Lhasa Apso




Wesen:
Lhasa Apsos gelten als „Botschafter von Glück und Frieden“. Auf der ganzen Welt werden die stolzen Hunde für ihren Charakter und das Aussehen sehr geschätzt.
Charakter & Merkmale
Das Erscheinungsbild wird durch sein langes, dichtes und schweres Haarkleid geprägt. Das harte Deckhaar schützt den kleinen Hund vor Feuchtigkeit. Gleichzeitig bietet die Unterwolle eine ideale Isolierung gegen kalte Temperaturen. Die bis auf den Boden reichenden Haare verdecken den robusten, muskulösen Körper. Der Kopf mit den hängenden Ohren ist reichlich behaart. Die kurze Rute wird aufrecht, im letzten Drittel etwas abgeknickt, getragen.
Die freundlichen Löwenhunde sind sehr anhänglich und verspielt. Gegenüber Fremden reagieren sie in der Kennenlernphase etwas misstrauisch. Sobald der selbstbewusste Hund Vertrauen gefasst hat, zeigt er seinen charmanten Charakter.
Der Lhasaterrier kann ein guter Familienhund sein. Er hat sich aber die Unabhängigkeit bewahrt und verhält sich zeitweise auch distanziert. Bei liebevoller, konsequenter Erziehung ist er freundlich zu Kindern. Einige Hunde dieser Rasse bevorzugen allerdings eher den Umgang mit ruhigeren Erwachsenen.
Trotz der kleinen Körpergröße ist der Lhasa Apso gerne auf langen Wanderungen dabei. Der ausdauernde Hund begleitet seinen Halter gerne bei verschiedenen sportlichen Aktivitäten. In seinem eigenen Revier ist er sehr wachsam. Bei dem kleinsten Verdacht wird sofort Meldung erstattet. Trotzdem neigt der Hund nicht zu ständigem Bellen.
Für den Lhasaterrier gilt „Klein, aber oho“. Der temperamentvolle Hund ist sehr intelligent und wird oft unterschätzt. Liebevolle und konsequente Führung nimmt er gerne an. Wird der Hund wie ein Schoßhündchen behandelt, neigt er dazu, selbst die Führung zu übernehmen und den Ton anzugeben. Die vertrauensvolle Beziehung zu seinem Halter beruht auf gegenseitigem Respekt.
Der unabhängige und selbstständige Hund schließt sich eng an seine Bezugsperson an.
Durch positive Motivation ist der aufmerksame und gelehrige kleine Hund leicht zu erziehen. Versucht der Halter es mit Strenge, wird er an dem sturen Dickkopf scheitern. Der Lhasa Apso ist ein sehr anpassungsfähiger Hund. Er ist ein guter Begleiter für alleinstehende Personen. Ebenso gut integriert er sich auch in größere Familien.
Fellpflege:
Haaren:
Energielevel:
Trainierbarkeit:
Kinder geeignet:
Lhasa Apso Video
Die richtige Ernährung
Die Hunde dieser Rasse stellen individuelle unterschiedliche Anforderungen an ihr Futter. Einige Hunde sind ruhig und gemütlich, andere sind lebendig und benötigen sehr viel Bewegung.
Die Zusammensetzung der Futterration muss an Alter, Gewicht und Ernährungszustand angepasst werden. Abhängig von Alter ändert sich der Bedarf an Nährstoffen. Trächtige und säugende Hündinnen benötigen mehr Vitamine und Mineralstoffe. Welpen benötigen den ganzen Tag über Futter und frisches Wasser. Ab dem sechsten Lebensmonat genügt eine zweimalige Fütterung pro Tag.
Bei Fütterung von Trockenfutter sollte die Form der Kroketten die Futteraufnahme erleichtern. Der Hund wird zum Kauen angeregt. Die eng stehenden Zähne werden mechanisch gereinigt. Zusätzlich bindet Natriumtriphosphat das Kalzium des Speichels. Die Bildung von Zahnstein wird verzögert. Wird der Hund gebarft, sollte die Futterration aus 50 % Fleisch und Innereien bestehen. Der Rest der Futterportion setzt sich aus Gemüse, Obst, Reis und Nudeln zusammen.
Besonders gut wird Geflügelfleisch oder weißfleischiger Fisch vertragen. Schwer verdauliches Schweinefleisch ist als Nahrung für den kleinen Hund nicht geeignet. Löwenhunde sind bezüglich ihres Futters sehr wählerisch. Nach einigen Versuchen kann sicher eine schmackhafte Futterzusammensetzung gefunden werden.
Als Belohnung und kleiner Snack für zwischendurch eignen sich luftgetrocknete Kausnacks. Die Stücke dürfen aber nicht zu groß sein, damit der kleine Hund sie noch gut kauen kann.
Ein Lhasa Apso sollte nie direkt vom Tisch gefüttert werden. Das „es ist ja nur eine Ausnahme“ wird sonst schnell zu einer Dauereinrichtung. Der Hund wird nicht mehr aufhören, aufdringlich zu betteln.
Lhasa Apso Pflege
Das Fell ist aus zwei Schichten aufgebaut. Das harte Deckhaar schützt den kleinen Hundekörper vor Nässe und Kälte wie eine Outdoor- Jacke. Die isolierende Unterwolle ist im Winter sehr dicht ausgeprägt. Sie fällte während des Fellwechsels im Frühjahr aus und wird durch eine dünnere Unterwolle für den Sommer ersetzt. Die Haare, die teilweise die Augen bedecken, schützen diese vor Staub, Wind und UV- Strahlung.
Regelmäßige Pflege des Fells ist bei der langhaarigen Hunderasse sehr wichtig. Häufiges Baden ist nicht nötig. Trockener Schmutz kann gut aus dem Fell ausgebürstet werden. Ein Grooming- Spray, der die Haare befeuchtet, sollte vor jeder Fellpflege aufgetragen werden. Er verhindert das Abbrechen der langen Haare während des Bürstens.
Um sich durch das dichte Haarkleid zu arbeiten, ist es am einfachsten, den Hund in Seitenlage zu bürsten. Die Haare werden gescheitelt und Schicht für Schicht durchgekämmt. Eine Bürste mit Naturborsten verhindert, dass sich die Haare elektrisch aufladen. Für Pfoten und Bauch kann ein Metallkamm mit weiten Zinken benutzt werden.
Rückfettende Shampoos mit Jojobaöl oder Kakaobutter pflegen Haut und Haare. Manche Lhasa Apsos werden im Sommer kurz geschoren, um die Fellpflege zu erleichtern. Die Haare, die teilweise die Augen bedecken, sollten regelmäßig gekürzt werden. Nur so ist eine freie Sicht in alle Richtungen gewährleistet.
Eine wöchentliche Kontrolle der Hängeohren hilft, Parasiten schnell zu erkennen. Beginnende Entzündungen können rechtzeitig behandelt werden. Zweimal pro Woche muss der äußere Gehörgang mit einem milden Ohrreiniger gereinigt werden.
Für die Reinigung wird zuerst die Ohrmuschel gereinigt. Anschließend wird das Ohr leicht angehoben. Der Reiniger wird in den Gehörgang getropft und einmassiert. Mit einem weichen Tuch wird der herausgespülte Schmutz entfernt. Wattestäbchen schieben den Schmutz in die Tiefe. Sie sollten nicht für die Reinigung der Ohren verwendet werden.
Eine regelmäßige Kontrolle der Pfoten ist erforderlich. Bei älteren Hunden nutzen sich die Krallen nicht mehr gut ab. Sie neigen dazu, in die Pfotenballen einzuwachsen. Regelmäßiges Kürzen der Krallen ist notwendig, um Verletzungen zu vermeiden. Die Ballen sollten im Sommer und Winter mit einem Pflegebalsam eingecremt werden.
Lhasa Apso haben eine sehr kurze Schnauze und eng stehende Zähne. Die Bildung von Zahnstein wird durch Entfernung der Zahnbeläge verhindert. Dazu können spezielle Zahnbürsten und Zahncremes für Hunde verwendet werden.
Passendes Zubehör
Als Grundausstattung benötigt der Hund eine Futter- und eine Wasserschüssel. Die langen Haare müssen vor Verschmutzungen mit Futterresten geschützt werden. Dabei helfen Futterschüsseln mit erhöhtem Rand oder Futterbars. Ein weicher Liegeplatz in einer ruhigen Ecke macht das Glück des Hundes vollkommen. Trotzdem möchte er alles beobachten können.
Für die Pflege des Fells werden eine Bürste und ein Kamm benötigt. Shampoos mit Nerzöl steigern den Glanz des langen Haarkleids. Haarspülungen, Balsam und Grooming- Spray schützen die Keratinschicht der Haare.
Lhasa Apsos können mit Halsband und Leine geführt werden. Das Halsband darf nicht zu eng sitzen, um die Haare möglichst zu schonen. Ein Wintermantel ist nicht erforderlich. Die Unterwolle schützt den kleinen Hund ausreichend vor niedrigen Temperaturen. Kurz geschorenes Fell muss bei nassem Wetter mit einem Regenmantel geschützt werden.
Intelligenzspielzeug ist für den Löwenhund genau das Richtige. Er hat Spaß an der geistigen Herausforderung durch anspruchsvolle Spiele.
Herkunft & Geschichte
Der Lhasaterrier gehört zu einen der ältesten Hunderassen. Seine ursprüngliche Heimat ist das Tibetische Hochland. Der elegante Hund blickt auf eine Jahrtausende alte Tradition der Tempelhunde zurück. Bei den Mönchen der Klöster galt der edle Hund als Glücksbringer. Die Löwenhunde wurden als Wiedergeburt verstorbener Mönche verehrt.
Bauern setzten ihn wegen seiner Wachsamkeit zur Bewachung von Hof und Vieh ein. Aus der ausgekämmten, dichten Unterwolle wurde Wolle für Bekleidung hergestellt. Dem edlen Hund gelang es sogar, den Hof des chinesischen Kaisers zu erobern.
Die Engländer brachten den Lhasa Apso 1901 das erste Mal nach Großbritannien. Kurz danach erhielt der englische König einige Hunde vom Dalai Lama als Geschenk für die Zucht. Durch Zuchtwahl konnte die Hunderasse den modernen Ansprüchen angepasst werden.
1933 wurde der erste Rasseclubs in England gegründet. 1934 konnte der erste Rassestandard festgelegt werden. Die Anerkennung als eigenständige Rasse erfolgt durch den FCI 1960. Im restlichen Europa, vor allem in Deutschland, begann die gezielte Zucht erst um 1970. Noch heute ist der Lhasaterrier eine eher selten anzutreffende Hunderasse. Die Erhaltung der Rasse gehört zu den Aufgaben Großbritanniens. In England wird auch der heutige Rassestandard bestimmt.