Tschechoslowakischer Wolfhund

Wesen:

Selbständig, Temperamentvoll, Intelligent
Größe: Groß
Höhe: 60-65 cm
Gewicht: 20-26 kg
Lebenserwartung: 13-16 Jahre
Felltyp: Mittelhaar
Farben: Gelbgrau, Silbergrau, Typische helle Maske
FCI Gruppe: Hütehunde – Treibhunde

Der Tschechoslowakische Wolfhund ist aus einer Kreuzung zwischen Wölfen und Deutschen Schäferhunden hervorgegangen. Daher erinnert er auch äußerlich stark an einen Wolf. Durch sein Wolfsblut steht er seinen Vorfahren viel näher als seine Artgenossen. Seit 1999 ist der Tschechoslowakische Wolfhund eine offiziell anerkannte Hunderasse. Er gehört zur Gruppe 1 der FCI.

Tschechoslowakischer Wolfhund
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Charakter & Merkmale

Der Tschechoslowakische Wolfhund hat einen keilförmigen Kopf und ein gräuliches Fell. Die Maske ist heller als das übrige Fell. Das Fell des Hundes ist sehr robust und schützt ihn auch vor Witterungseinflüssen.

Der Tschechoslowakische Wolfhund hat wie der Wolf einen Fellwechsel. Dieser findet zwischen Sommer und Winter statt. In der kalten Jahreszeit schützt ihn eine dicke Unterwolle vor den Minustemperaturen.

Die Rasse zeichnet sich durch einen muskulösen Körperbau aus. Rüden erreichen eine Widerristhöhe von etwa 65 Zentimetern. Hündinnen erreichen eine Widerristhöhe von etwa 60 Zentimetern. Rüden wiegen in der Regel 26 Kilogramm und mehr. Weibliche Tiere wiegen etwa 20 Kilogramm. Weibliche Tiere werden in der Regel einmal im Jahr läufig. Das ist viel seltener als bei anderen Hunderassen.

Die Lebenserwartung der Hunde liegt zwischen 13 und 16 Jahren. Diese hohe Lebenserwartung ist für eine so große Rasse ungewöhnlich. Man kann sich also auf eine lange gemeinsame Zeit mit seinem Vierbeiner freuen.

Man merkt dem Tschechoslowakischen Wolfhund seine Nähe zum Wolf im Charakter an. Deshalb ist er Neuem gegenüber meist skeptisch und scheu. Der Fluchtinstinkt ist bei dieser Hunderasse stark ausgeprägt.

Das natürliche Misstrauen des Hundes kann man durch gute Erziehung in den Griff bekommen. Wenn du das Herz eines Tschechoslowakischen Wolfhundes erobert hast, kannst du dich glücklich schätzen. Dann hast du einen Freund fürs Leben gewonnen. Durch seine Herkunft vom Wolf hat er ein ausgeprägtes Rudelverhalten. Er ist seinem Besitzer gegenüber sehr treu. Dein neuer Freund wird dir also ein sehr treuer Begleiter sein.

Dieser Hund ist sehr intelligent und lernwillig. Er meistert auch schwierige Aufgaben nach kurzer Zeit. Er möchte ständig mit spannenden Beschäftigungen beschäftigt werden.

Außerdem hat der Tschechoslowakische Wolfhund einen ausgeprägten Jagdtrieb. Deshalb ist es besser, ihn im freien Gelände an der Leine zu führen.

Die Tiere haben sehr gut entwickelte Reflexe. Ihre Reaktionsschnelligkeit ist sehr hoch. Sie sind sehr fleißig und ausgezeichnete Spürhunde. Wegen ihrer Schreckhaftigkeit sind diese Hunde jedoch nicht für den Polizei- oder Militärdienst geeignet.

Fellpflege:

Wenig
Mittel
Intensiv

Haaren:

Wenig
Mittel
Intensiv

Energielevel:

Wenig
Mittel
Viel

Trainierbarkeit:

Wenig
Mittel
Gut

Kinder geeignet:

Weniger
Mit Aufsicht
Perfekt

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Die richtige Ernährung

Achte bei der Auswahl des Futters darauf, dass es hochwertige Zutaten enthält, ausgewogen ist und den Bedarf deines Hundes deckt. Alter, Grösse bzw. Gewicht, Aktivität und Gesundheitszustand spielen dabei eine wichtige Rolle. Bei der Futtermenge solltest du dich an die Empfehlungen des Herstellers halten.

Leckerlis sollten nur in Maßen gefüttert und von der Grundnahrung abgezogen werden, um Übergewicht zu vermeiden.

Welpen können 4-6 mal täglich gefüttert werden. Die Anzahl der Mahlzeiten sollte allmählich auf 2 pro Tag reduziert werden, bis der Hund ausgewachsen ist. Nach den Mahlzeiten sollte eine Ruhepause eingehalten werden.

Frisches Trinkwasser sollte jederzeit zur Verfügung stehen.

Gesundheit & Pflege

Nur erfahrene Hundehalter sollten sich einen Tschechoslowakischen Wolfhund anschaffen. Die Tiere sind sehr anspruchsvoll in der Haltung. Als Ersthund empfehlen wir daher eine andere Rasse. Er will körperlich und geistig gefordert werden. Nur so bleibt er entspannt und zufrieden. Für die Erziehung brauchst du viel Geduld, Liebe und Erfahrung.

Dem von Natur aus schreckhaften Tier muss so früh wie möglich die Angst vor dem Unbekannten genommen werden. Der Tschechoslowakische Wolfhund sollte daher von klein auf an seine Umgebung gewöhnt werden. So lernt er, mit anderen Menschen, Situationen und Hunden umzugehen.

Wenn er erfolgreich sozialisiert wurde, eignet er sich auch als Familienhund. Er gilt als besonders kinderlieb. Mit deinem eigenen Nachwuchs wird er sehr geduldig sein.

Dieser Vierbeiner braucht viel Bewegung. Im Idealfall verfügst du über ein großes Grundstück. Dein Garten sollte von einem stabilen Zaun umgeben sein. So kann sich dein Liebling frei bewegen und es kommt nicht zu Konflikten mit deiner Nachbarschaft.

Bei der Anschaffung solltest du auch den finanziellen Aspekt nicht außer Acht lassen. Du solltest die Kosten für Futter, Tierarzt und Versicherung realistisch kalkulieren.

Wenn du einen Tschechoslowakischen Wolfhundwelpen in deine Familie aufnehmen möchtest, brauchst du viel Geduld. Zum einen ist die Rasse sehr selten und nicht überall zu finden. Zum anderen werfen die Hündinnen nur einmal im Jahr.

Vor allem die Welpen sind sehr verspielt. Deshalb sollte das neue Zuhause des Tieres gut gesichert sein. Man sollte auch mal ein Auge zudrücken können, wenn etwas kaputt geht.

Der Tschechoslowakische Wolfhund kann auch im Freien gehalten werden. Dazu ist ein ausreichend großes und gesichertes Grundstück erforderlich. Er liebt jedoch das Leben im Rudel und bevorzugt die Gesellschaft von Menschen und anderen Hunden. Deshalb solltest du ihn nie zu lange allein lassen.

Ausgedehnte Spaziergänge sollten ein fester Bestandteil der Haltung sein. Deshalb ist es wichtig, dass du genauso viel Freude an der Bewegung hast wie dein Liebling.

Die Erziehung muss konsequent sein. Dem Hund muss eine feste Rangordnung im Rudel vermittelt werden. Er darf nie das Gefühl bekommen, dass er selbst an der Spitze steht. Dann könnte er aufmüpfig werden.

Das Fell eines Tschechoslowakischen Wolfhundes muss intensiv gepflegt werden. Das Tier muss regelmäßig gebürstet werden. Eine große Besonderheit dieser Rasse ist der Fellwechsel. Diesen haben sie von den Wölfen geerbt. Das Fell wechselt vom Sommerfell zum Winterfell und natürlich auch umgekehrt.

Vor allem das Sommerfell stellt viele Halter vor große Probleme. Der Fellwechsel dauert in der Regel mehrere Wochen. In dieser Zeit verlieren die Vierbeiner ihr dichtes Unterfell. In der Wohnung sammelt sich dann eine große Menge Hundehaare an.

Regelmäßiges Staubsaugen kann Abhilfe schaffen. Die schiere Masse an Haaren ist aber kaum jederzeit in Schach zu halten. Deshalb solltest du während des Fellwechsels Verständnis haben. Der Boden in deinem Haus wird dann etwas schmutziger sein als sonst.

Ansonsten bringen die Hunde recht wenig Dreck mit in die Wohnung. Auch baden musst du einen Tschechoslowakischen Wolfhund nicht.

Neben der Fellpflege müssen die Tiere von Zeit zu Zeit entwurmt werden. Auch auf regelmäßige Impfungen, Krallen-, Ohren-, Augen- und Zahnpflege ist zu achten.

Passendes Zubehör

Für die Haltung dieser Hunderasse benötigst du einige typische Utensilien. Zunächst einmal brauchst du die klassischen Dinge wie Leine, Halsband, Fressnapf, Futter, Schlafplatz usw.

Außerdem sollte dein Haushalt natürlich über eine spezielle Bürste für die Fellpflege verfügen. Hat sich der Vierbeiner eine Zecke eingefangen, ist auch hier Hilfe gefragt. Mit einer Zeckenzange ist das Problem im Handumdrehen gelöst.

Die Hunderasse hat ein sehr wetterfestes Fell. Weitere wärmende Kleidung ist daher nicht notwendig.

Außerdem braucht dein Hund eine Krallenschere, eine Zahnbürste und Zahncreme für Hunde, eine Transportbox für den Transport im Auto und ein Erste-Hilfe-Set. Am besten fragst du deinen Tierarzt, was alles in den Erste-Hilfe-Kasten gehört.

Herkunft & Geschichte

Die Entstehungsgeschichte des Tschechoslowakischen Wolfhunds ist sehr interessant. Sie geht auf einen Kreuzungsversuch zurück, der in den 50er Jahren durchgeführt wurde. Schauplatz war die damalige Tschechoslowakei. Der Biologe Karel Hartl war von der staatlichen Armee beauftragt worden.

Er sollte eine neue Hunderasse züchten. Diese sollte besonders an die harten klimatischen Bedingungen in der Tschechoslowakei angepasst sein. Dazu verwendete Hartl vier Karpatenwölfe und 24 Deutsche Schäferhunde. Die Paarungsversuche zogen sich zunächst erfolglos über mehrere Jahre hin.

Der erste erfolgreiche Wurf erfolgte 1958. Als Urgroßmutter aller heutigen Tschechoslowakischen Wolfshunde gilt die Karpatenwölfin Brita. Zunächst wehrte sie alle Paarungsversuche der Schäferhunde heftig ab. Durch Zufall gelangte jedoch ein besonders dominantes Exemplar in ihre Nähe. Erst dann konnte die Paarung erfolgreich durchgeführt werden.

Die Nachkommen wurden wiederum mit anderen Deutschen Schäferhunden verpaart. 1983 wurden zum letzten Mal Wölfe eingekreuzt.

Die Mischlinge hatten ein sehr schreckhaftes und gleichzeitig aggressives Wesen. Die Armee konnte sie deshalb nicht für ihre Arbeit einsetzen. Viele Hunde dieser Rasse wurden deshalb getötet.

In den 1980er Jahren wurde die Zucht jedoch wieder aufgenommen. 1989 wurde die Rasse von der FCI unter Vorbehalt anerkannt. 10 Jahre später erfolgte die endgültige Anerkennung. Seitdem werden der Tschechoslowakische Wolfhund in der FCI in der Gruppe 1, Sektion 1 geführt. Er gehört somit zu den Treib- und Hütehunden sowie zu den Schäferhunden.