Shetland Sheepdog



Wesen:
Der Shetland Sheepdog wird auch kurz Sheltie genannt und ist ein perfekter Gefährte. Aufgrund seines freundlichen und unkomplizierten Wesens ist er auch für Anfänger geeignet. Jedoch sollte sich jeder im Klaren sein, wie viel Energie in diesem kleinen Hund steckt. Ist das zukünftige Herrchen oder Frauchen genauso bewegungsfreudig wie der Sheltie, steht einem erfreulichen Zusammenleben nichts im Wege.
Charakter & Merkmale
Der Shetland Sheepdog stammt ursprünglich von den Shetland Inseln. Sein Äußeres erinnert stark an einen Langhaar Collie. Zwar sind die beiden verwandt, allerdings ist der Sheltie wesentlich kleiner. Sein Fell ist lang und dicht. Auffällig sind die üppige Mähne und die Halskrause.
Die Unterwolle ist fein und weich, aber gleichzeitig sehr voll. Die Fellfarbe weist eine große Vielfalt auf. Zwar dominieren Braun- und Weißtöne, es kommen aber auch Schwarz und Blue-merle vor. Letzteres geht auf einen Gendefekt zurück, der leider zu Blindheit und Taubheit führen kann.
Shelties haben einen freundlichen und verspielten Charakter. Sie lernen schnell, sind lebhaft und gut zu erziehen. Sie binden sich stark an ihre Bezugsperson und begegnen Fremden eher reserviert. Trotzdem bleiben sie auch Unbekannten gegenüber freundlich und werden selten nervös.
Shelties haben ein offenes Wesen. Allerdings wird ihnen auch eine gewisse Sturheit nachgesagt und eine Neigung zum Bellen. Das ist jedoch mit einer konsequenten und liebevollen Erziehung in den Griff zu bekommen.
Dieser wachsame und gutmütige Hund kann auch in einer Großstadtwohnung gehalten werden. Die Voraussetzung hierfür ist, dass er genügend Beschäftigung bekommt und die Bezugsperson so oft wie möglich Spaziergänge mit ihm unternimmt. Spaziergänge gestalten sich entspannt aufgrund des in der Regel geringen Jagdtriebs.
Da es sich um Hütehunde handelt, reagieren sie schnell auf Bewegungsreize. Abhängig vom individuellen Jagdtrieb rennt der Hund dann eventuell doch einmal los. Mit einem „Nein“ pfeifst du ihn allerdings schnell wieder zurück. Dazu ist eine gute Erziehung notwendig. Sofern diese gegeben ist, sind auch Spaziergänge in der Fußgängerzone kein Problem.
Für aktive Anfänger ist der Shetland Sheepdog ein unkomplizierter Begleiter. Die Bereitschaft, Zeit und Liebe in die Beschäftigung mit dem Tier zu investieren, wird vorausgesetzt. Dann werden Mensch und Tier Spaß in der Natur und auf dem Hundesportplatz haben. Das hohe Bewegungsbedürfnis sollte dem zukünftigen Halter also klar sein.
Shelties sind sensibel und kommen mit sehr strengen und launischen Menschen weniger zurecht. Das liegt daran, dass sie Stimmungsveränderungen in ihrem Umfeld direkt wahrnehmen. Ein liebevoller Umgang ist darum sehr wichtig. Dennoch sollte die Erziehung konsequent genug sein, um ein entspanntes Zusammenleben zu ermöglichen.
Mit anderen Haustieren und Hunden verstehen sie sich gut und am besten mit anderen Shelties. Hunden, die auf Ärger aus sind, gehen sie aus dem Weg. Vor allem für junge Shelties sind Welpenspielstunden sinnvoll. Hier können sie durch den Kontakt zu gleichaltrigen Artgenossen wichtige Verhaltensweisen lernen.
Auch mit Kindern versteht der Sheltie sich gut, so lange diese seine Rückzugsorte respektieren.
Fellpflege:
Haaren:
Energielevel:
Trainierbarkeit:
Kinder geeignet:
Shetland Sheepdog Video
Die richtige Ernährung
Bei der Ernährung stellt der Shetland Sheepdog recht geringe Ansprüche. Das macht die Fütterung in der Regel unkompliziert. Dennoch sollte diese so abwechslungsreich wie möglich sein. Nur so werden mögliche Mangelerscheinungen verhindert. Besonders bedeutsam ist, dass alle wichtigen Nährstoffe im Futter enthalten sind. Und zwar unabhängig davon, ob BARF, Trocken- oder Nassfutter angeboten wird.
Die Frage nach dem richtigen Futter hängt ebenfalls davon ab, was dem Hund schmeckt. Aber die Ernährungsform wird auch vom Alter und der Aktivität mitbestimmt. Außerdem muss die Ernährung an Übergewicht oder bestimmten Allergien angepasst werden. Die Futtermenge und die Häufigkeit der täglichen Mahlzeiten hängen ebenfalls von diesen Punkten ab.
Wenn du die Rippen nicht mehr ertasten kannst, sollte die Futtermenge reduziert werden. Gleichzeitig ist eine vermehrte körperliche Aktivität angebracht. Proteine stellen die wichtigste Energiequelle dar. Aber auch der Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen sollte gedeckt werden. Ausreichend Kohlenhydrate und Ballaststoffe gehören ebenso zu einer ausgewogenen Ernährung.
Herrchen und Frauchen sollten außerdem auch immer darauf achten, dass genügend frisches Trinkwasser zu Verfügung steht. Es kann auch ab und an ein Knochen gegeben werden, um Zahnstein entgegen zu wirken. Nur dürfen keine gekochten Geflügelknochen angeboten werden, da diese splittern.
Rohkost wird ebenfalls vom Sheltie gern genommen. Aber es darf niemals rohes Schweinefleisch verfüttert werden.
Shetland Sheepdog Pflege
Im Allgemeinen sind Shetland Sheepdogs recht anspruchslos hinsichtlich der Pflege. Obwohl ihr Fell sehr lang ist, muss es nicht übermäßig behandelt werden. Regelmäßiges Bürsten reicht meist schon aus. Die Haare sind sehr dünn und glatt, daher verfilzen sie nicht und nehmen kaum Schmutz an.
Shelties sind in der Regel gesund und robust. Allerdings neigen sie zu Augenerkrankungen und MDR-1, einer Stoffwechselerkrankung. Diese hat zur Folge, dass manche Arzneimittel nicht vertragen werden. Außerdem sind Fälle von Epilepsie und Herzerkrankungen bekannt.
Shelties mit einem Blue-Merle Farbton sollten nicht miteinander verpaart werden. Hier besteht ein höheres Risiko für Blindheit und Taubheit.
Dies sollte aus gesundheitlichen und Tierschutzgründen beachtet werden. Auch die Erbkrankheit Collie Eye Anomaly ist möglich. Sie betrifft den Augenhintergrund und hat Sehbeeinträchtigungen zur Folge.
Das lange und dichte Fell lässt schnell vermuten, dass Shelties im Sommer zu heiß wird. Doch diese Befürchtung ist unbegründet. Der jahreszeitlich bedingte Fellwechsel reguliert die Körpertemperatur von ganz allein.
Um dem Shetland Sheepdog heiße Sommertage dennoch erträglicher zu machen, sollte immer für frisches Wasser und Schatten gesorgt sein. Auch ein Hundepool kann Abkühlung verschaffen. Spaziergänge in der Mittagshitze sind zu vermeiden.
Vom Scheren des Fells wird mittlerweile abgeraten, da es Haarausfall nach sich ziehen kann. Bei geschorenem Fell kann es schneller zu Sonnenbrand kommen. Dabei wird die Haut im schlechtesten Fall nachhaltig geschädigt, sodass an diesen Stellen wenig oder gar kein Fell mehr nachwächst.
Im Winter schützt das dichte Fell den Hund vor Kälte, Nässe und Wind. Ansonsten muss nicht auf mehr geachtet werden als bei anderen Hunden auch. Regelmäßig wahrgenommene Termine zur Impfung und Entwurmung sowie die Kontrolle auf Parasitenbefall sind selbstverständlich.
Auch auf die Sauberkeit von Augen, Ohren und After sowie die Zahngesundheit sollte geachtet werden.
Passendes Zubehör
Shelties sind sehr aktive Hunde. Sie genießen die Zeit mit Herrchen oder Frauchen und die täglichen ausgiebigen Spaziergänge mit ihnen. Wegen des agilen Charakters dieser Hunde sind diverse Hundesportarten schon beinahe Pflicht. Sie brauchen und wollen viel körperliche und mentale Auslastung und lieben Abwechslung.
Deshalb sind sie für Agility, Dogdancing, Flyball oder andere Breitensportarten schnell zu begeistern. Sie können auch zu Assistenz-, Rettungs- oder Therapiehunden ausgebildet werden.
Wie alle Hunde freuen sich Shelties auch über ein Leckerlie zwischendurch. Hierbei sind allerdings die Inhaltsstoffe zu beachten. Sonst hat die kleine Belohnung zwischendurch womöglich nachteiligen Einfluss auf die Gesundheit.
Auch mit verschiedenen Spielzeugen kannst du deinem Sheltie eine Freude machen. Da sie allerdings recht reizempfindlich sind, wird zu Spielzeug geraten, welches nicht quietscht.
Als weiteres Zubehör sind Bürste und Kamm ratsam. Ebenso wie Zeckenzange und Fellschere. Wie anderen Hunde auch, sollten dem Sheltie stabile, gut zu reinigende Näpfe zur Verfügung stehen und natürlich auch ein Körbchen oder eine Decke. Halsband bzw. Geschirr und Leine sind natürlich auch notwendig.
Herkunft & Geschichte
Der Sheltie hat seine Wurzeln in Großbritannien. Genauer gesagt stammt er von den Shetland Inseln vor der Küste Schottlands. Daher lautet sein offizieller Name auch Shetland Sheepdog. Trotz der sichtlichen Verwandtschaft zum Collie verhinderten Collie-Züchter die Bezeichnung „Shetland Collie“.
Die kleine Statur des Shetland Sheepdog ist vermutlich auf eine Anpassung an das raue Klima zurückzuführen. Ähnlich wie bei den kleinen Shetland Ponys.
Wahrscheinlich waren die Menschen froh über einen kleineren Hund, der weniger Futter brauchte. Denn viel gab die karge Landschaft nicht her. Auf den Inseln gibt es keine großen Raubtiere, gegen welche die Shelties die Schafherden beschützen müssten. Das wird ebenfalls als Grund für die geringe Größe vermutet.
Trotz ihrer kleinen Statur sind Shetland Sheepdogs sehr gute Hütehunde. Sie sind wendig und schnell und arbeiten nahezu selbstständig. Geringe Anweisungen des Schäfers reichen bereits aus. Manchmal sind auch gar keine Befehle nötig.
Neben der Verwandtschaft mit dem Collie sind auch genetische Einflüsse von Zwergspaniel und Zwergspitz möglich.
Bereits im Jahr 1914 erkannte der britische Kennel Club den Sheltie als eigene Rasse an. Die offizielle Anerkennung durch die Fédération Cynologique Internationale erfolgte erst 1954. Der Shetland Sheepdog wird in Deutschland von zwei Vereinen im VDH betreut. Einmal vom Shetland Sheepdog Club Deutschland und der zweite Verein ist der Club für Britische Hütehunde.