Xoloitzcuintle

Wesen:

Ruhig, Intelligent, Fröhlich
Größe: Mittel
Höhe: 25-60 cm
Gewicht: 4,5-24,9 kg
Lebenserwartung: 12-15 Jahre
Felltyp: Nackt
Farben: Schwarz, Gestromt, Rehfarbe, Dunkelbraun, Bronze
FCI Gruppe: Spitze – Hunde vom Urtyp

Der Xoloitzcuintle – auch Mexikanischer Nackthund oder kurz Xolo genannt – ist in Europa ein richtiger Exot. Seinen Namen Nackthund verdankt er seinem fehlenden Fell. Wenn du einen besonderen Familienhund suchst und eine Allergie gegen Hundehaare hast, könnte diese Rasse genau das Richtige sein.

Xoloitzcuintle
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Charakter & Merkmale

Der Xoloitzcuintle wird auch Mexikanischer Nackthund oder kurz Xolo genannt. Die Hunderasse ist vom FCI anerkannt und fällt hier unter die Kategorie der Hunde im „Urtyp“. Diese einzigartige Hunderasse wird bereits seit 3500 Jahren gezüchtet.

Der Mexikanische Nackthund wird in drei unterschiedlichen Größen gezüchtet. Unterschieden wird zwischen Standard (46cm – 60cm), Mittel (36cm – 45cm) und Miniatur (25cm – 35cm). Außerdem gibt es auch Xolos mit Fell, die aber trotzdem den besonderen Gendefekt der Rasse tragen.

Xoloitzcuintle mit Fell besitzen ein dichtes, kurzes Haarkleid am ganzen Körper. Die Hunde mit Fell besitzen die gleichen Farben wie ihre haarlosen Verwandten. Fell- und Hautfarben sind schwarz, schiefergrau, leberfarben oder bronze. Der Xolo kann auch weiße oder kaffeebraune Flecken haben. Für die Zucht werden haarlose und behaarte Xoloitzcuintle gekreuzt.

Der Mexikanische Nackthund ist muskulös und besitzt eine relativ breite Brust. Die Beine und die Rute des sportlichen Hundes sind lang und sehnig. Den Hunden ohne Fell fehlen oft Zähne oder sie besitzen gar keine Zähne. Der Grund dafür ist der genetische Defekt, der auch das fehlende Fell verursacht. Wenn du einen Xolo möchtest, solltest du bedenken, dass er Zahnprobleme haben könnte.

Auffällig am Xolo sind seine spitzen Fledermausohren. Die mandelförmigen Augen können alle Farben zwischen gelb bis hin zu schwarz haben. Alle Xoloitzcuintle haben eine lederartige Haut, die ihnen viel Schutz vor Kälte und Nässe gibt. Sie sind deswegen nicht empfindlicher als kurzhaarige Hunde. Du solltest deinen Xolo aber gegen Sonne schützen, da der Hund leicht einen Sonnenbrand bekommen kann. Gefährdet sind insbesondere helle Hunde und alle hellen Stellen auf der Haut.

Der Xoloitzcuintle ist ein sportlicher Hund. Da er sich gut erziehen lässt, ist der Xolo ein angenehmer Begleithund. Er besitzt ein freundliches Wesen und ist ein liebvoller Familienhund. Der aufgeschlossene Hund ist auch bei Fremden niemals aggressiv, kann aber misstrauisch sein. Trotzdem ist der Xolo ein aufmerksamer und wachsamer Hund.

Du solltest deinen Xolo durch regelmäßiges Spielen fördern. Spaziergänge und generell Bewegung sind sehr wichtig. Der lebhafte Hund ist fröhlich und leicht zu begeistern. Ein Xoloitzcuintle, der regelmäßig ausgeführt wird, ist ein angenehmer und ruhiger Wohnungshund. Die Xolos eignen sich gut für Hundesportarten, wie Agility.

Gerade der Xoloitzcuintle ohne Fell ist gut für Allergiker geeignet. Du solltest natürlich erst einmal testen, ob du auf den Hund und die Rasse reagierst. Erst wenn eine Allergie ausgeschlossen ist, solltest du einen Hund bei dir aufnehmen. Frage zum Beispiel einen Züchter, ob du ihn einmal besuchen darfst. Dabei kannst du auch das Wesen des Xoloitzcuintle kennenlernen.

Fellpflege:

Wenig
Mittel
Intensiv

Haaren:

Wenig
Mittel
Intensiv

Energielevel:

Wenig
Mittel
Viel

Trainierbarkeit:

Wenig
Mittel
Gut

Kinder geeignet:

Weniger
Mit Aufsicht
Perfekt

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Mehr Informationen

Die richtige Ernährung

Der Xolo ist ein recht gesunder Hund, der aber durch seine außergewöhnliche Genetik gut gefüttert werden sollte.

Manche Xoloitzcuintle benötigen mehr Futter als andere Hunde. Besonders die Hunde ohne Fell nehmen schneller ab und haben einen hohen Energiebedarf. Es ist für diese Tiere schwieriger, die Grundtemperatur zu halten. Achte bei deinem Xolo darauf, ein hochwertiges Futter zu geben. Gutes Futter verfügt über eine hohe Nährstoffdichte und sichert die ausreichende Versorgung.

Bei der Fütterung deines Xolos solltest du auch auf ein gleichmäßiges Gewicht deines Hundes achten. Wiege deinen Xolo regelmäßig und passe die Futterration dementsprechend an. Vor allem die kleineren Xolos sollten genügend Futter bekommen, da sie einen höheren Grundumsatz als große Hunde haben. Einige Hunde können ihr Gewicht besser halten, wenn sie mehrmals am Tag gefüttert werden. Ein guter Mittelwert ist es, den Xolo zweimal am Tag zu füttern.

Wenn du deinen Xolo mit Leckerlies belohnst, solltest du diese vom Hauptfutter abziehen. Es gibt viele gesunde Leckerlies für Hunde. Vermeiden solltest du Zusatzfutter mit Zucker, die vorhandene Zahnprobleme noch verschlimmern können.

Eine gesundheitliche Problematik des Xolos sind ihre Zahnfehlstellungen oder fehlende Zähne. Du solltest deswegen das Gebiss regelmäßig kontrollieren. Achte darauf, dass dein Hund sein Futter gut kauen kann. Besitzt dein Hund keine Zähne, solltest du auf Nassfutter umsteigen. Wenn Hunde ihr Futter nicht richtig kauen können, kann das Futter nicht gut verdaut werden. Dadurch nimmt der Hund zu wenig Nährstoffe auf.

Obwohl Xolos Zahnprobleme haben können, haben sie das Bedürfnis zu kauen. Du solltest deinem mexikanischen Nackthund deswegen öfter etwas zum Kauen geben. Beobachte deinen Xolo und achte darauf, was er problemlos kauen kann. Leckerlies aus Rinderhaut sind für die meisten Hunde gut geeignet. Hat dein Xolo sehr große Zahnprobleme kannst du ihm auch weiches Kauspielzeug geben. Dadurch kann er sein natürliches Kaubedürfnis befriedigen, ohne sein Gebiss zu sehr zu beanspruchen.

Gesundheit & Pflege

Beim generell eher pflegeleichten Xolo sollten einige Besonderheiten beachtet werden, die sich aber je nach Haarkleid des Hundes unterscheiden.

Behaarte Xolos besitzen ein kurzes und dichtes Fell, das regelmäßig gebürstet werden sollte. Wie alle Hunde sollte der Xolo nur sehr selten gebadet werden. Wichtig ist es, dabei nur Hundeshampoo zu verwenden.

Manche Xolos ohne Haare neigen zu trockener Haut, was unangenehm ist und Verletzungen begünstigen kann. Du kannst deinen Xolo mit etwas Babyöl einreiben, was besonders in der Heizungsperiode ein sinnvoller Schutz sein kann. Achte darauf, ein biologisches Babyöl ohne Zusatzstoffe zu verwenden.

Besitzt du einen Xolo ohne Haar, sollte seine Haut auch von Wettereinflüssen geschützt werden. Wie einem Mensch droht der nackten Haut bei sonnigem Wetter ein Sonnenbrand. Gerade an sehr sonnigen Tagen sollte dein Xolo mit einem dünnen Hundemantel bedeckt werden. Dabei solltest du darauf achten, dass der Mantel nur aus dünner Baumwolle besteht. An sehr heißen Tagen sollte dein Xolo im Schatten bleiben. Gerade schwarze Hunde sind sehr hitzeempfindlich.

Obwohl Xolos kein Fell haben, sind sie nicht sehr empfindlich. Wenn es sehr kalt ist, sollte dein Xolo trotzdem gegen Unterkühlungen geschützt sein. Das gilt auch für behaarte Xolos. Bist du im Winter mit deinem Xolo spazieren, sollte er einen warmen Mantel tragen. Gerade wenn der Hund an der Leine geht, kann er schnell unterkühlen. Je mehr der Hund rennen kann, desto besser kann er sich warm halten.

Neben der alltäglichen Pflege solltest du vor allem das Gebiss deines Xolos regelmäßig kontrollieren. Hilfreich kann es sein, die Zähne zu putzen. Das erfordert einiges an Geduld, da die meisten Hunde das Zähneputzen nicht mögen. Gewöhne deinen Hund schon als Welpen an das Zähneputzen und benutze spezielle Hundezahnbürsten und Hundezahnpasta. Produkte für Menschen sind ungeeignet, da sie giftig für das Tier sein können.

Bei der Pflege deines Hundes solltest du immer viel Geduld und Zeit mitbringen. Hält dein Hund still, belohne ihn mit Futter und gutem Zureden.

Einen Vorteil besitzt die nackte Haut: Die Xoloitzcuintle sind für Parasiten nur wenig empfänglich. Die dicke Haut macht es Parasiten schwerer einzudringen.

Passendes Zubehör

Für deinen Xolo brauchst du ein passendes Halsband und eine Leine. Das Halsband sollte gut sitzen, da kein schützendes Haarkleid vorhanden ist. Ein gepolstertes Halsband kann sinnvoll sein. Am Anfang solltest du deinen Welpen am Geschirr führen. Das verhindert Verletzungen, wenn er an der Leine zieht.

Natürlich braucht dein Xolo mindestens zwei Näpfe. Darüber hinaus sollte er einen festen Schlafplatz haben. Dafür ist gepolstertes Körbchen oder ein Hundekissen geeignet. Du kannst deinem Hund auch eine Decke auf dem Sofa zuweisen. Gerade in Familien sollte der Hund aber immer einen ungestörten Rückzugsort haben.

Dein Xolo benötigt wahrscheinlich Schutzkleidung. Achte immer darauf, dass die Kleidung gut passt. Unpassende Kleidung schränkt den Hund ein und kann auf der Haut reiben. Generell ist es ein gutes Zeichen, wenn dein Hund gerne in seiner Kleidung rennt und spielt.

Xoloitzcuintle Geschichte

Herkunft & Geschichte

Der Xolo ist eine der ältesten Hunderassen überhaupt. Entstanden ist der Xoloitzcuintle in Mexiko. Bis heute wird der Xoloitzcuintle in den Anden von den Indios gehalten. Es gibt sogar Abbildungen von Xoloitzcuintle, die ungefähr 1700 v. Chr. hergestellt wurden. Die Tonfiguren sehen den heutigen Xolos sehr ähnlich.

Der Name Xoloitzcuintle bedeutet „Hund des Gottes Xolotl“. Die Hunde der Atzteken waren sehr wertvoll und geachtet. Über viele Jahrhunderte hinweg wurden sie bei den Atzteken gehalten und aufgrund ihres Aussehens gezüchtet.

In früheren Zeiten hatte der Xolo wahrscheinlich mehrere Aufgaben. Der Hund war aber niemals Arbeitstier. Er war Gesellschafter für Kranke und wärmte sie. Manchmal wurden Xolos geopfert. Außerdem wurden die Hunde teilweise auch geschlachtet und gegessen. Sie galten damals als Delikatesse.

Es wurden auch viele Mumien von Xolos gefunden, die wahrscheinlich angefertigt wurden, um die Verstorbenen ins Jenseits zu begleiten. Dies zeigt, wie wichtig die Hunde als Begleiter der Menschen schon in früherer Zeit waren.

Der Xolo wurde in späteren Jahrhunderten mit europäischen Hunden gekreuzt. Daraus entstand der Chinesische Nackthund. Die Zucht von Xolos wird manchmal als Qualzucht bezeichnet. Möchtest du einen Xolo, solltest du dich zur Genetik der Hunde informieren. Der Gendefekt der Hunde bewirkt unter anderem, dass ein Teil der Hunde noch im Mutterleib abstirbt.

Der heutige Xolo stammt zum größten Teil von den präkolumbianischen Hunden ab. Nur ein kleiner Teil des Erbguts ist europäisch. Der Xolo wurde nach der europäischen Eroberung Südamerikas fast ausgerottet. Viele Jahrhunderte lang war er fast verschwunden.

Der Xolo ist in Europa erst seit den 1950ern bekannt. Seitdem gibt es auch Züchter, die die Rasse erhalten möchten.