Bloodhound




Wesen:
Der aus Belgien stammende Bloodhound ist eine alte und auch seltene Hunderasse. Er dient vordergründig zur Jagd. Aufgrund seiner ruhigen und sanften Art kann man ihn aber durchaus auch als Familienhund halten.
Charakter & Merkmale
Bloodhunde gelten nach dem FCI-Standard als Laufhunde der Gruppe 6. Sie zählen zu den großen Hunderassen und werden bis zu 54 kg schwer. In der Regel erreichen sie ein Alter von acht bis zehn Jahren. Meistens weisen sie eine schwarz-braune Fellfarbe auf. Ihre Größe beträgt ca. 62-68 cm.
In Belgien bezeichnet man den Bloodhound auch als Chien de St. Hubert. Bloodhounds zeichnen sich zwar durch einen äußerst bemerkenswerten Geruchssinn aus, leiden im Gegenzug aber sehr häufig unter Augenkrankheiten. Die Haut des Kopfes und Halses eines Bloodhoundes ist dünn und geschmeidig und zeigt Falten. Das restliche Fell ist glatt und seidig.
Bloodhounds haben lange und dünne Ohren, die bis über die Nase hinausgehen. Die Hunde bewegen sich elastisch und geschmeidig, aber langsam. Sofern du die Körpersprache des Hundes richtig deuten kannst, hast du in ihm einen angenehmen Begleiter in der freien Natur. Denn dann kannst du ihn von der Leine lassen und weißt trotzdem, wann du ihn wie zurückrufen musst.
Sie haben einen freundlichen, ruhigen und gutmütigen Charakter, können aber auch sehr eigensinnig sein. Die Hunde bieten einen optimalen Ausgleich zum hektischen Alltag. Denn sie strahlen eine nahezu unbeirrbare Ruhe aus. Lediglich wenn sie aufgrund ihres Geruchssinns etwas wittern, verspüren sie den Drang, der Spur nachzugehen.
Bloodhounds folgen ihrem Herrn und kommen gleichfalls mit anderen Familienmitgliedern und weiteren Haustieren aus. Ernten sie Tadel oder Lob, macht sich ihre Empfindsamkeit bemerkbar. Sie reagieren jedoch zu keinem Zeitpunkt aggressiv. Deshalb eignen sie sich auch hervorragend als Spielkameraden für Kinder.
Neben der Jagd können Bloodhounds noch weitere Funktionen bei der Polizei, im Zoll oder im Rettungswesen erfüllen. So sind sie in der Lage, verwundete Tiere aufzuspüren oder Schweiß zu prüfen. Ebenso dienen sie als Helfer bei der Suche nach vermissten Personen.
Fellpflege:
Haaren:
Energielevel:
Trainierbarkeit:
Kinder geeignet:
Bloodhound Video
Die richtige Ernährung
Damit Bloodhounds richtig funktionieren, sollten sie stets hochwertiges Futter bekommen. Dieses zeichnet sich durch eine ausgewogene Mischung aus Proteinen, Fetten, Rohfasern, Mineralstoffen und Kohlenhydraten aus. Vor allem wenn die Jagdhunde körperlich mehr belastet werden, benötigen sie wesentlich mehr Fette. In Fertigfutter sind üblicherweise alle notwendigen Substanzen enthalten.
Da Hunde von Fleischfressern abstammen und die Bloodhounds zudem den Jagdinstinkt mehr als alle anderen Hunde in sich tragen, sollte man sie auch mit Fleisch versorgen. Dieses kann der Hundekörper außerdem besser verwerten. Hierfür eignen sich rohes Rindfleisch, Rindermarkknochen, Kalbsfleisch, Fisch mit ausreichend Jod, Ziegenfleisch und Geflügel.
Hohe Vorsicht ist vor Schweinefleisch geboten! Um eine Infektion mit dem Aujeszkyschen-Virus zu vermeiden, darf man das Fleisch auf keinen Fall roh füttern. Wie auch bei Katzen führt das Virus bei Hunden nach anfänglichem Juckreiz innerhalb weniger Stunden bis einiger Tage zum Tod.
Bloodhounds sollten zwei feste Mahlzeiten am Tag bekommen, die routinemäßig verabreicht werden. Da die Hunde Viel- und Schnellfresser sind, muss man sich vor einer Magendrehung bei dem Hund in Acht nehmen. Diese erkennt man unter anderem an einem aufgeblähten Bauch, übertrieben oft wechselnden Positionen, erhöhtem Puls, starkem Speichelfluss und anhaltendem Würgereiz.
Der möglichst schnelle Gang zum Tierarzt ist dann überlebensnotwendig! Vorbeugen kannst du, indem du nicht eine große Portion am Tag fütterst und nicht zu viel Trockenfutter verfütterst.
Gesundheit & Pflege
Da Bloodhounds als Wohnungshunde nicht geeignet sind, solltest du nur einen halten, wenn du ein Haus mit eingezäuntem Garten zur Verfügung hast. Denn Stadtverkehr, Lärm und große Menschenmengen bekommen ihm nicht sehr gut. Nichtsdestotrotz solltest du ihn nicht als Wachhund einsetzen, da er zwar kurz bellen wird, aber einen Fremdling nicht weiter berücksichtigen wird.
Die Erziehung dieser Hunde gelingt relativ einfach, sofern korrektes oder Fehlverhalten mit seinen Folgen gekennzeichnet wird. Handelst du nicht konsequent, wird dieser Hund das merken und die Situation zu seinen Gunsten ausnutzen.
Um die Hunde sauber zu halten, reicht es aus, das Fell gelegentlich zu bürsten. Da die Ohren und die Augen anfällig sind, solltest du diese in regelmäßigen Abständen kontrollieren und reinigen. Wenn dein Bloodhound noch ein Welpe ist, musst du auf seine Gelenke Rücksicht nehmen. Das heißt beispielsweise, dass die Spaziergänge nicht zu lange dauern sollten und er nicht zu viel mit größeren Hunden spielen sollte.
Gelenkerkrankungen könnten eine Negativfolge von Überbeanspruchung sein. Ein anderes Problem, das bei Bloodhounds auftreten kann, ist eine Schilddrüsenunterfunktion. Ansonsten erkranken die Hunde im Allgemeinen eher selten.
Du solltest noch bedenken, dass Bloodhounds nach dem Fressen, während ihrer Freude oder nach physischen Tätigkeiten zum Sabbern neigen. So empfiehlt es sich, stets ein Handtuch zum schnellen Säubern des Mauls zur Hand zu haben.
Passendes Zubehör
Wenn du deinen Bloodhound noch nicht so gut einschätzen kannst, solltest du ihn beim Spaziergang nicht frei herumlaufen lassen. Deshalb ist es ratsam, am besten eine Leine am Ledergeschirr anzulegen.
Bei der Futterschüssel solltest du keine zu hohe wählen, da der Hund sonst wahrscheinlich viel Luft schluckt. Dies erhöht ebenfalls die Gefahr, dass sich der Magen des Tieres umdreht.
Herkunft & Geschichte
Die Vorläufer der Rasse gab es seit ca. dem 2. Jahrhundert bei den Galliern und den Kelten. Ihnen dienten die Tiere als Laufhunde.
Vom Mittelalter an züchteten Mönche Bloodhounds in einem Kloster in Belgiens Ardennen. Andere Schweißhunde in Europa bezeichnet man als Bracken. In England gab es die Hunderasse ab dem 11. Jahrhundert, wo man die Bezeichnung Bluthund einführte. Dafür gibt es unterschiedliche Erklärungen:
Dass die Hunde als Tiere mit edlem Blut angesehen werden, könnte als Indiz für die Namensgebung dienen. Wahrscheinlicher ist aber die Tatsache, dass sie mit Hilfe ihres ausgeprägten Geruchssinns der Blutspur verletzter Tiere folgen können.
Als Jagdhund züchtete man den Hund in Deutschland, Luxemburg und Belgien. Man bezeichnete ihn als Ardennenbracke. Kreuzungen in Nordamerika ergaben seit dem 17. Jahrhundert die Rasse Coonhound.
Während die Hunde für die Jagd früher bis ins 16. Jahrhundert nahezu unersetzlich waren, sank im Laufe der Zeit die Notwendigkeit. Denn Jäger gingen mehr einzeln und nicht mehr in größerer Gruppe auf die Jagd.
Dennoch führt das Belgische Zuchtbuch nach wie vor den Hubertushund, wie der Bloodhound gelegentlich auch genannt wird.