Größe: Groß
Höhe: 60-75 cm
Gewicht: 35-45 kg
Lebenserwartung: 10-12 Jahre
Felltyp: Kurzhaar
Farben: Schwarz bis Wildfarben, Braun, Cremefarben, Weiß
FCI Gruppe: Hütehunde – Treibhunde

Der Saarlooswolfhund gilt als sehr sensibel, scharfsinnig, aber auch scheu. Er ist eine Kreuzung zwischen einem Deutschen Schäferhund und einer sibirischen Wölfin. Die Kreuzungsrasse verkörpert in mehr oder weniger ausgeprägter Form das Wesen und Aussehen des Saarlooswolfhundes. Seine Statur und sein Gangwerk machen ihn zu einem sehr anmutigen Hund.

Saarlooswolfhund
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Charakter & Merkmale

Der Saarlooswolfhund ist, wie der Name schon sagt, niederländischer Abstammung. Er ist eine von der Fédération Cynologique Internationale, kurz FCI, anerkannte Hunderasse (FCI-Gruppe 1, Sektion 1, Standard Nr. 311).

Der Name stammt von ihrem Züchter, dem Niederländer Leendert Saarloos. Dieser beschloss, eine neue Hunderasse zu züchten, da er den modernen Hund für zu dressiert und degeneriert hielt. Er kreuzte den Deutschen Schäferhund mit dem Sibirischen Wolf. Das Ergebnis ist der Saarlooswolfhund.

Der heutige Saarlooswolfhund ist ein sehr kräftig gebauter Hund. Sein Aussehen ähnelt stark dem eines Wolfes. Trotz seiner langen Gliedmaßen hat er einen sehr harmonischen Körperbau. Die Widerristhöhe liegt beim Rüden zwischen 65 und 75 cm, bei der Hündin zwischen 60 und 70 cm. Abweichungen nach oben und unten sind zulässig. Das Gewicht liegt zwischen 35 und 45 kg.

Der Körper ist aufgrund seiner Länge, die deutlich größer ist als seine Höhe, sehr kräftig und kraftvoll. Der gerade Rücken und die normal geformten Rippen tragen ebenfalls zur Ausdauer bei. Die Rute dieser Rasse ist am Ansatz relativ breit, behaart und kann bis zum Sprunggelenk reichen. Die Rute hat die Form eines Säbels oder wird gerade getragen.

Der Gang ist dem des Wolfes sehr ähnlich. So bewegt sich der Saarlooswolfhund leichtfüßig und anmutig. Ein weiteres charakteristisches Merkmal dieser Hunderasse ist der leichte Trab. Der Saarlooswolfhund ist ein ausdauernder Traber, der in der Regel große Strecken in seinem eigenen Tempo zurücklegt.

Sein Fell ist zweilagig. Beim Vorfahren des Hundes, dem Wolf, besteht das Fell aus einer Unterwolle und einem darüber liegenden Deckhaar. Dieses Fell wird auch als Stockhaar bezeichnet. Das Fell des Saarlooswolfs kann unterschiedlich lang sein.

Die Fellfarbe variiert zwischen hellen und dunklen Schattierungen von schwarz bis wildfarben. Sie wird in der Literatur auch als Wolfsgrau bezeichnet. Außerdem gibt es Variationen der Fellfarbe von hellen bis dunklen Schattierungen der Farben braun-wildfarben und von hellem Creme bis zum klassischen Weiß.

Die Kreuzung der Rasse führt zu einem deutlichen Unterschied zwischen dem Sommerfell, das sehr weich und fein ist, und dem Winterfell, das sich sehr dick anfühlt.

Das Gesicht des Saarlooswolfhundes weist überwiegend Wolfsmerkmale auf. Die Augen sind überwiegend gelb, mandelförmig und schräg gestellt. Die Ohren sind aufrecht und im Allgemeinen kleiner als beim Deutschen Schäferhund.

Wie bei allen Rassen, bei denen der Wolf eingekreuzt wurde, können sehr unterschiedliche Charaktereigenschaften auftreten. Diese reichen von klassischen Hundeeigenschaften bis hin zu sehr „wolfsähnlichen“ Merkmalen.

Für den Saarlooswolfhund wird daher eine sehr frühe Sozialisierung mit dem Menschen empfohlen. Dadurch wird sein schreckhaftes Wesen so früh wie möglich beruhigt. Viel Liebe, Zuneigung und Einfühlungsvermögen tragen darüber hinaus zur Charakterbildung bei. In der Literatur wird generell davon abgeraten, diese Rasse als Anfängerhund zu halten.

Der Saarlooswolfhund hat keinen Angriffstrieb, aber einen ausgeprägten Jagdtrieb. Um diesen Trieb unter Kontrolle zu halten, empfiehlt es sich, mit Ersatzhandlungen zu arbeiten. Dabei kann zum Beispiel die sogenannte Futterjagd helfen.

Das Wesen dieses Hundes kann als sehr lebhaft und energisch beschrieben werden. Er hat einen sehr eigenwilligen und unabhängigen Charakter. In den meisten Fällen fällt es diesem Hund schwer, sich unterzuordnen. Die Integration in eine Gruppe erweist sich hingegen als unproblematisch.

Sein Bedürfnis, einem Rudel anzugehören, ist vorhanden. Seinem Besitzer zeigt er sich als treuer und anhänglicher Begleiter voller Elan und Ehrgeiz. Seine Erziehung wird jedoch keinesfalls mit Härte und Strenge gelingen. Kurzum, der Saarlooswolfhund ist ein freiheitsliebendes, sehr naturverbundenes und ursprüngliches Tier.

Fremden gegenüber verhält er sich scheu und misstrauisch. Diese Eigenschaften sind eindeutig auf seine rassetypischen Merkmale zurückzuführen. Sie darf nicht mit Ängstlichkeit in Verbindung gebracht werden. Der Saarlooswolfhund zeigt in der Regel nur wenig Angst.

Die Lebenserwartung beträgt 10 bis 12 Jahre.

Fellpflege:

Wenig
Mittel
Intensiv

Haaren:

Wenig
Mittel
Intensiv

Energielevel:

Wenig
Mittel
Viel

Trainierbarkeit:

Wenig
Mittel
Gut

Kinder geeignet:

Weniger
Mit Aufsicht
Perfekt

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Mehr Informationen

Die richtige Ernährung

Achte bei der Auswahl des Futters darauf, dass es hochwertige Zutaten enthält, ausgewogen ist und den Bedarf deines Hundes deckt. Alter, Grösse bzw. Gewicht, Aktivität und Gesundheitszustand spielen dabei eine wichtige Rolle. Bei der Futtermenge solltest du dich an die Empfehlungen des Herstellers halten.

Leckerlis sollten nur in Maßen gefüttert und von der Grundnahrung abgezogen werden, um Übergewicht zu vermeiden.

Welpen können 4-6 mal täglich gefüttert werden. Die Anzahl der Mahlzeiten sollte allmählich auf 2 pro Tag reduziert werden, bis der Hund ausgewachsen ist. Nach den Mahlzeiten sollte eine Ruhepause eingehalten werden.

Frisches Trinkwasser sollte jederzeit zur Verfügung stehen.

Gesundheit & Pflege

Saarlooswolfhunde benötigen keine besondere Pflege. Der Fellwechsel im Frühjahr und Herbst ist wegen der Unterwolle stärker als bei anderen Hunden. Hunde mit Unterwolle sollten nicht geschoren werden. Über ein ausgiebiges Bürsten seines Fells freut sich der Saarlooshund jedoch sehr.

Das Fell ist in der Regel kurz bis mittellang und verschmutzt daher nicht so leicht. Bei Bedarf kann diese Hunderasse aber auch geduscht werden. Das Fell lässt sich auch sehr gut ohne Shampoo reinigen. Bei Bedarf kann ein mildes Hundeshampoo verwendet werden.

Das Schneiden der Nägel, das Reinigen der Ohren, Augen und der Zähne unterscheidet sich nicht von dem anderer Hunderassen.

Äußerst wichtig ist bei dieser Hunderasse jedoch das Temperament. Diese erweist sich auch als sehr anspruchsvoll. Die Kunst des Umgangs mit Hunden spielt sich hier auf höchstem Niveau ab.

Der Saarlooswolfhund braucht viel Bewegung und Bewegungsfreiheit. Für ein Leben in der Stadt mit wenig Auslauf ist dieser Hund nicht geeignet. Sein ideales Zuhause ist daher ein großes, eingezäuntes Grundstück oder ein größeres Anwesen. Eine Beschäftigung oder Aufgabe wird diesem Hund ebenfalls gut tun.

Passendes Zubehör

Diese Hunderasse benötigt keine besonderen Accessoires. Sein Fell passt sich den Jahreszeiten an und schützt ihn auf natürliche Weise vor Wind, Nässe und Sonneneinstrahlung.

Wie jeder andere Hund braucht auch der Saarlooswolfhund als Grundausstattung ein Halsband oder Geschirr mit Leine, einen Hundekorb oder eine Hundematte als Rückzugsort, Wasser- und Futternapf, Zeckenzange, Krallenschere, mildes Hundeshampoo, Bürste und Kamm oder Gummistriegel, Zahnbürste und -creme für den Hund, Transportbox oder -gitter für den Transport im Auto und ein Erste-Hilfe-Set. Am besten fragst du deinen Tierarzt, was alles in den Erste-Hilfe-Kasten gehört.

Saarlooswolfhund Geschichte

Herkunft & Geschichte

Wie bereits erwähnt, verdankt diese Rasse ihren Namen ihrem Schöpfer Leendert Saarloos (1884 – 1969). Er war ein naturverbundener Mensch und liebte den Deutschen Schäferhund. Er wollte diese Rasse zu ihrem ursprünglichen Wesen zurückzüchten, da sie seiner Meinung nach zu sehr vermenschlicht worden war. Die Rückzüchtung sollte einen Gebrauchshund mit perfekten Eigenschaften hervorbringen.

So wurde in den 1930er Jahren versucht, aus einem Deutschen Schäferhund und einer sibirischen Wölfin eine neue Rasse zu züchten, die zunächst Europäischer Wolfshund genannt wurde. Obwohl die Kreuzung der beiden Rassen zunächst als Blindenführhund erfolgreich war, stellte sich mit der Zeit heraus, dass die neu entstandene Rasse als Gebrauchshund weniger geeignet war.

Denn der Wolfsanteil nahm in den folgenden Generationen zu, wodurch die Rasse immer mehr ihre Eigenschaften als Gebrauchshund verlor, dafür aber die Eigenschaften des Wolfes als scheues Wesen mit stark ausgeprägtem Fluchtverhalten und seiner Bindungsangst gegenüber dem Menschen.

Obgleich nicht als Gebrauchshund, wurde diese Rasse als eine sehr naturnahe Rasse 1975 zu Ehren ihres Züchters als Saarlooswolfhund anerkannt. Die endgültige Anerkennung durch die FCI erfolgte 1981.