Irish Terrier




Wesen:
Der Irish Terrier ist gleichzeitig Raufbold und Schmusehund. Der temperamentvolle Hund ist der Teufelskerl unter den englischen Terriern. Jack London beschreibt den Charakter des Hundes „aus Gold – außen wie innen“.
Charakter & Merkmale
Der hochläufige Terrier besitzt einen muskulösen, drahtigen Körper. Der Kopf ist schmal, mit dunklen, kleinen Augen. Die V- förmigen Ohren kippen nach vorne bis zu den Wangen. Der energische Gesichtsausdruck wird durch einen langen Schnauzbart unterstrichen. Die hoch angesetzte Rute wird steil nach oben gerichtet getragen.
Der temperamentvolle Hund hat ein ausgeprägtes Territorialbewusstsein. Anderen Hunden gegenüber ist er oft nicht sehr gut verträglich. Wegen seines rauen Charakters kann der Irish Terrier hervorragend als Wachhund eingesetzt werden. Der Hund ist ein leidenschaftlicher Jäger. Der ausgeprägte Jagdtrieb muss bei Spaziergängen ständig beachtet werden.
Gegenüber Fremden verhält sich der irische Terrier sehr zurückhaltend und misstrauisch. Der Hund ist seiner Bezugsperson eng verbunden. Er ist ein loyaler Begleiter. Mit seinem Halter geht er durch dick und dünn. Trotz seiner Ecken und Kanten ist er ein Freund fürs Leben. Er liebt gemütliche Stunden zu Hause ebenso, wie ausgedehnte Wanderungen. Mit Kindern pflegt er einen freundlichen, ruhigen Umgang.
Der Irish Terrier ist kein Anfängerhund. Der Sturkopf stellt immer wieder die Führung durch den Halter infrage. Er verfügt auch über eine angeborene Schärfe. Die Erziehung muss konsequent und ohne Nachgiebigkeit erfolgen.
Da sein Jagdtrieb sehr ausgeprägt ist, kann der Hund nur selten von der Leine gelassen werden. Er neigt dazu, den Begriff „Beute“ sehr großzügig auszulegen. Alles, was sich bewegt, wird als potenzielle Jagdtrophäe betrachtet.
Bereits als Welpe muss der Irish Terrier gut sozialisiert werden. Das Abrichten sollte nur durch Trainer mit ausreichender Terrier- Erfahrung durchgeführt werden. Eine Ausbildung für die Jagd ist ideal.
Der intelligente Hund benötigt nicht nur viel Bewegung. Er muss auch ausreichend geistig gefordert werden. Hundesport, wie Agility oder Maintrailing, schätzt er besonders. Für bequeme Stubenhocker ist die Hunderasse nicht geeignet.
Der robuste Hund ist immer ein Naturbursche geblieben. Trotzdem wird die Rasse heute auch für Ausstellungen auf Schönheit getrimmt. Daher sollte er bereits als Welpe an eine regelmäßige Fellpflege gewöhnt werden.
Wegen seines ausgeprägten Wachinstinktes wird der Irish Terrier auch als Wachhund eingesetzt. Wird er angegriffen, kämpft er mutig bis zum Ende. Aufgeben ist für ihn keine Option. Der Hund geht keiner Auseinandersetzung aus dem Weg. Trotzdem ist er nicht als vermehrt aggressiv einzustufen. Er verhält sich auch größeren und stärkeren Hunden gegenüber völlig respektlos. Überall möchte er den Chef spielen.
Fellpflege:
Haaren:
Energielevel:
Trainierbarkeit:
Kinder geeignet:
Irish Terrier Video
Die richtige Ernährung
Der Irish Terrier ist bei seinem Futter nicht sehr wählerisch. Er kann mit Trockenfutter und Nassfutter ernährt werden. Barfen kommt der Natur des Hundes besonders nahe. Die Futterration sollte zu mindestens 60 % aus Muskelfleisch und Innereien bestehen. Der restliche Anteil setzt sich aus Gemüse, Obst, Getreide und Reis zusammen. Kräuter und kaltgepresste Öle bereichern den Speiseplan.
Bei Verwendung für die Jagd oder Ausübung von Hundesport, muss das Futter mehr Energie enthalten.
Bei der Fütterung von Trockenfutter sollten getreidefreie Futtermittel bevorzugt werden. Ein hoher Zucker- oder Getreideanteil kann schlechter verwertet werden. Das Allergen Gluten kann Allergien auslösen und chronische Durchfälle verursachen. Der hohe Kohlenhydratgehalt steigert das Risiko für Zivilisationskrankheiten. Übergewicht und Diabetes sind die Folge. Das Risiko für die Entstehung von Tumoren ist stark erhöht.
Irish Terrier erkranken häufig an Cystinurie. Im Nierenbecken, der Harnblase und den Harnleitern werden Konkremente abgelagert. Die Fütterung leicht verdaulicher tierischer Proteine wirkt sich positiv aus. Pflanzliches Eiweiß kann die Erbkrankheit begünstigen. Auch der Fettanteil sollte tierischen Ursprungs sein. Pflanzliches Fett ist nur sehr schwer verdaulich. Die Nieren werden stark belastet.
Der Hund sollte zweimal täglich gefüttert werden. Eine Futterbar mit hochgestellten Schüsseln verhindert zu schnelles Fressen. Alternativ ist die Verwendung von einem Antischlingnapf möglich.
Frisches Wasser sollte ständig zur Verfügung stehen.
Als Belohnung eignen sich getrocknete Fleischstücke oder Rinderhaut und Kauknochen.
Irish Terrier Pflege
Irish Terrier sind sehr pflegeleicht. Das rauhaarige Fell muss regelmäßig getrimmt und gebürstet werden. In Wuchsrichtung des Fells werden durch Zupfen abgestorbene Haare entfernt. Das Haarkleid darf nicht geschnitten werden. Farbe und Fellstruktur werden durch das Schneiden der Haare verändert. Das charakteristische Äußere geht verloren. Wird der Irische Terrier regelmäßig getrimmt, haart er kaum noch.
Häufiges Baden ist nicht notwendig. Schmutz und Staub kann aus dem rauen Fell leicht ausgebürstet werden.
Durch die regelmäßige Kontrolle der Hängeohren kann ein Parasitenbefall rechtzeitig erkannt werden. Rötungen und Absonderungen aus dem äußeren Gehörgang deuten auf eine Entzündung hin. Für die Reinigung des Gehörganges können milde Ohrreiniger verwendet werden. Das Ohr wird zuerst äußerlich gereinigt. Anschließend wird der Ohrreiniger in den Gehörgang getropft und einmassiert. Der herausgespülte Schmutz wird mit einem weichen Tuch entfernt.
Bei Bedarf müssen die Augen mit einem speziellen Reiniger gepflegt werden. Krusten aus dem inneren Augenwinkel werden entfernt. Die Ausbildung von Tränenstraßen wird verhindert.
Bei älteren Hunden werden die Krallen oft nicht mehr genügend abgenutzt. Zu lang gewachsene Krallen verhindern das korrekte Aufsetzen der Pfoten auf dem Boden. Arthrosen der Zehengelenke bilden sich schneller aus. Durch regelmäßiges Kürzen der Krallen wird der physiologische Bewegungsablauf unterstützt.
Regelmäßige Pflege der Ballen mit Pfotenbalsam schützt den Hund vor Verletzungen.
Die Zähne werden durch Kauen mechanisch von Zahnbelägen gereinigt. Zusätzlich können eine Zahnbürste und Zahncreme für Hunde verwendet werden. Die tägliche Reinigung der Zähne verhindert Zahnfleischentzündungen. Die Zähne bleiben bis ins Senioralter gesund.
Passendes Zubehör
Wird die Fellpflege nicht in einem Hundesalon durchgeführt, werden eine Bürste und Trimmkämme benötigt. Zwischendurch kann das Fell mit Trimmfingerlingen gepflegt werden.
Eine Futterbar mit höhenverstellbaren Schüsseln verhindert zu schnelles Fressen. Die Wasserschüssel sollte mindestens 750 ml Flüssigkeit beinhalten können.
Ein gemütlicher Liegeplatz bietet eine ideale Rückzugszone. Ist der Hund bereits älter, sollte ein orthopädisches Hundebett verwendet werden. Liegeschwielen an den Ellbogengelenken können so vermieden werden.
Der Irish Terrier kann mit einem Halsband oder einem Brustgeschirr geführt werden. Brustgeschirre entlasten die Halswirbel und verhindern Verspannungen der Muskulatur. Begleitet der Hund einen Jäger ist eine spezielles Führgeschirr und eine Jagdleine erforderlich.
Bei normalen Spaziergängen ermöglicht eine Laufleine mehr Bewegungsfreiheit.
Um den Hund in der Wohnung zu beschäftigen, sind besonders Futterbälle und Kongs geeignet. Auch Intelligenzspielzeug fördert die geistige Aktivität des Terriers.
Herkunft & Geschichte
Die Hunderasse ist wahrscheinlich die älteste irische Terrierrasse. Der Irish Terrier wurde direkt aus dem drahthaarigen Black- and- Tan- Terrier gezüchtet. Früher wurde der Hund vor allem für die Parforce Jagd auf Füchse verwendet. Sobald ein Fuchs sich in seinem Bau versteckte, wurde der Terrier nachgeschickt.
Der furchtlose Hund trieb den Fuchs wieder aus seinem Bau heraus. Der rote Terrier wurde aber auch als Hofhund eingesetzt. Begleitete er seinen Herren nicht bei der Jagd, musste er Ratten und Mäuse vertreiben. Auch der Schutz des Viehs gehörte zu seinen Aufgaben. Da sich der Terrier furchtlos in den Kampf stürzte, wurde er bei Hundekämpfen eingesetzt.
1847 wurde in Irland mit der Zucht eines selbstbewussten, intelligenten Terriers begonnen. Dieser war der direkte Vorfahre des heutigen Rotbarts. Bis 1880 traten noch viele verschiedene Fellfarben auf. In England und den USA wurde die rote Fellfarbe als Besonderheit betrachtet.
Hunde mit rotem Fell wurden bevorzugt für die Zucht verwendet. Der Irish Terrier wurde als erste aus Irland stammende Terrierrasse vom englischen Zuchtverband anerkannt. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wird nur noch die rote Fellfarbe als Standard anerkannt. Gestromt Terrier werden nicht mehr zur Zucht zugelassen.
1879 erfolgte in Dublin die Gründung des ersten Irish Terrier Rasseclubs. Die erste Präsentation auf einer Hundeausstellung erfolgt kurz danach in Glasgow. 1881 wurde der erste Rassestandard festgelegt. 1894 wurde die Rasse auch in Deutschland von einem Club vertreten.
Während des ersten Weltkriegs wurde der Irish Terrier von den Soldaten als Botenhund im Grabenkampf verwendet.
Seit 1932 wird die Rasse auch in der Schweiz systematisch gezüchtet.
Die heutige Zucht legt eher Wert auf Schönheit. Trotzdem hat sich die Rasse ihre Ursprünglichkeit bewahrt.