Kaukasischer Schäferhund

Wesen:

Konzentriert, Dominant, Kraftvoll
Größe: Groß
Höhe: 67-75 cm
Gewicht: 45-50 kg
Lebenserwartung: 10-12 Jahre
Felltyp: Mittelhaar
Farben: Schwarz, Weiß, Rehfarbe, Creme, Rost, Grau
FCI Gruppe: Pinscher – Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde

Der Kaukasische Schäferhund, auch Kaukasischer Owtscharka genannt, ist ein ganz besonderer russischer Hütehund. Er kann eine enorme Größe erreichen. Früher wurden sie gezüchtet, um große Raubtiere zu bekämpfen. In den abgelegenen Regionen Russlands beschützen sie Haus und Vieh. Dabei sehen die Hunde selbst ein wenig aus wie eine Mischung aus Bär und Wolf.

Kaukasischer Schäferhund
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Charakter & Merkmale

Die offizielle Rassebezeichnung lautet Kaukasischer Schäferhund oder Kavkazskaïa Ovtcharka. Es sind in Russland weit verbreitete Hüte- und Wachhunde. Der Rassestandard wird bis heute von Russland aus definiert und kontrolliert.

Je nach Region und Anforderungen haben sich verschiedene Formen des Kaukasischen Schäferhundes entwickelt. In den weiten Steppen Russlands findet man den leichteren und wendigeren Typ. In den Gebirgsregionen ist er größer und gedrungener.

Der Kaukasische Schäferhund ist ein imposanter Hund, der eine enorme Größe erreicht. Die Widerristhöhe beginnt bei mindestens 68 Zentimetern für Rüden und 64 Zentimetern für Hündinnen. Kleine Hündinnen wiegen ab 45 kg, der Durchschnitt liegt bei unglaublichen 50 bis 90 kg.

Die Rasse ist sehr ursprünglich geblieben und stellt besondere Anforderungen an ihre Halter.

Als reiner Familienhund, Freizeitbegleiter oder für die Wohnung ist er nicht geeignet. Sein Wach- und Schutzverhalten ist sehr ausgeprägt. Er reagiert äußerst sensibel auf alles Ungewöhnliche und Fremde. Hat der Hund nichts zu tun, entwickelt er schnell Übersensibilitäten. Dazu gehört auch eine gesteigerte Aggressivität gegenüber eigentlich harmlosen Dingen, Menschen und Tieren.

Leider war er wegen seines imposanten Aussehens eine Zeit lang in Mode. Oft wurden diese Tiere unter für sie sehr ungünstigen Bedingungen gehalten. In gewissen Kreisen galten sie als Statussymbol und folgten anderen, längst auf der Liste stehenden Hunden nach.

Die missbräuchliche Haltung des Kaukasischen Schäferhundes führte dazu, dass auch er auf den Listen gefährlicher Hunde landete. In einigen deutschen Bundesländern und Schweizer Kantonen ist die Haltung dieser Hunde genehmigungspflichtig. In Dänemark ist die Einfuhr, Haltung und Zucht dieser Rasse gänzlich verboten.

Die Anschaffung eines solchen besonderen Hundes sollte sehr gut überlegt sein. Nur wer ein wirklich großes Anwesen besitzt und am besten noch eine ganze Viehzucht unterhält, sollte sich einen Kaukasischen Schäferhund halten. Ungewöhnlich für einen Hund dieser Größe wird er gut 12 Jahre alt und älter.

Wer all diese Voraussetzungen für die Haltung dieses Hundes erfüllen kann, wird in ihm einen treuen und zuverlässigen Hütehund finden. Bei entsprechender Auslastung und sicherer Erziehung sind diese Tiere wunderbare Familienhunde. Sie leben immer in der Nähe des Menschen, aber nicht nur mit ihm. Ein Kaukasischer Schäferhund wird immer seinen eigenen Kopf haben und sein Leben als Wach- und Schutzhund einfordern.

Fellpflege:

Wenig
Mittel
Intensiv

Haaren:

Wenig
Mittel
Intensiv

Energielevel:

Wenig
Mittel
Viel

Trainierbarkeit:

Wenig
Mittel
Gut

Kinder geeignet:

Weniger
Mit Aufsicht
Perfekt

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Mehr Informationen

Die richtige Ernährung

Es ist klar, dass man einen solchen Hund nicht mit weich gekochter Pastete glücklich machen kann. Wer heute einen Kaukasischen Schäferhund hält, kann ihn durchaus barfen und mit Knochen füttern.

Diese Rasse ist sehr archaisch geblieben. Das heißt, sie sind noch an eine Ernährung wie vor Hunderten von Jahren gewöhnt. Sie bekamen von den Hirten die Überreste geschlachteter Tiere und das, was von den menschlichen Mahlzeiten übrig blieb, oder sie sorgten selbst für ihr Futter.

Der Kaukasische Schäferhund zeichnet sich durch eine ungewöhnlich hohe Lebenserwartung aus. Das liegt an der ursprünglichen Haltung und eben an der speziellen Ernährung dieser Hunde.

Natürlich kann man einen Kaukasischen Schäferhund auch mit normalem Hundefutter ernähren und ihm nur ab und zu Rohkost und Knochen geben. Du solltest aber schauen, ob diese moderne Hundeernährung dem Tier gut tut.

Die Verdauung von Hunden hat sich über Generationen an die Nahrung angepasst. So können die meisten modernen Hunderassen Kohlenhydrate auch in größeren Mengen problemlos verwerten. Bei einer urtümlichen Rasse wie dem Kaukasischen Schäferhund kann das anders sein.

Letztendlich kommt es immer auf den Hund an. Auf jeden Fall sollte die Ernährung ausgewogen sein, dem Hund schmecken und seine Gesundheit fördern. Ob das der Fall ist, sieht man meist sehr schnell an seinem Verhalten, seinen klaren Augen und seinem glänzenden Fell.

Gesundheit & Pflege

Der Pflegeaufwand hängt vom Haartyp und der Haltung des Tieres ab. Wenn der Hund draußen herumläuft, Vieh hütet und sich im Schlamm wälzt, wird er entsprechend aussehen. Die Frage ist, ob er sich bürsten lassen will oder ob er überhaupt ins Haus will. Gut möglich, dass der Kaukasische Schäferhund es vorzieht, auf einer erhöhten Stelle im Freien zu liegen und die Fellpflege Wind und Wetter zu überlassen.

Wer eine solche Rarität sein Eigen nennt und sich Gedanken über die Pflege des Naturburschen macht, kann beruhigt sein. Das Fell der Robustrassen pflegt sich nämlich weitgehend selbst. Werden die Haare speckig, stumpf und verfilzt, kann das auch an falscher Ernährung liegen.

Auch ein robuster Kaukasischer Schäferhund sollte regelmäßig auf kleine Verletzungen oder Zecken untersucht werden. Zwischen den Ballen können sich Schmutz, kleine Zweige oder sogar ein Dorn festsetzen. Ein gutes Zeichen ist, wenn sich dein Hund auffällig an einer Stelle putzt oder knabbert. Wenn er das Problem nicht selbst lösen kann, kannst du ihm helfen.

Der Kaukasische Schäferhund ist ein eigensinniger Zeitgenosse. Trotzdem solltest du ihm rechtzeitig beibringen, sich überall anfassen zu lassen. Gestalte dies als angenehmes Spiel. Der Hund soll Freude empfinden, wenn du kommst und dich liebevoll um ihn kümmerst. Das macht spätere Tierarztbesuche leichter.

Und vergiss nicht: Mit Kräftemessen wirst du bei einem solchen Hund wenig Erfolg haben.

Passendes Zubehör

Die beachtliche Größe der Hunde macht es schwierig, konventionelles Zubehör zu finden. Ein Kaukasischer Schäferhund eignet sich auch nicht für einen schicken Spaziergang an der Leine. Natürlich solltest du trotzdem Leinen haben. Es gibt genug Situationen, in denen du sie brauchst. Die Auswahlkriterien sind praktische Aspekte und Stabilität.

Natürlich sollte dein Hund ein sicheres und stabiles Halsband oder Geschirr tragen. Beides ist in diesen Größen eher selten. Am ehesten wirst du bei Zubehör für Bernhardiner und andere Molosser fündig.

Auch beim Hundebett musst du in der XXL-Abteilung suchen. Zubehör oder sogar Sonderanfertigungen für einen so großen Hund können ganz schön ins Geld gehen. Wenn du einen kaukasischen Schäferhund hast, der sich am liebsten draußen aufhält, brauchst du eine Hundehütte. Auch ein Unterstand oder ein kleines Gartenhäuschen, in dem der Hund Schutz findet, ist möglich.

Kaukasischer Owtscharka Geschichtsbild

Herkunft & Geschichte

Der Kaukasische Schäferhund ist eine sehr alte Hirtenhunderasse. Seine Existenz ist seit 600 Jahren dokumentiert. Das tatsächliche Alter der Rasse wird auf etwa 10.000 Jahre geschätzt. Da diese Rasse lange Zeit in den einsamen Weiten Russlands zu Hause war, ist sie sehr ursprünglich und rein geblieben.

Die Aufgabe der riesigen Hirtenhunde war es, das Vieh und den Hof zu bewachen. Die rauen Weiten des Kaukasus mussten einen robusten, starken und großen Hund hervorbringen. Bären und andere große Raubtiere sind in dieser Gegend keine Seltenheit.

Das Verbreitungsgebiet war, wie der Name schon sagt, der Kaukasus mit allen angrenzenden Gebieten. Der Kaukasische Schäferhund kommt auch in Armenien, Aserbaidschan und Dagestan vor. Grundsätzlich waren und sind diese Tiere über das gesamte Gebiet der ehemaligen UdSSR verbreitet, nur im äußersten Norden, am Polarkreis, fehlen sie.

Im Westen tauchten die ersten in der ehemaligen DDR auf. Dort wurden sie im Militärdienst gehalten oder bewachten die großen Güter der Kolchosen.

1977 wurde der erste Kaukasische Schäferhund auf einer Rassehundeausstellung in Köln vorgestellt.

Ein Rassestandard wurde im August 1984 festgelegt und von der FCI offiziell anerkannt. In Deutschland gibt es seit 1981 einen Verein mit dem Namen “Kaukasischer Owtscharka Club” als Untergliederung des VDH. Die offizielle Zucht bringt nur 10 bis 40 Welpen pro Jahr hervor.