5 Gründe: Warum Bierhefe für Hunde so gesund ist

Du möchtest wissen, was Bierhefe für Hunde alles kann? Bierhefe bewirkt nicht nur ein glänzendes Fell. Wo du sie anwenden kannst und was sie genau bewirkt, habe ich dir in diesem umfassenden Ratgeber zusammengefasst. Außerdem haben wir uns für diesen Artikel Beratung vom Tierarzt Mag.med.vet. Emin Jasarevic eingeholt. Also sei gespannt 🙂

Bierhefetabletten Hund
Inhaltsverzeichnis
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Was ist Bierhefe?

Bierhefe besteht aus kugeligen, einzelligen Hefepilzen. Das sind Kleinstlebewesen, die sich durch Sprossung vermehren.

Bierhefe ist ein Abfallprodukt, das bei der Bierherstellung entsteht. Sie schwimmt nach der Fermentation auf dem Bier als Bierschlamm. Bei den meisten Biersorten filtern Hersteller die Bierhefe heutzutage heraus. Die bei der Gärung entstandenen Hefeteilchen trüben das Bier und machen es weniger lang haltbar.

Aber auch heute gibt es Biersorten, in denen Hefe enthalten ist. Dazu gehören hefetrübes Weißbier oder Zwickelbier.

Geschichte eines Naturheilmittels

1725 meinte der Arzt Dr. J. F. Heckel: „Brauereien sind die vornehmsten Apotheken.“ 

Er wusste von der gesunden Wirkung des Biers, wie so viele Gelehrte und Mediziner vor und nach ihm.

Nicht das Bier selbst ist so gesund, sondern die darin enthaltene Hefe. Die vielen wertvollen Eigenschaften kannten die Menschen schon vor 5000 Jahren. 

Der Einsatz von Bierhefe als Arznei ist so alt wie das Bierbrauen selbst. In Mesopotamien und im Alten Ägypten setzten die Menschen den Bierschlamm für Wunden und Hautkrankheiten ein. 

Das Wissen um die Wirkung der Hefe setzte sich in der griechischen Antike fort. Bereits Hippokrates, der Begründer der modernen Medizin, wusste das Mittel zu schätzen. 

Auch ab dem späten Mittelalter verwendeten Ärzte die Bierhefe als Medizin und Anti-Aging-Mittel. Sie durfte bei den Rezepturen von Paracelsus und Hildegard von Bingen nicht fehlen. 

Wissenschaftliche Studien machten Hersteller auf die gesunde Wirkung der Bierhefe aufmerksam. Deshalb wird sie nicht mehr als Restprodukt weiterverarbeitet, sondern gezielt hergestellt und als Flocken, Pulver oder Tabletten auf den Markt gebracht. 

Heute wächst das Sortiment der Bierhefeprodukte. Als Kosmetikmittel oder Nahrungsergänzung hat sie viele Menschen überzeugt. Hundebesitzer können die Vorzüge mit ihren Vierbeinern teilen.

Inhaltsstoffe

Bierhefetabletten

Bierhefe ist ein reines Naturprodukt und enthält keine chemischen Zusätze. Die wichtigsten Gruppen von Inhaltsstoffen sind:

  • B-Vitamine
  • Aminosäuren
  • Mineralstoffe
  • Antioxidantien
B-Vitamine sind wichtig für viele Körperfunktionen wie Stoffwechsel und Zellaufbau. Allerdings speichert der Hundekörper die Vitamine unzureichend, weshalb unsere Hunde sie regelmäßig durch die Nahrung oder Präparate aufnehmen müssen.
 
Aminosäuren, die Bausteine des Körpers, sind bedeutend für Stoffwechsel, Muskel- und Zellaufbau. Der Körper kann die sogenannte Gruppe der essenziellen Aminosäuren nicht selber bilden. Sie gelangen wie die B-Vitamine über die Nahrung in den Körper.
 
Bierhefe enthält viele lebensnotwendige Mineralstoffe, die für eine Vielzahl von Funktionen des Körpers verantwortlich sind. Von den Mineralstoffen gibt es zwei Gruppen: Spurenelemente und Mengenelemente. Von letzteren benötigt der Körper deutlich mehr als von den Spurenelementen.
 
Zu den Spurenelementen in der Hefe gehören Eisen, Zink und Selen. Die Mengenelemente beinhalten Natrium, Kalzium, Magnesium und Kalium.
Auch Antioxidantien wie Vitamin E, das Zellen vor freien Radikalen schützt, sind in der Hefe enthalten.
 
Freie Radikale sind für eine Vielzahl von Krankheiten mitverantwortlich.
 
Bierhefe ist außerdem fettarm, zucker- und cholesterinfrei. 

Wirkung und Anwendungsgebiete

Die Bierhefe ist ein Allroundtalent. Da sich in Bierhefe so viele wertvolle Stoffe befinden, ist sie eine ideale Ergänzung zum Hundefutter. So sehr wir uns bemühen, unseren Vierbeinern stets die beste Nahrung zu bieten, kaum ein Ernährungsplan ist perfekt. Und selbst die beste Fütterung kann nicht vor jeder Krankheit schützen.

Bierhefe kann beides: Vorbeugend wirken oder einen Mangel ausgleichen. Wenn du sie regelmäßig deinem Vierbeiner verfütterst, entfaltet sich ihre Wirkung. 

Die wichtigsten Anwendungsgebiete sind:

  • Haut- und Fellprobleme
  • Diabetes
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Leberprobleme
  • Kleine Wunden

1. Fell und Haut

Trockenes oder struppiges Fell wird schon wenige Tage nach der ersten Einnahme weicher und glänzender. Gerade vor dem Fellwechsel eignet sich neben regelmäßiger Fellpflege die Bierhefe besonders gut.

Des Weiteren hilft Hefe bei schuppiger Haut, Flechten, Juckreiz oder Ausschlägen. Neigt dein Liebling zum Beispiel zum Sommerekzem, kann sein Leiden durch ein vorbeugendes Verabreichen von Hefe gelindert werden oder es verschwindet komplett.

2. Zecken

Als Hundebesitzer kommst du um das Thema Zeckenschutz nicht herum. Unter all den lästigen Parasiten, die unsere Hunde befallen können, ist die Zecke besonders unliebsam. In den warmen Monaten lauern sie in jeder Wiese und auf jedem Waldstück. Da sie gefährliche Krankheiten übertragen können, sind sie eine ernsthafte Bedrohung für Tier und Mensch.

Bierhefe hilft gegen diese Parasiten. Die Zecken meiden deine Fellnase, weil sie den Geruch der Hefe nicht mögen. Verirrt sich dennoch eine Zecke in das Fell, beißt sie oft nicht gleich zu und du kannst sie einfach entfernen. 

Trotzdem ist die Bierhefe kein perfekter Schutz gegen die kleinen Biester. Es gibt leider nur wenige wissenschaftliche Studien zu den meisten natürlichen Mitteln der Zeckenabwehr.

Es konnte in den durchgeführten Studien nicht herausgefunden werden, welchen Inhaltsstoff in der Hefe die Zecken nicht mögen. Wahrscheinlich ist ein Zusammenspiel mehrerer Stoffe verantwortlich. 

Trotz unvollständigen Datenlagen können wir auf Erfahrungsberichte zurückgreifen. Viele Hundebesitzer möchten die Hefe nicht mehr missen.

Außerdem lässt sich die Hefe als Naturprodukt mit anderen natürlichen Mitteln kombinieren, um auf der sicheren Seite zu sein. Damit ist sie als schonende und natürliche Methode, um das Zeckenproblem in den Griff zu bekommen, absolut empfehlenswert.

Sollte die Bierhefe bei der Bekämpfung von Zecken nicht anschlagen, kannst du gerne unser Artikel über Schwarzkümmelöl oder Kokosöl studieren.

3. Diabetes

Bierhefe enthält keinen Zucker und eignet sich als Ergänzung für Hunde mit Diabetes. Sie regt die Insulinproduktion des Hundekörpers an.

4. Probleme mit Magen und Darm

Dank der Ballaststoffe hilft Bierhefe bei Verstopfung oder einer aus dem Gleichgewicht geratenen Darmflora. Du kannst sie zur Unterstützung für einen gestressten Darm verabreichen, zum Beispiel nach der Gabe von Antibiotika. 

5. Leberprobleme

Bei Leberfunktionsstörungen hilft die Bierhefe, den Heilungsprozess anzuregen. 

6. Kleine Wunden

Bei trockenen Stellen oder kleineren Wunden kannst du Bierhefe zur äußeren Anwendung einsetzen. Die Hefe mit etwas Wasser vermischen, damit ein Brei entsteht, und auf die verwundete Stelle auftragen. 

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Geschmack und Verabreichung

Die Bierhefe hat einen bitterwürzigen, leicht käsigen Geschmack. Die meisten Vierbeiner tolerieren den Geschmack und nehmen die Hefe gut an. Das Produkt gibt es in verschiedenen Formen, da ist für jede Fellnase etwas dabei.

Egal, ob Tabletten, Flocken oder Pulver: Einfach ins Hundefutter mischen und fertig! Manche Hunde fressen die Tabletten auch als Leckerchen.

Du kannst Bierhefe in großen Supermärkten, Reformhäusern, Drogerien, Apotheken, über das Internet oder im Zoofachgeschäft kaufen.

Richtige Dosierung

Grundsätzlich ist bei der Dosierung auf die Empfehlungen der Hersteller zu achten. Die Menge hängt vom Gewicht deines Schützlings ab.

Am ersten Tag kannst du weniger Tabletten oder Pulver verabreichen und die Dosis die nächsten Tage steigern. Manche Hunde bekommen leichte Blähungen, aber sobald sich der Körper an die Hefe gewöhnt hat, verschwinden sie wieder.

Orientierung zur Dosierung:

  • Kleine Hunde von 5 bis 10 kg: ab 1 g pro Tag
  • Mittelgroße Hunde von 11 bis 20 kg: ab 1,5 g pro Tag
  • Große Hunde von 21 bis 40 kg: ab 2 g pro Tag
  • Sehr große Hunde ab 41 kg: ab 3 g pro Tag

Wird die Hefe beim Fellwechsel oder als Zeckenmittel verwendet, kann die Dosierung für den gewünschten Zeitraum ein wenig höher ausfallen.

Nachteile und Nebenwirkungen

Bis auf die oben erwähnten Blähungen ganz zu Beginn, können sehr sensible Hunde mit Durchfall reagieren. 

Aber auch dieses Problem löst sich im Normalfall nach der Gewöhnungsphase des Körpers an die Hefe. Sonst sind keine Nebenwirkungen bekannt.

Bitte beachte, dass bei Vierbeinern mit einer Nierenkrankheit eher von der Anwendung von Bierhefe abraten zu ist. Mehr dazu findest du im Ratgeber zur Nierendiät beim Hund.

Wenn du auf die Dosierungsempfehlungen von Hersteller oder Tierarzt achtest, wirst dein Schützling keine weiteren Schwierigkeiten bekommen.

Dennoch solltest du bei unerwarteten Nebenwirkungen oder einer auffälligen Verhaltensänderung bei deinem Liebling sofort deinen Tierarzt einschalten.

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Häufig gestellte Fragen

Bierhefe besteht aus kugeligen, einzelligen Hefepilzen. Das sind Kleinstlebewesen, die sich durch Sprossung vermehren. Sie kann bei Hunden als Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt werden.

Bierhefe ist ein reines Naturprodukt und enthält keine chemischen Zusätze. Die wichtigsten Gruppen von Inhaltsstoffen sind:

  • B-Vitamine
  • Aminosäuren
  • Mineralstoffe
  • Antioxidantien

Die Bierhefe ist ein Allroundtalent. Da sich in Bierhefe so viele wertvolle Stoffe befinden, ist sie eine ideale Ergänzung zum Hundefutter. Die wichtigsten Anwendungsgebiete sind:

  • Haut- und Fellprobleme
  • Diabetes
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Leberprobleme
  • Kleine Wunden

Grundsätzlich ist bei der Dosierung auf die Empfehlungen der Hersteller zu achten. Ausschlaggebend für die Dosierung ist das Gewicht deines Hundes. Hier eine Orientierung.

  • Kleine Hunde von 5 bis 10 kg: ab 1 g pro Tag
  • Mittelgroße Hunde von 11 bis 20 kg: ab 1,5 g pro Tag
  • Große Hunde von 21 bis 40 kg: ab 2 g pro Tag
  • Sehr große Hunde ab 41 kg: ab 3 g pro Tag

Bierhefe kann bei sensiblen Hunden zu Durchfall und Blähungen führen. Dies kann aber durch eine langsame Gewöhnung an die Bierhefe schnell behoben werden. Abgesehen davon hat die Bierhefe keine Nebenwirkungen. Nur Hunde mit Nierenbeschwerden sollten nicht damit gefüttert werden.

Mein Fazit

Bierhefe eignet sich insbesondere als Nahrungsergänzungsmittel und zur Fell- und Hautpflege. Als Zusatz im Futter entfaltet sich ihre Wirkung von innen.

Viele Hundebesitzer, die ihren Lieblingen Bierhefe geben, sind von den Effekten überzeugt. Ich habe mit der Fütterung von Bierhefe bei meinem Hund vor etwa einem Jahr begonnen und bin ebenfalls positiv überrascht. Sein Fell glänzt seitdem besonders schön. 

Da du mit Bierhefe nicht viel falsch machen kannst und es keine problematischen Nebenwirkungen gibt, empfehle ich, die Bierhefe einfach auszuprobieren. 

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Geprüft vom Tierarzt Mag.med.vet. Emin Jasarevic

Ich bin Tierarzt und Autor für Tiergesundheitsthemen. Tiere sind meine Leidenschaft und es ist mir ein persönliches Anliegen, medizinisch akkurate Artikel und Videos zu erstellen, um Tierbesitzer so gut es geht zu informieren.

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