Holländischer Schäferhund
Wesen:
Der Holländische Schäferhund wird auch Hollandse Herdershond genannt. Diese Hunderasse ist in Deutschland kaum bekannt. Die mittelgroße Rasse ist eng mit dem Belgischen Schäferhund verwandt. Er ist als Familienhund ebenso beliebt wie als Begleiter für aktive Menschen (z.B. beim Joggen, Reiten oder Radfahren).
Charakter & Merkmale
Der Holländische Schäferhund wurde 1960 von der FCI als eigenständige Rasse anerkannt. Er ist in der Standardliste in der Gruppe 1, Sektion 1 unter der Nummer 223 aufgeführt. 2012 wurde der Holländische Schäferhund in den American Kennel Club (AKC) aufgenommen.
Der Holländische Schäferhund ist mittelgroß und gut bemuskelt. Sein Körper ist kräftig und gut proportioniert. Die großen Ohren sind aufrecht und sehr beweglich. Die Kopfform ist länglich mit niedriger Stirn. Die mittelgroßen, dunklen und mandelförmigen Augen sind leicht schräg gestellt.
Es gibt drei Fellvarianten: Langhaar, Kurzhaar und Rauhaar. Kurz- oder langhaarige Hunde sind silber- oder goldgestromt. Die Farbschattierungen können sehr hell bis mittel oder sehr dunkel sein. Rauhaarige Hunde können auch blaugrau, pfeffer- oder salzfarben sein.
Der Holländische Schäferhund ist sehr ausdauernd. Er braucht Beschäftigung und viel Bewegung, aber auch geistige Herausforderung.
Diese Hunderasse zeigt ein lebhaftes Wesen und einen intelligenten Ausdruck. Der Holländische Schäferhund gilt als treu und zuverlässig. Er ist stets aufmerksam und wachsam. Als Hütehund arbeitet er gerne und ausdauernd mit seinem Besitzer zusammen. Selbstständig erledigt er alle ihm übertragenen Aufgaben.
Der Holländische Schäferhund gilt als spätreif. Er ist erst mit drei bis vier Jahren richtig ausgewachsen und wesensfest. Die temperamentvolle Rasse braucht eine konsequente und einfühlsame Erziehung. Eine harte Hand oder ungerechte Behandlung verträgt der sensible Holländische Schäferhund jedoch nicht. Bei einer vertrauensvollen und emotionalen Bindung ist er gehorsam und enorm leistungsfähig. Dies zeigt er vor allem im Hundesport oder bei gemeinsamen Aktivitäten wie Joggen, Radfahren oder spannenden Spielen in der Natur.
Als zuverlässiger und liebenswerter Begleiter ist er für das Familienleben geeignet. Er spielt gerne mit Kindern, wenn diese ihn respektvoll behandeln. Sein Beschützerinstinkt schließt seine Familie mit ein. Freunde und Bekannte werden von ihm freundlich begrüßt.
Der Holländische Schäferhund fühlt sich in einer kleinen Wohnung nicht wohl. Er braucht Platz zum Toben und viel Auslauf. Auch eine isolierte Zwingerhaltung schadet seinem Charakter. Optimal ist eine ländliche Gegend mit viel Auslauf im Garten oder in der freien Natur.
Fellpflege:
Haaren:
Energielevel:
Trainierbarkeit:
Kinder geeignet:
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Mehr InformationenDie richtige Ernährung
Achte bei der Auswahl des Futters darauf, dass es hochwertige Zutaten enthält, ausgewogen ist und den Bedarf deines Hundes deckt. Alter, Grösse bzw. Gewicht, Aktivität und Gesundheitszustand spielen dabei eine wichtige Rolle. Bei der Futtermenge solltest du dich an die Empfehlungen des Herstellers halten.
Leckerlis sollten nur in Maßen gefüttert und von der Grundnahrung abgezogen werden, um Übergewicht zu vermeiden.
Welpen können 4-6 mal täglich gefüttert werden. Die Anzahl der Mahlzeiten sollte allmählich auf 2 pro Tag reduziert werden, bis der Hund ausgewachsen ist. Nach den Mahlzeiten sollte eine Ruhepause eingehalten werden.
Frisches Trinkwasser sollte jederzeit zur Verfügung stehen.
Gesundheit & Pflege
Der Holländische Schäferhund gilt als sehr pflegeleicht. Bei langhaarigen Hunden genügt es, das Fell ein- bis zweimal pro Woche zu bürsten oder zu kämmen. Bei kurzhaarigen Hunden ist eine Fellpflege alle zwei Wochen ausreichend.
Bei rauhaarigen Hunden wird das Fell zusätzlich zweimal im Jahr getrimmt. Während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst sollten lose Haare regelmäßig entfernt werden. Unabhängig vom Felltyp ist dann eine tägliche Fellpflege erforderlich.
Die Krallen an den Pfoten sollten regelmäßig kontrolliert und gegebenenfalls gekürzt werden. Bei langen Spaziergängen in der Natur können schnell Fremdkörper in Augen und Ohren gelangen. Es wird empfohlen, Augen und Ohren regelmäßig auf Fremdkörper oder Schmutz zu untersuchen. Fremdkörper sollten vorsichtig entfernt werden, um Verletzungen oder Entzündungen zu vermeiden. Verschmutzungen lassen sich gut mit einem weichen Tuch entfernen.
Nach einem Spaziergang in der Natur sollte das Fell nach Zecken abgesucht werden. Es wird empfohlen, dem Holländischen Schäferhund ein Zecken- und Flohhalsband anzulegen. Für die Gesundheit des Hundes sind Tierarztbesuche und Impfungen sinnvoll. Eine Entwurmung oder Parasitenbehandlung sollte regelmäßig durchgeführt werden.
Spezielle Zahnpflegesets unterstützen die Zahnpflege des Hundes.
Passendes Zubehör
Der Holländische Schäferhund braucht ein Körbchen oder eine bequeme Matte. So kann er sich nach einem langen Spaziergang in der Natur oder nach dem Spielen und Toben ausruhen.
Eine spezielle Hundebürste wird vor allem während des Fellwechsels benötigt. Zum Entfernen loser Haare haben sich Bürsten mit Naturhaar- oder Drahtborsten bewährt.
Zum Schneiden der Krallen empfiehlt sich eine Krallenschere mit Abstandshalter. Auf diese Weise kann eine mögliche Verletzung des Holländischen Schäferhundes vermieden werden.
Der Holländische Schäferhund hat einen ausgeprägten Spieltrieb. Als Spielzeug eignen sich alle Arten von Beschäftigungsmöglichkeiten. Besonders bewährt haben sich Bälle oder Wurfseile.
Weiteres Zubehör, das zur Grundausstattung eines jeden Hundes gehört: Halsband oder Geschirr mit Leine, Wasser- und Futternapf, Zeckenzange, mildes Hundeshampoo, Hundezahnbürste und -creme, Transportbox für den Transport im Auto und ein Erste-Hilfe-Set. Frag deinen Tierarzt, was in den Erste-Hilfe-Kasten gehört.
Herkunft & Geschichte
Der Holländische Schäferhund ist eine in den Niederlanden beheimatete Hunderasse. Er hat sowohl regionale als auch genetische Wurzeln mit dem Belgischen Schäferhund. Beide stammen aus der Region Brabant. Der Holländische Schäferhund ist vor allem wegen seiner Vielseitigkeit sehr beliebt. Heute gilt er als sehr selten.
Der Holländische Schäferhund wurde bis ins 19. Jahrhundert als Hütehund für Schafherden eingesetzt. Beim Hüten größerer Herden konnte er gut mit anderen Hunden zusammenarbeiten. Um die Schafherden von den Feldern fernzuhalten, patrouillierte er an den Feld- und Straßengrenzen.
Als Treibhund trieb er die Kühe zum Melken und zog die Milchkarren. Rinderherden trieb er zum Schlachthof, auf den Markt oder in den Hafen. Als Zughunde zogen sie mit Waren beladene Karren oder Einmannkutschen.
Auch als Hof- und Wachhund wurde der Holländische Schäferhund eingesetzt. Er machte nicht nur auf sich nahende Fremde aufmerksam, sondern hielt auch die Hühner aus den Gemüsegärten fern.
Bereits 1874 wurde der Holländische Schäferhund auf einer Hundeausstellung in Amsterdam gezeigt. 1898 wurde in Utrecht der “Nederlandse Herdershonden Club” (NHC) gegründet. Seit 2008 wird die Rasse vom Holländischen Schäferhund Club Deutschland betreut.
Als sich Belgien im 19. Jahrhundert von den Niederlanden abspaltete, trennte sich auch die bis dahin einheitliche Hunderasse. Eine Vereinigung der holländischen und belgischen Schäferhunde scheiterte.
Um 1900 gab es kaum noch große Schafherden. Der Holländische Schäferhund wurde nur noch selten als Hütehund eingesetzt. Mit seinen flexiblen Fähigkeiten war er jedoch sehr gut für die Hundeausbildung geeignet.
Heute wird der Holländische Schäferhund als Polizei- und Blindenführhund eingesetzt. Auch als Such- und Fährtenhund oder als Therapiehund ist diese Hunderasse geeignet.
