Hund Platz beibringen (3-Schritte-Anleitung)

Eines der wichtigsten Kommandos, das du deinem Hund beibringen solltest, ist „Platz“. Das Üben von Grundkommandos ist wichtig, um eine solide Basis für eine glückliche und gesunde Beziehung zu schaffen. Mit unseren Expertentipps lernt dein Hund nicht nur schnell „Platz zu machen“, sondern ihr beide werdet auch viel Spaß dabei haben. Lies weiter, um mehr zu erfahren!

Platz
Inhaltsverzeichnis

Was ist „Platz“?

“Platz” ist ein Kommando, den du deinem Hund beibringen kannst. Wenn du “Platz” zu deinem Hund sagst, soll er sich hinlegen und dort bleiben. Es ist ein nützliches Kommando, das dir helfen kann, deinem Hund Sicherheit zu geben, ihm Ruhe zu vermitteln und ihm zu signalisieren, dass in dieser Situation keine “Action” passieren wird, z.B. wenn du in einem Café bist oder Besuch zu Hause hast.

Warum „Platz“ so wichtig ist


Es ist wichtig, dass dein Hund sich auf Kommando hinlegen und auch liegen bleiben kann – zum Beispiel, wenn es an der Tür klingelt und du deinen Besuch in Ruhe begrüßen möchtest. Oder wenn du im Restaurant bist und dein Hund entspannt unter dem Tisch liegen soll, während du dein Essen genießt.

Auch in öffentlichen Verkehrsmitteln ist es von Vorteil, wenn dein Hund sich hinlegen kann. Wenn ihr unterwegs seid und dein Hund nicht angeleint ist, kann ein zuverlässiges „Platz!“ aus der Ferne hilfreich sein, wenn sich dein Hund einer Straße nähert oder einem Radfahrer begegnet.

Um deinem Hund das Kommando „Platz“ beizubringen, bedarf es etwas Vorbereitung, aber wenn dein Liebling es einmal beherrscht, werdet ihr euch beide im Alltag sicherer fühlen. Mit ein paar einfachen Tricks ist es ganz leicht.

3-Schritte-Anleitung zum „Platz“

Pudel im Platz

Wir haben eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung erstellt und hilfreiche Tipps für einen schnellen Lernerfolg zusammengestellt.

1. Mit Leckerli führen


Das Hinlegen aus dem Sitz ist für den Hund leichter als das Hinlegen aus dem Stehen. Daher ist es von Vorteil, wenn dein Hund dieses Kommando bereits beherrscht. Halte deinem Hund ein Leckerli vor die Nase. Sobald er sich darauf konzentriert, bringst du es dicht an seinen Körper heran und führst deinen Hund mit dem Leckerli dann in die Liegeposition. Sage gleichzeitig „Platz“. Wichtig ist, dass du langsam gehst. Dein Hund wird dem Leckerli mit dem Kopf folgen und versuchen, es mit der Schnauze zu erreichen. Irgendwann legt er sich hin. Jetzt musst du schnell reagieren und das gewünschte Verhalten bestätigen! Gib das Leckerli frei, lass deinen Hund fressen und lob ihn ausgiebig.

2. Richtig entlassen

Vielleicht möchte sich dein Hund sofort wieder aufsetzen. Es ist aber wichtig, dass er so lange liegen bleibt, wie du es ihm vorgibst. Um ihn zum Hinlegen zu motivieren, kannst du ihm ein zweites oder drittes Leckerli anbieten. So verlängerst du die Zeit, die er auf dem Boden verbringt. Entlasse deinen Hund dann mit einem „Okay“ oder „Lauf“ aus dem „Platz“. Spiel mit ihm, um ihm zu zeigen, dass er sich wieder frei bewegen kann. Du kannst die Zeit am Boden mit jeder Wiederholung verlängern.

3. Ein zusätzliches Handzeichen


Du kannst das Kommando „Platz“ auch mit einem Handzeichen verbinden. Nach einiger Übung wird dein Hund in der Lage sein, sich auf das Handzeichen hinzusetzen, ohne dass du ein Wort sagen musst. Zeige dazu mit der flachen Hand, die nicht das Leckerli hält, in Richtung Boden. Gleichzeitig sagst du mit klarer Stimme das Kommando „Platz“. Dein Hund wird das Handzeichen bald mit dem Hörzeichen „Platz“ verbinden. Achte auf das Timing! Belohne deinen Hund mit einem Leckerli, sobald er sich hingelegt hat.

„Platz“ für Fortgeschrittene

1. Wiederholung:


Übe diesen Befehl einige Male, bis dein Hund sich auf dein Kommando hin hinlegt, ohne dass du ihn führen musst. Vergiss nicht, ihn jedes Mal zu belohnen, wenn er es richtig macht.

2. Vergrößere den Abstand:


Sobald dein Hund das Kommando beherrscht, kannst du anfangen, den Abstand zwischen euch zu vergrößern. Gib den Befehl "Platz", während du dich ein oder zwei Schritte von ihm entfernst. Vergiss nicht, ihn zu belohnen, wenn er es richtig macht.

3. Füge Ablenkungen hinzu:


Wenn dein Hund den Befehl auf Distanz gut beherrscht, kannst du anfangen, Ablenkungen hinzuzufügen. Du kannst den Befehl in einer lauten Umgebung oder beim Spielen mit anderen Hunden ausprobieren. Dies ist eine Übung für Fortgeschrittene, um die Zuverlässigkeit des Kommandos zu erhöhen.

4. Erhöhe die Dauer: 


Schließlich kannst du die Zeit, die dein Hund nach dem Kommando "Sitz" liegen bleibt, verlängern. Beginne mit ein paar Sekunden und erhöhe die Zeit langsam. Belohne deinen Hund, wenn er liegen bleibt, bis du ihn loslässt.

Dieser Prozess erfordert Geduld und Konsequenz, aber mit der Zeit wirst du feststellen, dass dein Hund das Kommando “Platz” auch unter schwierigen Bedingungen befolgt. Viel Erfolg beim Training!

Alternativübungen

Clicker-Training: Bei dieser Methode wird ein Clicker verwendet, ein kleines Gerät, das ein deutliches Klickgeräusch abgibt. Du klickst jedes Mal, wenn dein Hund das gewünschte Verhalten zeigt, in diesem Fall sich hinlegt. Dann gibst du ihm sofort eine Belohnung. Mit der Zeit lernt dein Hund, dass das Klicken bedeutet, dass er etwas richtig gemacht hat.

Formen: Bei dieser Methode wird das gewünschte Verhalten Schritt für Schritt geformt. Zuerst belohnst du deinen Hund für kleine Schritte in die richtige Richtung, z.B. wenn er sich hinsetzt, dann wenn er anfängt sich hinzulegen und schließlich wenn er sich ganz hinlegt.

Einfangen: Bei dieser Methode wartest du, bis sich dein Hund von selbst hinlegt und belohnst ihn dann sofort. Du kannst das Wort “Platz” hinzufügen, sobald er sich regelmäßig hinlegt.

Beinbrücke: Wenn sich dein Hund nach mehreren Versuchen einfach nicht hinlegt, stelle mit deinem Bein eine “Brücke” auf und führe deinen Hund darunter hindurch, um ihn zum Hinlegen zu bewegen. Achte darauf, dass du deinen Hund nicht mit Druck zum Hinlegen zwingst: Er soll durch den Tunnel nur merken, dass der Platz zum Stehen zu eng ist. Benutze auch hier dein Signalwort “Platz”, sobald Brust und Bauch den Boden berühren.

Es kann hilfreich sein, verschiedene Methoden auszuprobieren, um herauszufinden, welche für deinen Hund am besten funktioniert. Denke daran, dass Geduld und Konsequenz der Schlüssel zum Erfolg sind. Jeder Hund lernt in seinem eigenen Tempo, also sei geduldig und freue dich über jeden Fortschritt. 

Ist dir das zu theoretisch? Wenn du einen visuellen Ansatz bevorzugst, bietet dir unsere App Schritt-für-Schritt-Videoanleitungen, mit denen du deinem Hund „Platz“ beibringen kannst. Mehr über unsere App erfährst du hier.

Denke daran:

Tipps Trainingserfolg

Hund macht nicht „Platz“: 5 Gründe und Lösungen

Dein Hund will sich einfach nicht hinlegen? Das kann für euch beide frustrierend sein. Aber keine Angst, du bist nicht allein! Wir nennen dir die wahrscheinlichsten Gründe, warum dein Hund sich nicht hinlegen will und erklären dir, wie du mit der Situation umgehen kannst.

Verständnisschwierigkeiten: Es kann gut sein, dass dein Hund einfach nicht versteht, was du von ihm möchtest. Gehe in diesem Fall langsam vor und wiederhole ggf. noch mal einen vorherigen Schritt. Achte darauf, deinen Hund nicht zu überfordern. Genau wie wir Menschen haben auch Hunde ein ganz unterschiedliches Lerntempo.

Ablenkung: Die Kinder toben durchs Wohnzimmer, der Nachbarshund bellt und auf dem Herd kocht das Mittagessen? Gerüche, Geräusche und hektische Bewegungen können die Konzentration deines Hundes stören. Trainiere in einer reizarmen, vertrauten Umgebung und achte darauf, dass dein Hund ausgeruht ist und weder Durst noch Hunger hat.

Körperliches Unbehagen: Wenn der Boden sehr hart, kalt oder heiß ist, kann es sein, dass sich dein Hund nur ungern hinlegt. Dies ist besonders häufig der Fall, wenn dein Hund schon älter ist und seine Knochen und Gelenke empfindlicher sind. Prüfe die Temperatur des Bodens mit der Hand und lege gegebenenfalls eine Matte oder ein dünnes Kissen unter. Man kann auch auf einem Teppich üben.

Angst oder Unruhe:
Im Liegen sind wir alle verletzlich und wenig kampfbereit. Damit dein Hund sich so verletzlich zeigen kann, muss er dir vertrauen und sicher sein können, dass keine Gefahr besteht. Schaffe eine ruhige Umgebung, bewege dich aufmerksam und strahle Ruhe aus, damit dein Hund weiß, dass alles in Ordnung ist. Wenn dein Hund generell sehr ängstlich ist, solltest du in Erwägung ziehen, mit einem professionellen Hundetrainer zusammenzuarbeiten, um den Ursachen auf den Grund zu gehen.

Fehlende Motivation:
Dein Chef zahlt dir für jeden erfolgreichen Vertragsabschluss eine Provision? Du bekommst viele Komplimente, wenn du dein neues Outfit trägst? Wenn unser Verhalten Konsequenzen hat, die wir als positiv empfinden, ist es viel wahrscheinlicher, dass wir uns auch in Zukunft so verhalten. Das gilt auch für deinen Hund. Die beste Art, ihn zu motivieren, ist positive Verstärkung. Belohne deinen Vierbeiner, wenn er ein erwünschtes Verhalten zeigt, anstatt ihn zu bestrafen, wenn er etwas falsch macht. Dazu kannst du Leckerlis, Spielzeug oder Streicheleinheiten verwenden. Probiere verschiedene Belohnungen aus, um herauszufinden, welche deinem Hund am besten gefällt.

Unterschied entspanntes "Platz" und angespanntes "Platz"

Die Körpersprache deines Hundes kann dir viel darüber verraten, wie er sich fühlt. Hier sind einige Hinweise, die dir helfen können, den Unterschied zwischen einem entspannten und einem angespannten “Platz” zu erkennen:

Entspanntes “Platz”:

  • Dein Hund liegt auf der Seite oder auf dem Rücken. Dies sind sehr entspannte Positionen, die zeigen, dass sich dein Hund sicher und wohl fühlt.
  • Seine Muskeln sind entspannt und sein Körper wirkt locker.
  • Seine Rute ist ruhig oder wedelt langsam.
  • Seine Augen sind halb geschlossen oder er blinzelt langsam. Er könnte sogar schlafen!
  • Seine Ohren sind in einer neutralen oder entspannten Position, nicht angelegt oder nach vorne gerichtet.

Angespanntes “Platz”:

  • Der Hund liegt auf dem Bauch, die Pfoten unter dem Körper, bereit, schnell aufzuspringen.
  • Seine Muskeln sind angespannt und sein Körper wirkt steif.
  • Die Rute ist zwischen den Beinen eingeklemmt oder bewegt sich ruckartig.
  • Seine Augen sind weit geöffnet und er könnte intensiv auf etwas starren. Das Weiße der Augen kann sichtbar sein, was oft als “Walleye” bezeichnet wird.
  • Die Ohren sind nach hinten oder steif nach vorne gelegt.
  • Häufiges oder starkes Hecheln, oft ein Zeichen von Stress oder Angst.

Es ist wichtig zu wissen, dass nicht alle Hunde die gleiche Körpersprache haben. Was auf den einen Hund entspannt wirkt, kann auf den anderen angespannt wirken. Deshalb ist es wichtig, deinen Hund gut zu beobachten und seine individuellen Signale zu lernen. Wenn du bemerkst, dass dein Hund beim “Platzmachen” angespannt ist, kann es helfen, die Situation zu verändern, um ihn zu beruhigen.

Welpe "Platz" beibringen

Aussie mit Welpe

Welpen lernen in der Regel auf die gleiche Weise wie erwachsene Hunde, aber es gibt einige Unterschiede, die beachtet werden sollten. Welpen haben oft eine kürzere Aufmerksamkeitsspanne und lassen sich leichter ablenken. Daher sollten Trainingseinheiten kurz (5-10 Minuten) und positiv sein.

Sei immer geduldig und positiv. Welpen sind noch sehr jung und lernen, also erwarte nicht, dass sie sofort perfekt sind. Konzentriere dich stattdessen darauf, deinem Welpen zu helfen, das Training als eine lustige und positive Erfahrung zu sehen. 

Häufig gestellte Fragen

Lasse deinen Hund absitzen und zeige ihm ein Leckerli. Gib das Kommando und führe das Leckerli langsam zum Boden und nach vorn. Dein Liebling wird mit der Nase folgen und sich hinlegen. Belohne ihn mit dem Leckerli. Die detaillierte Anleitung findest du in unserem Artikel.

Achte darauf, dass dein Hund entspannt, aber nicht übermüdet ist. Trainiere mehrmals täglich in kurzen Einheiten von einigen Minuten. Schaffe eine Umgebung ohne Ablenkungen durch andere Menschen oder Hunde. Sprich mit klarer Stimme und benutze deine Körpersprache. Vergiss nicht, deinen Hund häufig zu loben und ihn mit Spielzeug oder Leckerlis zu belohnen. Lass deinen Hund nicht zu lange bei einem Befehl stehen, vor allem nicht auf nassem, kaltem Boden oder auf heißem Asphalt. Das Training soll deinem Hund Spaß machen!

Sobald sich dein Hund daran gewöhnt hat, in der Grundstellung zu bleiben, während du neben ihm stehst, kannst du dich langsam entfernen. Gehe einen Schritt zurück und komme sofort wieder, um ihn zu loben und zu belohnen. Vergrößere langsam den Abstand zwischen dir und deinem Hund und vergiss nicht, ihn weiterhin zu loben und zu belohnen, wenn er in der Position bleibt, um ihn in seinem Verhalten zu bestärken.

Die Wahl des Hörzeichens oder Kommandos hängt oft von persönlichen Vorlieben ab. In Deutschland wird oft das Wort “Platz” verwendet, während im englischsprachigen Raum häufig “Down” verwendet wird.

Es ist wichtig, dass das Kommando, das du wählst, eindeutig ist und nicht zu ähnlich wie andere Kommandos klingt, um Verwirrung zu vermeiden. Wenn du denkst, dass “Sitz” und “Platz” zu ähnlich klingen und deinen Hund verwirren könnten, kannst du stattdessen “Down” oder ein anderes Wort verwenden.

Wichtig ist, dass du bei dem einmal gewählten Kommando bleibst und es konsequent verwendest. Wechsle nicht zwischen verschiedenen Kommandos, das kann deinen Hund verwirren.

Auch der Tonfall und die Art, wie du das Kommando aussprichst, können einen Einfluss haben. Versuche, das Kommando in einem ruhigen und klaren Tonfall auszusprechen und vermeide es, deinen Hund anzuschreien oder das Kommando in einem fragenden Tonfall auszusprechen.

Egal welches Wort du wählst, mit Geduld, Übung und konsequenter Anwendung wird dein Hund lernen, was das Kommando bedeutet und wie er darauf reagieren soll.

Ob du zuerst das Hör- oder das Sichtzeichen trainierst, hängt von deinen persönlichen Vorlieben und den Bedürfnissen deines Hundes ab. Einige Hunde reagieren besser auf visuelle Signale, während andere besser auf akustische Signale reagieren. Es ist jedoch üblich, zuerst das Hörzeichen zu trainieren und dann das Sichtzeichen hinzuzufügen.

Fazit

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Mehr Informationen

Wenn du deinem Hund das Kommando „Platz“ beibringst, kannst du in vielen Alltagssituationen von seiner Mitarbeit profitieren. Mit etwas Übung und Geduld wird dein Liebling das Kommando schnell lernen und sich freudig hinlegen. Egal, ob du gemütlich mit der Nachbarin plaudern, ein Eis essen oder mit deinem Hund sicher mit der Bahn fahren möchtest – mit dem Kommando „Platz“ hast du die Kontrolle und dein Hund weiß genau, was von ihm erwartet wird.

Zum Schluss haben wir noch ein paar Tipps für dich:

  • Konsequenz ist wichtig, aber zwinge deinen Hund niemals dazu, sich hinzulegen. Spielerisch lernt er am besten!
  • Trainiere mehrmals täglich in kurzen Einheiten – Übung macht den Meister!
  • Ziehe das verwendete Futter von der Tagesration ab.
  • Beende das Training mit einem Erfolgserlebnis für deinen Liebling.

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Bild von Verfasst von Anja Boecker
Verfasst von Anja Boecker

Servus, Hallo, Moin! Mein Name ist Anja Boecker und ich bin Hundetrainerin und Verhaltensberaterin (Zertifikat IHK). Mit diesen Artikeln möchte ich dir helfen, deinen Hund besser zu verstehen und eine unzertrennliche Bindung aufzubauen.

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