Afghanischer Windhund

Wesen:

Würdevoll, Stolz, Zurückhaltend
Größe: Groß
Höhe: 63-74 cm
Gewicht: 15-34 kg
Lebenserwartung: 10-13 Jahre
Felltyp: Langhaar
Farben: Schwarz, Creme, Rot
FCI Gruppe: Windhunde

Afghanische Windhunde faszinieren durch ihre Anmut und Schönheit. Seit Jahrtausenden gelten sie in ihrer Heimat Afghanistan als wahre Kostbarkeit. Sie gelten als sehr anspruchsvolle Hunde, die viel Auslauf und eine korrekte Erziehung benötigen. Sie sind also nichts für bequeme Menschen.

Afghanischer Windhund
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Charakter & Merkmale

Der Afghanische Windhund, auch Afghane genannt, gehört zu den von der FCI anerkannten Hunderassen. Seine Population entwickelt sich hauptsächlich in Großbritannien.

Sie sind bekannt für ihr unabhängiges, selbstständiges Wesen und ihren ausgeprägten Jagdtrieb. In ihrer Heimat wurden sie meist als Einzelgänger eingesetzt, um Beute aufzuspüren. Dieses Verhalten zeigt sich auch heute noch und kann für den Halter oft sehr anstrengend sein.

Andererseits können sie aber auch sehr faul und verschmust sein – ein interessanter Widerspruch. Wer also nur einen tierischen Begleiter sucht, der ihm auf Schritt und Tritt folgt, der ist beim Afghanen definitiv falsch.

Diese Tiere sind sehr stolz. Sie lassen sich nicht gerne unterdrücken und behalten trotz enger Bindung ihren Eigensinn. Im Haus sind sie meist ruhig und zurückhaltend, aber wenn sie draußen sind, verfallen sie in eine Art Jagdfieber. Aus diesem Grund ist es sehr schwierig, den Hund frei laufen zu lassen, da er meist nicht auf Pfiffe oder Rufe hört. Erst wenn er es für richtig hält, kehrt er zu seinem Besitzer zurück.

Gegenüber fremden Menschen und Tieren sind die schönen Tiere meist skeptisch, im schlimmsten Fall sogar abweisend. Sie sind auch für ihr ausgezeichnetes Gedächtnis bekannt. Noch nach Jahren wissen sie, wem sie vertrauen können.

Afghanen brauchen viel Bewegung – sei es Radfahren, Joggen oder Hunderennen. Daher ist es von Vorteil, regelmäßig Windhundrennen zu besuchen. Dort kann sich der Hund richtig austoben. Diese faszinierende Hundeart ist daher nur etwas für Menschen, die bereits die nötige Erfahrung mit Windhunden gesammelt haben. Außerdem sollten zukünftige Besitzer über genügend Einfühlungsvermögen verfügen.

Je nach Erziehung eignet sich der Hund auch hervorragend als Familienhund. In diesem Fall sollten die Familienmitglieder jedoch die Eigenschaften des Hundes kennen und damit umgehen können. Außerdem ist er sehr wachsam und bellt nicht.

Fellpflege:

Wenig
Mittel
Intensiv

Haaren:

Wenig
Mittel
Intensiv

Energielevel:

Wenig
Mittel
Viel

Trainierbarkeit:

Wenig
Mittel
Gut

Kinder geeignet:

Weniger
Mit Aufsicht
Perfekt

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Die richtige Ernährung

Afghanen legen großen Wert auf eine qualitativ hochwertige Ernährung. Wie alle Hunde sind sie Fleischfresser, daher sollte man darauf achten, dass immer Fleisch im Futter enthalten ist. Außerdem ist es wichtig, dem Futter ausreichend Nährstoffe und Vitamine beizufügen, damit der Hund gesund bleibt.

Welpen brauchen bis zu vier Mahlzeiten am Tag. Ausgewachsene Hunde kommen mit zwei Mahlzeiten aus. Nach jeder Mahlzeit sollte man dem Hund eine Verdauungspause gönnen, damit er nicht überfüttert wird.

Da Tiere viel Bewegung brauchen, hängt der Futterbedarf immer von der Aktivität ab. Die von den Futtermittelherstellern empfohlenen Rationen sind in der Regel ausreichend. Es können aber auch großzügigere Rationen verabreicht werden. Je nach Auslauf und Aktivität sollte die Menge immer so angepasst werden, dass der Schützling weder zu- noch abnimmt.

Wenn du das Futter umstellen möchtest, solltest du dir und dem Hund genügend Zeit dafür lassen. Dazu gibst du einfach etwas von dem neuen Futter zum alten. So kann sich der Hund langsam an das neue Futter gewöhnen. Auf diese Weise minimierst du das Risiko, den Magen deines Hundes zu belasten, was zu Durchfall oder Erbrechen führen kann.

Das Gleiche gilt für neue Mitbewohner. Am besten fütterst du ihn noch eine Weile mit dem gewohnten Futter, um ihn nicht zusätzlich zu belasten.

Gesundheit & Pflege

Die langen Haare des Afghanen benötigen vor allem eines – eine anspruchsvolle Pflege. Dies mag anfangs relativ mühsam sein, da das Haar in mehreren Lagen gebürstet werden muss, ist aber unumgänglich. Nur so kann man Verfilzungen jeglicher Art vorbeugen.

Wichtig ist jedoch, dass immer vorsichtig gebürstet wird, um dem Hund keine Haare auszureißen. Schon Welpen sollten relativ früh an das tägliche Bürsten gewöhnt werden. Außerdem solltest du nach jedem Spaziergang immer die Äste und Blätter aus dem Fell deines Hundes entfernen. So kannst du Verfilzungen von vornherein vorbeugen.

Das Fell eines Afghanischen Windhundes braucht alle paar Wochen eine gründliche Reinigung. Dies geschieht am besten mit einem milden Hundeshampoo. Zusätzlich kannst du einen Conditioner verwenden, der das Bürsten erleichtert.

Damit Hautveränderungen frühzeitig erkannt und behandelt werden können, solltest du ihn täglich auf Parasiten untersuchen. Nur so kannst du sicher sein, dass mit deinem Hund alles in Ordnung ist und keine Entzündungen vorliegen.

Da sich das Fell des Afghanischen Windhundes natürlich entwickeln soll, dürfen die Haare nicht mit einer Schere in Berührung kommen.

Für die Zähne sind Zahnpflegesnacks ideal. Zur Reinigung der Zähne kann auch eine Zahnpasta für Hunde verwendet werden.

Die Kontrolle und Reinigung der Ohren und Augen ist ebenfalls wichtig.

Passendes Zubehör

Die Leidenschaft der Afghanischen Windhunde ist die Bewegung. Aus diesem Grund bieten sich vor allem Windhundrennen an, bei denen die Tiere hinter einem falschen Hasen oder einem flatternden Band herjagen.

Die Tiere sind für ihre Schnelligkeit bekannt und erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h. Auch als Partner beim Joggen oder Radfahren sind die Vierbeiner beliebt.

Ideal sind auch Hundesportarten wie das Coursing. Beim Coursing wird auf einem freien Gelände eine Jagd nachgestellt. Dabei jagen die Tiere einer Hasenschleppe aus Kunststoff hinterher. Nehmen mehrere Hunde teil, ist das Tragen eines Maulkorbes für alle Hunde Pflicht, da die Verletzungsgefahr relativ hoch ist.

Afghanischer Windhund Geschichte

Herkunft & Geschichte

Ursprünglich aus dem Hochland des Hidukusch stammend, züchteten frühe Nomaden bereits um 4000 v. Chr. die ersten Hunde, die heute als Vorfahren des Afghanischen Windhundes bekannt sind. Damals wie heute galten sie in dieser Region als Kostbarkeit und wurden über einen langen Zeitraum als Schutz- und Wachhunde eingesetzt.

Die Hunde leisteten stets hervorragende Dienste und waren vor allem bei der Jagd beliebte Begleiter. Gejagt wurde alles, von der Raubkatze bis zum kleinsten Säugetier – keine Beute war vor ihnen sicher. Auf diese Weise sicherte er den Nomaden und sich selbst das Überleben. Zudem half ihm das raue Bergklima, sich zu einem robusten und zähen Hund zu entwickeln.

Diese Tiere galten als so wertvoll, dass jedem Schmuggler sofort die Todesstrafe drohte. Britische Soldaten ließen sich jedoch nicht erwischen und brachten die ersten Exemplare nach Großbritannien. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts züchteten Liebhaber dann verschiedene Arten. So entstanden zum Beispiel der Wüstenhund und der Gebirgshund.

In vielen anderen Ländern wurde der Afghane erst viel später bekannt, in Deutschland beispielsweise erst ab 1930. Von da an wurde der Vierbeiner als Ausstellungshund immer beliebter. Durch zahlreiche Züchtungen veränderte sich auch der typische Standard des Hundes.

Ob Ausstellungshund, Begleithund oder Sporthund – heute gibt es zahlreiche Zuchtlinien. Jede dieser Linien weicht in gewisser Weise vom Standard ab.