Tiroler Bracke




Wesen:
Tiroler Bracken sind sehr gute Jagdhunde, welche bei der Jagd in Wäldern und Bergen eingesetzt werden. Tiroler Bracken leisten Schweißarbeit, stöbern und brackieren. Sie sind Stöberhunde bei der Jagd auf Schalenwild. Schweißarbeit bezeichnet die Nachsuche auf verwundetes Wild. Beim Brackieren handelt es sich um die Treibjagd mit lautem Gebell.
Charakter & Merkmale
Die aus Österreich stammenden Hunde gibt es seit ihrer Reinzucht um circa 1860, in zwei anerkannten Farbschlägen. Der eine Farbschlag ist der Rote, wobei das Fell hirschrot oder rot-gelb sein kann. Der andere Farbschlag ist der Schwarzrote. Hierbei ist das Fell wie ein schwarzer Mantel oder Sattel gemustert. Es verläuft mit einem roten, in der Regel nicht scharf abgegrenzten Band an Bauch, Brust, Läufen und dem Kopf.
Weiße Abzeichnungen an Vorder- und Unterbrust, Fang, Hals, Blässe, Ruten-Spitze sowie Läufen und Pfoten sind in Zuchtergebnissen zulässig. Lohfarbene Abzeichen über den Augen sind bei Schwarzroten ebenfalls erlaubt.
Ihr Körperbau ist robust, sehnig und muskulös. Sie sind etwas länger, als sie hoch sind. Ihr Haarkleid besteht aus dichtem Stockhaar, dem ursprünglichen Fell des Wolfes. Es ist glatt und dicht. Tiroler Bracken haben nicht viel Unterwolle. Ihre Grannenhaare mittlerer Länge als Deckhaar.
Sie haben mittelgroße Schlappohren, welche am Kopf hoch ansetzten. Bracken sind dafür bekannt, dass sie nicht im Rudel jagen, sondern solo. Sie besitzen eine ausgeprägte Spürnase und sicheren Orientierungssinn.
In der Natur zeigen sie sich schnell, geschmeidig und sie können gut klettern. Von den verschiedenen Wetterbedingungen lassen sich diese Hunde keineswegs beeindrucken. Sie sind praktisch allwettertauglich.
Sie haben eine besonders gute Konzentrationsfähigkeit. Bei der Jagd lassen sie sich weder von fallenden Schüssen noch von anderen Hunden ablenken. Wenn eine Tiroler Bracke eine Fährte aufgenommen hat, dann zeigt sie dem Jäger durch lautes Bellen die Spur an.
Diese Rasse ist besonders führerbezogen und lernwillig, arbeitet aber sehr selbstständig. Sie zeigt viel Leidenschaft, Ausdauer und Selbstbewusstsein. Während sie bei der Jagd aufgeweckt und forsch sind, zeigen sie sich ansonsten ruhig und sanftmütig.
Die Tiroler Bracke ist eine gesunde Hunderasse ohne bekannte Erbkrankheiten.
Fellpflege:
Haaren:
Energielevel:
Trainierbarkeit:
Kinder geeignet:
Tiroler Bracke Video
Die richtige Ernährung
Im Allgemeinen sind Tiroler Bracken anspruchslos, was ihre Ernährung betrifft. Doch da sie bis zu 150 Kilometern am Tag hinter sich legen können, besitzen sie einen hohen Energiebedarf. Dementsprechend hängt ihr Bedarf an Nahrung hauptsächlich von ihrer Belastung ab.
Alter, Größe, Geschlecht, Gesundheit und Gewicht spielen ebenfalls eine Rolle. Da sie sehr aktiv sind, benötigen sie eine fettreiche Ernährung mit viel Eiweiß und Kohlenhydraten.
Am besten ist es, kleine Mengen fettigen Futters anzubieten, welche den Energiebedarf deckt. Somit ist der Magen nicht zu voll und der Körper mit der Verdauung beschäftigt. Der Hund ist dann bei der Jagd leistungsfähiger. Wird er über einen längeren Zeitraum auf diese Weise ernährt, dann nutzt der Körper die Fette besser aus als zuvor.
Um die Leistungsfähigkeit des Hundes zu optimieren, gibt es einen Ernährungsplan. Zwischen dem Einsatz bei der Jagd und der Fütterung solltest du Pausen einhalten. Den Hauptteil solltest du am besten zwei Stunden nach der Jagd füttern oder am vorherigen Abend. Die Fütterung kleiner Mengen ist bis zu 3 Stunden vor der Jagd in Ordnung.
Deinem Hund solltest du im Abstand von 1 bis 2 Stunden Wasser zur Verfügung stellen. Jagdhunde leiden gerne an Verdauungsstörungen, weil sie oft unter Stress stehen. Ein Mischfutter aus Feucht- und Trockennahrung ist wichtig für eine gute Darmfunktion.
Wissenswert ist auch die Menge an Zink und Natrium. Zu wenig davon kann den wichtigen Geruchssinn des Jagdhundes beeinträchtigen. Für einen funktionierenden Stoffwechsel und gutes Immunsystem sorgt das lebenswichtige Spurenelement Selen.
Bei handelsüblichem Hundefutter ist die Zugabe von Nahrungsergänzungsmitteln nicht notwendig. Vor allen Dingen Mischfutter deckt bei Jagdhunden den Mehrbedarf an Nährstoffen.
Tiroler Bracke Pflege
Was die physische Pflege betrifft, sind Tiroler Bracken sehr pflegeleicht. Ihr Fell muss nur gelegentlich gebürstet werden. In den Sommermonaten muss der Körper auf Zecken abgesucht werden. In den Wintermonaten sollte der Hund gebadet werden, wenn er von der Jagd zurückgekehrt ist.
Was die psychische Pflege betrifft, sind Tiroler Bracken hingegen etwas aufwendiger. Zwar sind diese Hunde sehr menschenbezogen, doch sie eignen sich nicht als Familienhund. Mit ihnen muss art- und fachgerecht umgegangen werden und es dürfen keine Kinder im Haus leben.
Als Arbeits- und Laufhunde benötigen sie sehr viel Auslauf und Beschäftigung. Sie können auf gar keinen Fall in Stadtwohnungen gehalten werden. Geeignet ist die Haltung auf dem Land, bestenfalls bei einem Jäger. Dieser Jagdhund braucht ein Haus mit gut abgezäuntem Garten, indem er sich frei bewegen kann.
Wird der Hund bei der Jagd nicht ausgelastet, dann braucht sie auch in der Freizeit Beschäftigung. Zum Einsatz bringen können sie ihre Spürnase beim Mantrailing. Dabei wird nicht die Fährte eines Wildtieres, sondern die Fährte eines versteckten Menschen gesucht. Dem Jagdhund wird ein Gegenstand vor die Nase gehalten, welche nach der gesuchten Person riecht.
Auch für Spaß und Auslastung sorgen Futtersuchspiele oder die Jagd nach Leckerlis. Du kannst deinem Hund beispielsweise Leckerlis im Garten verstecken. Zwischen Lücken im Mauerwerk, unter Hölzern oder im Gebüsch. Auch das möglichst weite Werfen von Leckerlis oder in die Luft werfen, lastet deinen Hund aus. So wird gleichzeitig für die körperliche und geistige Pflege des Jagdhundes gesorgt.
Passendes Zubehör
Da Tiroler Bracken als Schweiß- und Brackierhund in Wäldern eingesetzt werden, sind sie anfällig für Zecken. Zur Entfernung sind hierbei Zeckenpinzetten oder Zeckenkarten geeignet. Aber auch Anti-Zecken-Salben, die zwischen das Fell des Tieres aufgetragen werden.
Der Hund sollte ein stabiles Brustgeschirr tragen. Ein Brustgeschirr sitzt sicherer und lässt den Hund besser atmen. Das Brustgeschirr sollte gut gepolstert sein, um Druckstellen oder Schürfwunden zu vermeiden.
Des Weiteren ist im Wald eine Warnweste mit Reflektoren von Vorteil. Damit kann der Jäger seinen Hund besser erkennen. So wird das Risiko verringert, den dunklen Hund mit einem Hasen zu verwechseln.
Zum Rückruf des Jagdhundes eignet sich eine Trillerpfeife. Sinnvoll ist außerdem auch ein Erste-Hilfe-Set, falls sich der Hund bei der Jagd verletzt. Zur Belohnung nach der Jagd oder beim Spielen ist ein Futterbeutel sehr praktisch.
Herkunft & Geschichte
Die Tiroler Bracke wird als Nachfahre der Keltenbracke betrachtet. Sie stellt die reinste Züchtung der heutigen Bracken dar. Da in den Alpen Kelten lebten, sind die Bracken ursprünglich in Österreich beheimatet.
In Österreich und Deutschland werden sie seit Jahrhunderten als Jagdhunde eingesetzt. Von Kaiser Maximilian I wurden zu Beginn des 16. Jahrhunderts hohe Geldbeträge zur Veredelung dieser Rasse investiert. Er ging mit Bracken auf die Jagd. In seine Jagdbücher schrieb er, seine Leithunde aus dieser Hunderasse gewählt zu haben.
Die Reinzucht der österreichischen Jagdhunderasse begann um 1860 n. Chr. in Tirol. Ein Standard, also eine ideale Züchtung, der Tiroler Bracke wurde Jahre später, im Jahre 1896 erstellt.
Anfang Mai 1908, wurde diese Rasse bei einer Hundeausstellung in Innsbruck offiziell anerkannt. Ein Jahr darauf erfolgte die erste Eintragung von drei Rüden und vier Hündinnen im österreichischen Hundestammbuch. Die Tiroler Niederbracke, eine Unterform, wurde 1994 aus dem Standard gestrichen.
Heutzutage wird die Tiroler Bracke immer noch fast ausschließlich in die Hände von Jägern gegeben. Die Zucht dieser Hunderasse erfolgt lediglich mit Arbeitsprüfungen. Die Hunde haben eine Schweiß- sowie eine Brackierprüfung zu bestehen.
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