Australian Shepherd




Wesen:
Der Australian Shepherd besticht durch sein schönes Aussehen und seine hohe Intelligenz. Der durchdringende, aufgeweckte Blick brachte schon viele Herzen zum Schmelzen. Obwohl er generell umgänglich ist, eignet er sich nicht als Anfängerhund. Wer einen Hund dieser Rasse halten möchte, muss wissen worauf er sich einlässt.
Charakter & Merkmale
Der Australian Shepherd ist ein Hütehund und Treibhund. Seit 1996 ist die Rasse von der FCI anerkannt und gehört zur Gruppe 1, Sektion 1: Schäferhunde. Der Name der Rasse wird gerne als Aussie abgekürzt.
Aussies sind mittelgroß und mittelschwer mit einem sportlichen, ausgeglichenen Körperbau. Rüden erreichen eine Größe von 51 – 58 cm, Hündinnen 46 – 53 cm. Laut Rassestandard gibt es keine exakten Grenzen bezüglich des Gewichts. Es soll zum Allgemeinbild des Hundes passen. Daher verwenden viele den Richtwert von maximal 28 kg.
Der Kopf ist gut proportioniert, passend zum restlichen Körperbau. Der Stop ist gut erkennbar, aber nicht stark ausgeprägt. Damit ist der Übergang von Nasenrücken zur Stirn gemeint. Die Augen sind mandelförmig und mittelgroß. Sie sind ein- oder zweifarbig blau, braun oder bernsteinfarben.
Die dreieckigen Kippohren sind an der Spitze leicht abgerundet. Stehende oder hängende Ohren erlaubt der Rassestandard nicht. Ein weiteres charakteristisches Merkmal ist die verkürzte Rute, auch natural bobtail (NBT) genannt. Bei einigen Tieren ist sie angeboren. Doch in einigen Ländern, in denen es nicht illegal ist, kupieren Züchter die Rute nachträglich.
Das Fell der Aussies ist zweischichtig. Die dichte Unterwolle hält sie bei Wind und Wetter warm. Das Deckhaar ist mittellang, glatt bis leicht gewellt. Zulässige Fellfarben sind die Grundtöne Schwarz, Rot, Blue Merle und Red Merle. Zu den Grundfarben gibt es noch Varianten mit weißen und kupferfarbenen Abzeichen. Daraus ergeben sich insgesamt 16 verschiedene Fellzeichnungs- und Farbmöglichkeiten.
Australian Shepherds sind treu, wachsam und klug. Als Hüte- und Treibhunde mussten sie viele Kommandos beherrschen und ausdauernd sein. Diese Charakterzüge zeichnen ihn bis heute aus. Sie sind loyal und beschützten ihre Familie. Durch ihre Beobachtungsgabe und Intelligenz sind sie in der Lage Situationen einzuschätzen.
Der Aussie neigt dazu eigenständig zu denken. Wenn er keine konsequente Erziehung erhält, beginnt er seine eigenen Regeln aufzustellen. Bei guter Erziehung ist er ansonsten folgsam, freundlich und umgänglich.
Probleme mit anderen Hunden oder übermäßige Aggression sehen ihm nicht ähnlich. Er kann gegenüber anderen Tieren oder Kindern ein Hüte- oder Treibverhalten zeigen. Daran musst du als Besitzer möglichst früh mit ihm arbeiten.
Als echter Arbeitshund ist der Australian Shepherd aktiv und arbeitswillig. Er fordert viel Aufmerksamkeit und Beschäftigung. Ihr Bewegungsdrang ist hoch, sodass ein gemütlicher Spaziergang nicht ausreicht. Wer einen Hund dieser Rasse gerecht werden will, sollte täglich mehrere Stunden Zeit für seine Beschäftigung einplanen. Halter dieser Rasse müssen besonders kreativ und aktiv sein.
Der intelligente Aussie braucht viel Abwechslung, da er sich schnell langweilt. Wird die Langeweile zu groß, sucht er sich ungefragt eine Beschäftigung. Das entspricht selten den Vorstellungen des Halters und erschwert das Zusammenleben. Halter sollten ihrem Hund früh beibringen, Ruhephasen einzuhalten. Ungebremst kann der Unternehmungsdrang überhandnehmen und ist nicht mehr zu stillen.
Fellpflege:
Haaren:
Energielevel:
Trainierbarkeit:
Kinder geeignet:
Australian Shepherd Video
Die richtige Ernährung
Der Aussie ist ein mittelgroßer Hund. Danach richtet sich die Futtermenge. Bei Welpen ist es wichtig darauf zu achten, dass die Energiezufuhr ausgewogen ist. Sie brauchen zwar mehr Energie, da sie sich noch im Wachstum befinden. Wenn das Futter zu energiereich ist, wachsen die Welpen zu schnell. Das Skelett der Welpen ist in dem Alter nicht stabil genug, was zu Fehlstellungen führen kann.
Um zu bestimmen, wie viel Futter dein Welpe benötigt, spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Das Alter, Aktivitätslevel, das aktuelle Gewicht und das Zielgewicht. Hierzu kannst du dich am Gewicht der Eltern orientieren.
Das Futter sollte viele hochwertige tierische Proteine und wenig Kohlenhydrate enthalten. Eine ausreichende Zufuhr an Vitaminen und Mineralstoffen ist genauso wichtig. Für gesunde Knochen achte darauf, dass die Aufnahme von Calcium und Phosphor ausgeglichen ist.
Bei erwachsenen Aussies gelten ähnliche Regeln. Hier richtet sich die Futtermenge nach Aktivitätslevel, Alter und Gewicht. Besonders aktive Hunde oder Arbeitshunde dürfen mehr Kohlenhydrate fressen. Der Australian Shepherd neigt durch seinen überdurchschnittlichen Bewegungsdrang nicht zu Übergewicht. Dennoch solltest du auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung achten.
Der Aussie arbeitet bereitwillig mit. Er freut sich über jeden neuen Trick oder eine Trainingseinheit. Doch er ist natürlich nicht abgeneigt, wenn es ein paar Leckerlis als Belohnung gibt. Die musst du später vom Hauptfutter abziehen, um ihn nicht zu überfüttert.
Ob die Ernährung des Australian Shepherds stimmt, lässt sich leicht erkennen. Ein gesunder Aussie ist aktiv, munter und hat ein seidig glänzendes Fell. Rippen und Taille lassen sich mit den Händen fühlen, aber nicht stark herausstehen. Außerdem sollte der Kotabsatz normal und problemlos ablaufen.
Australian Shepherd Pflege
Das mittellange Fell des Australian Shepherd ist pflegeleicht. Das Fell 1- bis 2-mal die Woche gründlich durchbürsten reicht aus. Dabei werden abgestorbene Haare, Hautschuppen, Staub und Schmutz entfernt. So bleibt das Fell glänzend und gepflegt. Das Fell des Aussies darf nicht geschoren werden. Das zerstört die Haarstruktur und macht es stumpf.
Nach jedem Spaziergang musst du Fell nach Zecken und Parasiten absuchen. Sie können sich im dichten Fell leicht verstecken. Die Kontrolle und Reinigung von Augen, Ohren und Pfoten gehören ebenfalls zum Pflegeprogramm.
Schmutz, der sich an den Augenrändern ansammelt, kannst du vorsichtig entfernen. Dabei solltest du das Auge nach Verletzungen oder Entzündungen untersuchen. Bei den gekippten Ohren stauen sich Wärme und Feuchtigkeit nicht so stark, wie bei Schlappohren. Dennoch solltest du die Ohren regelmäßig kontrollieren und die Ohrmuschel vorsichtig reinigen.
Die Pfoten können, je nachdem auf welchem Boden er vermehrt läuft, unterschiedlich beansprucht sein. Daher ist es wichtig die Pfoten und die Länge der Krallen regelmäßig zu kontrollieren. Spitze Steine, Äste und Dornen können die Pfoten verletzen. Die Verletzungen sind häufig oberflächlich, können aber schmerzhaft sein.
Hunde, die wenig auf Asphalt laufen, nutzen ihre Krallen meist nicht ausreichend ab. Wenn die Krallen zu lang werden, können sie ihre Pfoten nicht richtig aufsetzen. Das führt zu Fehlstellungen und Problemen beim Laufen. Das Schneiden der Krallen solltest du lieber einer Fachperson überlassen. Denn an den Krallen verlaufen Blutadern, die leicht verletzt werden könnten.
Passendes Zubehör
Zur Pflege des Aussies benötigst du eine stabile Bürste für mittellanges Fell und eine Zeckenzange. Noch wichtiger ist es, dem Australian Shepherd ausreichende Unterhaltungsangebote zu bieten. Er hat nicht nur einen hohen Bewegungsdrang, sondern braucht auch geistige Herausforderungen. Das Schlimmste für diese Rasse ist es, sich zu langweilen.
Frisbee und Bälle sind eine super Möglichkeit seinen Bewegungsdrang zu stillen. Dabei sind verschiedene Tricks und Kunststücke gerne gesehen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Australian Shepherds arbeiten gerne mit und stellen sich jeder Herausforderung mit viel Eifer. Ihnen scheint keine Aufgabe oder Herausforderung zu groß zu sein.
Sogenannte Strategie- und Logikspiele für Hunde sind ebenfalls eine tolle Überlegung. Bei schlechtem Wetter oder wenig Zeit kannst du deinen Hund kurzfristig mit diesen Spielen beschäftigen. Bewegung an der frischen Luft kann das natürlich nicht ersetzen.
Du solltest dir regelmäßig neue Spiele und Übungen ausdenken. Dein Shepherd dankt es dir mit einem ausgeglichenen Gemüt und Zufriedenheit. Im Grunde nimmt der Aussie jede Form von Spielzeug oder Trainingsgerät liebend gern an.
Herkunft & Geschichte
Trotz des Namens stammt die Rasse nicht ursprünglich aus Australien, sondern den USA. Der Name leitet sich vermutlich von dem Vieh ab, dass sie zu hüten hatten. Denn im 19. Jahrhundert kamen viele Australier und Europäer als Farmer nach Amerika. Die Australier brachten ihre Merino Schafe mit. In den USA nannte man sie deshalb Australian Sheeps.
Die Farmer brauchten einen zuverlässigen Hund, der das Vieh hüten und die Farm bewachen konnte. Hier liegen die Ursprünge der Rasse. Lange blieb der Australian Shepherd unbemerkt und war ein reiner Arbeitshund. Das änderte sich in den 1950er und 60er Jahren.
Bei einer Rodeo Show stellte der Farmer Jay Sisler seine Australian Shepherds vor. Das Aussehen und die erstaunlichen Tricks, die sie vorführten, begeisterten das Publikum. Schon bald wollten viele die bemerkenswerte Rasse halten.
Sislers Aussies wurden daraufhin berühmt. Sie bekamen eine eigene Fernsehsendung und spielten in zwei Filmen von Disney mit. So schaffte der Shepherd den Sprung von der Farm zum Familien- und Begleithund.
Das erste Zuchtbuch entstand 1957 in Arizona. Zu dieser Zeit gab es ausschließlich in den USA einen offiziellen Verein für diese Hunderasse. Erst 1966 folgte die Gründung der International Australian Shepherd Association. Später schlossen sich der nationale und internationale Verein zusammen.
Offiziell als Rasse anerkannt wurde der Australien Shepherd viel später. Die Fédération Cynologique Internationale (FCI) nahm sie erst 1996 als eigenständige Rasse an. Nach Europa kamen die Shepherds in den 1970er Jahren. Seitdem wächst ihre Beliebtheit hier stetig.