Tiroler Bracke

Wesen:

Ausdauernd, Sanftmütig, Wachsam
Größe: Mittel
Höhe: 42-50 cm
Gewicht: 15-22 kg
Lebenserwartung: 12 Jahre
Felltyp: Kurzhaar
Farben: Hirschrot, Rot-gelb, Schwarz-rot
FCI Gruppe: Laufhunde – Schweisshunde – verwandte Rassen

Die Tiroler Bracke ist ein hervorragender Jagdhund für die Wald- und Gebirgsjagd. Die Tiroler Bracke ist ein Schweiß-, Stöber- und Brackierhund. Sie ist ein Stöberhund für die Jagd auf Schalenwild. Stöbern ist die Suche nach angeschossenem Wild. Brackieren ist die Hetzjagd mit lautem Bellen.

Tiroler Bracke
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Charakter & Merkmale

Diese aus Österreich stammende Rasse gibt es seit ihrer Reinzucht um 1860 in zwei anerkannten Farbschlägen. Der eine Farbschlag ist der Rote, dessen Fell hirschrot oder rot-gelb sein kann. Der andere Farbschlag ist der schwarzrote. Hier ist das Fell wie ein schwarzer Mantel oder Sattel gemustert. An Bauch, Brust, Läufen und Kopf verläuft ein roter, meist nicht scharf abgegrenzter Streifen.

Weiße Abzeichen an Vorder- und Unterbrust, Fang, Hals, Blässe, Rutenspitze, Läufen und Pfoten sind in der Zucht zulässig. Lohfarbene Abzeichen über den Augen sind auch bei Schwarzroten zulässig.

Die Rasse ist etwas länger als hoch. Der Körperbau ist kräftig, sehnig und muskulös. Das Fell besteht aus dichtem Stockhaar, dem ursprünglichen Fell des Wolfes. Es ist glatt und dicht. Unterwolle besitzt die Tiroler Bracke nur wenig. Ihr Grannenhaar ist als Deckhaar mittellang. Die Ohren sind mittelgroß und liegen hoch am Kopf an.

Die Tiroler Bracke ist dafür bekannt, dass sie nicht in Rudeln, sondern als Einzelgänger jagt. Sie hat eine ausgeprägte Nase und einen sicheren Orientierungssinn.

In der Natur erweist sie sich als schnell, wendig und gut kletternd. Unterschiedliche Witterungsverhältnisse beeindrucken diesen Hund nicht. Er ist praktisch allwettertauglich.

Seine Konzentrationsfähigkeit ist besonders gut. Bei der Jagd lässt er sich weder durch fallende Schüsse noch durch andere Hunde ablenken. Hat eine Tiroler Bracke eine Fährte aufgenommen, zeigt sie diese dem Jäger durch lautes Bellen an.

Diese Rasse ist besonders führerbezogen und lernwillig, arbeitet aber sehr selbständig. Sie zeigt viel Leidenschaft, Ausdauer und Selbstvertrauen. Während der Jagd ist sie aufgeweckt und lebhaft, sonst aber ruhig und sanftmütig.

Die Tiroler Bracke ist eine gesunde Rasse ohne bekannte Erbkrankheiten.

Fellpflege:

Wenig
Mittel
Intensiv

Haaren:

Wenig
Mittel
Intensiv

Energielevel:

Wenig
Mittel
Viel

Trainierbarkeit:

Wenig
Mittel
Gut

Kinder geeignet:

Weniger
Mit Aufsicht
Perfekt

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Mehr Informationen

Die richtige Ernährung

Um die Leistungsfähigkeit des Hundes bei der Jagd zu optimieren, gibt es einen Ernährungsplan. Zwischen der Jagd und der Fütterung sollten Pausen eingelegt werden. Die Hauptfütterung erfolgt am besten zwei Stunden nach der Jagd oder am Abend davor. Kleine Mengen können bis zu 3 Stunden vor der Jagd gefüttert werden. Wasser sollte in Abständen von 1 bis 2 Stunden gegeben werden.

Achte bei der Auswahl des Futters darauf, dass es hochwertige Zutaten enthält, ausgewogen ist und den Bedarf deines Hundes deckt. Dabei spielen Alter, Größe bzw. Gewicht, Aktivität und Gesundheitszustand eine wichtige Rolle. Bei der Futtermenge solltest du dich an die Empfehlungen des Herstellers halten.

Leckerlis sollten nur in Maßen gefüttert und von der Grundnahrung abgezogen werden, um Übergewicht zu vermeiden.

Gesundheit & Pflege

Die Tiroler Bracke ist sehr pflegeleicht. Das Fell muss nur gelegentlich gebürstet werden. In den Sommermonaten sollte der Körper nach Zecken abgesucht werden. In den Wintermonaten sollte der Hund nach der Rückkehr von der Jagd gebadet werden.

Etwas anspruchsvoller ist die psychologische Betreuung der Tiroler Bracke. Obwohl diese Hunde sehr menschenbezogen sind, eignen sie sich nicht als Familienhund. Sie müssen artgerecht gehalten werden und es dürfen keine Kinder im Haushalt leben.

Als Arbeits- und Laufhunde brauchen sie viel Auslauf und Beschäftigung. Sie können auf keinen Fall in Stadtwohnungen gehalten werden. Geeignet ist die Haltung auf dem Land, am besten bei einem Jäger. Dieser Jagdhund braucht ein Haus mit einem gut eingezäunten Garten, in dem er sich frei bewegen kann.

Wird der Hund bei der Jagd nicht ausgelastet, braucht er auch in der Freizeit Beschäftigung. Seine Spürnase kann er beim Mantrailing einsetzen. Dabei wird nicht die Spur eines Wildtieres gesucht, sondern die einer versteckten Person. Dem Jagdhund wird ein Gegenstand vor die Nase gehalten, der nach der gesuchten Person riecht.

Für Spaß und Beschäftigung sorgen auch Futtersuchspiele oder die Jagd nach Leckerlis. Leckerlis können z.B. im Garten in Mauerritzen, unter Büschen oder Sträuchern versteckt werden. Die Leckerlis möglichst weit zu werfen oder in die Luft zu werfen, fordert deinen Hund ebenfalls. So wird gleichzeitig für die körperliche und geistige Auslastung des Jagdhundes gesorgt.

Passendes Zubehör

Da Tiroler Bracken als Schweiß- und Brackierhund in Wäldern eingesetzt werden, sind sie anfällig für Zecken. Zur Entfernung eignen sich Zeckenpinzetten oder Zeckenkarten. Aber auch Anti-Zecken-Salben, die zwischen das Fell aufgetragen werden.

Der Hund sollte ein stabiles Brustgeschirr tragen. Ein Brustgeschirr gibt dem Hund mehr Halt und lässt ihn besser atmen. Das Geschirr sollte gut gepolstert sein, um Druckstellen und Abschürfungen zu vermeiden.

Im Wald ist außerdem eine Warnweste mit Reflektoren von Vorteil. So kann der Jäger seinen Hund besser erkennen. Die Gefahr, dass der dunkle Hund mit einem Hasen verwechselt wird, sinkt.

Zum Abrufen des Jagdhundes eignet sich eine Trillerpfeife. Sinnvoll ist auch ein Erste-Hilfe-Kasten, falls sich der Hund bei der Jagd verletzt. Als Belohnung nach der Jagd oder zum Spielen ist ein Futterbeutel sehr praktisch.

Als Grundausstattung benötigt dein Hund außerdem einen Hundekorb oder eine Hundematte als Rückzugsort, Wasser- und Futternapf, Krallenschere, mildes Hundeshampoo, Bürste und Kamm oder Gummistriegel, Hundezahnbürste und -creme, Transportbox für den Transport im Auto,

Tiroler Bracke Geschichtsbild

Herkunft & Geschichte

Die Tiroler Bracke gilt als Nachfahre der Keltenbracke. Sie stellt die reinste Rasse der heutigen Bracken dar. Da die Kelten in den Alpen lebten, sind die Bracken ursprünglich in Österreich beheimatet.

In Österreich und Deutschland werden sie seit Jahrhunderten als Jagdhunde verwendet. Kaiser Maximilian I. investierte Anfang des 16. Jahrhunderts große Summen in die Veredelung dieser Rasse. Er ging mit dieser Rasse auf die Jagd. In seinen Jagdbüchern schrieb er, dass er seine Jagdhunde aus dieser Rasse auswählte.

Die Reinzucht der österreichischen Jagdhunderasse begann um 1860 in Tirol. Ein Standard, d.h. eine Idealzucht, für die Tiroler Bracke wurde Jahre später, 1896, festgelegt.

Anfang Mai 1908 wurde die Rasse anlässlich einer Hundeausstellung in Innsbruck offiziell anerkannt. Ein Jahr später erfolgte die erste Eintragung von drei Rüden und vier Hündinnen in das Österreichische Hundestammbuch. Die Unterform Tiroler Niederbracke wurde 1994 aus dem Standard gestrichen.

Die Tiroler Bracke wird heute noch fast ausschließlich von Jägern gehalten. Die Zucht dieser Rasse erfolgt ausschließlich über Arbeitsprüfungen. Die Hunde müssen eine Schweißprüfung und eine Brackierprüfung ablegen.