9 Dinge, die du beim Hundekauf beachten solltest

Du träumst davon, dein Leben mit einem Hund zu teilen, weißt aber nicht, worauf du achten sollst? Dann geht es dir wie vielen anderen, vor allem, wenn es dein erster Hund ist.

Hier findest du 9 Punkte, die du beachten solltest, bevor du dir einen Hund anschaffst. Wenn du sie für dich ehrlich beantwortest und befolgst, bist du auf jeden Fall gut auf das Leben mit Hund vorbereitet.

buying a dog
Inhaltsverzeichnis

1. Wohnsituation

Ein wichtiger Punkt, den du vor der Anschaffung eines Hundes beachten solltest, ist deine Wohnsituation. Wenn du zur Miete wohnst, musst du mit deinem Vermieter klären, ob er die Haltung eines Hundes erlaubt.

Bedenke auch, dass ein Umzug mit Hund oft schwieriger ist. Viele Vermieter erlauben nämlich keine Vierbeiner in ihren Wohnungen.

puppy inhouse

Je nach Größe der Fellnase musst du auch die Quadratmeterzahl anpassen. Wenn du einen großen Hund haben möchtest, brauchst du eine entsprechend große Wohnung.

In welcher Gegend wohnst du? Eine schöne Umgebung mit Wiesen und viel Natur lädt eher zum Gassi gehen ein als eine Innenstadtlage mit viel Beton und Straßen.
Leben schon andere Haustiere in deiner Wohnung, zum Beispiel Katzen? Dann sollten sie sich mit dem Hund vertragen und umgekehrt.

2. Eigene Gesundheit

Ein Hund braucht viel Bewegung und du musst mehrmals am Tag mit ihm spazieren gehen. Bist du fit genug, um deinem Vierbeiner die nötige Bewegung zu ermöglichen? Das ist ein wichtiger Faktor, den du bei deiner Entscheidung berücksichtigen solltest.

Ein weiterer gesundheitlicher Aspekt sind Allergien. Teste deshalb vorher, ob du und deine Familienmitglieder mit einem Vierbeiner zusammenleben könnt. Es wäre tragisch, wenn euer Liebling die Familie sonst wieder verlassen müsste.

Mehr zum Thema Gesundheit findest du in unserer großen Gesundheitskategorie.

3. Finanzielle Situation

Die Haltung einer Fellnase kostet Geld. Zuerst fallen die Anschaffungskosten an. Wenn du deinen Hund aus dem Tierheim holst, zahlst du nur eine Schutzgebühr. Diese liegt in der Regel zwischen 150 und 300 Euro. Die Preise beim Züchter sind in der Regel deutlich höher und reichen von 500 Euro bis 2.000 Euro und mehr.

Dazu kommt natürlich noch die Erstausstattung wie Futternapf, Leine, Körbchen und so weiter. Die Anschaffungskosten sind aber im Vergleich zu den laufenden Kosten gering. Mit diesen Ausgaben muss man rechnen:

Hundesteuer

Fast überall in Deutschland muss man als Hundehalter eine Hundesteuer bezahlen. Sie liegt zwischen 5 Euro und 185 Euro pro Jahr. Erkundige dich vorher beim zuständigen Ordnungsamt oder bei deiner Stadtverwaltung.

Hundehaftpflichtversicherung

Als Hundehalter haftest du unbegrenzt für alle Schäden, die durch dein Tier entstehen. Diese können sich auf mehrere Tausend Euro bis zur Millionenhöhe belaufen. Deshalb solltest du nicht auf eine Hundehaftpflichtversicherung verzichten. Manche Bundesländer verpflichten dich sogar gesetzlich dazu.

Tierarztkosten

Ob einmal im Jahr zur Vorsorge oder wegen eines Notfalls – du machst auf jeden Fall regelmäßig Bekanntschaft mit dem Tierarzt. Ein Besuch in der Praxis ist oft teuer, deshalb solltest du finanziell darauf vorbereitet sein. Viele Hundebesitzer schließen eine OP- und Krankenversicherung ab, um die Kosten decken zu können.

Hundefutter

Je nach Größe deines Lieblings und der Art des Futters sind die Futterkosten unterschiedlich. Grundsätzlich solltest du mindestens 50 Euro für den monatlichen Futterbedarf einplanen. Damit dein Hund auch das richtige Futter bekommt, lies unseren Hundefutter-Test.

Hundeschule

Gerade mit einem jungen Hund besuchst du wahrscheinlich auch mal die Hundeschule. Der durchschnittliche Preis einer 10er-Karte liegt hier bei 110 Euro bis 150 Euro.

Hundebetreuung

Wenn du jeden Tag 8 Stunden außer Haus bist, solltest du dir eine Hundebetreuung organisieren. Das kann bis zu 100 Euro pro Tag kosten.
Bist du in der Lage, diese Kosten zu tragen? Sei hier ehrlich zu dir selbst und rechne vorher deine Finanzen durch. Außerdem solltest du immer genügend Geld für medizinische Notfälle oder ähnliches auf der hohen Kante haben.

Mehr zum Thema finanzielle Situation findest du im Artikel “Wie viel kostet ein Hund“.

4. Zeit

Hast du genügend Zeit, dich um deinen Hund zu kümmern und ihm gerecht zu werden? Hier spielen verschiedene Faktoren eine Rolle: Wie sieht zum Beispiel deine berufliche Situation aus? Bist du täglich bis zu 8 Stunden unterwegs oder arbeitest du von zu Hause aus? Letzteres ist auf jeden Fall die hundefreundlichere Variante, da dein Hund dann nicht alleine ist.

Frage dich auch: Was mache ich am liebsten in meiner Freizeit? Welche Hobbys habe ich? Wie verbringe ich meinen Alltag? Kann mich ein Vierbeiner dabei begleiten? Oder wird es problematisch, Beruf, Freizeit und Hund unter einen Hut zu bringen?

Überlege dir, ob du dir vorstellen kannst, dein Leben nach deinem Vierbeiner auszurichten. Mach dir auch bewusst, dass du Wind und Wetter trotzen und mehrmals täglich Gassi gehen musst. Auch dafür solltest du immer genügend Zeit in deinem Alltag einplanen.

5. Urlaubsplanung

Sommer, Sonne, Strand und Meer – oder doch lieber die Berge? Bestimmt fährst auch du einmal in den Urlaub oder bist für längere Zeit unterwegs. Bevor du dir einen Hund holst, solltest du dir überlegen, ob er mitkommen kann. Eine Alternative bietet dir zum Beispiel ein “Hundehotel”.

Natürlich kannst du deinen Liebling auch mit in den Urlaub nehmen. Prüfe aber vorher, ob deine Unterkunft Haustiere erlaubt. In manchen Urlaubsländern gibt es außerdem bestimmte Regeln für die Mitnahme von Tieren. Ideal ist natürlich ein Urlaub in der Natur mit viel Auslauf. Mehr zum Thema Urlaub mit Hund findest du hier.

Urlaub mit Hund

6. Langzeitentscheidung

Bist du bereit, dich nicht nur für ein paar Monate, sondern für Jahre auf einen Hund einzulassen? Dein Leben und deine Freizeit danach auszurichten? Diese Fragen solltest du dir ernsthaft stellen, denn im besten Fall begleitet dich der Vierbeiner mehrere Jahre.

Du solltest die grundsätzliche Bereitschaft mitbringen, dich für mehrere Jahre an das Tier zu binden. Auch wenn der Hund älter und nicht mehr so fit ist, solltest du zum Wohle des Tieres entscheiden. Ein Hund liebt dich immer bedingungslos, kannst du das auch?

7. Welche Hunderasse passt zu mir?

Wie wir Menschen haben auch Hunde unterschiedliche Charaktereigenschaften. Diese hängen oft von der jeweiligen Hunderasse ab. Es ist deshalb wichtig, dass du dir vorher überlegst, was für eine Art von Hund du dir wünschst. Handelt es sich um deinen ersten Hund, bietet sich etwa eine Hunderasse für Anfänger an.

Hast du eine Familie, ist es wichtig, dass dein Hund kinderlieb ist und ein eher ruhiges Wesen hat. In diesem Fall bieten sich Familienhunde für dich an. Einige Hunderassen haaren sehr stark. Du hast keine Lust auf ständiges Staubsaugen und Hundehaare überall? Zum Glück gibt es Hunde, die wenig haaren.

Auch das Energielevel variiert: Hunderassen wie die englische Bulldogge haben etwa ein eher niedriges Energielevel. Im Gegensatz zum Australian Shepherd, der viel Energie hat und dementsprechend ein hohes Maß an Auslauf und Beschäftigung benötigt. Aktive Hunde eignen sich besser für ländliche Gegenden, wo sie viel Auslauf und Platz zum Toben haben.

In manchen Bundesländern, zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen, musst du für Hunde eine Sachkundeprüfung ablegen. Das betrifft Vierbeiner ab mindestens 20 Kilogramm Gewicht und/oder einer Schulterhöhe von mindestens 40 cm.

Dieser Sachkundenachweis fällt auch bei sogenannten “Listenhunden“ an. Diese legt jedes Bundesland selbst fest. Listenhunde gelten als gefährliche Rassen, weshalb du vorher eine Prüfung ablegen musst, ob du dich für die Haltung eines solchen Tieres eignest. Unter diese Kategorie fallen etwa Bullterrier oder Pitbull Terrier.

8. Welpe oder ausgewachsener Hund?

Bevor du dir einen Hund holst, solltest du dir überlegen, ob du einen Welpen oder einen ausgewachsenen Hund haben möchtest.

Welpe

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Ein Welpe ist wie ein menschliches Baby. Er braucht viel Aufmerksamkeit, muss noch alle Kommandos lernen, will viel spielen und ist noch nicht stubenrein. Wenn du dir einen Welpen anschaffst, solltest du noch mehr Zeit mitbringen als für einen ausgewachsenen Hund.

Am besten nimmst du dir erst einmal Urlaub, um dich gut um ihn zu kümmern. Der Kleine muss manchmal stündlich raus, auch nachts, weil seine Blase noch nicht stark genug ist.

Ein großer Vorteil eines Welpen ist die intensive Bindung, die du von klein auf zu ihm aufbaust. Er wächst von Anfang an in deine Familie hinein und du hast Einfluss auf sein Verhalten und seine Erziehung.

Ausgewachsener Hund

Bei einem ausgewachsenen Hund ist der Charakter meist schon sehr ausgeprägt und gefestigt, was Vor- und Nachteile haben kann. Auch hier spielt die Erziehung eine Rolle und man kann Hundeschulen in Anspruch nehmen.

Ein erwachsener Hund ist oft schon stubenrein und kann im besten Fall ein paar Stunden alleine bleiben. Trotzdem solltest du dir auch bei einem erwachsenen Hund genügend Zeit für die Eingewöhnung nehmen.

Generell gilt: Egal, ob du dich für einen Welpen oder einen erwachsenen Hund entscheidest: Gerade als Anfänger solltest du dich mit allen relevanten Themen rund um die Hundehaltung auseinandersetzen. Nur so kannst du den Bedürfnissen deines Vierbeiners in jedem Alter gerecht werden. Die Hundeo App begleitet und unterstützt dich auf deinem Wege.

9. Züchter oder Tierheim?

Wie viele andere Menschen auch, stellst du dir sicher die Frage, ob du deinen Hund vom Züchter oder aus dem Tierheim holen sollst. Im Folgenden erfährst du mehr über diese beiden Vermittlungsformen.

Züchter

Wenn du dein vierbeiniges Familienmitglied beim Züchter abholst, handelt es sich in der Regel um einen Welpen. Du hast die Möglichkeit, dir eine Rasse auszusuchen, die zu dir und deinem Lebensstil passt.

Wähle deinen Züchter sorgfältig aus und informiere dich vorher, ob er mehr Wert auf Qualität oder Quantität legt. Nimm dir genügend Zeit, um mit dem Züchter alle deine Bedenken, Fragen und Eckdaten zu besprechen. Wenn du dich für einen Züchter entschieden hast, kannst du in der Regel Besuchstermine vereinbaren. So lernst du den Welpen kennen und kannst entscheiden, ob er zu dir passt.

Lass dich bei deiner Entscheidung nicht drängen, seriöse Züchter nehmen sich gerne Zeit für dich. Wenn du dich zum Kauf gedrängt fühlst, solltest du unbedingt Abstand vom Verkäufer nehmen. Achte auch darauf, dass du einen offiziellen Kaufvertrag unterschreibst. Das ist ein wichtiges Dokument, das den Hund identifiziert und dich vor Betrügern schützt.

Die Entscheidung für einen Hund sollte nie leichtfertig getroffen werden. Achte auf einen verantwortungsvollen Züchter, bei dem das Wohl des Tieres an erster Stelle steht.

Worauf solltest du beim Züchter achten?

  • Seriosität und Transparenz: Ein seriöser Züchter spricht offen über die Rasse, gewährt Einblick in die Zuchtstätte und informiert über mögliche Gesundheitsrisiken.
  • Gesundheitszeugnisse: Ein guter Züchter kann Gesundheitszeugnisse und Untersuchungsergebnisse der Elterntiere vorlegen, die belegen, dass auf Erbkrankheiten getestet wurde.
  • Sozialisierung: Die Welpen sollten in einer sauberen und sicheren Umgebung aufwachsen und früh sozialisiert werden.
  • Verträge und Garantien: Seriöse Züchter bieten oft einen Kaufvertrag mit Gesundheitsgarantien an.
  • Mitgliedschaft in Zuchtverbänden: Züchter, die Mitglied in anerkannten Zuchtverbänden sind, halten sich oft an strenge Zuchtstandards und ethische Richtlinien.

Denn Betrüger und unseriöse Verkäufer gibt es immer mehr. Kaufe deshalb auf keinen Fall einen Welpen auf einem Parkplatz oder in einem Hinterhof. Hier handelt es sich meist um illegalen Welpenhandel.

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Mehr Informationen

Vorsicht vor Qualzuchten

Beim Kauf eines Hundes ist es wichtig, sich über Qualzuchten zu informieren. Qualzuchten sind Rassen, bei denen extreme Zuchtziele zu gesundheitlichen und ethischen Problemen geführt haben. Dazu gehören Atemprobleme bei kurzschnäuzigen Rassen wie dem Mops oder Rückenprobleme bei langrückigen Hunden wie dem Dackel. Diese Gesundheitsprobleme können das Tier ein Leben lang belasten und hohe Tierarztkosten verursachen.

Was du tun kannst:

  • Informiere dich gründlich über die spezifischen Gesundheitsrisiken der Rasse, die du in Betracht ziehst.
  • Überlege dir, ob du bereit bist, die Verantwortung für mögliche Gesundheitsprobleme zu übernehmen.
  • Wähle verantwortungsvoll: Bevorzuge Adoptionen aus Tierheimen oder von Rettungsorganisationen, um nicht unbeabsichtigt die Nachfrage nach Qualzuchtrassen zu fördern.
  • Unterstütze Veränderungen: Setze dich für verantwortungsvolle Zuchtpraktiken und das Wohlergehen der Tiere ein, indem du Züchter wählst, die das physische und psychische Wohlergehen der Hunde in den Vordergrund stellen.

Wenn du diese Schritte befolgst, trägst du dazu bei, das Bewusstsein für die Probleme von Qualzuchten zu schärfen und einen Beitrag zum Tierschutz zu leisten.

Tierheim beziehungsweise Tierschutz

Weltweit suchen Tausende von Hunden ein Zuhause. Sie wurden von ihren Familien ausgesetzt, auf der Straße geboren oder misshandelt. Oft sind es Mischlinge und keine reinrassigen Tiere.

Wenn du dir einen Hund aus dem Tierheim oder dem Tierschutz holst, gibst du den Fellnasen eine zweite Chance und machst verlassene Pfoten glücklich. Aber auch hier solltest du deine Entscheidung nicht überstürzen.

Es ist wichtig, dass du dich vorher gut über den Hund informierst und ihn möglichst vorher kennen lernst. Denn leider haben die Vierbeiner oft Schlimmes erlebt und sind manchmal verhaltensauffällig. In Tierheimen hast du zum Beispiel die Möglichkeit, den Hund regelmäßig zum Gassigehen zu besuchen und zu sehen, ob ihr zueinander passt.

Hunde aus dem Tierschutz leben oft erst einmal in Tierheimen im Ausland. Deshalb hast du oft nicht die Möglichkeit, sie vorher kennenzulernen. Informiere dich deshalb vorher gut über deinen potenziellen Schützling.

Eine gute Idee sind Pflegestellen. Diese nehmen Hunde aus dem Ausland auf und integrieren sie bis zur Vermittlung in ihre Familie. Hier kannst du den Vierbeiner besuchen und besser kennen lernen.

Achte auch in diesem Fall darauf, dass es sich um ein seriöses Tierheim beziehungsweise Tierschutzorganisation handelt und ihr einen offiziellen Kaufvertrag abschließt. Du solltest auch Papiere wie den Impfpass deines Hundes erhalten. Lies dir dazu unbedingt noch unseren Artikel Hund aus Tierheim adoptieren? (Das solltest du beachten) durch.

Fazit

Wie du sicher schon festgestellt hast, ist die Anschaffung eines Hundes keine Entscheidung, die man überstürzen sollte. Es ist wichtig, dass du dir die oben genannten Punkte zu Herzen nimmst.

Überlege dir gut, ob du das Tier auch über mehrere Jahre hinweg gut versorgen kannst. Wenn du dir danach immer noch vorstellen kannst, einen Vierbeiner zu halten, bist du bereit für das Abenteuer Hund.