Hund aus Tierheim adoptieren? (Das solltest du beachten)

Du möchtest einen Hund aus dem Tierheim adoptieren? Aber was ist bei der Anschaffung zu beachten? Wie hoch sind die Kosten? Das und vieles mehr zeigen wir dir in diesem Artikel. Als Bonus haben wir weiter unten eine Checkliste im PDF-Format für dich vorbereitet. Damit du auf der sicheren Seite bist!

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Inhaltsverzeichnis

Du bist auf der Suche nach einem Hund? Dann kannst du jetzt etwas gegen Tierleid und Quälerei unternehmen! 

Täglich werden wir auf Instagram, Facebook und Co. mit schrecklichen Bildern konfrontiert. Sie zeigen ausgesetzte oder verwahrloste Tiere. Viele von ihnen landen im Tierheim… Was zunächst wie eine vorübergehende Rettung aussieht, entpuppt sich schnell als lebenslanger Gewahrsam. Die Tiere vereinsamen in überfüllten Tierheimen.

Hund aus dem Tierheim adoptieren, das Richtige für mich?

Tierheim

Die Anschaffung eines Haustieres ist immer mit einer großen Verantwortung verbunden. Deshalb solltest du dir gut überlegen, ob du diese Verantwortung übernehmen möchtest. Was sind die wichtigsten Voraussetzungen für die Adoption eines Hundes?

Lässt deine Wohnsituation die Haltung eines Hundes zu? In vielen Wohnungen sind Hunde nicht erlaubt oder vom Vermieter nicht erwünscht. Tierheime suchen Adoptierende, die stabile Lebensverhältnisse bieten können. Dazu gehört ein sicheres Zuhause, in dem sich der Hund wohl fühlt. Wenn du zur Miete wohnst, musst du eventuell nachweisen, dass Haustiere erlaubt sind.

Geeignete Umgebung – Wie viel Platz kannst du deinem neuen Mitbewohner bieten? Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Umgebung, in der der Hund leben wird. Neben viel Auslauf ist auch die Größe der Wohnung entscheidend. Tierheime prüfen, ob die Wohnsituation und der Lebensstil der Adoptierenden den Bedürfnissen des Hundes entsprechen. Manche Hunde brauchen zum Beispiel viel Auslauf oder besondere Pflege.

Zeit und Hingabe – Bist du viel zu Hause oder den ganzen Tag unterwegs? Hunde lieben die Gesellschaft ihres Menschen und sind ungern allein. Ein Hund braucht Zeit, Zuwendung und Pflege. Tierheime möchten sicherstellen, dass potenzielle Adoptiveltern bereit sind, sich langfristig um den Hund zu kümmern. Dazu gehören tägliche Spaziergänge, Spielzeiten und Trainingseinheiten.

Finanzielle Sicherheit – Die Versorgung eines Hundes ist mit finanziellen Verpflichtungen verbunden. Dir sollte klar sein, dass ein Hund laufende Kosten mit sich bringt. Dazu gehören die Kosten für Futter, Tierarztbesuche, Hundesteuer, Impfungen und eventuelle Notfälle. Auch die Anschaffung von Zubehör und Spielzeug kostet Geld. Tierheime erwarten, dass Adoptierende finanziell in der Lage sind, diese Kosten zu tragen.

Wissen und Erfahrung – Grundkenntnisse über die Pflege und das Verhalten von Hunden sind von Vorteil. Einige Tierheime bieten Beratung und Informationsmaterial an, um Adoptierende das nötige Wissen zu vermitteln. Erfahrung im Umgang mit Hunden kann ebenfalls hilfreich sein, insbesondere wenn es sich um spezielle Rassen mit besonderen Bedürfnissen handelt.

Bereitschaft zur Zusammenarbeit – Tierheime führen in der Regel Vorgespräche, Hausbesuche und Nachkontrollen durch, um sicherzustellen, dass der Hund ein liebevolles und sicheres Zuhause findet. Potentielle Adoptiveltern sollten diesem Prozess offen gegenüberstehen und bereit sein, mit dem Tierheim zusammenzuarbeiten.

Hast du schon andere Haustiere? Für ein harmonisches Zusammenleben musst du die richtige Auswahl treffen.

Es ist wichtig, dass alle Familienmitglieder mit der Anschaffung eines Hundes einverstanden sind. Mit dem Vierbeiner geht man eine langfristige Bindung ein.

Züchter, Zoohandlungen und Internetforen

Welpen

Du hast natürlich auch die Möglichkeit, einen Hund bei einem Züchter, in einer Tierhandlung oder über Internetforen zu kaufen.

Wenn du dich für einen Zuchthund entscheidest, achte darauf, dass es sich um einen seriösen Züchter handelt, den du auch öfter vor Ort besuchen kannst, um dir seine Zuchtanlage genauer anzusehen. Ein passionierter Züchter wird dir auch viele Fragen zu deinen Lebensumständen stellen. Denn er möchte sicher sein, dass sein Welpe in Zukunft in guten Händen ist.

Von Züchtern oder Händlern aus dem Ausland wie Rumänien, Polen usw. solltest du Abstand halten. Die Tiere werden dort unter qualvollen Bedingungen gezüchtet und sind oft krank. Den Züchtern geht es nicht in erster Linie um das Wohl des Hundes bzw. um die Vermittlung eines gesunden Tieres.

Es ist ihnen auch ziemlich egal, wer der zukünftige Besitzer des Hundes sein wird und unter welchen Bedingungen der Hund in seinem neuen Zuhause leben wird, solange das Geld stimmt. Viele dieser Tiere werden unter katastrophalen Bedingungen nach Deutschland geschmuggelt.

Bedenke immer: Durch den Kauf eines Hundes muss ein anderer Hund im Tierheim auf ein neues Zuhause und eine liebevolle Familie verzichten!

Warum sind die Tierheime so überfüllt?

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Die Tierheime in Deutschland sind überfüllt und werden immer voller. Rund 550 Tierheime gibt es in Deutschland. Über 100.000 Hunde landen jedes Jahr dort und bleiben meist ihr Leben lang.

Es gibt verschiedene Gründe für diese unschöne Situation:

  • Spontane und unüberlegte Anschaffungen
  • Hunde als Geschenk (besonders nach Weihnachten steigt die Zahl der abgegebenen Tiere dramatisch an)
  • Urlaub (ja – für ein paar Tage Urlaub werden Hunde lebenslang ins Tierheim abgeschoben)
  • Hohe Kosten
  • Änderung der Wohn- oder Lebenssituation
  • Tierhaarallergien, andere Krankheiten oder Tod des Besitzers
  • Rettung aus dem Ausland

Gründe für eine Tierheimadoption

Doch warum solltest du dich für einen Hund aus dem Tierheim entscheiden?

Eine Adoption aus dem Tierheim hat für alle Beteiligten nur Vorteile. Du hast die Möglichkeit, etwas wirklich Gutes zu tun. Jedes Tier verdient ein liebevolles Zuhause mit liebevollen Menschen. Du kannst einem Vierbeiner eine zweite Chance geben.

Vorteile für den Hund

Hunde brauchen Gesellschaft und viel Liebe. Auch wenn sie im Tierheim versorgt und gepflegt werden, bekommen sie nicht die Aufmerksamkeit, die sie brauchen. Ihnen fehlt eine eigene Familie oder ein liebevoller Besitzer.

Auch wenn die Tierheimmitarbeiter sich so gut wie möglich um die Tiere kümmern, fehlt ihnen einfach die Zeit. Bei der großen Anzahl von Tieren können sie nicht auf alle individuellen Bedürfnisse eingehen.

So sind die Hunde oft einsam und gelangweilt. Hier kannst du helfen, indem du einem dieser Hunde die liebevolle Tür zu einem neuen Zuhause öffnest.

Vorteile für dich

Eine Tierheim-Adoption hat auch für dich große Vorteile. Du kannst aktiv etwas gegen Tierleid tun und einem einsamen Hund ein neues Zuhause schenken. Dein neuer Hausgenosse wird dir wie kaum ein anderes Tier Dankbarkeit entgegenbringen.

Die Tiere verstehen oft nicht, warum sie nicht mehr zu ihrer alten Familie zurück können und leiden umso mehr. Trotz dieses Schmerzes kannst du schnell ihr Vertrauen gewinnen.

Du kannst deinen neuen Liebling in Ruhe kennen lernen, bevor du dich für ihn entscheidest. So kannst du genau prüfen, ob die Chemie stimmt. Wenn ihr gut zusammenpasst und harmoniert, müssen nur noch die Rahmenbedingungen geklärt werden.

Vorteile für das Tierheim

Sobald du einen Hund gerettet hast, wird ein neuer Platz für ein Tier in Not frei. Mit einer Adoption kannst du also noch mehr Tieren helfen. Die Schutzgebühr deckt nur die Arzt- und Futterkosten des adoptierten Tieres. Niemand bereichert sich daran.

Was kostet ein Hund aus dem Tierheim?

Es fällt lediglich eine Schutzgebühr von ca. 200 – 500 Euro an. Ein weiterer Vorteil ist also auch die finanzielle Seite. Bei einem Züchter würdest du ein Vielfaches bezahlen. Dafür bekommst du einen tierärztlich untersuchten, geimpften und entwurmten Hund. In der Regel sind die Tiere in den Tierheimen gesund und munter. Rüden sind meistens schon kastriert. Diese Tierarztkosten kannst du dir also sparen.

Aber was ist eine Schutzgebühr?

Die Schutzgebühr ist ein Betrag, den Tierheime bei der Adoption eines Tieres erheben. Sie dient nicht als Kaufpreis für das Tier, sondern soll sicherstellen, dass potenzielle Adoptiveltern ernsthaft an einer Adoption interessiert sind und über die finanziellen Mittel verfügen, ein Tier zu versorgen. Gleichzeitig hilft die Gebühr dem Tierheim, einen Teil der Kosten für die Versorgung der Tiere zu decken.

Wie hoch ist die Gebühr?

Die Höhe der Schutzgebühr kann variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. dem Tierheim, der Art des Tieres und manchmal auch dem Alter oder der Rasse des Tieres. Im Durchschnitt muss man für Hunde mit einer Schutzgebühr zwischen 200 und 500 Euro rechnen. Es ist jedoch wichtig, direkt beim Tierheim nachzufragen, da die Gebühren variieren können.

Wozu dient sie?

Die Schutzgebühr hilft dem Tierheim, einen Teil der Kosten für die Versorgung der Tiere zu decken. Dazu gehören unter anderem:

  • Medizinische Versorgung: Impfungen, Entwurmungen, Kastrationen oder Sterilisationen und andere medizinische Behandlungen, um das Tier gesund zu erhalten oder gesundheitliche Probleme zu behandeln.
  • Futter und Unterbringung: Kosten für Futter, Pflege und Unterbringung der Tiere im Tierheim.
  • Verwaltungskosten: Ein Teil der Gebühren dient zur Deckung der Verwaltungskosten, die für den Betrieb eines Tierheims anfallen.

Warum sind Schutzgebühren wichtig?

Die Schutzgebühr stellt sicher, dass die Adoption ernst gemeint ist und die neuen Besitzer bereit und in der Lage sind, die Verantwortung für das Tier zu übernehmen. Sie trägt auch dazu bei, Spontankäufe zu vermeiden und sicherzustellen, dass die Tiere in ein liebevolles und fürsorgliches Zuhause kommen. Gleichzeitig unterstützt sie das Tierheim finanziell, damit es auch weiterhin Tieren in Not helfen kann.

Die Schutzgebühr bei der Adoption eines Tieres aus einem Tierheim ist ein wichtiger Bestandteil des Adoptionsprozesses.

Sie spiegelt nicht den Wert des Tieres wider, sondern dient als Beitrag zu den Kosten, die für die Versorgung des Tieres anfallen, und als Sicherheit für die Zukunft des Tieres. Mit der Entscheidung, einem Tier aus dem Tierheim ein Zuhause zu geben, unterstützt man nicht nur die wertvolle Arbeit des Tierheims, sondern gewinnt auch einen treuen Freund fürs Leben.

Wie kann ich einen Hund aus dem Tierheim adoptieren?

Du hast eine große Auswahl an Tierheimen in ganz Deutschland. Auch der Auslandstierschutz bietet dir eine interessante Alternative. So bist du nicht nur an das Tierheim in deiner Nähe gebunden.

Die Tierheime und der Auslandstierschutz haben übersichtliche Homepages. Hier kannst du dir die Hunde vorab anschauen. Wenn dein Traumhund dabei ist, solltest du zunächst im Tierheim anrufen und einen Termin zum Kennenlernen vereinbaren.

Du kannst natürlich auch vor Ort nach einem Hund fragen, der zu dir passt. Die Tierheimmitarbeiter kennen ihre Schützlinge sehr gut und können dir bei der Auswahl sehr behilflich sein.

Ein großes Vorurteil ist, dass Tiere aus dem Tierheim gestört und schwierig sind. Dein erster Besuch im Tierheim wird dich sofort vom Gegenteil überzeugen. Hunde mit den unterschiedlichsten Eigenschaften warten auf ein neues Zuhause. Vierbeiner aller Rassen, Altersgruppen und Charaktere sind vertreten.

Der Adoptionsprozess

Bevor du deinen neuen Vierbeiner mit nach Hause nehmen kannst, sind noch einige Schritte zu erledigen:

Viele Tierheime führen zunächst ein Beratungsgespräch mit potenziellen Adoptierenden. Dabei geht es um die Bedürfnisse des Hundes, die Lebensumstände der Adoptierenden und allgemeine Informationen zur Tierhaltung. Ein erstes Gespräch mit dem Tierheimpersonal dient der ersten Einschätzung. Du musst eine ausführliche Selbstauskunft über deine Wohn-, Familien- und Arbeitssituation abgeben.

Mit dieser Selbstauskunft hilfst du den Tierheimmitarbeitern, den richtigen Hund für dich zu finden. Nicht jeder Hund, der dir auf den ersten Blick gefällt, ist auch ideal für deine Lebenssituation.

Ist die Wahl getroffen, steht einem Kennenlernen nichts mehr im Wege. Du hast die Möglichkeit, Zeit mit ihm zu verbringen und zu sehen, ob die Chemie stimmt. Bei Hunden eignen sich dafür Spaziergänge.

Wenn die Chemie stimmt, findet eine Vorkontrolle durch Mitarbeiter des Tierschutzvereins statt. Sie stellen sicher, dass die Umgebung für den Hund geeignet ist. Sie besuchen dich zu Hause und prüfen, ob deine Angaben stimmen.

Wenn alles passt, wird ein Adoptionsvertrag aufgesetzt, der die Rechte und Pflichten der Adoptierenden festlegt. Oft wird auch eine Schutzgebühr vereinbart. Manchmal behalten sich die Tierheime vor, nach einigen Wochen oder Monaten eine Nachkontrolle durchzuführen, um zu sehen, wie es dem Hund in seinem neuen Zuhause geht.

Warum keine sofortige Adoption?

  • Wohl des Tieres: Das Verfahren dient dazu, die bestmögliche Passung zwischen Hund und Adoptierenden zu finden. Eine sofortige Aufnahme würde nicht genügend Zeit für eine sorgfältige Prüfung und Entscheidungsfindung lassen.
  • Verantwortungsvolle Adoption: Die Tierheime wollen sicherstellen, dass die Adoptierenden ihre Entscheidung nicht aus einer Laune heraus treffen und wirklich bereit sind, ein Tier in ihre Familie aufzunehmen.
  • Gesundheitschecks: Oft müssen noch letzte Gesundheitschecks oder Behandlungen (wie Impfungen oder Kastrationen) durchgeführt werden, bevor der Hund sein neues Zuhause beziehen kann.

Die Adoption eines Hundes aus dem Tierheim ist eine ernsthafte Verpflichtung, die einer gründlichen Vorbereitung und Überlegung bedarf. Obwohl die Vorfreude groß ist, ist eine sofortige Mitnahme aus den oben genannten Gründen nicht möglich.

Durch einen strukturierten Adoptionsprozess tragen Tierheime dazu bei, dass die Tiere ein fürsorgliches und passendes Zuhause finden. Geduld und Verständnis während des Adoptionsprozesses sind der erste Schritt zu einer langen und glücklichen Beziehung mit dem neuen vierbeinigen Familienmitglied.

Checkliste zum Download

Hier noch eine Checkliste für dich, dass dir bei deiner Entscheidung enorm helfen wird. Du kannst die Liste außerdem hier downloaden.

Checkliste Notizen
Gibt es Allergiker in der Familie?
Wird jedes Familienmitglied Verantwortung für ihn übernehmen?
Hast du / habt ihr genügend Zeit für das neue Familienmitglied?
Gibt es andere Tiere Zuhause?
Gibt es (kleine) Kinder in der Familie?
Bist du bereit, die Kosten (Futter, Tierarzt, Zubehör, Hundesteuer) zu tragen?
Hast du genug Platz für einen Hund?
Erteilt dein Vermieter dir seine Zustimmungserklärung?
Stehen absehbare Veränderungen deiner Lebenssituation bevor?
Welche Größe und Rasse ist für deine Lebenssituation geeignet?

Fazit

Ich hoffe, dass dir dieser Artikel bei deiner Entscheidung geholfen hat. Du hast jetzt genug Informationen und Gründe für eine Adoption. Gehe die Adoptions-Checkliste in Ruhe durch und ich bin mir sicher, dass du die richtige Entscheidung treffen wirst. Hast du Feedback oder Fragen? Dann hinterlasse uns einen Kommentar.

Bild von Verfasst von Claudia Weise
Verfasst von Claudia Weise

Ich bin Chefredakteurin bei Hundeo und wenn es um Hunde geht, schlägt mein Herz höher. Mein Ziel ist es, die besten Hunde-Ratgeber im Netz zu veröffentlichen. In jedem Artikel steckt viel Leidenschaft und ich freue mich über jedes Feedback, um unsere Inhalte stetig zu verbessern.

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