Zentralasiatischer Owtscharka

Wesen:

Stolz, Unabhängig, Furchtlos
Größe: Groß
Höhe: Min. 65-70 cm
Gewicht: Min. 40-50 kg
Lebenserwartung: 12-15 Jahre
Felltyp: Mittelhaar
Farben: Weiß, Schwarz, Gestromt, Rotbraun, Grau mit weißen Markierungen
FCI Gruppe: Pinscher – Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde

Der zentralasiatische Owtscharka – auch mittelasiatischer Schäferhund oder kurz Albai (Albay) genannt – ist eine Herausforderung, der nicht jeder gewachsen ist. Die Haltung dieses Hundes ist nur mit viel Hundeerfahrung, Zeit und Geduld möglich. Der Zentralasiatische Owtscharka braucht viel Platz und Auslauf. Feste Bezugspersonen sind für die Erziehung wichtig.

Zentralasiatischer Owtscharka
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Charakter & Merkmale

Der Zentralasiatische Owtscharka wirkt durch seine Größe und seinen Körperbau imposant. Die Hunde stammen aus den Gebieten Zentralasiens und wurden dort als Arbeitstiere gehalten. Aufgrund des großen Verbreitungsgebietes unterscheiden sich die Hunde oft im Aussehen. Auch das Wesen der verschiedenen Typen kann variieren.

Der Zentralasiatische Owtscharka aus den Wüstengebieten ist leichter als die Vertreter aus den Gebirgsregionen. Sein Körper ist schlanker und langbeiniger. Er hat auch eine eher rechteckige Körperform. Hunde aus Bergregionen sind dagegen eher massig, mit breitem Körperbau und gedrungener Körperform. Die Übergänge zwischen den einzelnen Typen sind jedoch fließend.

Alle Exemplare dieser Rasse sind groß und muskulös. Der Rassestandard schreibt nur eine Mindesthöhe vor. Sie sollte beim Rüden 70 cm und bei der Hündin 65 cm nicht unterschreiten. Generell unterscheiden sich die Geschlechter beim Zentralasiatischen Owtscharka deutlich. Die Hündinnen sind deutlich schmaler als die Rüden.

Aufgrund unterschiedlicher regionaler Ausprägungen gibt es Hunde mit mittellangem und mit kurzem Fell. Aufgrund ihrer Herkunft besitzen jedoch alle Hunde eine sehr dichte Unterwolle, die sie vor Kälte, Regen und Schnee schützt. Die Fellfarben sind vielfältig und reichen von schwarz über grau, strohfarben und fuchsfarben bis hin zu weiß. Die Farben sind gescheckt, getupft und getigert.

Viele Hunde zeichnen sich durch Faltenbildung und „schlaffe“ Haut aus. Die dicke Haut bildet manchmal Falten im Nacken, was diesem Hund sein besonderes Aussehen verleiht. Ursprünglich wurden beim Zentralasiatischen Owtscharka die Ohren kupiert.

Diese Praxis ist in Deutschland nicht erlaubt, da die Tiere oft ohne Betäubung operiert werden. Auch bei Hunden aus dem Ausland sollte diese Praxis nicht mehr unterstützt werden, da sie die Züchter ermutigt, ihre Hunde weiterhin zu kupieren. Eine Ausnahme bilden natürlich Hunde aus dem Tierschutz.

Der Zentralasiatische Owtscharka sollte nur von sehr erfahrenen Hundehaltern geführt werden. Die Erziehung des manchmal dickköpfigen Hundes ist zeitaufwendig und muss mit äußerster Konsequenz erfolgen. Da die Hunde sehr kräftig sind, sind sie den meisten Menschen körperlich überlegen. Dies kann zu Problemen führen, da die Hunde oft misstrauisch und manchmal sogar aggressiv reagieren.

Da die Hunde für die Verteidigung gegen große Tiere gezüchtet wurden, sind sie sehr mutig. Ohne große Vorwarnung greifen auch scheinbar ruhige Hunde bei Bedrohung an. Der Umgang mit dem Zentralasiatischen Owtscharka erfordert liebevolle Konsequenz und ein starkes Selbstbewusstsein.

Die bewegungsfreudigen Tiere brauchen täglichen Auslauf und angemessene Beschäftigung. Für den Hundesport ist er nicht geeignet. Die beste Aufgabe für diese Rasse ist das Bewachen von Herden. Hier kann der Hund sowohl seinen Bewegungsdrang als auch seinen Wachinstinkt ausleben.

Im Allgemeinen ist die Rasse für ihre Gelassenheit bekannt. Bei Bedrohung kann er jedoch sehr heftig reagieren. Wird ein Zentralasiatischer Owtscharka nicht von Anfang an konsequent erzogen, kann er aggressiv gegenüber Mensch und Tier werden. Mit anderen Hunden ist er im Allgemeinen wenig verträglich.

Der Zentralasiatische Owtscharka sollte nicht in einer kleinen Wohnung gehalten werden. Auch für die Zwingerhaltung ist er nicht geeignet. Als Familienhund ist er nur bedingt geeignet. Auch in der Familie braucht er ausreichend Beschäftigung und eine liebevolle Erziehung. Dann kann der Zentralasiatische Owtscharka ein guter Familienhund sein.

Viele Hunde entwickeln eine enge Bindung zu ihren Menschen. Es ist jedoch wichtig, dass der Hund täglich Kontakt zu seinem Besitzer hat. Eine isolierte Haltung fördert die Aggressivität. Die beste Haltung ist der Einsatz als Hüte- und Wachhund. Hier kann der Hund seine Fähigkeiten ausspielen.

Fellpflege:

Wenig
Mittel
Intensiv

Haaren:

Wenig
Mittel
Intensiv

Energielevel:

Wenig
Mittel
Viel

Trainierbarkeit:

Wenig
Mittel
Gut

Kinder geeignet:

Weniger
Mit Aufsicht
Perfekt

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Mehr Informationen

Die richtige Ernährung

Achte bei der Auswahl des Futters darauf, dass es hochwertige Zutaten enthält, ausgewogen ist und den Bedarf deines Hundes deckt. Alter, Grösse bzw. Gewicht, Aktivität und Gesundheitszustand spielen dabei eine wichtige Rolle. Bei der Futtermenge solltest du dich an die Empfehlungen des Herstellers halten.

Leckerlis sollten nur in Maßen gefüttert und von der Grundnahrung abgezogen werden, um Übergewicht zu vermeiden.

Welpen können 4-6 mal täglich gefüttert werden. Die Anzahl der Mahlzeiten sollte allmählich auf 2 pro Tag reduziert werden, bis der Hund ausgewachsen ist. Nach den Mahlzeiten sollte eine Ruhepause eingehalten werden.

Frisches Trinkwasser sollte jederzeit zur Verfügung stehen.

Gesundheit & Pflege

Diese große Hunderasse benötigt nur wenig Pflege. Selbst langhaarige Vertreter dieser Rasse müssen nicht oft gebürstet werden.

Gewöhne deinen Hund von klein auf an das Bürsten. So kannst du regelmäßig herunterfallende Unterwolle und Staub entfernen. Dadurch haart dein Hund im Haus weniger.

Der Zentralasiatische Owtscharka geht bei jedem Wetter ins Freie. Deshalb bringt er sicher öfter Schmutz mit ins Haus. Darüber solltest du dir vor der Anschaffung im Klaren sein.

Bei der Haltung des Zentralasiatischen Owtscharka ist darauf zu achten, dass die Gelenke des Hundes geschont werden. Falsche Ernährung und ungünstige Bewegungsabläufe können Gelenkerkrankungen begünstigen. Dazu gehört zum Beispiel die Hüftgelenksdysplasie (HD), die auch vererbt werden kann.

Deshalb sollten die Gelenke eines jungen Zentralasiatischen Owtscharka nicht zu stark belastet werden. Vor allem Springen und Treppensteigen sollten die absolute Ausnahme sein. Stattdessen sollte sich der Hund auf langen Spaziergängen auslasten. „Kopfarbeit“ durch Übungen und ruhiges Spiel halten den Hund ausgeglichen.

Der Zentralasiatische Owtscharka braucht häufigen Auslauf. Am besten eignet sich dafür ein eingezäuntes Gelände. Dein Hund sollte von klein auf die Möglichkeit haben, Menschen und Tiere kennen zu lernen. Eine gute Sozialisierung ist die Grundlage für einen ausgeglichenen Hund.

Passendes Zubehör

Der Zentralasiatische Owtscharka ist ein sehr kräftiger Hund. Schon der Welpe muss konsequent an die Leine gewöhnt werden. Der ausgewachsene Hund muss sicher an der Leine laufen, sonst ist ein Spaziergang kaum möglich. Ein gut sitzendes Halsband und eine stabile Leine sind daher die Grundausstattung.

Der Zentralasiatische Owtscharka ist ein Hund, der gerne in der Familie lebt. Er sollte einen ruhigen Schlafplatz im Haus haben, von wo aus er seine Familie im Auge behalten kann.

Da der Zentralasiatische Owtscharka ein sehr eigensinniger Hund ist, sollten vor allem Kinder ihn in seiner Ruhe nicht stören können. Sorge im Zweifelsfall mit einem Kindergitter dafür, dass der Hund von deinen Kindern nicht gestört wird.

Wie jeder Hund braucht auch dein Zentralasiatischer Owtscharka einen Futternapf. Außerdem braucht er einen großen Wassernapf. Das Wasser sollte immer frei zugänglich und sauber sein.

Ansonsten braucht dein Hund als Grundausstattung eine Zeckenzange, Krallenschere, Bürste und Kamm oder Gummistriegel, eine Transportvorrichtung für den sicheren Transport im Auto und ein Erste-Hilfe-Set. Am besten fragst du deinen Tierarzt, was alles in den Erste-Hilfe-Kasten gehört.

Herkunft & Geschichte

Der Ursprung dieser ausdrucksstarken Hunderasse liegt im gesamten zentralasiatischen Raum. In den verschiedenen Regionen haben sich durch Zucht und natürliche Ansprüche unterschiedliche Typen herausgebildet.

In Zentralasien ist bis heute eine der letzten Hirtenkulturen beheimatet. Schon vor 8.000 bis 10.000 Jahren hielten die Hirten im Gebiet des Oxus-Flusses große Herdenschutzhunde. Sie schützten Vieh und Menschen auch vor großen Wildtieren wie Bären und Wölfen.

Der Zentralasiatische Owtscharka ist mit dem Kangal und der Tibetdogge verwandt. Insgesamt ist diese Gruppe wahrscheinlich auch ein Vorfahre der europäischen Berghunde.

Die Rasse wurde als Hirtenhund gezüchtet. Er beschützt die Herde vor wilden Tieren. Auch als Wachhund wird der mutige Hund eingesetzt, der Fremde allein durch seine Größe in die Flucht schlägt. Um Verletzungen zu vermeiden, wurden den Hunden früher die Ohren kupiert. Dies ist in Europa verboten und auch nicht notwendig.

In Deutschland gibt es diese Rasse bisher kaum. Die meisten Züchter gibt es nach wie vor in Russland.

Die endgültige Anerkennung der Rasse durch die FCI erfolgte 1989.