Samojede

Wesen:

Ausdauernd, Lebhaft, Freundlich
Größe: Mittel
Höhe: 48-60 cm
Gewicht: 16-30 kg
Lebenserwartung: 13-14 Jahre
Felltyp: Langhaar
Farben: Weiß, Weiß mit Creme-oder Beigefarbenen Flecken
FCI Gruppe: Spitze – Hunde vom Urtyp

Der Samojede erregt durch sein markantes Äußeres viel Aufmerksamkeit. Die Hunde mit dem schneeweißen, üppigen Fell haben einen verschmitzten Gesichtsausdruck. Denn es scheint, als würden sie lächeln. Obwohl sie echte Alleskönner sind, ist die Rasse weitestgehend unbekannt.

Samojede
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Charakter & Merkmale

Der Samojede gehört zur Gruppe 5 Spitze und Hunde vom Urtyp des FCI. Innerhalb dieser Gruppe zählt er zur Sektion 2, Nordische Schlittenhunde. Der Ursprung der Rasse liegt in Russland. Das Patronat liegt beim Verband der nordischen Staaten.

Der Samojede ist ein mittelgroßer Hund. Rüden erreichen eine Schulterhöhe von 57 cm, bei Hündinnen sind es 53 cm. Bei beiden ist eine Abweichung von bis zu 3 cm erlaubt. Der Körperbau ist kompakt, kräftig und wirkt dabei elegant. Das Gewicht liegt zwischen 18 kg und 30 kg.

Der Kopf ist groß, kräftig und keilförmig. Er ist leicht gewölbt mit einer schwachen Einkerbung zwischen den Augen. Der Fang ist kräftig und verjüngt sich zur Nase hin. Das Fell rund um Hals- und Schulterbereich ist dicht und wirkt wie eine Mähne.

Die Ohren des Samojeden sind klein und stehen aufrecht. Sie sind dreieckig, dick und an den Spitzen leicht abgerundet. Der Abstand zwischen den Ohren ist wegen des breiten Schädels groß.

Die mandelförmigen Augen sind leicht angewinkelt. Gemeinsam mit den nach oben gezogenen Lefzenwinkel sieht es aus, als würde er lächeln. Dieser Gesichtsausdruck ist typisch für den Samojeden. Die Augenfarbe ist dunkelbraun. Blaue oder zweifarbige Augen sind im Rassestandard nicht erlaubt.

Das Fell des Samojeden ist bestens für das Klima im hohen Norden geeignet. Die weiche, dichte Unterwolle schützt ihn vor Kälte. Das Deckhaar ist glatt und bei Rüden etwas länger. Besonders rund um den Hals und an den Hinterbeinen ist die Behaarung stärker.

Die Fellfarbe muss laut Rassestandard reinweiß oder cremefarben sein. Weiß mit wenigen cremefarbenen Abzeichen ist erlaubt. Abweichungen oder andere Fellfarben gelten als Zuchtfehler.

Der Samojede ist ein vielseitiger Hund. Er ist menschenbezogen und aufgeschlossen. Seine freundliche und lebhafte Art machen ihn zu einem hervorragenden Familienhund. Obwohl er gerne im Freien ist, wäre eine reine Zwingerhaltung ungeeignet. Denn Samojeden sind gesellig und möchten immer bei ihrer Familie sein.

Der Bewegungsdrang dieser Rasse ist relativ groß. Ein Samojede eignet sich dennoch als Wohnungs- oder Stadthund. Er sollte lediglich täglich die Möglichkeit haben, sich im Freien auszutoben. Der verspielte und intelligente Samojede braucht viele Spieleinheiten und Abwechslung.

Samojeden zeigen keiner Aggression und sind nicht die besten Wachhunde. Sie würden bellen und den Eindringling melden, aber nicht stellen. Dafür ist ihr Wesen zu freundlich und zu unbekümmert. Sie vertragen sich mit Hunden und anderen Tieren. Ihr Jagdtrieb ist schwach ausgeprägt.

Dennoch kann die Erziehung eines Samojeden eine Herausforderung sein. Diese Rasse ist sehr stolz und hat ihren eigenen Kopf. Blinden Gehorsam kannst du von einem Samojeden nicht erwarten. Er wird zunächst die Situation und das Kommando abwägen und sich dann bewusst entscheiden.

Das heißt nicht, dass der Samojede unerziehbar wäre. Mit Konsequenz, Geduld, Fingerspitzengefühl kannst du auch einen Samojeden erziehen. Ein wenig positive Verstärkung und Anreize können hilfreich sein.

Der Samojede ist überraschend anpassungsfähig. Obwohl er ursprünglich aus einer kalten Klimazone stammt, kommt er gut mit Hitze zurecht. Dennoch solltest du ihn bei sehr warmem Wetter nicht überfordern. Biete ihm ausreichend Schattenplätze und Wasser an, um sich abzukühlen.

Fellpflege:

Wenig
Mittel
Intensiv

Haaren:

Wenig
Mittel
Intensiv

Energielevel:

Wenig
Mittel
Viel

Trainierbarkeit:

Wenig
Mittel
Gut

Kinder geeignet:

Weniger
Mit Aufsicht
Perfekt

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Mehr Informationen

Die richtige Ernährung

Die Ernährung des Samojeden ist unkompliziert. Sie sind nicht übermäßig anfällig für Allergien oder Übergewicht. Dennoch braucht die Rasse eine ausgewogene und artgerechte Ernährung für ein langes gesundes Hundeleben.

Ein gesundes Hundefutter sollte viele hochwertige Proteine und Gemüse enthalten. Das Gemüse liefert die nötigen Vitamine und Mineralstoffe, damit dein Liebling gesund bleibt. Kohlenhydrate, wie zum Beispiel Getreide, solltest nur in sehr geringen Mengen füttern. Wähle ein Futter, das kein Zucker enthält.

Gesundheit & Pflege

Der Pflegeaufwand beim Samojeden ist in der Regel nicht sehr groß. Etwa ein bis zweimal die Woche solltest du das Fell gründlich durch bürsten. Bei dem schneeweißen Fell des Samojeden ist es verlockend ihn zu baden, sobald er etwas schmutzig ist. Denn jede Regenpfütze hinterlässt ihre Spuren auf dem makellos weißen Fell.

Dennoch musst du mit dem Baden sehr sparsam vorgehen. Denn Shampoo und Seife greifen das schützende Fett an der Unterwolle an. Die Haut ist nicht mehr ausreichend geschützt, trocknet aus und wird rissig. Die Haare wirken stumpf und glanzlos. Bade deinen Samojeden deshalb nur im äußersten Notfall und bei starker Verschmutzung.

Zweimal im Jahr ist die Fellpflege beim Samojeden aufwendiger. Denn dann vollziehen die Hunde den Fellwechsel und verlieren sehr viele Haare. Als Besitzer solltest du dich darauf einstellen, dass alles womit dein Liebling in Berührung kommt, voller Hundehaare sein wird. Häufigeres Bürsten kann helfen, wird es aber nicht verhindern können.

Die Pflege unterscheidet sich ansonsten nicht von der anderer Hunderassen. Suche das dichte Fell nach jedem Spaziergang nach Zecken ab und entferne sie. Die Augen, Ohren und Zähne müssen ebenfalls regelmäßig kontrolliert und gesäubert werden.

Der Samojede hat lange Haare zwischen den Zehen. Kontrolliere die Zwischenräume regelmäßig und schneide verfilzte Haare vorsichtig heraus. Dabei kannst du nach Verletzungen oder Risse an den Pfoten suchen.

Passendes Zubehör

Der Samojede ist sehr verspielt und klug. Er freut sich über Spielzeug, dass ihn körperlich fordert. Ein Ball oder Frisbee, dem er hinterherjagen kann sind dafür bestens geeignet.

Als ehemaliger Schlittenhund ist der Samojede ein begeisterter Läufer. Wenn du nicht so ausdauernd bist, kannst du mit ihm Radfahren. Mit ein wenig Training und einer guten Fahrradleine könnt ihr bald eine gemeinsame Fahrradtour unternehmen.

Der Samojede freut sich über jede sportliche Betätigung im Freien. Wenn du einen solchen Hund halten möchtest, solltest du dich darauf einstellen. Wähle eine Sportart, die dir Spaß macht und die ihr gemeinsam unternehmen könnt.

Herkunft & Geschichte

Die Ursprünge des Samojeden liegen in Nordrussland und Sibirien. Dort lebte er bei den gleichnamigen Samojeden-Stämmen. Der Samojede musste verschiedene Aufgaben übernehmen. Er war Wachhund, Hütehund, Jagdhund und wenn nötig auch als Schlittenhund im Einsatz.

Doch für die indigen Samojeden Völker Russlands war er mehr als nur ein Arbeitstier. Sie waren vollwertige Familienmitglieder, die sogar nachts im Zelt schlafen durften. Dort spendeten sie ihren Besitzern Wärme in der eisigen Nacht.

Laut Zuchtstandard darf das Fell des Samojeden nur reinweiß bis hellbeige sein. In seiner Heimat gibt es sie auch in anderen Farben. Besonders im Süden von Sibirien und Nordrussland leben schwarze und braun gefleckte Hunde. Sie werden vom Zuchtstandard nicht als Rassehunde anerkannt.

Im Jahr 1889 reiste der britische Zoologe Ernest Kilbourne Scott nach Russland. Er lebte 3 Monate bei den Samojeden-Stämmen. Dort lernte er die Hunde kennen und nahm bei seiner Rückkehr einen kleinen braunen Welpen mit. Später ließ er eine cremefarbene Hündin und einen schneeweißen Rüden importieren.

Verschiedene Forschungsgruppen nutzten die Samojeden als Schlittenhunde für ihre Expeditionen. Im 19. und 20. Jahrhundert waren das hauptsächlich europäische und amerikanische Forscher. Sie brachten von diesen Expeditionen einige Tiere zurück in ihre Heimat.

Die importierten Hunde bildeten die Grundlage für die Zucht in Europa. Da den Züchtern nur wenige Tiere zur Verfügung standen, kreuzten sie auch Spitze mit ein. Kilbourne Scott gilt als Begründer der Samojeden. Seit 1913 sind sie eine eigenständige anerkannte Hunderasse.

Aus der Rasse des Samojeden ging später auch andere Hunderassen wie der Eurasier hervor. Der Samojede ist zwar sehr ausdauernd, wird aber heute selten als Schlittenhund eingesetzt. Huskys und Malamutes eignen sich besser, da sie schneller und stärker sind. Daher lebt er außerhalb seiner Heimat ausschließlich als Haus- und Familienhund.