Maremmen-Abruzzen-Schäferhund

Wesen:

Zielstrebig, Konzentriert, Intelligent
Größe: Groß
Höhe: 60-73 cm
Gewicht: 45 kg
Lebenserwartung: 9-15 Jahre
Felltyp: Langhaar
Farben: Weiß
FCI Gruppe: Hütehunde – Treibhunde

Der Maremmen-Abruzzen-Schäferhund ist ein Herdenschutzhund. Er ist in der Gruppe 1, Sektion 1, FCI Nr. 201 aufgeführt und gilt als hochspezialisierter Schutzhund. Seine Aufgabe ist die Bewachung und der Schutz von Herden, die er selbständig durchführt. Er weist Wesensmerkmale auf, die sich deutlich von denen vieler anderer Hunderassen unterscheiden. Er braucht viel Auslauf und eine sinnvolle Beschäftigung. Als Stadthund ist er auf keinen Fall geeignet.

Maremmen-Abruzzen-Schäferhund
Artboard 26

Charakter & Merkmale

Die Hirten bevorzugen immer weiße Hunde. Bei einem Wolfsangriff kann das Tier nicht versehentlich getötet werden. Der Rassestandard ist nach wie vor weiß. Leicht hellere Schattierungen werden toleriert. Das Haar des Maremmen-Abruzzen-Schäferhundes ist gewellt und lang. Der Kopf, der mit seiner Halsmähne an einen Bären erinnert, hat eng anliegende, hängende Ohren.

Die kleinen Augen sind tief gesetzt. Verschiedene Nasenfarben sind erlaubt. Die Lefzen müssen voll pigmentiert sein. Rüden haben im Standard eine Schulterhöhe von 65 bis 73 cm. Hündinnen sind 60 bis 68 Zentimeter hoch. Die kräftigen Hunde wiegen bis zu 45 Kilogramm.

Die Hirten haben über Jahrhunderte ein Wesen gezüchtet, das in der Lage ist, eine Herde ohne große Anweisungen zu bewachen. Diese Hunde beschützen die Herde mit Entschlossenheit und Mut. Sie nehmen keine Rücksicht auf ihr eigenes Leben. Sie sind selbstsicher, unabhängig und gewissenhaft.

Diese Hunde können ihre eigenen Entscheidungen treffen. Diese Charaktereigenschaften sind den Herdenschutzhunden nicht abzugewöhnen. Gebrauchshunde sind keine unterwürfigen Helfer, sie sind Anarchisten. Sie folgen den Befehlen ihres Besitzers nur dann, wenn diese für ihn logisch erscheinen. Man vergleicht sie scherzhaft mit Katzen, die einen gewissen Eigensinn haben.

Als Besitzer eines solchen Hundes muss du geduldig, konsequent und stark sein. Die Erziehung kann nur ruhig und gewaltfrei erfolgen. Gewalt wird bei diesem Hund das Gegenteil bewirken. Beachte, dass der Hund fremden Menschen gegenüber misstrauisch ist. Er lässt sich nicht gerne anfassen. Er braucht auch eine große, individuelle Distanz zum Menschen. In der Dämmerung ist dieser Herdenschutzhund besonders wachsam. Deshalb sollte man ihn tagsüber an Dinge gewöhnen, die er noch nicht kennt.

Der Maremmen-Abruzzen Schäferhund wird nicht so schnell reif wie andere Hunde. Er überschreitet die für andere Hunde angegebenen 18 Monate. Bis zum dreißigsten Lebensmonat kann es vorkommen, dass der Hund seinen Rang im Rudel neu definiert. Das Rudel kann der Besitzer oder die Familie sein. Er kann dann ein gewisses Aggressionspotential zeigen.

Diese Rassen wurden von den Italienern als Herdenschutz- und Hofhunde gehalten. Man ermöglichte ihm eine engere Bindung an die Familie. Dadurch wurden typische Wesensmerkmale abgeschwächt. Diese schwächten sich auch in der Zucht ab.

Es bildete sich ein Wesenszug heraus, der ihn zusätzlich zum Familienhund machte. Diese Rasse ist kein Schmusehund. Sie schmeichelt auch nicht, aber sie hängt sehr an ihrem Besitzer. Deshalb kann man sie auch als Freund und Beschützer der Kinder in der Familie halten. Sie braucht aber eine gute Sozialisierung von klein auf und eine konsequente Erziehung.

Fellpflege:

Wenig
Mittel
Intensiv

Haaren:

Wenig
Mittel
Intensiv

Energielevel:

Wenig
Mittel
Viel

Trainierbarkeit:

Wenig
Mittel
Gut

Kinder geeignet:

Weniger
Mit Aufsicht
Perfekt

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Mehr Informationen

Die richtige Ernährung

Achte bei der Auswahl des Futters darauf, dass es hochwertige Zutaten enthält, ausgewogen ist und den Bedarf deines Hundes deckt. Alter, Grösse bzw. Gewicht, Aktivität und Gesundheitszustand spielen dabei eine wichtige Rolle. Bei der Futtermenge solltest du dich an die Empfehlungen des Herstellers halten.

Leckerlis sollten nur in Maßen gefüttert und von der Grundnahrung abgezogen werden, um Übergewicht zu vermeiden.

Welpen können 4-6 mal täglich gefüttert werden. Die Anzahl der Mahlzeiten sollte allmählich auf 2 pro Tag reduziert werden, bis der Hund ausgewachsen ist. Nach den Mahlzeiten sollte eine Ruhepause eingehalten werden.

Frisches Trinkwasser sollte jederzeit zur Verfügung stehen.

Gesundheit & Pflege

Das lange, schwere und dichte Fell deines Hundes muss täglich gebürstet werden. Verfilzungen können zu Ekzemen führen. Verfilzungen im Fell können auch zu einem Wärmestau führen. Darunter leidet dein Hund. Untersuche regelmäßig die Ballen an den Pfoten. Manchmal wächst das Fell zwischen den Ballen heraus und muss geschnitten werden.

In der Regel ist der Maremmen-Abruzzen-Schäferhund gesund. Es können jedoch erbliche Augenkrankheiten auftreten. Hüftgelenkserkrankungen wie Hüftgelenksdysplasie werden häufig diagnostiziert. Das kann die Beweglichkeit einschränken. Wenn du züchten möchtest, solltest du den Tierarzt konsultieren. Eine Untersuchung und Beurteilung der Augen und der Hüfte deines Hundes sind unerlässlich.

Passendes Zubehör

Ein normales, breites Hundehalsband ist ausreichend. Zum Schlafen sollte das Tier ein Hundekissen oder einen großen Hundekorb haben. Für den Tierarztbesuch in der Stadt empfiehlt sich eine stabile Lederleine.

Für die Fellpflege solltest du ein mildes Hundeshampoo zu Hause haben. Den Hund nur in Ausnahmefällen baden. Solange er nicht voller Schlamm ist, reicht Bürsten. Eine spezielle Bürste für das lange Fell und eine Krallenzange sind sinnvoll.

Spielzeug braucht diese Rasse kaum. Auch für den Hundesport ist diese Rasse nicht geeignet. Weder für Agility noch für den Hundeplatz. Denn für Gehorsam aufs Wort oder auf Handzeichen ist dieser Hund überhaupt nicht zu haben. Er braucht eine gezielte Aufgabe, die seinem Wesen entspricht. Dabei fühlt er sich wohl. In einer Stadtwohnung würde er verkümmern. Du solltest täglich mindestens zwei Stunden Zeit für deinen Hund haben. Viel Bewegung ist für einen gesunden, ausgewachsenen Hund sehr wichtig.

Weitere Dinge, die dein Hund braucht, sind ein Wasser- und Futternapf, eine Zeckenzange, eine Zahnbürste und Zahncreme für Hunde, eine Transportbox für den Transport im Auto und ein Erste-Hilfe-Set. Am besten fragst du deinen Tierarzt, was in den Erste-Hilfe-Kasten gehört.

Maremmen Abruzzen Schäferhund Geschichtsbild

Herkunft & Geschichte

Dieser besondere Hirtenhund hat seinen Namen von zwei italienischen Regionen. Der Name stammt von der Region Maremma. Das war vor etwa hundert Jahren ein von Malaria befallenes Sumpfgebiet. Der zweite Name leitet sich von den Abruzzen ab, deren Apennin-Gebirge bis zu 3000 Meter hoch ist. Im Winter zogen sich die Hirten mit ihren Herden an die karge Küste der südlichen Toskana zurück. In den Bergen des Apennin fanden sie oft kein Futter mehr. Aus diesem Grund waren die weißen Herdenschutzhunde auch genetisch miteinander verwandt.

Die Ursprünge dieser Hunde reichen fast bis in die Vorgeschichte zurück. Ihre Vorfahren sollen aus dem Hochland von Tibet stammen. Um 2000 v. Chr. zogen die Nomadenvölker unaufhaltsam nach Westen. Sie suchten fruchtbares Land und brachten ihre Herden und Hunde mit. Diese Hunde beschützten die Herden. Sie gelten als die Vorfahren aller Herdenschutzhunde der Welt.

In den folgenden Jahrhunderten erreichten die Nomaden das Asowsche Meer in der Ukraine. Hier bildeten sich zwei Gruppen. Sie nahmen unterschiedliche Wege. Eine Gruppe folgte der Route in das heutige Westeuropa. Die zweite Gruppe zog in Richtung östliches Mittelmeer. Mit der Zeit veränderten sich nicht nur die Menschen, sondern auch die Hunde. Sie nahmen die Eigenschaften an, die für die Arbeit und den Schutz der Herden notwendig waren.

Die drei wichtigsten Hunderassen der Antike stammen vom tibetanischen Molosser ab. Zu ihnen gehörte der Canis Pastoralis, der die Hirten begleitete und ihre Herden beschützte. Wie die Vorfahren der Herdenschutzhunde nach Italien kamen, ist nicht bekannt. Wahrscheinlich hatten alle Nomadenvölker einen weißen Canis Pastoralis bei sich. Er konnte nur unter bestimmten Umweltbedingungen überleben – dort, wo es Wölfe oder Bären gab. Die beiden getrennten Rassen wurden 1950 zu einer Rasse vereinigt.