7 Tipps um Hund und Katze aneinander zu gewöhnen
- Anja Boecker
- Aktualisiert: 2023-04-25
Der Hund und die Katze, die beiden liebsten Haustiere. Hier prallen zwei Welten aufeinander. Hunde und Katzen sind von Grund auf verschieden. Doch es gibt Möglichkeiten, wie du sie aneinander gewöhnen kannst. Wir verraten dir unsere 7 besten Tipps.
Hund und Katze haben unterschiedliche Charaktere. Jedoch können Hund und Katze auch problemlos miteinander leben und dazu noch viel Spaß haben. Es ist letztendlich nur eine Frage der Gewöhnung.
Hund und Katze: Zwei verschiedene Charaktere
Beim Zusammenleben von Hund und Katze prallen in der Regel zwei Welten aufeinander, denn die beiden Rassen haben verschiedene Charaktere und Körpersprache.
➡ Aber mit etwas Eingewöhnung können auch Hund und Katze beste Freunde werden.
Bevor wir dir in diesem Artikel mit Tipps zur Seite stehen, schauen wir uns aber zuerst die Eigenschaften von Hund und Katze näher an.
Charakter der Katze
Der Charakter der Katze ist sehr vielschichtig. Sie sind eigentlich genau das Gegenteil zum Hundecharakter.
Wir behaupten nicht, dass alle Katzen den gleichen Charakter haben. Jedoch finden sich verschiedene Aspekte bei verschiedenen Rassen wieder.
Während der Hund sich dem Besitzer unterordnet, können Katzen nur schwer dominiert werden.
Katzen gelten als unabhängige Lebewesen, da sie in der freien Natur oftmals auf sich alleine gestellt sind.
Die Vorfahren der heutigen Hauskatzen sind der Ozelot oder die Falbkatze. Sie waren auch vor ihrer Domestikation unabhängige Einzelgänger.
Charakter des Hundes
Im Gegensatz zu Katzen sind Hunde keine Einzelgänger und passen sich in der freien Natur einem Rudel an.
Bei einem Rudel gibt es ein Alphatier, das die Gruppe dominiert und Entscheidungen trifft. Dieser Rudelführer koordiniert das Rudel in allen Lebenslagen.
Beim Zusammenleben mit Menschen übernimmt der Hundehalter diese Rolle. Hunde passen sich schnell den Gewohnheiten des Menschen an. Schneller, als Katzen das tun.
Auch zwischen den verschiedenen Hunderassen gibt es unterschiedliche Charaktermerkmale.
Pauschal gesehen, kann man aber sagen, dass Hunde leichter zu dominieren sind. Ein weiterer Unterschied zu den Katzen ist die gesteigerte Aktivität von Hunden.
7 Tipps für das perfekte miteinander
1. Eine gute Vorbereitung
Eine gute Vorbereitung ist das A und O. Denn es kann nach hinten losgehen, wenn du Hund und Katze unmittelbar zusammentreffen lässt. Daher ist es wichtig, gewisse Vorbereitungen zu treffen.
Ein Katzenzimmer wäre unter anderem eine Option. Wichtig ist ebenfalls, dass dein Hund und deine Katze immer einen Rückzugsort zur Verfügung haben.
Während dein Hund Rückzug an diversen Orten finden kann, sind die Samtpfoten schon etwas eigener. Deshalb könntest du ein Katzenzimmer einrichten. Dies ist ein Zimmer, in dem nur deine Katze Zutritt bekommt.
Hunde sowie Katzen haben einen einwandfreien Geruchssinn. Anders als wir Menschen verfügen sie über viel mehr Riechzellen. Abhängig von den Hunderassen hat ein Hund mindestens 125 Millionen Riechzellen.
Katzen haben circa 60 Millionen Riechzellen. Der Mensch hingegen hat nur 20 Millionen.
Du kannst deinen Hund und deine Katze gut aneinander gewöhnen, wenn du sie vorher mit dem jeweils anderen Geruch vertraut machst.
Je nachdem, ob der Hund oder die Katze in den Haushalt dazukommt, nimmst du eine Decke oder ein anderes Stück Stoff.
Auf diesem Stück Stoff kann deine Katze oder dein Hund beispielsweise schlafen. Eine Nacht vor dem Umzug reicht schon aus. Anschließend nimmst du die Decke und zeigst sie dem Hausbewohner.
2. Die Länge des ersten Zusammentreffens
Das erste Zusammentreffen sollte nicht zu lange sein. Die optimale Länge des ersten Treffens beträgt circa 10 bis 15 Minuten.
3. Leine den Hund an
Wichtig ist, dass dein Hund beim ersten Treffen angeleint ist. Somit kann er die Katze nicht überrumpeln.
Deine Katze bekommt dadurch auch die Möglichkeit von allein auf den Hund zuzugehen. Das ist wichtig, wenn es um das erste Zusammentreffen geht.
4. Leckerlis für Hund und Katz‘
Das Leckerli ist der optimale Helfer für das erste Treffen zwischen Hund und Katze. Durch das Leckerli können deine zwei Vierbeiner das erste Treffen mit etwas Positivem assoziieren.
Viele Streicheleinheiten verstärken diesen Effekt. Sie sollten nicht nur beim ersten Treffen gegeben werden, denn das Streicheln hilft das Vertrauen deiner Schützlinge in dich zu vertiefen.
5. Die Anzahl der anwesenden Personen
Die Anzahl der anwesenden Personen sollte auf zwei beschränkt sein. Zu viele Personen wirken reiz überflutend auf deine Pelzträger.
Zwei Personen sind die ideale Anzahl, denn zu zweit kann sich jeder einen der Vierbeiner im Auge behalten. Dadurch lässt es sich besser auf Feinheiten achten und die Situation besser einschätzen.
6. Kontinuierliche Übungen
Die Übungen zur gegenseitigen Gewöhnung sollten kontinuierlich wiederholt werden. Dadurch erzielt man den größten Effekt und die Eingewöhnungszeit verkürzt sich.
Plane circa einen Eingewöhnungszeitraum von einer Woche ein. Die Annäherung sollte nicht nur einmal am Tag stattfinden, sondern immer wieder am Tag Anwendung finden. 2 bis 3 Übungen sind hier eine ideale Anzahl.
7. Konsequent Grenzen durchsetzen
Bemerkst du beim Zusammentreffen, dass der Hund oder die Katze eine aggressive Haltung annehmen? Dann sollte das Treffen direkt beendet werden.
Wichtig ist hier, dass du konsequent Grenzen durchsetzt. Dem Hund oder der Katze sollte aufgezeigt werden, wenn ein Verhalten nicht in Ordnung ist. Nur so können sie lernen, friedlich miteinander umzugehen.
6 absolute No-Gos
Nachdem wir dir verschiedene Tipps gezeigt haben, werden wir nun auf die No-Gos der Eingewöhnung eingehen. Diese findest du nachfolgend kurz und knapp aufgelistet:
- Ungeduld
- unruhige Maßnahmen während den Übungen
- konstanter Lärm bei den Übungen
- Lärm beim Zusammentreffen (Radio, Fernseher & Co. sollte ausgeschaltet werden)
- Hund jagt die Katze oder umgekehrt
- fehlendes Einfühlungsvermögen
Wichtige Regeln für das Zusammenleben mit Hund und Katze
Nachdem die Eingewöhnung erfolgreich stattgefunden hat, solltest du weitere Regeln befolgen. Nur so wird garantiert, dass das friedliche Zusammenleben auch langfristig bewahrt wird.
1. Getrenntes Futter
Getrenntes Futter hat bei der Haltung von Hund und Katze oberste Priorität. Achte aus diesem Grund darauf, dass du das Futter deiner Lieblinge trennst.
Das bedeutet auch, dass der Hund oder die Katze nicht an den Napf des jeweils anderen gehen darf. Ein Tipp: Du kannst die Futternäpfe in verschiedenen Räumen aufstellen.
2. Katzenklo an einem ruhigen Ort
Katzen lieben es, sich zurückzuziehen. Das gilt auch beim Verrichten ihres Geschäfts. Aus diesem Grund sollte auch das Katzenklo an einem ruhigen Ort vorzufinden sein.
3. Gleiche Behandlung
Du solltest deine Katze und deinen Hund gleichermaßen loben und tadeln. Keiner von beiden darf einen „Welpenschutz“ genießen.
Wenn Hund und Katze die Grenzen des jeweils anderen nicht respektieren, solltest du gleichermaßen tadeln. Dasselbe gilt auch beim Loben.
4. Viel, viel Geduld
Immer wieder kann es passieren, dass dein Hund und deine Katze aneinandergeraten. Da ist es wichtig, dass du viel Geduld mitbringst. Versuche, das Geschehen objektiv zu betrachten. Stelle dich nicht ausschließlich auf die Seite des Hundes oder der Katze.
Häufig gestellte Fragen
Mit viel Geduld und den richtigen Methoden kann man so gut wie jeden Hund an eine Katze gewöhnen. Wie lange es dauert, ist von dem Charakter des Hundes und der richtigen Gewöhnungstechnik abhängig.
Der Gewöhnungszeitraum hat im Idealfall eine Länge von einer Woche. Doch bei älteren oder vorbelasteten Tieren kann sich dieser Zeitraum über Monate ziehen. Je jünger die Vierbeiner, desto schneller akzeptieren sie sich gegenseitig.
Starte am besten, wenn die Tiere noch jung sind. Lass die Tiere erst einmal den Geruch des anderen kennenlernen, bevor sie aufeinander stoßen. Der Hund sollte beim ersten Treffen angeleint sein. Für weitere Tipps lies unseren ganzen Artikel.
Katzen und Hunde haben grundsätzlich verschiedene Charaktere und eine andere Körpersprache. Außerdem kann es sein, dass der Hund die Katze als Beute sieht. Das führt dazu, dass sich die Rassen nicht auf Anhieb verstehen und es zu Auseinandersetzungen kommen kann.
Mein Fazit
Hunde und Katzen sind grundsätzlich verschiedenen. Daher verläuft das Zusammenleben manchmal etwas schwieriger.
Ein Zusammenleben ist aber möglich – und das auch mit viel Spaß und Freude. Mit etwas Übung und unseren hilfreichen Tipps gehören Probleme bald der Vergangenheit an.
Wenn du unsere Tipps und Regeln befolgst, steht der tollen Hund-Katzen-Freundschaft nichts mehr im Weg 😊
Servus, Hallo, Moin! Mein Name ist Anja Boecker und ich bin Hundetrainerin und Verhaltensberaterin (Zertifikat IHK). Mit diesen Artikeln möchte ich dir helfen, deinen Hund besser zu verstehen und eine unzertrennliche Bindung aufzubauen.
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