Zwergpinscher




Wesen:
Der selbstbewusste Zwergpinscher eignet sich für alle Wohnverhältnisse. Der Familien- und Begleithund wirkt wie ein Schoßhund, braucht aber viel Auslauf. Trotz seiner winzigen Größe schenkt er allen Geschehnissen um sich herum viel Aufmerksamkeit. Mit seinem unermüdlichen Wachinstinkt leistet der Zwergpinscher ganze Arbeit. In der Haltung zeigt er sich unkompliziert. Trotzdem braucht er aber viel Auslauf und ist ideal für Halter, die aktiv sind und viel Freizeit mit ihm verbringen.
Charakter & Merkmale
Der Zwergpinscher wurde vom FCI mit der Standardnummer 185 als deutsche Hunderasse registriert. Er gehört zur Gruppe 2 Sektion 1.1. Mit einer Höhe (ab Widerrist) von lediglich 25 bis 30 cm zählt der Zwergpinscher zu den kleinen Hunderassen. Er wiegt 3 bis 6 kg. Er erreicht ein Alter von zirka 14 bis 15 Jahren. Manche dieser Rassehunde leben bis zu 18 Jahren.
Sein quadratischer Körperbau ähnelt dem Deutschen Pinscher. Die Höhe seines Körpers und die Länge sind fast gleich. Der Zwergpinscher ist ein kleines, elegantes Muskelpaket. Sein dichtes, glänzendes Fell schimmert in den Farben Schwarz und Rot.
Die Farbnuancen reichen von Hirsch-rot über dunkles Rotbraun bis ins Schwarz. Das Haarkleid weist eine braune oder rote Fellzeichnung auf. Diese kann an der Unterseite des Halses, auf den Vorderläufen am Mittelfuß, an Pfoten oder innen an den Seiten der Hinterläufe auffällig sein oder an der Rute.
Der aufgeweckte Zwergpinscher besitzt keine Unterwolle. Das Haarkleid ist kurz und glatt. Das Haupthaar des schwarzen Zwergpinschers glänzt Lackschwarz. Die flache, faltenlose Stirn mit V-förmigen Ohren erinnern an ein Reh. Deshalb wird der Hirsch-rote Zwergpinscher auch als Rehpinscher bezeichnet. Die Ohren weisen entweder eine Klappfalte auf oder sind stehend. Die Rute des Zwergpinschers wird sichel- oder säbelförmig gezüchtet und nicht kupiert.
Der lebhafte Zwergpinscher wirkt zwar niedlich, aber eignet sich nicht als Schoßhund. Sein Verlangen nach Bewegung und Sport ist unersättlich und hält seinen Halter auf Trab. Der selbstbewusste kleine Pinscher ist seinem Besitzer ein treuer und ergebener Begleiter.
Er verträgt sich gut mit kleinen Kindern, auch mit anderen Hunderassen hat er kein Problem. Für Senioren ist der Zwergpinscher geeignet, sofern sie noch in der Lage sind, mit seinem Bewegungsbedürfnis nachzukommen. Gesundheitliche Nachteile bringt die Kleinwüchsigkeit des Zwergpinschers nicht mit sich. Sein Körper ist kraftvoll und robust. Als Begleithund beim Joggen, Radfahren, Wandern oder beim Reiten, kann er sich austoben.
Der verspielte Zwergpinscher will nicht alleine bleiben. Er ist sehr auf den Menschen fixiert, den er liebt. Er richtet seine ganze Zuneigung auf eine Person. Natürlich akzeptiert er auch andere Familienmitglieder und gehorcht beim Spazierengehen. Doch egal wie sehr sie ihn verhätscheln, ohne seinen auserkorenen Lieblingsmenschen fühlt er sich nicht vollständig. In diesem Punkt ist der immer gut gelaunte Zwergpinscher auch nicht bestechlich.
Die ihm vererbte Aufgabe zum Wachhund nimmt er gerne wahr. Wenn es um seine geliebte Bezugsperson geht, versteht der Zwergpinscher keinen Spaß. Er besitzt von Natur aus eine niedrige Reizschwelle. Sie sollte im Welpenalter mit einer konsequenten Erziehung gleich unterbunden werden. Sonst besteht die Gefahr, dass er zum aggressiven Dauerkläffer mutiert.
Fellpflege:
Haaren:
Energielevel:
Trainierbarkeit:
Kinder geeignet:
Zwergpinscher Video
Die richtige Ernährung
Generell brauchen alle Hunde Fleisch. Der Zwergpinscher hat einen erhöhten Energiebedarf. Bedingt durch seinen Bewegungsdrang muss es ein Futter sein, dessen Fleischanteil hoch und der Getreideanteil niedrig liegt.
Nach Gewicht, Alter und den Merkmalen der Rasse solltest du das richtige Futter auswählen. Zwergpinscher haben keine großen Bedürfnisse in der Wahl ihrer Ernährung. Wie bei allen kleinen Hunden solltest du darauf achten, dass er kein Fett ansetzt. Übergewicht belastet die Gelenke deines Hundes.
Ob du Trockenfutter oder Nassfutter gibst, spielt keine Rolle. Lasse deinen Hund selbst entscheiden. Einige Kenner der Rasse füttern auch roh. Solange das Nassfutter die notwendigen Nährstoffe enthält und es ihm schmeckt, bleibt dein Hund gesund. Die Futtermenge solltest du immer dem Energieumsatz und der Höhe seiner Aktivität anpassen.
Zwergpinscher Pflege
Der Zwergpinscher besitzt keine Unterwolle. Deshalb brauchst du ihn nicht zu trimmen. Es reicht aus, wenn du das glatte, kurze Fell nur bürstest. Die Hautschutzschicht eines Hundes sollte immer unbeschädigt bleiben.
Viele Hundehalter neigen dazu, ihre Hunde regelmäßig zu baden. Das schadet der Haut des Hundes. Bade deinen Zwergpinscher nur, wenn er extrem schmutzig ist. Verwende dann ein spezielles Hundeshampoo oder nur ein mildes Babyshampoo. Ansonsten reicht es aus, den Hund abzutrocknen und das trockene Fell auszubürsten. Eine regelmäßige Kontrolle der Augen auf Rötungen und der Pfoten auf Fremdkörper oder Grasmilben und seinem Gebiss sind ein Muss.
Beim Tierarzt erhältst du spezielle Tropfen zum Reinigen der Ohren. Besonders an der Ohrenpartie sind Zwergpinscher sehr empfindlich gegen Kälte. Er kann sogar bei extremen Temperaturen mit Erfrierungen nach Hause kommen. Entzündungen am Ohrrand, bei dem Gewebe absterben kann, kommen oft vor. Kontrolliere im Winter regelmäßig, ob der Hund juckende oder wunde Stellen am Ohr zeigt. Ist das der Fall, solltest du ihn sofort dem Tierarzt vorstellen. Zur Verhinderung von weiteren schwerwiegenden Folgen muss er behandelt werden.
Fange im Welpenalter an, deinen Zwergpinscher ans Zähneputzen zu gewöhnen. Ein sauberes Gebiss schützt vor Plaque. Es kommt bei Hunden selten vor, dass sie Zahnschäden aufweisen. Wenn dein Zwergpinscher die Zahnbürste gewöhnt ist, kannst du damit einem Stück seiner Gesundheit vorbeugen. Kann er die Zahnbürste nicht leiden, helfen Kaustangen aus dem Futtersortiment für Hunde.
Weist dein Zwergpinscher kahle Stellen im Fell auf, solltest du abklären lassen, ob es sich um einen krankhaften Haarausfall handelt oder ob eine Futterallergie vorliegt. Wenn es sich um die Schablonen-Krankheit handelt, kannst du davon ausgehen, dass es sich nicht auf die Gesundheit auswirkt. Diese Krankheit stellt nur ein ästhetisches Problem dar.
Du solltest auch auf einige Anfälligkeiten achten. Es kann vorkommen, dass die Kniescheibe des Zwergpinschers eine Neigung zum Herausspringen hat. Sollte er Schmerzen haben, sofort zum Tierarzt. Auch ein genetisch bedingter Hang zu einer Netzhautablösung, die unter Umständen den Hund erblinden lassen kann, ist dokumentiert. Beobachte deinen Hund deshalb regelmäßig.
Passendes Zubehör
Zug um den Hals mag kein Hund. Vor allem für lebhafte Zwergpinscher bietet sich ein kompaktes, gefüttertes Geschirr an. Ein Halsband ist weniger geeignet. Eine Teleskopleine mit automatischem Ein- und Auszug gibt ihm beim Spaziergang die Bewegungsfreiheit, die er braucht.
Der Zwergpinscher friert aufgrund seiner fehlenden Unterwolle sehr schnell. Für Spaziergänge im Winter oder an nasskalten Regentagen findest du für deinen Winzling Hundemode in vielen Variationen und für alle Jahreszeiten. Für einem Regenschutz oder gefütterter Winterschutz für den Körper wird dir das Tier dankbar sein.
Zwergpinscher kuscheln gerne auf weichen Decken und lieben es, in einer Hundehöhle zu schlafen. Er liegt dort geschützt und warm, weil sein eigener Atem in der Höhle für Wärme sorgt. Für kleine Hunde kannst du diese Hundehöhlen überall finden. Der Zwergpinscher entwickelt auch oft eine große Liebe zu kleinen Plüschtieren, mit denen er in seinem Körbchen kuscheln kann.
Der Zwergpinscher liebt jede Art von Spiel. Solange er damit seinen Bewegungsdrang befriedigen kann, macht er alles mit. Ballspiele, Stöckchen holen liebt er genauso wie andere Hunde. Darüber hinaus ist der Zwergpinscher der ideale Hund für einen Hindernislauf oder Agilitätstraining. Auch Dogdancing macht Halter und Hund riesigen Spaß.
Herkunft & Geschichte
Der Zwergpinscher soll eine Geschichte von 1000 Jahren nachweisen. Sein Vorfahre wird als Torfhund der Pfahlbauern geführt. Von ihnen wurde er zur Mäuse- und Rattenjagd eingesetzt. Deswegen bezeichnen die Österreicher diese Art von Hunde auch als Rattler. Schädel- und Knochenfunde beweisen seine Existenz. Urahnen des Zwergpinschers schlossen sich schon damals dem Menschen an.
Ende des 19. Jahrhunderts traf man Pinscher fast auf jedem Hof an. Ihre Geschicklichkeit beim Jagen von Nagetieren war bei den Bauern überall bekannt. Auch die Wachsamkeit des Zwergpinschers war damals schon eine bevorzugte Eigenschaft. Sein Geschick, alle Plagen vom Hof fernzuhalten, erfreute sich allgemeiner Beliebtheit.
Josef Berta gründete 1895 den ersten Pinscher Klub. Damals war der Pinscher nicht nur glatthaarig, es gab auch eine rauhaarige Version. Im 19. Jahrhundert war der Zwergpinscher ein Maskottchen für die vornehmen Damen der Gesellschaft. Mit der Reinzucht von Josef Berta wurde der rauhaarige Schnauzer vom glatthaarigen Pinscher unterschieden. Das geschah erst am Anfang des 20. Jahrhunderts.
Josef Berta erkannte, dass der Zwergpinscher so gar kein Schoßhündchen war. Berta, einer der ersten Züchter, machte den Zwergpinscher zu dem, was er jetzt ist. Bertas Kollegen trugen ihren Teil dazu bei. Die besten Eigenschaften wie Wachsamkeit, Jagdinstinkt, Treue und Umgänglichkeit wurden weitergezüchtet. Es entstand ein unverwechselbarer Rassehund:
Der Zwergpinscher mit einem wundervollen Charakter, robusten Genen und großem Temperament.