Finnischer Spitz



Wesen:
Dem Finnischen Spitz begegnet man in Deutschland eher selten. Dabei ist der Nationalhund Finnlands als perfekter Familienhund und Sportpartner bekannt. Wer sich für diese robuste und sehr selbstbewusste Rasse interessiert, benötigt Geduld für ein konsequentes Training. Dafür wird man dann aber mit einem äußerst treuen und gutmütigen Partner belohnt.
Charakter & Merkmale
Der Finnische Spitz ist eine mittelgroße Rasse aus der Gruppe der Spitze und verfügt über deren typische Anatomie. Die Schnauze ist lang und spitz, die Rute steht aufrecht in die Höhe und wird über dem Rücken getragen.
Das Fell ist gerade, steif und relativ lang. Aufgrund des harschen Klimas in seiner ursprünglichen Umgebung hat der Finnische Spitz eine dichte Unterwolle. Das Deckhaar ist rotbraun bis goldbraun und an Brust, Bauch, Beinen und im Gesicht ein wenig heller. Mit dieser Färbung erinnert er ein wenig an einen robusten Fuchs.
Der Finnische Spitz ist ein kompakter Hund mit einer Schulterhöher von ca. 40-50 cm. Je nach Größe und Geschlecht erreicht er zwischen 7 und 13 kg Gewicht.
Die Rasse ist sehr lebhaft und möchte durchwegs beschäftigt sein. Alleinsein verträgt er nicht. Daher eignet sich der Finnische Spitz als Begleit- und Familienhund besonders gut. Auch sollte er nicht der einzige Hund in der Familie sein. Bei sportlichen Aktivitäten und ausgedehnten Spaziergängen ist er mit großer Begeisterung dabei.
Trotz seiner eher geringen Größe ist der Finnische Spitz aber auch gut als Wachhund geeignet, denn er gilt als mutig und selbstbewusst. Besonders ihre charakteristische Bellfreudigkeit macht sie auf diesem Gebiet wertvoll.
Der Hang zum Bellen eilt dem Finnischen Spitz als Ruf voraus. Diese Eigenschaft ist in der menschenleeren Landschaft Finnlands wichtig für die Jagd. Im dicht besiedelten Wohngebiet in Deutschland kann sie aber schnell lästig werden. Der Finnische Spitz eignet sich daher eher für geräumige Gärten und ländliche Gegenden als für enge Stadtwohnungen. Mit einer strengen Erziehung von klein auf lässt sich aber selbst bei dieser Rasse das Bellen auf ein erträgliches Ausmaß reduzieren.
Diese Erziehung muss konsequent erfolgen, denn der Finnische Spitz setzt gerne seinen eigenen Kopf durch. Wenn du ihn aber spielerisch in seiner hohen Intelligenz forderst, dann kannst du dich auf einen treuen Partner freuen.
Er mag ein Jagdhund sein, dem Aktivität und Wachsamkeit in den Genen liegen. Trotzdem dürfen auch beim Finnischen Spitz Streicheleinheiten nicht zu kurz kommen. Er kann sehr anschmiegsam werden und braucht den ständigen Kontakt zu seinem menschlichen Rudel.
Fellpflege:
Haaren:
Energielevel:
Trainierbarkeit:
Kinder geeignet:
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Die richtige Ernährung
Der Finnische Spitz ist eine Jagdhundrasse, die praktisch ständig in Bewegung ist. Als solche hat er einen hohen Energiebedarf. Genauso solltest du darauf achten, dass dein Hund während und nach hoher Belastung stets genügend Wasser bekommt.
Vor sportlichen Aktivitäten sollte dein Finnischer Spitz nur kleine Portionen zu sich nehmen. Diese kannst du aber ruhig mit Fetten anreichern.
Auch direkt nach hoher Belastung solltest du deinem Hund eher fettreiche Nahrung reichen. Diese hat den Vorteil, dass sie mit relativ kleiner Menge viel Energie auf einmal zuführt. Dadurch wird der Magen nicht zu viel belastet.
Aber auch Kohlenhydrate, Vitamine und Spurenelemente wie Selen oder Calcium dürfen nicht zu kurz kommen. Eine der wichtigsten Komponenten überhaupt für jedes Raubtier ist natürlich auch das Eiweiß. Dieses ist in jeder Fleischsorte reichlich vorhanden.
Ob du den Nährstoff- und Energiebedarfs deines Hundes über Frischfleisch oder Fertigfutter deckst, das hängt von vielen Faktoren ab. Dazu gehören Verträglichkeit, Vorliebe und Verfügbarkeit. Ein Richtig oder Falsch gibt es hier nicht.
Eine eigene Futtermischung ist zeitaufwendig, lässt sich aber genau auf die Bedürfnisse deines Hundes abstimmen. Dafür enthält eine Fertigfuttermischung bereits alle Nährstoffe, die ein Hund für ein gesundes Leben benötigt. Natürlich kannst du auch beides beliebig variieren.
Am besten achtest du auf deinen Hund. Wenn er ein Futter gut verträgt und es ihm auch schmeckt, dann kannst du es bedenkenlos füttern.
Nach hoher Aktivität und energiereichem Futter schätzt der Finnische Spitz übrigens ein Verdauungsschläfchen.
Finnischer Spitz Pflege
Eine regelmäßige medizinische Grundversorgung ist für jeden Hund unbedingt notwendig. Dazu gehören Routineuntersuchungen durch den Tierarzt, Impfungen und Entwurmungen.
Das Fell des Finnischen Spitzes ist recht pflegeleicht und reinigt sich beinahe selber. Dennoch benötigt es auch ein wenig Zuwendung von dir.
Als Rasse des hohen Nordens ist der Finnische Spitz gut an die Wechsel der Jahreszeiten angepasst. Das macht sich durch intensive Fellwechsel im Frühling und im Herbst bemerkbar. Spätestens jetzt musst du deinen Hund unbedingt bei der Fellpflege unterstützen. Tägliches Bürsten ist Pflicht. Außerhalb des Fellwechsels reicht es, deinen Hund einmal pro Woche durchzubürsten.
Eine Krallenzange ist besonders bei älteren Hunden zu empfehlen. Auch bei Hunden, die sich vor allem auf weichen Flächen fortbewegen, kann es zu unerwünschtem Krallenwachstum kommen. Kontrolliere regelmäßig die Krallen deines Hundes. Werden sie zu lang, dann greif unterstützend ein.
Als Rasse, die sich viel in der freien Natur aufhält, ist der Finnische Spitz natürlich anfällig für Zecken. Gewöhne dir also an, deinen Hund während Spiel- und Schmuseeinheiten nebenbei auch gleich auf Zecken zu untersuchen. Zum Glück ist das Fell des Finnischen Spitzes relativ hell, sodass sich Zecken leicht finden lassen. Nimm auf Wanderungen immer eine Zeckenzange mit, um schnell eingreifen zu können. Zurück zu Hause kontrollierst du das Fell am besten noch einmal gründlich.
Nicht zuletzt solltest du auch der Zahnpflege einen hohen Stellenwert einräumen. Spezielle Kauknochen, Hundezahnbürsten und regelmäßige tierärztliche Kontrollen helfen, das Gebiss deines Hundes lange gesund zu halten.
Passendes Zubehör
Entscheide dich nur für einen Finnischen Spitz, wenn du selber ein aktives Leben führst. Als Jagdhundrasse freut sich der Finnische Spitz über viel Bewegung. Dazu gehören ausgedehnte Radtouren oder tägliches Lauftraining, auf das er dich begleiten kann. Auch nach lang andauernder Bewegung ermüdet er kaum.
Zu Hause möchte der Finnische Spitz ebenso beschäftigt werden. Sorge für genügend Spielzeug, das er drinnen und draußen anwenden kann. Die ausgeprägte Jagdlust deines Hundes kannst du mit robustem Spielzeug unterstützen, dass er apportieren soll. Achte darauf, dass es den Krallen und spitzen Zähnen etwas länger standhält.
Halte für ein solches Training auch ständig Leckerlis parat, um deinen Hund zu belohnen.
Bei Wiederholungen langweilt sich der Finnische Spitz recht schnell. Achte daher auf abwechslungsreiches Spielzeug und immer neue Übungen. Agility könnte euer neues Hobby werden. Vielleicht mag dein Hund aber auch Spielzeug, bei dem er seine grauen Zellen anstrengen muss, um an die Belohnung zu gelangen.
Für die regelmäßige Pflege benötigst du Bürste, Zeckenzange und Krallenzange.
Herkunft & Geschichte
Wie der Name bereits andeutet, liegt der Ursprung des Finnischen Spitzes im hohen Norden Europas. Wann genau die Rasse ihren Anfang fand, ist nicht bekannt. Hunde dieses Typs dürften aber schon seit Jahrhunderten in Finnland zur Jagd an Wild eingesetzt worden sein. Darüber hinaus dienten sie der Bevölkerung als treue Begleithunde.
Besonders bei der Jagd auf Wasservögel, Auer- und Birkhühner bewährte sich der Finnische Spitz. Ein rassetypisches Merkmal ist seine Bellfreudigkeit. Durch diese kann er dem Jäger das Wild sogar in Baumkronen anzeigen. In der weiten finnischen Landschaft kann ein gut hörbares akustisches Signal sogar überlebensnotwendig werden.
Der erste Rassestandard für den Finnischen Spitz wurde 1892 erstellt. Im frühen 20. Jahrhundert gelang die Rasse auch nach Mitteleuropa, die USA und England. Dort wurde der Finnische Spitz aber nicht mehr zur Jagd eingesetzt, sondern diente in erster Linie als Haus- und Familienhund.
Seit 1979 gilt der Finnische Spitz als Nationalhund Finnlands. In Schweden und Finnland ist die Rasse bis heute weit verbreitet. Außerhalb der nordischen Länder ist sie hingegen eher selten anzutreffen.
Besonders in Russland wird die Rasse gerne als Karelo-Finnische Laika bezeichnet. Erst im Jahr 2006 wurden sowohl Spitz als auch Laika zusammengeführt und heute nur noch als eine Rasse angesehen.