Hunde vegan ernähren: Ist das artgerecht?
- Enrico Bachmann
- Aktualisiert: 2023-06-09
Überlegst du deinen Hund Vegan zu füttern? Wir schauen uns alle Aspekte dafür, eine vegane Fütterung an und auch Gründe dagegen. Bitte lies dir diesen Artikel genau durch, bevor du diese grundlegende Entscheidung für deinen Hund triffst.
Immer mehr Menschen ernähren sich ohne tierische Produkte. Sie verzichten auf Fleisch, Fisch. In einigen Fällen nehmen sie sogar keine Eier, Milch und andere tierische Erzeugnisse.
Die Gründe dafür sind verschieden: Die meisten tun das aus reiner Tierliebe. Bei anderen stehen gesundheitliche Aspekte im Vordergrund.
Natürlich ist es für Vegetarier und Veganer schwierig, ihren Haustieren mehrmals täglich Fleisch zu servieren. Hundehalter möchten immer mehr ihren Hund fleischlos, teilweise sogar vegan, ernähren.
Immer wieder kommt die Diskussion auf, ob diese Ernährung überhaupt artgerecht ist.
In diesem Artikel erfährst du, was die Risiken von veganem Hundefutter sein können.
Möchtest du deinen Hund trotzdem ohne tierische Produkte füttern? Dann findest du hier ein paar Tipps, wie er an alle wichtigen Nährstoffe kommt.
Gründe für veganes Hundefutter
Die Debatte über die fleischlose Ernährung von Hunden ist sehr schwierig. Es gibt viele Befürworter, aber mindestens genauso viele Gegner dieser Fütterungsmethode.
Am Ende liegt es an dir selbst, für welche Ernährungsform deines Hundes du dich entscheidest. Im Folgenden werde ich dir die jeweiligen Argumente beider Seiten vorstellen.
Viele Tierhalter haben ethische Bedenken bei der Herstellung des Hundefutters. Nicht immer sind Nass- oder Trockenfutter biologisch nachhaltig. Oft kann man nicht nachvollziehen, woher das Fleisch kommt.
Es liegt nahe, dass es sich bei der Produktion um Massentierhaltung handeln könnte. Leider werden von vielen Hundefutterunternehmen Tierversuche durchgeführt. Darunter leiden teilweise auch Hunde.
Kein Hundehalter möchte, dass für die Fütterung des eigenen Hundes andere Tiere leiden. Deswegen entscheiden sich viele dazu, ihr Haustier ohne tierische Produkte zu ernähren. So geht man sicher, dass auch keinen anderen Tieren für das Futter geschadet wurde.
Bedenken über Gesundheitsprobleme durch veganes Hundefutter haben die meisten Befürworter nicht.
Hunde sind nämlich Allesfresser – ganz im Gegensatz zu Katzen, die nur Fleisch verwerten können. Also können Hunde an sich auch ohne Fleisch überleben.
Risiken bei veganen Futter
Es gibt nachvollziehbare die Gründe für veganes Hundefutter. Fehlen unseren Hunden durch das Weglassen von Fleisch denn keine wichtigen Nährstoffe? Das stimmt teilweise.
Die Ernährung von Hunden und Menschen kann nicht verglichen werden.
Ein Hundemagen ist vor allem auf die Verdauung von Fleisch ausgerichtet.
Das heißt nicht, dass Hunde keine Pflanzen verdauen können. Tierische Proteine können sie einfach besser verwerten.
Das ist das Problem von veganem Hundefutter.
Pflanzen bieten für unsere Hunde nicht so viele gut verwertbare Aminosäuren wie tierische Produkte.
Aminosäuren sind die Grundbausteine für alle Proteine, die im Körper wichtige Funktionen ausüben.
Es werden zu wenige dieser Aminosäuren aufgenommen. Oder sie können sie nicht richtig verwerten. So kommt es zu einer Mangelernährung.
Dadurch verschlechtert sich die Fellqualität unserer Lieblinge. Es kommt zu Gelenk- und Verdauungsbeschwerden. Die Knochen sind nicht mehr so belastbar. Im schlimmsten Fall verlieren sie drastisch an Gewicht.
Bedeutet das nun, dass Hunde nicht auf Fleisch verzichten können?
Fazit: Hauptsache ausgewogen
Das Wichtigste ist, dass unsere Hunde ausgewogen ernährt werden. Dein Liebling sollte genügend Proteine, Kohlenhydrate als auch essenzielle Aminosäuren und Vitamine bekommen.
Hunde sollten sowohl durch pflanzliche als auch durch tierische Produkte ernährt werden. Das wird empfohlen.
Möchtest du aus ethischen Gründen deinen Hund aber trotzdem vegan füttern? Das ist das nicht zwangsläufig ungesund. Es ist lediglich aufwendiger als eine herkömmliche Ernährung.
Dein Hund muss trotz veganem Hundefutter alle wichtigen Nährstoffe erhalten. Gib ihm daher (zusätzlich zu den pflanzlichen Lebensmitteln) unbedingt Nahrungsergänzungsmittel.
Mit dem Tierarzt besprechen
Diese drastische Futterumstellung muss außerdem mit einem Tierarzt abgesprochen werden. Er kann dir auch am besten sagen, welche Nährstoffe dein Hund in welcher Menge benötigt.
Du solltest mit deinem Liebling häufiger zu Tierarztkontrollen gehen als sonst. So erkennst du rechtzeitig eine Mangelernährung.
Welpen, trächtige und säugende Hündinnen sollten nicht vegan gefüttert werden. Sie benötigen in diesen Lebensphasen besonders viele Aminosäuren.
Sie sind vor allem in Fleisch enthalten. Kommt es in diesem Stadium zu einem Nährstoffmangel, kann das zu Fehlentwicklungen führen.
Eine gute Alternative zum veganen Hundefutter ist Bio-Futter. Es gibt eine große Auswahl an Hundefutteranbietern.
Sie achten auf gute Bedingungen bei der Tierhaltung. Auch die Qualität ist oft um einiges besser als bei herkömmlichen Futtersorten.
Eine andere Möglichkeit ist es, das Futter für deinen Liebling selbst zuzubereiten. Dabei kannst du selbst darauf achten, welche tierischen Produkte du verwendest.
Es gibt viele Rezepte. Sie werden deinem Hund schmecken und dir viel Spaß bei der Zubereitung machen.
Meine Empfehlung
Seinen Hund vegan zu ernähren ist möglich und kann in Einzelfällen sogar richtig sein. Es ist aber mit sehr viel Aufwand verbunden und für die meisten Hunde nicht die richtige Lösung.
In pflanzlichen Lebensmitteln sind in der Regel nicht genug verwertbare Aminosäuren für Hunde enthalten. Diese sind jedoch wichtig für die Körperfunktionen. Gib daher Nahrungsergänzungsmittel.
Dein Hund muss bei einer veganen Ernährung regelmäßig vom Tierarzt untersucht werden. So kann eine Mangelernährung frühzeitig erkannt und behandelt wird.
Die gesündeste Variante ist das Füttern von tierischen und pflanzlichen Produkten. Das in einem ausgewogenen Verhältnis. Achte darauf, von wo das Fleisch kommt. Auch wie die Haltungsbedingungen der Tiere waren.
Bitte deinen Tierarzt um Rat. Er kann dir am besten sagen, welche Nährstoffe dein Hund benötigt und was du bei einer Futterumstellung beachten solltest.
Ich bin zertifizierter Ernährungsberater für Hunde und Gründer von Hundeo. Meine Mission ist es, mit einfachen und klaren Empfehlungen dich im Dschungel der Informationen zu führen.
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Hallo, mir hat dein Kommentar über daß vegane Futter gut gefallen ich habe einen kleinen Hund und ich möchte sein Futter immer Fisch, Gemüse, Fleisch nur mein Freund sieht das nicht so gern da er Veganer ist aber ich werde es dabei belassen danke