Kurzhaariger Ungarischer Vorstehhund (Magyar Vizsla)



Wesen:
Der kurzhaarige ungarische Vorstehhund – häufig auch als “Magyar Vizsla” bekannt – ist besonders als vielseitig einsetzbarer Jagdhund beliebt. Wegen seines unproblematischen Gemüts und seiner Fähigkeit, sich schnell anzupassen, kann er bei geeigneter Beschäftigung und Auslastung auch als perfekter Familienhund gehalten werden.
Charakter & Merkmale
Der Körperbau des kurzhaarigen ungarischen Vorstehhundes ist aerodynamisch geformt. Diese Rasse ist äußerst athletisch und kräftig. Die vom FCI anerkannte Hunderasse ist in Gruppe 7. Vorstehhunde Sektion 1 Kontinentale Vorstehhunde 1.1 Typ “Braque“ eingeteilt.
Diese Rasse ist in allen Farbnuancen von sandfarben bis zu einem dunklen Gold vertreten. Nach den vom FCI festgelegten Standards dürfen die Rassehunde einen bis zu 5 cm großen weißen Fleck auf der Brust haben. Weiterhin sollte er einfarbig sein.
Die Vzilas gehören mit ihrem bis zu 27 kg schweren Körper und einer Widerristhöhe von bis zu 64 cm zu den mittelgroßen Hunden. Hierbei sind die Hündinnen kleiner und leichter als die Rüden.
Die weiten Nasenlöcher ermöglichen den Magyar Vizslas besonders gut zu riechen. Aus diesem Grund können sie ihre Beute aus großer Entfernung erschnüffeln. Dazu trägt die gerade Nase der Hunde wesentlich bei. Die Ohren sind U-Förmig und liegen eng an. Ihre Ruten sind gerade und werden waagerecht getragen. Sie reichen ungefähr bis zum Sprunggelenk.
Ein Magyar Vizsla kann bis zu 14 Jahre alt werden.
Der Charakter der Vizslas ist äußerst angenehm. Sie sind besonders schlau und lernen gerne und schnell. Vizslas sehen ihr Herrchen als Partner. Daraus resultiert eine erfreuliche Beziehung. Allerdings sind die Magyar Vizslas überaus sensibel. Solltest du sie einmal anschreien oder grober behandeln, kann dies schwerwiegende Folgen haben.
Wenn du dir einen Vizla anschaffen möchtest, ist es wichtig Führungsqualitäten zu besitzen. Zusätzlich solltest du ein gutes Hundeverständnis haben. Damit ist es möglich, deinen Hund besser abzurichten.
Ein komplett sozialisierter Vizsla gilt als einer der besten Familienhunde. Hierbei benötigt der Vorstehhund allerdings ein wenig mehr Zeitaufwand. Sein Temperament und seine Lebensfreude muss unbedingt ausgelebt werden. Seine Familie sollte dem Magyar Vizsla immer genügend neue Herausforderungen bieten. Dann ist diese Rasse ein treuer, anhänglicher Begleiter, der immer und überall mit dabei sein möchte.
Kinder sind bei Anschaffung einer solchen Hunderasse überhaupt kein Problem. Durch die besondere Sensibilität sind Magyars tolle Spielgefährten. Die hohe Lernwilligkeit trägt zum guten Verständnis zwischen Hund und Kind bei. Haben sie sich erst mal an die Kinder gewöhnt, bilden diese Hunde einen ausgeprägten Beschützerinstinkt.
Die ungarischen Vorstehhunde können oft durch leichte Gestik und Mimik geleitet werden. Bei einem Magyar solltest du von einer Zwingerhaltung unbedingt absehen.
Fellpflege:
Haaren:
Energielevel:
Trainierbarkeit:
Kinder geeignet:
Kurzhaariger Ungarischer Vorstehhund Video
Die richtige Ernährung
Wenn du dir einen Welpen anschaffst, erkundige dich beim Züchter, welches Futter er gefüttert hat. Füttere den Welpen einige Zeit mit derselben Marke weiter. Da der Neuling schon genügend Aufregung wegen seiner neuen Umgebung haben wird, wäre eine Futterumstellung zu Anfang für ihn zu anstrengend. Somit wird sein Verdauungstrakt bei den ohnehin aufregenden Neuigkeiten nicht zu sehr überlastet.
Füttere deinen Welpen viermal am Tag zu denselben Uhrzeiten. Hat er nicht alles aufgefressen, lege das restliche Futter weg. Nachdem dein neuer Familienmitglied sich an seine neue Umgebung angepasst hat, kannst du – wenn nötig – mit der Futterumstellung beginnen.
Bei der Auswahl des Trocken- oder Nassfutters solltest du unter anderem auf folgendes achten: Deklaration und Inhalte des Trocken- bzw. Nassfutters sollten stimmen. Manche Marken enthalten Füll- bzw. Konservierungsstoffe oder ähnliches, die ein Hund nicht unbedingt verträgt und auch nicht braucht.
Besonders wichtig sind in der Wachstumsphase die Zufuhr von Phosphor und Kalzium. Dies garantiert einen gesunden Knochenbau. Dennoch solltest du darauf achten, dass zu viel davon den Wachstum der Welpe zu sehr ankurbeln würde, was insbesondere bei größeren Rassen schädlich auf den Knochenbau wirkt.
Die Menge und der Inhalt des Futters sollte somit auf die individuellen Bedürfnisse des Hundes abgestimmt sein.
Am besten sprichst du die individuelle Ernährung mit deinem behandelndem Tierarzt ab. Zusätzlich kannst du dich von erfahrenen Züchtern beraten lassen.
Du kannst deinen Magyar Vizsla selbstverständlich auch Barfen. Fleisch, Innereien und Knochen werden hier ebenso wie Fisch, Gemüse und Obst verfüttert. Das Barfen lehnt sich als Ansatzpunkt auf die Ernährungskultur der Wölfe an. Solltest du diese Ernährungsmethode in Erwägung ziehen, sprich unbedingt vorher mit deinem Tierarzt oder einem fachkundigen Ernährungsberater.
Besonders bei dem ungarischen Vorsteherhund sollen Bio Möhren Pellets die Pigmentierung fördern. Außerdem sollen sie sich positiv auf die Verdauung auswirken.
Und niemals vergessen: Dein Hund sollte immer genügend frisches Trinkwasser haben.
Kurzhaariger Ungarischer Vorstehhund Pflege
Vizlas haben einen kurzes, glattes Fell ohne Unterwolle. Deswegen benötigt der Vizsla nicht übermäßig viel Fellpflege. Das gelegentliche Bürsten des Fells mit einer geeigneten Bürste reicht vollkommen aus.
Solange diese Rasse nicht übermäßig schmutzig ist oder übel riecht, sollte sie nicht gewaschen werden. Wenn doch, ist ein Bad bzw. eine Dusche mit lauwarmen Wasser und einem hochwertigen Hundeschampoo empfehlenswert. Danach sollte er gründlich ausgespült und mit einem Handtuch abgetrocknet werden. Dafür kannst du auch einen Föhn verwenden. Der Föhn sollte auf die niedrigste Stufe eingeschaltet sein und nicht zu nah an den Körper gehalten werden.
Nach jedem Spaziergang solltest du den Körper des Vazslas auf Ungeziefer und Weiteres überprüfen. Die Pfoten und Zwischenräume auch, um sicher zu gehen, dass sich kein Kies und ähnliches festgesetzt hat.
Die Vizslas sind aktiv und temperamentvoll. Aus diesem Grund erübrigt sich meist das Krallen schneiden von selbst. Beim Toben auf Wiese und Wald wetzen sie sich größtenteils selbst ab. Dennoch solltest du die Länge der Krallen regelmäßig überprüfen. Lange Krallen, die nicht gestutzt werden, können zu Problemen im Gangwerk führen und die Körperhaltung des Hundes verändern, was gesundheitliche Defizite mit sich bringen kann.
Zur allgemeinen Pflege eines Hundes gehören auch die Augen und Ohren:
Die Augen sollten regelmäßig von angetrocknetem Tränenfluss befreit werden. Hierfür kannst du ein feuchtes Tuch, Küchenpapier oder Watte verwenden, indem du zart über die Bereiche streichst, die betroffen sind.
Die Ohren sollten ungefähr wöchentlich mit einem geeigneten Reiniger gesäubert werden. Achte darauf, dass die Ohren sauber bleiben. Damit kannst du Infektionen über die Ohrenwege vermeiden.
Um Zähne und Zahnfleisch gesund zu halten, ist eine regelmäßige Zahnpflege notwendig. Hierfür gibt es Zahnpasta und -bürste für Hunde. Gelegentlich kannst du deinem Hund auch Kauartikel geben, die auch der Zahnpflege dienen.
Passendes Zubehör
Einem Magyar Vizsla genügen größtenteils die üblichen Zubehörartikel für Hunde.
Zur Erstausstattung eines jeden Hundes gehört beispielsweise ein Hundebett, Futter- und Wassernapf, eine Hundeleine und das passende Halsband bzw. ein Hundegeschirr dazu.
Auf Spielzeuge für Denk- und Agility-Spiele freuen sich diese Hunde besonders. Somit sind sie genügend beschäftigt und werden herausgefordert.
Da die Vizslas kaum bis gar kein Unterfell haben sind sie äußerst kälteempfindlich. Beim freien Toben ist die Kälte für sie gut kompensierbar. Allerdings fangen die Hunde nach wenigen Minuten an der Leine stark an zu frieren. Hier empfehlen viele Vizsla-Besitzer einen wärmenden Wintermantel.
Herkunft & Geschichte
Die Wurzeln dieser Rasse dringen bis in das 10. Jahrhundert zurück. Demnach sollen die Magyaren die Vorfahren der Vizslas aus den russischen Steppen bis nach Ungarn mitgebracht haben. Hier wurden sie vom ungarischen Adel entdeckt und als Jagd- und Vorstehhund weitergezüchtet.
Der Ruhm dieser Rasse verblasste allerdings zu Anfang des 19. Jahrhunderts, da man sich eher auf englische und französische Rassen konzentriert hatte. Deshalb drohte die Rasse komplett zu verschwinden. Anfang des 20. Jahrhunderts feierten die Magya Vizslas dennoch ihr Comeback, sodass ab 1920 eine zielgerichtete Zucht begann.
Somit wurde am 29. Mai 1920 die “Ungarische Vizsla-Züchtervereinigung“ gebildet. Im Jahre 1936 war es dann soweit und die FCI kannte die Vizslas als Rasse an.
Mittlerweile ist der kurzhaarige ungarische Vorstehhund so populär, dass allein in Deutschland pro Jahr ungefähr 150 Welpen verzeichnet werden.
Des Weiteren wurde durch eine Kreuzung mit dem Deutsch Drahthaar eine neue Rasse aus ihr gezeugt und wurde 1965 vom FCI aufgenommen. Dabei handelt es sich um den drahthaarigen ungarischen Vorstehhund.