fbpx

Maremmen-Abruzzen-Schäferhund

Wesen:

Zielstrebig, Konzentriert, Intelligent
Größe: Groß
Höhe: 60-73 cm
Gewicht: 45 kg
Lebenserwartung: 9-15 Jahre
Felltyp: Langhaar
Farben: Weiß
FCI Gruppe: Hütehunde – Treibhunde

Beim Maremmen-Abruzzen Schäferhund handelt es sich um einen Herdenschutzhund. Der unter Gruppe 1, Sektion 1, FCI-Nr. 201 gelistete Rassehund gilt als ein äußerst hoch spezialisierter Schutzhund. Seine Aufgabe ist das Hüten und Schützen der Herden, die er selbständig bewältigt. Er zeigt Charaktereigenschaften, die sehr verschieden zu anderen vielen Hunderassen sind. Er braucht sehr viel Auslauf und eine sinnvolle Beschäftigung. Das Tier eignet sich auf keinen Fall als Stadthund.

Maremmen-Abruzzen-Schäferhund
Artboard 26

Charakter & Merkmale

Hirten bevorzugen immer weiße Hunde. Bei einem Angriff von Wölfen kann das Tier nicht versehentlich erschossen werden. Der Rassestandard ist immer noch die Farbe Weiß. Es sind auch geringfügig helle Tönungen im Toleranzbereich. Das Haar des Maremmen-Abruzzen Schäferhundes ist wellig und lang. Der Kopf, der mit einer Mähne am Hals an einen Bären erinnert, verfügt über anliegende, hängende Ohren.

Die kleinen Augen liegen tief. Verschiedene Farben der Nase sind erlaubt. Die Lefzen müssen eine volle Pigmentierung aufweisen. Rüden verfügen im Standard über eine Schulterhöhe von 65 bis 73 Zentimetern. Hündinnen sind zwischen 60 und 68 Zentimetern hoch. Die kräftigen Hunde bringen bis zu 45 Kilogramm Gewicht auf die Waage.

Die Hirten haben über Jahrhunderte einen Charakter gezüchtet, der in der Lage ist, eine Farm ohne große Anweisung bewachen. Diese Hunde schützen die Herden entschlossen und mutig. Sie nehmen keine Rücksicht auf das eigene Leben. Dieser Hund ist selbstbewusst, selbständig und gewissenhaft.

Er ist in der Lage, selbst zu entscheiden. Diese Charaktereigenschaften können den Schutzhunden nicht abtrainiert werden. Die Gebrauchshunde sind keine ergebenen Helfer, sie sind Anarchisten. Sie befolgen Kommandos ihres Besitzers nur, wenn diese ihm logisch erscheinen. Sie werden scherzhaft mit Katzen verglichen, die einen gewissen Eigensinn aufweisen.

Du solltest als Halter eines solchen Hundes geduldig, konsequent und stark sein. Die Erziehung kannst du nur leise und gewaltfrei durchzusetzen. Gewalt bewirkt bei diesem Hund das Gegenteil. Beachte dabei, dass der Hund ein Misstrauen gegenüber fremden Menschen aufweist. Er lässt sich nicht gerne berühren. Er benötigt auch eine große, individuelle Distanz zum Menschen. Dieser Herdenschutzhund ist in der Dämmerung besonders wachsam. Du solltest ihn deshalb am Tag an Dinge gewöhnen, die er noch nicht kennt.

Der Maremmen-Abruzzen Schäferhund wird nicht so schnell reif wie andere Hunde. Er überschreitet die achtzehn Monate, die für andere Hunde als Wert angegeben sind. Es kann vorkommen, dass der Hund bis zum dreißigsten Monat seinen eigenen Rang im Rudel neu definiert. Das Rudel kann der Besitzer sein oder die Familie. Dann zeigt er eventuell ein gewisses Potenzial an Aggressionen.

Die Hunde wurden von den Italienern als Herdenschutzhunde und Hofhütehunde gehalten. Man ermöglichte ihm einen Familienanschluss der enger ist. Damit schwächten sich typische Merkmale seines Wesens ab. Diese haben sich auch in der Züchtung vermindert.

Es bildete sich eine Charaktereigenschaft, die ihn zusätzlich zum Familienhund machte. Die Hunde sind nicht verschmust. Sie schmeicheln auch nicht, doch sie hängen sehr an ihren Besitzern. Daher kannst du sie auch als Freund und zum Schutz von Kindern in der Familie halten. Sie brauchen aber eine frühe und gute Sozialisierung und eine konsequente Erziehung.

Fellpflege:

Wenig
Mittel
Intensiv

Haaren:

Wenig
Mittel
Intensiv

Energielevel:

Wenig
Mittel
Viel

Trainierbarkeit:

Wenig
Mittel
Gut

Kinder geeignet:

Weniger
Mit Aufsicht
Perfekt

Maremmen-Abruzzen-Schäferhund Video

Die richtige Ernährung

Weil diese Hunderasse sehr viel Bewegung braucht, benötigt sie eine artgerechte Ernährung. Der Hund entwickelt auch aufgrund seiner Körpergröße einen größeren Appetit als andere Hunde. Er braucht deshalb völlig andere Anteile an Nährstoffen als ein kleinerer Hund.

Insbesondere betrifft das alle Vitamine und Mineralstoffe. Dabei kann es vorkommen, dass er zu Magenproblemen oder Blähungen neigt. Magendrehungen stellen ebenfalls eine Gefahr dar. Du kannst jedoch diesen Beschwerden vorbeugen. Reiche dem Tier mehrere kleine Mahlzeiten, verteilt über den Tag. Dabei spielt es keine Rolle, ob du Trockenfutter oder Nass-Futter gibst.

Maremmen-Abruzzen-Schäferhund Pflege

Das lange, schwere und dichte Fell deines Hundes sollte jeden Tag gebürstet werden. Durch Verfilzungen entstehen unter Umständen Ekzeme. Verfilzungen im Fell können auch einen Hitzestau verursachen. Darunter würde dein Hund leiden. Untersuche regelmäßig seine Ballen an den Pfoten. Das Fell wächst manchmal zwischen den Ballen heraus und muss gestutzt werden.

In der Regel ist der Maremmen-Abruzzen-Schäferhund gesund. Es kann aber vorkommen, dass Erbkrankheiten der Augen auftreten. Probleme mit der Hüfte, wie eine Hüftgelenksdysplasie werden oftmals diagnostiziert. Dadurch kann die Beweglichkeit eingeschränkt werden. Wenn du züchten möchtest, solltest du den Tierarzt fragen. Eine Untersuchung und Beurteilung der Augen und der Hüfte deines Hundes sind unerlässlich.

Passendes Zubehör

Es reicht ein normales, breites Hundehalsband aus. Zum Schlafen sollte das Tier ein Hundekissen oder einen großen Hundekorb haben. Für einen Tierarztbesuch in der Stadt empfiehlt sich eine starke Lederleine. Als Pflegemittel solltest du ein mildes Hundeshampoo zu Hause haben. Bade den Hund nur in Ausnahmefällen. Solange er nicht voller Schlamm ist, reicht bürsten aus. Eine spezielle Bürste für das lange Fell und eine Zange für die Hundekrallen sind sinnvoll.

Spielzeug braucht diese Rasse kaum. Maremmen-Abruzzen Schäferhunde eignen sich auch nicht für Hundesport. Weder für Agility noch für den Hundeplatz. Denn für Gehorchen aufs Wort oder mit Handzeichen ist dieser Hund überhaupt nicht zu haben. Er braucht eine gezielte Aufgabe, die seinem Naturell entspricht. Dabei fühlt er sich wohl. In einer Stadtwohnung würde er verkümmern. Du solltest täglich für deinen Hund mindestens über zwei Stunden Zeit haben. Viel Bewegung ist für den erwachsenen und gesunden Hund sehr wichtig und auch nicht zu viel.

Maremmen Abruzzen Schäferhund Geschichtsbild

Herkunft & Geschichte

Dieser besondere Schäferhund bekam seinen Namen von zwei italienischen Regionen. Der Name stammt von der Region Maremma. Sie war vor zirka hundert Jahren eine mit Malaria verseuchte Sumpfgegend. Der zweite Name leitet sich von den Abruzzen ab, deren Apennin Berge bis zu 3000 Meter hoch sind. Die Schafhirten zogen sich im Winter mit ihren Herden an die karge Küste der südlichen Toskana zurück. Oft fanden sie in den Bergen des Apennin keine Nahrung mehr. Aus diesem Grund waren die weißen Schutzhunde auch genetisch untereinander verwandt.

Der antike Ursprung dieser Hunde reicht fast in die Urzeit zurück. Man sagt, dass ihre Urväter aus der Hochebene von Tibet stammen. 2000 vor Christus wanderten die Völker der Nomaden unaufhaltsam in westliche Richtung. Sie suchten nach Boden, der fruchtbar ist und brachten ihre Herden und Hunde mit. Diese Hunde beschützten die Nutztierherden. Sie gelten als die Vorfahren von allen Herdenschutzhunden weltweit.

In den folgenden Jahrhunderten erreichten die Nomaden das Azov-Meer der Ukraine. Dort bildeten sich zwei Gruppen. Sie schlugen verschiedene Wege ein. Eine Gruppe folgte der Route nach dem heutigen Westen Europas. Die zweite Gruppe zog in Richtung östliches Mittelmeer. Mit der Zeit veränderten sich nicht nur die Menschenvölker, sondern auch die Hunde. Sie nahmen die Charakterzüge an, die zum Arbeiten und Schützen von Herden gebraucht wurden.

Die drei wichtigsten Hunderassen aus der Antike gingen aus dem Tibetanischen Molosser hervor. Darunter war der Canis Pastoralis, der die Schäfer begleitete und ihre Herden beschützte. Es ist nicht klar, wie die Urväter der Herdenschutzhunde bis nach Italien gekommen sind. Wahrscheinlich hatten alle Nomadenvölker einen weißen Canis Pastoralis dabei. Er konnte nur unter bestimmten Bedingungen der Umwelt überleben – dort wo Wölfe oder Bären waren. Beide gesondert geführten Rassen wurden im Jahr 1950 zu einer Rasse zusammengeführt.