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Berger de Picardie

Wesen:

Intelligent, Selbstständig, Dickköpfig
Größe: Mittel
Höhe: 55-65 cm
Gewicht: 23-32 kg
Lebenserwartung: 13 Jahre
Felltyp: Langhaar
Farben: Braun-grau
FCI Gruppe: Hütehunde – Treibhunde

Die Hunderasse des Berger de Picardie stammt ursprünglich aus Frankreich. Seit 2005 hat der sturköpfige Schäferhund jedoch auch die Kinoleinwände im Film Winn-Dixie: Mein zotteliger Freund erobert. Auch Filmfans hier in Deutschland ist er aus den deutschen Krimis Winterkartoffelknödel (2014), Schweinskopf al dente (2016) und Grießnockerlaffäre (2017) bekannt.

Berger de Picardie
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Charakter & Merkmale

Der Berger wird in der Rassennomenklatur der FCI –Federation Cynologique Internationale – in die Gruppe der Hüte- und Treibhunde gezählt. Zu dieser Gruppe zählen unter anderem auch der Deutsche Schäferhund, der Border Collie, der Welsh Corgie und der australische Schäferhund. Hütehunde zeichnen sich prinzipiell durch ihre hohe Loyalität ihrem Besitzer gegenüber und ihre Intelligenz aus.

Seit Anfang des 19. Jahrhunderts versuchten Züchter diese Rasse stark zu drosseln. Das führte über die letzten Jahre dazu, dass der Berger de Picardie bis in die Neunziger ein hohes Inzuchtpotential aufwies. Züchter versuchen das seitdem wieder in Griff zu kriegen.

Der Berger wird häufig auch als französischer Schäferhund bezeichnet. Viele Hundeliebhaber legen sich diese Rasse gerade wegen ihrer Zuverlässigkeit als Familienhund zu.

Durch seinen Ursprung als Schäferhund erweist sich der Berger als stur und sehr selbständig zugleich. Seine Treue zu seinem Besitzer zeichnet sich auch durch sein Misstrauen gegenüber Fremden aus. Häufig ist diese Rasse etwas schwer zu erziehen, was dem Charakter zuzuschreiben ist. Das ist jedoch mit Geduld, Konsequenz und einem hohen Einfühlungsvermögen durchaus machbar.

Seine positive, aufgedrehte Art macht den Berger zu einer richtigen Sportskanone. Er braucht viel und regelmäßig Auslauf. Nicht nur seine Kondition, sondern auch seine Intelligenz sollten mit Agility Spielen gefordert und gefördert werden. Nur so ist er ausgeglichen, was die Erziehung erheblich erleichtert.

Das Erscheinungsbild des Berger de Picardie ist stets freundlich. Die großen, spitzen und hochstehenden Ohren betonen seinen aufmerksamen Charakter. Das lange, zottelige Fell ist gerade und braun-grau und lädt zum Kuscheln und Schmusen ein. Das Fell ist außerdem sehr dicht und wind- und wetterfest. Das hat diese Rasse ihrer Vergangenheit als Schäfer- und Hütehund zu verdanken hat. Der Berger erreicht für gewöhnlich ein Gewicht von zwischen 23 und 32 Kilogramm, wobei Weibchen meist leichter sind, als Männchen.

Der Berger wird circa dreizehn Jahre alt. Durchschnittlich wächst diese Hütehunderasse zu einer Widerristhöhe von etwa 55 bis 65 cm heran. Das ist in etwa so viel, wie beim Deutsche Schäferhund.

Der Charakter des Berger ist aufgeweckt und voller Energie. Eine hohe Ausdauer und ein niedriger Energieverbrauch wurden über die Jahre, wie bei anderen Hütehunden, angezüchtet. Der Berger ist vor allem durch seine hohe Intelligenz und Eigenständigkeit bekannt. Gleichzeitig ist er ein bisschen dickköpfig und sehr selbständig. Als Familienhund wird er sehr geschätzt, denn er geht sehr vorsichtig und behutsam mit Kindern um und ist stets geduldig. Familien, die einen Berger besitzen, schätzen auch seinen ausgeprägten Schutzinstinkt und seine Sensibilität.

Durch seine Sturheit befürchten viele Hundeliebhaber, der Berger der Picardie sei nur schwer zu erziehen. Seine Selbständigkeit ist nämlich auch mit einer hohen Alarmbereitschaft und mit Misstrauen verbunden. Genau das ist jedoch für Hütehunde sehr wichtig.

Der Berger wird heutzutage nicht mehr so häufig für das Hüten von Tierherden eingesetzt, sondern eher als Familienhund. Hier kann seine Eigensinnigkeit tatsächlich im Weg stehen und die Erziehung erschweren. Als Besitzer solltest du viel Geduld und Hingabe mitbringen. Der Berger ist sehr intelligent und lernfähig. Jedoch kann es passieren, dass er tatsächlich den Sinn hinter einer Übung oder eines Befehls hinterfragt.

Du solltest für die Erziehung eines Bergers am besten bereits Erfahrung mit Hunden haben. Mit Beharrlichkeit, Einfühlungsvermögen und Konsequenz kannst du den zotteligen Dickkopf richtig trainieren. So bindest du ihn auch perfekt in seine Umgebung ein.

Fellpflege:

Wenig
Mittel
Intensiv

Haaren:

Wenig
Mittel
Intensiv

Energielevel:

Wenig
Mittel
Viel

Trainierbarkeit:

Wenig
Mittel
Gut

Kinder geeignet:

Weniger
Mit Aufsicht
Perfekt

Berger de Picardie Video

Die richtige Ernährung

Das aktive und aufgedrehte Wesen des Berger de Picardie verlangt eine ausgewogene und gesunde Ernährung. Gleichzeitig hat er keine hohen Ansprüche an sein Futter. Die Rasse weist prinzipiell eine hohe Gesundheit und kaum Unverträglichkeiten auf. Somit ist sowohl das Füttern von herkömmlichem Futter, wie Nass- und Trockenfutter, als auch eine BARF-Fütterung möglich.

Natürlich hängt die Fütterungsmethode von dir ab und wie du sie am besten in deinen Alltag integrieren kannst. Wichtig ist dabei nur, dass du bei einem Futter bleibst. Generell vertragen Hunde einen häufigen Wechsel des Futters nicht gut, da sich die Verdauung stets umstellen muss.

Achte außerdem auf die Inhaltsstoffe des Futters, vor allem, wenn du dich für Nass- oder Trockenfutter entscheidest. Die Hundenahrung sollte keinen Zucker, keine Geschmacksverstärker und kein Getreide enthalten. Des Weiteren sollte es sich aus genügend Mineralstoffen und Vitaminen zusammensetzen. Der der Berger sollte in jedem Fall ausreichend versorgt sein. Frag gerne bei deinem Tierarzt oder in einer Tierhandlung nach, welche Nährstoffe dein Berger braucht. Das ist abhängig von Geschlecht, Alter und Größe.

Wichtig ist, dass das Futter nur natürlich Kohlenhydrate und OMEGA-3-Fettsäuren enthält. Dabei ist es egal, ob es sich um selbstgekochtes BARF oder Dosen-/Trockenfutter handelt. Die Kohlenhydrate sind wichtig für das aktive Leben des Bergers. Die Fettsäuren unterstützen die Hirnfunktion, pflegen Muskeln und Gelenkte und fördern die Nierenfunktion.

Berger de Picardie Pflege

Der Berger de Picardie hat zwar ein langes, zotteliges Fell. Doch dieses ist recht einfach zu pflegen. Es lässt sich schnell und mit kaum Widerstand bürsten. Nutze dafür eine einfache Fellbürste aus der Tierhandlung. Achte dabei nur darauf, dass die Borsten der Bürste die Haut des Hundes nicht verletzen können.

Durch die richtige Ernährung und mit ein wenig Pflegeprodukten, wie Fellöl, bleibt die Mähne des Bergers stets gesund, glänzend und gepflegt. Achte bitte darauf, den Hund nicht zu oft zu baden. Wie andere Rassen hat auch der Berger eine sich sehr langsam regenerierende Hautflora. Durch zu häufiges Baden kann die Haut stark austrocknen, was wiederum einen negativen Effekt auf das Fell haben kann.

Einige Schmutzreste können, wenn sie getrocknet sind, mit einer Bürste oder einem Kamm ausgebürstet werden. Es empfiehlt sich Hunde generell nur alle acht bis zehn Wochen zu baden. Nutze dafür ein spezielles, schonendes und rückfettendes Hundeshampoo und keine Produkte für Menschen.

Wie bereits erwähnt gehört der Berger de Picardie zu den gesundheitlich sehr robusten Hunderassen. Das sollte allerdings nicht bedeuten, dass der regelmäßige Besuch beim Tierarzt ausbleibt. Zwei bis drei Checks beim Veterinär pro Jahr sollten stattfinden, auch wenn der Hund keine Anzeichen einer Krankheit aufweist.

Passendes Zubehör

Der Berger de Picardie benötigt kein ungewöhnliches Zubehör. Es bietet sich in jedem Fall eine robuste Leine an. Auch sinnvoll ist eine lange Schleppleine an, sodass er sich auch auf großen Wiesen und Feldern frei bewegen kann.

Bezogen auf seine Pflege genügt eine hochwertige Hundebürste, ein pflegendes Hundeshampoo und ein Fellpflegeöl.
Möchtest du, vor allem im Sommer, das Fell deines Bergers kürzen, solltest du dir auch eine Fellschere und eine Schermaschine besorgen.

Mit einem ausreichend großen Futter- und Wassernapf bist du bestens für seine Fütterung ausgestattet. Lege dir gerne auch Agility- und Trainingsspielzeuge zu. So hat deine Fellnase schöne und spaßige Herausforderungen.

Berger De Picardie Geschichtsbild

Herkunft & Geschichte

Der Berger de Picardie stammt, aus Frankreich. Genauer gesagt kommt er aus der nordfranzösischen, historischen Region Picardie. Er gilt als eine der ältesten französischen Rassen. Allerdings ist nicht sicher, ob der Berger tatsächlich aus exakt dieser Gegend stammt. Seine rassische Abstammung wird im 9. Jahrhundert v. Chr. vermutet und führt zu den keltischen Hunden. Dies ist aber eine These, die sich nicht genau belegen lassen kann.

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts ist diese Hunderasse in gesamten Nordwesten Europas verbreitet. Anfang des Ersten Weltkrieges wurden erste Zuchtversuche unternommen, die jedoch erst einmal schiefgingen. Die Hoffnung, die Rasse in ganz Europa bekannter zu machen, schwand.

Der französische Züchter Cotte rettete die im Zweiten Weltkrieg fast vergessene Hunderasse. Bekanntlich machte er sich in der Region Picardie auf den Weg und klapperte sämtliche Bauernhöfe nach Hunden ab, die dem Berger sehr ähnelten. Die Kreuzungen aus diesen Hunden werden heute als die ursprüngliche Form des Berger de Picardie bezeichnet.

Auch heute noch gilt die Rasse des Bergers aus Frankreich als eher selten. Jedoch gibt es mittlerweile einige Züchter in ganz Europa, die sich der Erhaltung der Rasse verpflichtet haben. In Deutschland gibt es den Club für französische Hirtenhunde e.V.. Drei deutsche Züchter im Verein befinden sich in Kassel, Lüdenscheid und Hammah.

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